Kategorie: Allgemein

  • forumwk.de – jetzt Nordkorea-TV?

    forumwk.de – jetzt Nordkorea-TV?

    Ja, war das eine Über­ra­schung beim forumwk.de. Es ist jetzt TV, sprich FERNSEHEN. Wow, ist das eine rasan­te Ent­wick­lung. Auf Faze­book war neu­lich von einer hie­si­gen Par­tei zu lesen: „..jetzt ist es nur noch Nord­ko­rea-TV!“

    Und wenn das in Faze­book steht, dann stimmt das auch. Es ist ja auch gleich­zei­tig eine Kri­tik an die Macher vom forumwk.de. War­um ver­öf­fent­licht Ihr nicht die Sen­de­fre­quen­zen? Astra oder Hot­bird? Wel­cher Trans­pon­der? Ist es schon HD oder nur SD? Und dann die Pro­gramm­in­hal­te! Da muss mehr Trans­pa­renz her. Aber Ihr seid ja noch in der Anfangs­pha­se und braucht bestimmt Unter­stüt­zung. Da gab es doch in der jüngs­ten Ver­gan­gen­heit jemand einer Kleinst­par­tei, der ein Lokal­ra­dio instal­lie­ren woll­te. Der kennt sich sicher­lich auch beim Fern­se­hen aus. Den müsst Ihr fra­gen. Von mei­ner Sei­te könn­te ich eine Serie mit Tan­te Frie­da anbie­ten. Tan­te Frie­da kann auch live im TV häkeln. Sie schafft in 45 Minu­ten eine Län­ge von 50 – 80 cm. Hängt ein wenig von der Tages­form ab. Aber das wie gesagt live mon­tags und don­ners­tags 21 – 21:45 h wäre doch ein ech­ter Knül­ler.

    Und da steht ja auch „nur noch Nord­ko­rea-TV“. Es fehlt also was. Wahr­schein­lich ist es ein gewis­ser Kim …. Also Ihr lie­ben Par­tei­freun­de auf Faze­book, jetzt mal But­ter bei die Fische. Einer von euch möch­te ger­ne der Kim sein – oder? Der wäre dann garan­tiert jeden Tag auf Sen­dung und könn­te sei­ne Sicht­wei­se auf Wer­mels­kir­chen, sor­ry auf die gan­ze Bun­des­re­pu­blik zur bes­ten Sen­de­zeit ver­kün­den. Das wäre doch was. Ich hät­te noch einen wei­te­ren Tipp mit dem Ihr hier die Bevöl­ke­rung auf eure Sei­te zie­hen könnt: Eine U‑Bahn Linie von Wer­mels­kir­chen nach Dhünn Hal­zen­berg. Zuge­ge­ben ein schwe­res The­ma. Aber Ihr habt dann ein Allein­stel­lungs­merk­mal.

    Jetzt mal Stop! Kann es sein, dass ich das alles nicht rich­tig ver­stan­den habe? Ihr wollt viel­leicht was ganz ande­res? Ja, war­um schreibt Ihr Par­tei­leu­te nicht in kla­ren, ver­ständ­li­chen Tex­ten was Ihr wollt? Ich bin mir ziem­lich sicher, dass die Leu­te vom forumwk.de euch zuhö­ren.

    Bis dem­nächst

    Euer

    Carl Dell­mann

    Foto: Pix­a­bay

  • Notruf-App Nora

    Notruf-App Nora

    Die Digi­ta­li­sie­rung hat in den letz­ten Jahr­zehn­ten fast alle Berei­che unse­res Lebens tief­grei­fend ver­än­dert. Sie bie­tet zahl­rei­che posi­ti­ve Aspek­te, die unse­ren All­tag, die Wirt­schaft und die Gesell­schaft berei­chern aber auch vie­le Abläu­fe in unse­rem täg­li­chen Leben ver­ein­facht.

    Hier ein Bei­spiel:

    Not­ruf-App “Nora”

    Eine sehr nütz­li­che APP, die glau­be ich, auch bei den Bür­ge­rin­nen und Bür­gern in Wer­mels­kir­chen noch eher unbe­kannt ist, aber eigent­lich auf jedes Smart­phone gehört, in der Hoff­nung, daß man sie nie­mals braucht.

