Ich, ich und nochmal ich

Unser ört­li­cher Bau­markt ver­fügt über einen gro­ßen Park­platz. Und eigent­lich ist an alles und alle gedacht. Nor­ma­le PKW-Park­plät­ze, Plät­ze für Men­schen mit Behin­de­rung, Plät­ze für bereits bestell­te Abho­lun­gen, gro­ße Flä­chen für Trans­por­ter oder für PKW mit Anhän­ger und auch Plät­ze für E‑Autos. Für alle ist etwas pas­sen­des dabei.

Und dann gibt es da eine Park­flä­che, die ist etwas beson­de­res. Ein Schild weist dar­auf hin: „Auf­stell­flä­che für Feu­er­wehr und Ret­tungs­fahr­zeu­ge“. Logi­scher­wei­se ist die­ser Park­platz genau vor dem Haupt­ein­gang damit ein schnel­ler Zugang erfol­gen kann.

Als emsi­ger Heim­wer­ker bin ich oft im Bau­markt zu Gast und konn­te fest­stel­len, dass die­ser Ret­tungs­park­platz fast immer besetzt ist. (geschätzt sicher 98%) Selbst dann, wenn direkt dane­ben alles frei ist.

Zuge­ge­ben – die Beschil­de­rung könn­te etwas grö­ßer, far­bi­ger und deut­li­cher sein.

Aber es wür­de wahr­schein­lich nicht hel­fen.

Beob­ach­ten konn­te ich ein Ehe­paar, dass genau auf die­sem Park­platz das Auto abstell­te. Die Frau zeig­te auf das Hin­weis­schild wor­auf der Mann barsch ant­wor­te­te: „Ist mir egal! Komm’ jetzt!“. In die­ser klei­nen Ant­wort spie­gelt sich das gan­ze Pro­blem: Es ist mir egal, es inter­es­siert mich nicht, die Regeln gel­ten für mich nicht.

Ob ich jeman­den behin­de­re, stö­re oder gar gefähr­de – es ist mir egal.

Haupt­sa­che ICH habe einen fei­nen Platz. ICH brau­che mei­nen Hin­tern nicht so weit zu schlep­pen. ICH bin wich­tig. Haupt­sa­che ICH …

Viel­leicht erlei­det die­ser freund­li­che Zeit­ge­nos­se in der Holz-Zuschnitt-Abtei­lung einen Schwä­che­an­fall oder Schlim­me­res. Scha­de dass der Ret­tungs­wa­gen kei­nen Park­platz gefun­den hat und die Sani­tä­ter etwas zu spät kamen.

Heu­te, am Mon­tag, war ich wie­der da und konn­te wie­der zwei Autos auf die­sem Stell­platz sehen. Und wie fast immer: In unmit­tel­ba­rer Nähe vie­le Plät­ze frei.

Und heu­te war ich mal so mutig einen die­ser Fah­rer anzu­spre­chen und auf das Schild hin­zu­wei­sen. Eine Ant­wort gab’s auch: „Ey, Alter, willst du Fres­se?“.

Na, da weiß man wo die Rei­se hin­geht.

Sor­ry für mei­ne Wort­wahl: Die­ses aso­zia­le Pack kotzt mich an!

Foto: Wal­ter Schu­bert

Kommentare

7 Antworten zu „Ich, ich und nochmal ich“

  1. Avatar von KLAUS
    KLAUS

    Ich muss dem Kom­men­tar von Andre­as recht geben. Wenn es ein sicher­heits­re­le­van­ter Stell­platz wäre, hät­te die­ser eine Sperr­flä­che.

  2. Avatar von Stefan Markel
    Stefan Markel

    Ist doch ein­fach: Auto nebst Kenn­zei­chen am Schild ablich­ten, Uhr­zeit notie­ren und Bild ans Ord­nungs­amt schi­cken. Viel­leicht noch einen Mit­ar­bei­ter aus dem Markt als zeu­gen dazu holen. Die gro­ßen Märk­te ver­wei­sen in ihrer Park­platz­ord­nung und auf Ein­gangs­schil­dern immer dar­auf “Hier gilt die StVO”.

    1. Avatar von Manuel Fitzner
      Manuel Fitzner

      Das OA darf auf pri­vat Gelän­de nix machen.

    2. Avatar von Jürgen
      Jürgen

      Das ust genau der rich­ti­ge Weg um die­sen fuß­fau­len Igno­ran­ten bei zu kom­men. Aus ver­läß­li­c­jem Kreis weiß ich, dass das OA, bei der von Ihnen beschrie­be­nen “Beweis­si­che­rung”, ger­ne tätig wer­den. Und das auch bei ande­ren Ver­stö­ßen im soge­nann­ten ruhen­den Ver­kehr. Sie kön­nen logi­scher­wei­se nicht über­all sein, sind aber für kon­struk­ti­ve Hil­fe aus Rei­hen der Bevöl­ke­rung dank­bar und gehen sol­chen Sachen dann auch tat­säch­lich nach.

  3. Avatar von H. Rosen
    H. Rosen

    Hal­lo Wal­ter,
    alles rich­tig! Aber was sagt OBI dazu? Der Platz ist nicht öffent­lich.

    1. Avatar von Jürgen
      Jürgen

      Das ist genau der rich­ti­ge Weg um die­sen fuß­fau­len Igno­ran­ten bei­zu­kom­men. Aus ver­läß­li­c­jem Kreis weiß ich, dass das OA, bei der von Ihnen beschrie­be­nen “Beweis­si­che­rung”, ger­ne tätig wer­den. Und das auch bei ande­ren Ver­stö­ßen im soge­nann­ten ruhen­den Ver­kehr. Sie kön­nen logi­scher­wei­se nicht über­all sein, sind aber für kon­struk­ti­ve Hil­fe aus Rei­hen der Bevöl­ke­rung dank­bar und gehen sol­chen Sachen dann auch tat­säch­lich nach.

  4. Avatar von Andreas
    Andreas

    War­um macht man auf den Park­platz dann kei­ne Mar­kie­rung hin? Weil so wür­de kei­ner drauf par­ken. Ich selbst sehe es eher das vor den Ein­gang frei­hal­ten für die Feu­er­wehr ist. Man hat ja in der Fahr­schu­le gelernt das auf Sperr­flä­che nicht zu par­ken ist. LG

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