Neues Jahr, alte Vorsätze – oder warum der 3. Januar der wahre Endgegner ist

Neu­es Jahr, neu­es Glück, neue Vor­sät­ze! Kaum ist der letz­te Keks ver­drückt, der Raclette-Geruch aus der Woh­nung gelüf­tet und der Sekt­kor­ken wie­der vom Kron­leuch­ter ent­fernt, mel­det sich die­se klei­ne Stim­me im Kopf: „Die­ses Jahr wird alles anders!“
Spoi­ler: Die­se Stim­me ist sehr opti­mis­tisch. Und leicht ver­gess­lich.

Denn Neu­jahrs­vor­sät­ze haben unge­fähr die Halb­werts­zeit einer Wun­der­ker­ze. Am 1. Janu­ar bren­nen sie hell und vol­ler Hoff­nung, am 3. Janu­ar fragt man sich, war­um man plötz­lich frei­wil­lig Hafer­flo­cken isst und um 6 Uhr jog­gen gehen woll­te – frei­wil­lig!

Die Klas­si­ker unter den Vor­sät­zen

Es gibt sie jedes Jahr wie­der, die Ever­greens der guten Absich­ten:

  • Mehr Sport machen (ab Febru­ar… oder März… spä­tes­tens Ostern!)
  • Gesün­der essen (aber erst, wenn die Weih­nachts­res­te weg sind)
  • Weni­ger Zeit am Han­dy ver­brin­gen (nach­dem man die­sen Vor­satz gegoo­gelt hat)
  • Mehr Zeit für Fami­lie, Freun­de und sich selbst (zwi­schen Ter­mi­nen, To-do-Lis­ten und Net­flix)

Und natür­lich der König aller Vor­sät­ze: „Ich mache mir die­ses Jahr kei­nen Stress.“
Ein schö­ner Gedan­ke. Wirk­lich. Lei­der sorgt schon die­ser Vor­satz für Stress, sobald man merkt, dass man sich gera­de… stresst.

War­um wir trotz­dem jedes Jahr wie­der Vor­sät­ze fas­sen

Trotz­dem grei­fen wir jedes Jahr erneut zum men­ta­len Notiz­block und schrei­ben flei­ßig Zie­le auf. War­um? Weil Neu­jahr ein biss­chen wie die Reset-Tas­te des Lebens wirkt. Ein sym­bo­li­scher Neu­an­fang. Ein lee­res Blatt. Eine Chan­ce zu sagen: „So, jetzt aber!“

Und das ist eigent­lich etwas Schö­nes. Denn hin­ter jedem Vor­satz steckt Hoff­nung. Hoff­nung auf Ver­än­de­rung, auf Wachs­tum, auf ein Leben, das ein klei­nes Stück bes­ser passt als zuvor. Auch wenn der Weg dort­hin manch­mal über Umwe­ge, Pau­sen und Scho­ko­la­de führt.

Viel­leicht braucht es gar kei­ne gro­ßen Vor­sät­ze

Was wäre, wenn wir die­ses Jahr die Lat­te etwas tie­fer legen? Kei­ne 10.000 Schrit­te täg­lich, son­dern einen Spa­zier­gang mehr pro Woche. Kein kom­plet­ter Lebens­um­bau, son­dern ein klei­ner Schritt in eine gute Rich­tung. Kein „per­fekt“, son­dern „ehr­lich bemüht“.

Manch­mal sind es die klei­nen Vor­sät­ze, die wirk­lich blei­ben:

  • öfter lachen
  • öfter „Nein“ sagen
  • öfter durch­at­men
  • öfter dank­bar sein

Nicht spek­ta­ku­lär, aber erstaun­lich wir­kungs­voll.

Und wenn alles schei­tert?

Dann ist das auch okay. Wirk­lich. Das Jahr hat 365 Tage (Schalt­jah­re wol­len wir hier nicht auch noch dis­ku­tie­ren). Jeder davon eig­net sich für einen Neu­an­fang – nicht nur der 1. Janu­ar.

Viel­leicht ist der bes­te Vor­satz am Ende die­ser: freund­lich mit sich selbst zu sein. Auch dann, wenn der Vor­satz-Plan mal wie­der schnel­ler zusam­men­bricht als ein Fit­ness­stu­dio-Abo im Febru­ar.

Und jetzt seid ihr dran:
Wel­che Neu­jahrs­vor­sät­ze habt ihr euch für die­sen Jah­res­wech­sel vor­ge­nom­men – schreibt es als einen Kom­men­tar bei Forum Wer­mels­kir­chen.

Foto: KI

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