    Der größ­te Vor­teil ist:

    Mit der App errei­chen Sie Poli­zei, Feu­er­wehr und Ret­tungs­dienst im Not­fall schnell und ein­fach. Über­all in Deutsch­land.

    nora nutzt die Stand­ort-Funk­ti­on Ihres Mobil-Geräts, um Ihren genau­en Stand­ort an die zustän­di­ge Ein­satz­leit­stel­le zu über­mit­teln.

    Link zur Home­page:

    https://www.nora-notruf.de/de-as/startseite

    Ein­fach im Goog­le Play Store oder Apple App Store her­un­ter­la­den.🙂

    https://apps.apple.com/de/app/nora-notruf-app/id1585173934

    https://play.google.com/store/apps/details?id=de.noranotruf&hl=de

  • Ein neuer Führerschein muss her

    Ein neuer Führerschein muss her

    Ganz ehr­lich? Ich hat­te es nicht auf dem Schirm. Hät­te ich nicht zufäl­lig eine Bekann­te getrof­fen und hät­te sie nicht zufäl­lig über ihren neu­en Füh­rer­schein erzählt – ich wäre nicht auf die Idee gekom­men dass ich auch einen neu­en Schein benö­ti­ge. „Der ist doch noch gut“ habe ich gedacht und außer­dem gehö­re ich zu der Gene­ra­ti­on bei der der „graue Lap­pen“ ein Leben lang gül­tig war. Na ja, zuge­ge­ben, nach vie­len Jah­ren haben Foto und Rea­li­tät nicht mehr viel gemein­sam.

    „Schau’ doch mal auf dei­nen Schein. Da steht in der Zei­le 4b das Ablauf­da­tum“, sagt mei­ne Bekann­te. Ich schaue und da steht nichts. Des­halb war das alte Teil für mich noch gut. Es hat­te eben kein Ablauf- oder Ver­falls­da­tum.

    Füh­rer­schei­ne haben nach aktu­el­ler Lage eine Halt­bar­keit von 15 Jah­ren. Mei­ner ist jetzt 25 Jah­re alt – das darf etwas neu­es her.

    Bean­tra­gen kann man den neu­en Schein im Bür­ger­bü­ro. Mit­zu­brin­gen sind Per­so­nal­aus­weis, aktu­el­ler Füh­rer­schein, ein neu­es Foto und natür­lich Geld für die Gebüh­ren.

    Nach der Inter­net­sei­te der Stadt Wer­mels­kir­chen gibt es ein digi­ta­les Gerät im Bür­ger­bü­ro mit dem man die bio­me­tri­schen Fotos erstel­len kann. Das ist ja pri­ma und prak­tisch – gilt aber nicht für die Füh­rer­schei­ne.

    Hin­ge­wie­sen wird auf zwei Foto­stu­di­os in der Stadt, die sol­che Bil­der machen.

    Ein Anruf im Bür­ger­bü­ro ergibt fol­gen­des Ergeb­nis: „Gehen Sie zu dm, las­sen dort die Bil­der machen und brin­gen die­se in aus­ge­druck­ter Form mit“.

    Aus­ge­druckt? Soll­te das nicht alles digi­tal sein?

    Der Ter­min ist online ein­fach gemacht und es kommt sogar einen Tag vor­her eine Erin­ne­rung aus dem Bür­ger­bü­ro.

    Vor Ort klappt es gut. Eine sehr freund­li­che Mit­ar­bei­te­rin bear­bei­tet mein Anlie­gen zügig und kom­pe­tent. Alles gut, alles schön – kau­fen, zah­len, fröh­lich sein. Den neu­en Füh­rer­schein soll ich dann „irgend­wann“ per Post erhal­ten. Mal sehen wie lan­ge es dau­ert – aber ich bin ja noch gut in der Zeit.

    Nur das „digi­ta­le“ habe ich nicht ver­stan­den.

    Auf der Inter­net­sei­te von dm wird beschrie­ben, dass das bio­me­tri­sche Foto in der Filia­le erstellt und dann in der dm-Cloud gespei­chert wird. Der Kun­de wür­de dann einen Code erhal­ten. Den nimmt er dann mit zur Füh­rer­schein­stel­le und die kön­nen dann das digi­tal hin­ter­leg­te Foto her­un­ter­la­den.

