Am 22. November 2025 war es wieder so weit: Das Blasorchester Dabringhausen öffnete mit über 60 Musikern die musikalische Adventstür einen Spalt und ließ das Gemeindezentrum auf der Huhfuhr für über 200 Teilnehmer in festlichem Glanz erstrahlen. Schon zu Beginn führte Moderatorin Cynthia van Lijf mit herzlicher Selbstverständlichkeit durch den Nachmittag, begrüßte ein vollbesetztes Haus und richtete einen besonderen Dank an das GZD Dabringhausen, das auch dieses Jahr Gastgeber für den musikalischen Jahresabschluss war.
Bevor der erste Ton erklang, stellte Cynthia van Lijf, Ralf von Tegelen und Steffi Groß vor – die beiden Köpfe, die an diesem Nachmittag den Klang lenkten. Und dann folgte der Moment, in dem der Saal einmal tief Luft holte: Alle Musikerinnen und Musiker nahmen vorweg gewährend den Applaus entgegen und man spürte – heute wird’s wieder besonders.

Bläserklasse – Wo alles beginnt
Die Jüngsten durften den Abend eröffnen – und obwohl diese Bläserklasse erst seit Herbst 2024 existiert, wirkt sie längst nicht mehr wie ein zartes Pflänzchen. Routiniert, aber mit dieser herrlich greifbaren Aufregung, die nur die ersten großen Auftritte mit sich bringen, präsentierten sie Stücke aus Essential Elements:
- Skip to My Lou
- Hejo, spann den Wagen an
- Ode an die Freude
- und natürlich den Publikumsliebling – den Bananenboot-Song
Ein solider Start, charmant und mutig. Und man ahnte schon jetzt, dass hier etwas heranwächst, das Spaß an Musik hat.
Schülerorchester – Der erste “Level Up”
Nach zwei Jahren „Bläserklassen-Abenteuer“ wechseln die jungen Musiker ins Schülerorchester – Cynthia van Lijf nannte es liebevoll eine „Promotion“. Und genau so fühlte es sich an: Die Stücke wurden größer, voluminöser, technisch klar anspruchsvoller.
Gemeinsam mit der Bläserklasse spielten beide Gruppen zwei Stücke aus “Mein erstes Weihnachtskonzert” sowie Musik aus “Pirates of the Caribbean”.
Danach trat das Schülerorchester alleine auf – mit einer spürbaren Portion Selbstbewusstsein:
- Ouvertüre 1812
- La Bamba (leichte Version)
Die Bläserklasse verließ anschließend das Podium – nicht ohne einen letzten Blick, der sagte: „Nächstes mal sind wir länger dabei!“
Jugendorchester & Oldstars – Die nächste Etage
Dann wurde es voll auf der Bühne. Jugendorchester und Oldstars versammelten sich, und es war klar: Jetzt kommen die, die schon eine Weile dabei sind – manche sogar mit neuen Instrumenten. Besonders das Schlagwerk hat sich in den letzten Jahren so breit gemacht, dass man vermuten könnte, irgendwo wächst heimlich eine zweite Bühne.
Es folgte “Pachelbels Christmas”, das so nie von Ihm komponiert wurde aber der Arrangeur nahm bekannte amerikanische Klassiker in den Kanon mit auf – im Anschluss folgte “Das junge Weihnachtskonzert”: kraftvoll, präzise und mit Schwung.
Pause – und der Blick nach vorn
Während das Orchester die Lippen entspannte, gönnte sich das Publikum Getränke. Gleichzeitig startete der Vorverkauf für das Neujahrskonzert 2026.
Teil 2 – Wenn die Jugend erwachsen klingt
Nach der Pause standen Jugendorchester und Allstars nochmals auf der Bühne. Zwei Stücke eröffneten die zweite Hälfte:
- Das ist der Tag des Herrn
- Rocking Christmas
Dann übernahm Cynthia van Lijf wieder das Mikrofon und führte elegant zu den Nummern über, bei denen man spürte, dass manche dieser jungen Musiker längst mit einem Fuß im Hauptorchester stehen.
Gespielt wurden:
- Wonderful Dream / Holidays are Coming (spontan sehe ich mich mit der Familie als Kleinkind im Wohnzimmer bei dem Werbeblock der großen US-Company die ein sehr bekanntes Erfrischungsgetränk umwirbt und auch das typische Bild des Weihnachtsmannes sehr stark geprägt hat!)
- Musikantensehnsucht
- La Bamba (Vollversion)
- Baby Elephant Walk
Zwischendurch entstand ein kurzer Austausch darüber, wonach sich die anwesenden Musiker sehnen. Ralf von Tegelen antwortete spontan mit einem humorvollen ‚Pause‘, rückte anschließend jedoch nochmals deutlich die Bedeutung der Jugendarbeit und des Engagements in den Vordergrund.
Finalblock – Das große, leuchtende Finale
Der Schluss gehörte den modernen Klassikern – und das Orchester zeigte, wie gut es diese Klangfarben inzwischen beherrscht. Mit Journey in Concert kam ein Medley auf die Bühne, das den Saal sofort packte:
- Don’t Stop Believin’
- Separate Ways
- Open Arms
- Anyway You Want It
Danach folgte noch ein echtes Publikumsgeschenk:
- Take On Me – dieser Moment, in dem die Obertöne durchs GZD schwebten, wird vielen noch eine Weile im Ohr bleiben.
Zum Abschluss ergriff der zweite Vorsitzende, Andreas Nutz, das Wort. In herzlichen und wertschätzenden Sätzen lobte er „die beiden Kraftwerke“ des Orchesters – Steffi Groß und Ralf von Tegelen – und dankte ihnen für ihren unermüdlichen Einsatz. Mit einem Augenzwinkern gab er den humorvollen Rat, bei all der musikalischen Energie vielleicht gelegentlich eine professionelle Untersuchung in Betracht zu ziehen. Anschließend überreichte er beiden ihre wohlverdienten Geschenke.

Nach den Verabschiedungen folgte der krönende Abschluss des Abends – die Zugaben, ohne die niemand das Gemeindezentrum verlassen wollte:
- Let It Snow
- White Christmas
Ein Abend, der den Advent mit standing Ovations ein kleines bisschen früher beginnen ließ. Und einer, der zeigt, wie stark ein Orchester werden kann, wenn jede Generation die nächste mitzieht.
Bilder und Video: Philipp Scholz


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