    Aber das war für Wer­mels­kir­chen nicht mög­lich, da es sich im Bür­ger­bü­ro nur um eine frei­wil­li­ge „Ser­vice­leis­tung“ han­delt. Des­halb ist auch die digi­ta­le Kame­ra im Bür­ger­bü­ro nur für Aus­wei­se zu ver­wen­den und nicht für Füh­rer­schei­ne. So ganz durch­dacht scheint es nicht zu sein aber es klappt ja auch so.

    Viel­leicht ein Tipp: Mal das „Ver­falls­da­tum“ auf dem Füh­rer­schein prü­fen oder auf die bei­gefüg­te Lis­te schau­en.

    Bei­trags­con­tent: Wal­ter Schu­bert

  • Wenn Metaphern Menschen vertreiben… 

    Wenn Metaphern Menschen vertreiben… 

    und Kom­mu­nal­po­li­tik sich selbst ent­leert


    In unse­rem heu­ti­gen Bei­trag will ich auf zwei zusam­men­hän­gen­de Phä­no­me­ne ein­ge­hen: einen aktu­el­len Arti­kel hier im Forum („Stadt­bild neu den­ken) und die Dis­kus­si­on über poli­ti­sche Begrif­fe wie „links“ und „rechts“, wie sie etwa von der Sozio­lo­gin Jana C. Glae­se ana­ly­siert wer­den. Ich möch­te zei­gen, wie leicht eine Debat­te – ins­be­son­de­re im kom­mu­nal­po­li­ti­schen Raum – ent­glei­sen kann, wenn Begrif­fe falsch genutzt oder zu eng gezo­gen wer­den, und wie dadurch wich­ti­ge Stim­men ver­lo­ren gehen.

    Aus­gangs­punkt: Die Dis­kus­si­on um das Stadt­bild

    Der Arti­kel „Stadt­bild neu den­ken“ setzt an einem wich­ti­gen The­ma an: In Wer­mels­kir­chen wird nicht nur der­zeit son­dern bereits seit sehr lan­ger Zeit über das soge­nann­te „Stadt­bild“ gespro­chen – gegen­wär­tig ver­schärft mit Blick auf Migra­ti­on, Erschei­nungs­bild und Ver­ant­wort­lich­keit.  Im Bei­trag ist unter ande­rem zu lesen:

    „Wer den Begriff ‚Stadt­bild‘ ver­engt, läuft Gefahr, Men­schen gegen­ein­an­der aus­zu­spie­len, statt Ver­ant­wor­tung zu tei­len.“

    Der Bei­trag ruft dazu auf, das Stadt­bild als gemein­sa­mes Pro­jekt, als Aus­druck von Mit­ein­an­der, Ver­ant­wor­tung und Gestal­tungs­wil­le zu ver­ste­hen, statt als Abbil­dung von Her­kunft oder äuße­rer Erschei­nung.  

    Das ist eine gute und wich­ti­ge Per­spek­ti­ve – aber sie hängt ent­schei­dend davon ab, wie Debat­ten geführt wer­den. Denn sofort, wenn Begrif­fe ver­kürzt, pola­ri­siert oder als Eti­ket­ten genutzt wer­den, kippt der Ton – und mit ihm die Bereit­schaft zur Teil­nah­me.

    Die Meta­phern „links“ und „rechts“ – und was sie für die Kom­mu­nal­po­li­tik bedeu­ten

    Jana Cata­li­na Glae­se ist Sozio­lo­gin und Redak­teu­rin des Phi­lo­so­phie Maga­zins und im Okto­ber Gast­wis­sen­schaft­le­rin der Abtei­lung Trans­for­ma­tio­nen der Demo­kra­tie.

    In einem kürz­lich erschie­ne­nen Inter­view im Redak­ti­ons­Netz­werk Deutsch­land  erläu­tert sie die Begrif­fe „links“ und „rechts“ als his­to­risch gewach­sen – sie stam­men aus der Sitz­ord­nung der fran­zö­si­schen Natio­nal­ver­samm­lung im spä­ten 18. Jahr­hun­dert.  

    Heu­te aber bezeich­net sie die­se Meta­phern als „lee­re Boxen“ ohne ver­läss­li­chen seman­ti­schen Kern, die sich je nach Zeit und Kon­text neu mit Bedeu­tung fül­len las­sen – oder eben ent­leert wer­den. Oder eben zur Aus­gren­zung in der Debat­te füh­ren.  

    Den­noch: Wich­tig sei­en inhalt­li­che Unter­schie­de – etwa beim Umgang mit Ungleich­heit: Lin­ke woll­ten Ungleich­heit eher über­win­den, Rech­te sähen Unter­schie­de eher als natür­lich an.  

    Auch ver­weist sie dar­auf, dass in Deutsch­land der Begriff „rechts“ beson­ders nega­tiv belas­tet ist – wegen der Ver­gan­gen­heit der NS-Zeit.  

    Das Fazit: Begrif­fe wie „links“ und „rechts“ sind nütz­lich als Ori­en­tie­rung, aber gefähr­lich, wenn sie statt zur Klar­heit zur Abgren­zung, Ver­schie­bung oder Aus­gren­zung füh­ren.

    Schnitt­stel­le: Wenn Meta­phern im Kom­mu­nal­fo­rum zum Pro­blem wer­den

    Was heißt das nun kon­kret für unse­re Dis­kus­si­on in Wer­mels­kir­chen? Ich sehe drei zen­tra­le Risi­ken:

    a) Ver­kürz­te Eti­ket­tie­rung: Ich hat­te unlängst eine Gespräch mit einem jun­gen ehe­ma­li­gen Kom­mu­nal­po­li­ti­ker, der sich aus der Poli­tik zurück­ge­zo­gen hat, weil ihm u. a. voll­kom­men unge­recht­fer­tigt rech­tes Gedan­ken­gut vor­ge­wor­fen wur­de und bedau­ernd ein­räum­te: „Ich wer­de dadurch lei­der nicht mehr alles mit­be­kom­men …“ Die­ses Bei­spiel zeigt: Wenn Enga­gier­te Men­schen in der Kom­mu­nal­po­li­tik auf­grund ihrer Debat­ten-Bei­trä­ge wie der mei­nes jun­gen Freun­des  sich zurück­zie­hen, weil sie sich stig­ma­ti­siert füh­len – etwa mit dem Vor­wurf „rech­tes Gedan­ken­gut“ – dann ist das ein gewal­ti­ger Scha­den für die kom­mu­na­le Dis­kus­si­ons­kul­tur.

    Die Meta­pher „rechts“ wird hier nicht als Ori­en­tie­rung genutzt, son­dern als Schub­la­de. Dabei ver­liert jede Dis­kus­si­on an Tie­fe.

    b) Begrif­fe, die kei­ne Brü­cke bau­en: Der Arti­kel zum Stadt­bild spricht davon, wie schnell Begrif­fe Men­schen gegen­ein­an­der stel­len: „Wer den Begriff ‚Stadt­bild‘ ver­engt, läuft Gefahr, Men­schen gegen­ein­an­der aus­zu­spie­len…“  

    Wenn dann zugleich poli­ti­sche Debat­ten über „rechts“ und „links“ nicht genutzt wer­den, um Inhal­te zu klä­ren, son­dern um Posi­tio­nen zu mar­kie­ren oder klein­zu­re­den, dann zieht sich eine Stim­me zurück – aus Frust oder Angst vor Stig­ma­ti­sie­rung.

    c) Der Ver­lust von Viel­falt und Betei­li­gung: Genau das pas­siert, wenn Bei­trä­ge mit guten Absich­ten auf Face­book oder im Forum erschei­nen – und dann in einen Ant­wort- Reflex gera­ten, der sich der Ein­fach­heit des Sor­tie­rens nach “rechts” oder “links” bedient und manch­mal gar mit dem Suf­fix “-extrem” oder “-radi­kal” etti­ketiert. Und das „…nur, weil man nicht den ver­meint­li­chen Schlau­mei­ern nach dem Mund redet …“ (Zitat mei­nes jun­gen Freun­des).

    Wer sich nicht in die gän­gi­gen Kate­go­rien ein­ord­nen lässt, wird aus­ge­grenzt – und damit ver­lie­ren wir nicht nur eine Mei­nung, son­dern eine gan­ze Per­spek­ti­ve auf das Gemein­we­sen.

    Was wir ändern soll­ten – und wie

    • Begrif­fe öff­nen statt schlie­ßen: Statt reflex­haft zu fra­gen „Bist du rechts?“ oder „Bist du links?“ soll­ten wir fra­gen: Wel­che Ansicht ver­tritt die­ser Mensch? Wor­auf bezieht sich sei­ne Sor­ge? Wel­chen Bei­trag leis­tet er zur Stadt­ge­mein­schaft?
    • Dis­kus­si­on unab­hän­gig von Labels füh­ren: Der Arti­kel „Stadt­bild neu den­ken“ for­dert uns auf, „Stadt­bild“ zu den­ken als gemein­sa­me Ver­ant­wor­tung – nicht als Urteil über Her­kunft oder Äußer­lich­keit. 
      Das heißt: Wenn wir uns in Debat­ten ein­klin­ken, soll­ten wir nicht zuerst nach der Her­kunft, dem äuße­ren Erschei­nungs­bild oder dem ver­meint­li­chen „poli­ti­schen Label“ fra­gen – son­dern nach dem Bei­trag, der Absicht, dem Inhalt.
    • Nicht jede Pro­vo­ka­ti­on anneh­men: In einem sozi­al-media-Zeit­al­ter, in dem pola­ri­sie­ren­de Bei­trä­ge viral gehen, ist es wich­tig, nicht reflex­haft auf jedes hin­ge­hal­te­ne Stöck­chen zu sprin­gen. Die Begrif­fe „rechts“ und „links“ wer­den immer wie­der instru­men­ta­li­siert. Die Anlei­tung von Glae­se: Man kann sie nicht ein­fach abschaf­fen, aber man soll­te bewusst mit ihnen umge­hen.
    • Viel­falt und Betei­li­gung sichern: Wenn Men­schen wie mein jun­ger Freund sich aus der Dis­kus­si­on zurück­zie­hen, ver­lie­ren wir nicht nur eine Per­son – wir ver­lie­ren das Poten­zi­al, unse­re Stadt mit­zu­ge­stal­ten. Des­we­gen ist es wich­tig: Jeder darf blei­ben. Jede Stim­me zählt. Auch jene, die nicht ins klas­si­sche Links-Rechts-Sche­ma passt.

    Mein Auf­ruf an alle in die­sem und in ande­ren Foren

    Lie­be Mit­bür­ge­rin­nen und Mit­bür­ger in Wer­mels­kir­chen:

    Las­sen wir uns nicht in die alten Raum-Meta­phern trei­ben, die vor 230 Jah­ren ent­stan­den sind und heu­te oft mehr spal­ten als ver­bin­den.  

    Wenn wir über unser Stadt­bild reden, wenn wir über Her­kunft, Erschei­nung, Ver­ant­wor­tung spre­chen – dann machen wir das gemein­sam, inhalt­lich, mit Respekt.

    Wenn jemand sagt: „Ich zie­he mich zurück, weil ich den Vor­wurf eines rech­ten Gedan­ken­guts nicht ertra­gen will“, dann hören wir hin – und fra­gen: Was hat ihn genau ver­letzt? Wel­che Wor­te, wel­che Reak­tio­nen haben eine Ket­te aus­ge­löst?

    Kom­mu­nal­po­li­tik lebt von Betei­li­gung. Lass uns also dafür sor­gen, dass Begrif­fe wie „rechts“ und „links“ nicht zur Aus­gren­zung die­nen, son­dern zur Ori­en­tie­rung – und vor allem: zur Betei­li­gung.

    Ich freue mich auf eine Dis­kus­si­on hier im Forum – mit Inhal­ten, nicht mit Eti­ket­ten.

    Herz­li­che Grü­ße und ein ent­span­nen­des Wochen­en­de

    Ihr Klaus Ulin­ski




    Bild­nach­weis: Pri­vat Klaus Ulin­ski

  • Elektronische Patientenakte

    Elektronische Patientenakte

    Aktu­ell wird die elek­tro­ni­sche Pati­en­ten­ak­te (ePA) in Wer­mels­kir­chen und ganz Nord­rhein-West­fa­len schritt­wei­se ein­ge­führt. Seit dem 15. Janu­ar 2025 rich­ten die Kran­ken­kas­sen die ePA auto­ma­tisch für alle gesetz­lich Ver­si­cher­ten ein, sofern kein Wider­spruch vor­liegt. In Wer­mels­kir­chen und dem Rhei­nisch-Ber­gi­schen Kreis läuft die Ein­füh­rung im Rah­men der bun­des­wei­ten Pilot­pha­se, an der Nord­rhein-West­fa­len als Modell­re­gi­on teil­nimmt. Ab Okto­ber 2025 sind Arzt­pra­xen und Kran­ken­häu­ser ver­pflich­tet, die ePA zu nut­zen, um Dia­gno­sen, Behand­lun­gen und Medi­ka­tio­nen zen­tral zugäng­lich zu machen – immer vor­aus­ge­setzt, der Pati­ent wider­spricht nicht.

    Die ePA soll die medi­zi­ni­sche Betreu­ung effek­ti­ver gestal­ten und den Infor­ma­ti­ons­aus­tausch zwi­schen Arzt­pra­xen, Kli­ni­ken und Apo­the­ken erleich­tern. Pati­en­ten kön­nen selbst ent­schei­den, ob sie die Akte nut­zen möch­ten, und auch nach­träg­lich wider­spre­chen. Beson­ders in der Test­pha­se wur­den noch zusätz­li­che Schutz­maß­nah­men ein­ge­baut, um Daten­si­cher­heit und Bar­rie­re­frei­heit zu ver­bes­sern.

    Ich per­sön­lich mei­ne, dass die Digi­ta­li­sie­rung eine gro­ße Chan­ce für unse­re Gesell­schaft ist. Sie ver­än­dert, wie wir arbei­ten, wirt­schaf­ten und uns bil­den.

    Ein Bei­spiel, wie wich­tig es ist, die Digi­ta­li­sie­rung vor­an­zu­trei­ben:

    Der frü­he­re Bun­des­ge­sund­heits­mi­nis­ter Karl Lau­ter­bach (SPD)🚦 hat die elek­tro­ni­sche Pati­en­ten­ak­te (ePA), über die seit Jahr­zehn­ten dis­ku­tiert wur­de, flä­chen­de­ckend in Deutsch­land ein­ge­führt. Nun müs­sen Ärz­te,  Apo­the­ken, Kran­ken­kas­sen usw. sie nur noch, im wahrs­ten Sin­ne des Wor­tes, mit LEBEN fül­len.

    War­um ist das wich­tig 🤔

    Da habe ich ein­fach mal die KI (Le Chat) gefragt:

    ”Kann die elek­tro­ni­sche Pati­en­ten­ak­te Leben ret­ten?“

    Ant­wort:

    Die elek­tro­ni­sche Pati­en­ten­ak­te (ePA) hat das Poten­zi­al, Leben zu ret­ten – vor allem durch schnel­le­re, prä­zi­se­re und bes­ser koor­di­nier­te medi­zi­ni­sche Ver­sor­gung. Hier sind die wich­tigs­ten Punk­te, wie die ePA dazu bei­tra­gen kann:

    1. Schnel­le­re Dia­gno­sen und Behand­lun­gen.

    Zugang zu voll­stän­di­gen Pati­en­ten­da­ten: Ärz­te kön­nen sofort auf Vor­er­kran­kun­gen, All­er­gien, Medi­ka­tio­nen oder frü­he­re Dia­gno­sen zugrei­fen – auch in Not­fäl­len oder bei Bewusst­lo­sig­keit des Pati­en­ten.

    Ver­mei­dung von Fehl­dia­gno­sen: Durch den Abgleich von Labor­wer­ten, Rönt­gen­bil­dern oder Arzt­brie­fen aus der Ver­gan­gen­heit kön­nen Feh­ler redu­ziert wer­den.

    2. Bes­se­re Koor­di­na­ti­on zwi­schen Behand­lern.

    Naht­lo­se Kom­mu­ni­ka­ti­on: Haus­ärz­te, Fach­ärz­te, Kran­ken­häu­ser und Apo­the­ken kön­nen auf die­sel­ben Daten zugrei­fen. Das ver­hin­dert Dop­pel­un­ter­su­chun­gen oder gefähr­li­che Wech­sel­wir­kun­gen von Medi­ka­men­ten.

    Not­fall­ver­sor­gung:

    Ret­tungs­kräf­te oder Not­auf­nah­men erhal­ten sofort lebens­wich­ti­ge Infor­ma­tio­nen (z. B. Blut­grup­pe, chro­ni­sche Erkran­kun­gen).

    3. Prä­ven­ti­on und Früh­erken­nung.

    Auto­ma­ti­sche Warn­sys­te­me:

    Die ePA kann z. B. bei ris­kan­ten Medi­ka­men­ten­kom­bi­na­tio­nen oder über­fäl­li­gen Vor­sor­ge­un­ter­su­chun­gen war­nen.

    Daten­ana­ly­se:

    Durch KI-gestütz­te Aus­wer­tung las­sen sich Trends erken­nen (z. B. ver­schlech­ter­te Nie­ren­wer­te), bevor es zu aku­ten Kri­sen kommt.

    4. Pati­en­ten­si­cher­heit und Eigen­ver­ant­wor­tung.

    Trans­pa­renz für Pati­en­ten:

    Sie kön­nen ihre Daten ein­se­hen, kor­ri­gie­ren oder Ergän­zun­gen hin­zu­fü­gen (z. B. Impf­pass, All­er­gien).

    Not­fall­pass-Funk­ti­on:

    Im Ernst­fall kön­nen Ret­tungs­kräf­te auf frei­wil­lig frei­ge­ge­be­ne Daten zugrei­fen – auch wenn der Pati­ent nicht ansprech­bar ist.

    Fazit:

    Die ePA kann Leben ret­ten – aber nur, wenn sie flä­chen­de­ckend, sicher und nut­zer­freund­lich ein­ge­setzt wird. In Län­dern wie Däne­mark oder Est­land, wo die ePA bereits eta­bliert ist, zei­gen Stu­di­en eine Reduk­ti­on von Behand­lungs­feh­lern und schnel­le­re Not­fall­ver­sor­gung. In Deutsch­land hängt der Erfolg davon ab, wie gut die Ein­füh­rung gelingt und wie vie­le Betei­lig­te mit­ma­chen.

    Ein­fach die App ihrer Kran­ken­kas­se her­un­ter­la­den.

    Dann  mit den Zugangs­da­ten ihrer Gesund­heits­kar­te (Ver­si­cher­ten­num­mer, Kenn­num­mer, Post­leit­zahl) regis­trie­ren und  ein Benut­zer­kon­to ein­rich­ten .

    Bei­trags­bild: Erzeugt mit KI von Rein­hard Hack­län­der

  • Das crazy

    Das crazy

    Zur­zeit weht durch vie­le Län­der ein Wind, den man nur schwer über­hö­ren kann – laut, direkt, oft wütend. Rechts­po­pu­lis­mus ist auf dem Vor­marsch, und die soge­nann­ten „ein­fa­chen Lösun­gen“ sind wie­der in Mode. Sie klin­gen ver­lo­ckend, weil sie ver­spre­chen, kom­ple­xe Pro­ble­me mit einem schnel­len Hand­griff zu besei­ti­gen. Doch wie so oft: Was ein­fach klingt, ist sel­ten nach­hal­tig – und meist auch nicht gerecht.

    Abwä­gen, Weit­sicht und gemein­sa­mes Pla­nen sind gera­de nicht beson­ders „in“. Statt­des­sen sind Aus­gren­zung und Schuld­zu­wei­sun­gen wie­der gesell­schafts­fä­hig gewor­den. Men­schen, die anders lie­ben, anders glau­ben oder ein­fach nur anders aus­se­hen, wer­den offen zum Ziel. Und selbst auf höchs­ter poli­ti­scher Ebe­ne wer­den For­mu­lie­run­gen benutzt, die die­ses Den­ken unbe­wusst bestär­ken – etwa wenn unser Bun­des­kanz­ler davon spricht, dass „wir im Stadt­bild noch die­ses Pro­blem“ hät­ten. Wor­te sind mäch­tig. Und sie ver­ra­ten, wie wir über ande­re den­ken.

    Dabei braucht es gera­de jetzt etwas ande­res: Gemein­schaft­li­ches Den­ken.
    Lösun­gen, die nicht auf Kos­ten ein­zel­ner gehen. Poli­tik, die alle mit­nimmt, statt Grup­pen gegen­ein­an­der aus­zu­spie­len. Das dau­ert län­ger, ist kom­pli­zier­ter, manch­mal anstren­gend – aber es ist der ein­zi­ge Weg, der dau­er­haft trägt.

    Ich bin fest über­zeugt: Nur gemein­sam kön­nen wir Wege fin­den, die für alle funk­tio­nie­ren. Popu­lis­mus mag laut sein, aber er führt in Sack­gas­sen. Wirk­li­che Ver­än­de­rung ent­steht dort, wo Men­schen sich zuhö­ren, gemein­sam han­deln und Geduld mit­brin­gen.

    Und wenn im Netz wie­der die­se lee­ren, end­lo­sen Dis­kus­sio­nen auf­tau­chen – über „die ande­ren“, über Schuld und ver­meint­li­che Lösun­gen –, dann sit­ze ich nicht wie im Bei­trags­bild vor dem Lap­top, son­dern läch­le ab heu­te ein­fach und sage: „Das cra­zy.“

    Denn manch­mal hilft Humor, um klar zu sehen, wie absurd ein­fa­che Ant­wor­ten auf kom­ple­xe Fra­gen wirk­lich sind.

    “Das cra­zy” Jugend­wort 2025

    Bei­trags­bild: ChatGPT

  • 🌻 Willkommen im neuen Forum Wermelskirchen

    Lie­be Lese­rin­nen und Leser, lie­be Freun­din­nen und Freun­de des Forum Wer­mels­kir­chen,

    das Forum Wer­mels­kir­chen war vie­le Jah­re lang eine leben­di­ge Platt­form für Mei­nung, Dis­kus­si­on und Infor­ma­ti­on in und über unse­re Stadt – getra­gen und gestal­tet von Wolf­gang Horn. Mit gro­ßem Enga­ge­ment, kri­ti­schem Geist und offe­nem Her­zen hat er das Forum zu einem wich­ti­gen Ort des Aus­tauschs gemacht.

    Im April 2025 ist Wolf­gang Horn lei­der ver­stor­ben und hat damit eine gro­ße Lücke hin­ter­las­sen – mensch­lich wie publi­zis­tisch. Doch sein Gedan­ke, Men­schen mit­ein­an­der ins Gespräch zu brin­gen, soll nicht ver­lo­ren gehen.

    In den ver­gan­ge­nen Mona­ten haben sich Freun­de und Weg­be­glei­ter Wolf­gangs gemein­sam mit sei­ner Frau Bar­ba­ra und sei­nem Sohn Pal­le mehr­fach zusam­men­ge­setzt, um über die Zukunft des Forums zu spre­chen. Aus die­sen Gesprä­chen ist der Ent­schluss gewach­sen:
    👉 Das Forum Wer­mels­kir­chen wird wei­ter­ge­führt – in neu­er Form, auf neu­er tech­ni­scher Basis, aber mit dem­sel­ben Geist.


    ✍️ Wer das Forum künftig gestaltet

    Die neue Redak­ti­on, die das Forum zunächst gemein­sam trägt, besteht aus:
    Marie-Loui­se Lich­ten­berg, Horst Rosen, Joa­chim Zap­pe, Bar­ba­ra Horn, Klaus Ulin­ski, Lothar Dähn, Pal­le Horn und Lutz Bal­schu­weit.

    Gemein­sam möch­ten wir anknüp­fen an das, was Wolf­gang geschaf­fen hat:

    • Ein Ort für loka­le The­men und Mei­nungs­viel­falt,
    • Ein Raum für respekt­vol­le Dis­kus­sio­nen,
    • Und eine Platt­form, auf der Enga­ge­ment und Gemein­schafts­sinn sicht­bar wer­den.

    💬 Mitmachen, Mitreden, Mitschreiben

    Wir möch­ten sowohl alte Weg­ge­fähr­ten als auch neue Lese­rin­nen und Leser herz­lich ein­la­den, das neue Forum zu beglei­ten – als Lesen­de, Kom­men­tie­ren­de oder Autorin­nen und Autoren.
    Wer künf­tig eige­ne Bei­trä­ge ver­fas­sen möch­te, ist herz­lich will­kom­men. Das Forum lebt vom Mit­ma­chen – von Men­schen, die etwas zu sagen haben über unse­re Stadt und das, was sie bewegt.


    ❤️ In Erinnerung an Wolfgang Horn

    Die­ses neue Forum ver­steht sich als Fort­füh­rung in Wolf­gangs Sinn und Geist – kri­tisch, offen, mensch­lich.
    Wir sind dank­bar für das, was er geschaf­fen hat, und wer­den sein Werk in sei­nem Sin­ne wei­ter­füh­ren.


    Will­kom­men im neu­en Forum Wer­mels­kir­chen.
    Auf eine leben­di­ge, fai­re und viel­fäl­ti­ge Dis­kus­si­on!

    Eure
    Redak­ti­on des Forum Wer­mels­kir­chen