Verabschiedung von Bürgermeisterin Marion Holthaus

28.10.2025

Mit bun­ten Blu­men, Dan­kes-Wor­ten und viel Lob wur­de Mari­on Holt­haus bei ihrer und bei der letz­ten Sit­zung des amtie­ren­den Stadt­rats beschenkt. „Du hast bewie­sen, dass Enga­ge­ment, Hal­tung und Herz man­ches Mal mehr bewe­gen kön­nen, als Vor­schrif­ten oder Par­tei­pro­gram­me”, attes­tier­te der stell­ver­tre­ten­de Bür­ger­meis­ter Ste­fan Leßenich der schei­den­den Stadt­che­fin. Die­sem Lob schloss sich der Tech­ni­sche Bei­geord­ne­te Hart­wig Schün­gel im Namen der Stadt­ver­wal­tung an. Und Stadt­rä­tin Hei­ke Krau­se sag­te von Her­zen „Dan­ke“ im Namen aller Frau­en in den poli­ti­schen Gre­mi­en der Stadt. Hör­bar bewegt bekann­te die Bür­ger­meis­te­rin in ihrer Abschieds­re­de selbst: „Nach fünf Jah­ren, in denen die­ses Amt und die Auf­ga­ben, die mit die­ser Ver­ant­wor­tung ein­her­ge­hen, mein Leben bestimmt haben, ist der Gedan­ke, dass es ab kom­men­der Woche ganz anders wer­den wird, aktu­ell noch schwer vor­stell­bar.“

Bild 1) Bür­ger­meis­te­rin Mari­on Holt­haus mit Ste­fan Leßenich. Bild 2) Bür­ger­meis­te­rin Mari­on Holt­haus mit Hart­wig Schün­gel. Bild 3) Bür­ger­meis­te­rin Mari­on Holt­haus mit Hei­ke Krau­se.

Hier ist die Rede von Bür­ger­meis­te­rin Mari­on Holt­haus im Wort­laut:

Lie­be Rats­mit­glie­der,
lie­be Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen,
lie­be Gäs­te, 

heu­te ist für eini­ge von Ihnen und auch für mich ein beson­de­rer Abend. Denn dies ist nicht nur die letz­te Sit­zung die­ser Wahl­pe­ri­ode, son­dern auch für eini­ge die letz­te Rats­sit­zung, an der sie aktiv teil­neh­men. Für mich ist es die letz­te Rats­sit­zung, die ich als Bür­ger­meis­te­rin lei­ten darf. Nach fünf Jah­ren, in denen die­ses Amt und die Auf­ga­ben, die mit die­ser Ver­ant­wor­tung ein­her­ge­hen, mein Leben bestimmt haben, ist der Gedan­ke, dass es ab kom­men­der Woche ganz anders wer­den wird, aktu­ell noch schwer vor­stell­bar.
Denn das Amt der Bür­ger­meis­te­rin ist kein Beruf, den man nach Fei­er­abend an den Haken hängt. Es ist wie ein zwei­ter Herz­schlag. Ganz per­sön­lich für mich habe ich gemerkt, dass es an der Zeit ist, wie­der auf das eige­ne Herz zu hören. 

Ich habe die­ses Amt und die damit ver­bun­de­nen Auf­ga­ben geliebt. Trotz und viel­leicht auch gera­de wegen sei­ner Her­aus­for­de­run­gen. Es war bewe­gend, zu erle­ben, wie viel Lei­den­schaft in die­ser Stadt steckt. Wie Men­schen für ihre Ideen kämp­fen, wie Bür­ge­rin­nen und Bür­ger im Ehren­amt Ver­ant­wor­tung über­neh­men und wie wir gemein­sam Din­ge bewegt haben. Ich habe in den letz­ten Jah­ren vie­le wun­der­ba­re Men­schen getrof­fen, viel Hin­ga­be für die Stadt erlebt und gemein­sam haben wir viel bewegt und auf die Rei­se gebracht. 

Gelernt habe ich, dass Kom­mu­nal­po­li­tik oft dort am schwie­rigs­ten ist, wo sie am nächs­ten am Men­schen ist. Denn hier geht es nicht um Par­tei­tak­tik oder gro­ße Schlag­zei­len, son­dern um Kin­der­gär­ten, Schu­len, Spiel­plät­ze etc. Und da gehen dann manch­mal auch die Mei­nun­gen aus­ein­an­der, was für die Stadt das Bes­te ist. Und dass Ver­ant­wor­tung zu über­neh­men, sich dann eben auch schwer anfüh­len kann, weil man in man­chen Situa­tio­nen Ent­schei­dun­gen zu tref­fen hat, die nicht jede oder jeder gut fin­det oder für alle zeit­gleich etwas Posi­ti­ves bedeu­ten. 
Wir leben in kri­sen­be­haf­te­ten, beweg­ten Zei­ten. Ideen und Lösun­gen für die vie­len Her­aus­for­de­run­gen zu fin­den ist des­halb oft sehr schwie­rig. Nicht jeder Vor­schlag für eine Ent­schei­dung fin­det Applaus. Aber wer wie wir hier im Rat Ver­ant­wor­tung trägt, muss manch­mal eben das tun, was mit Blick auf das gro­ße Gan­ze rich­tig ist und nicht, was bequem ist. 
Hier im Rat war es unbe­strit­ten nicht immer leicht, all die­se star­ken Per­sön­lich­kei­ten und vie­len unter­schied­li­chen Mei­nun­gen unter einen Hut zu brin­gen. Aber rück­bli­ckend fin­de ich, dass uns das hier im Rat gemein­sam sehr gut gelun­gen ist. Die meis­ten – auch die schwie­ri­gen – Ent­schei­dun­gen sind ent­we­der ein­stim­mig oder mit einer ganz gro­ßen Mehr­heit getrof­fen wor­den. Zum Woh­le unse­rer Stadt und ihrer Men­schen. 
Dafür möch­te mich bei allen von Ihnen bedan­ken, die mit gear­bei­tet, gestrit­ten, dis­ku­tiert, hin und wie­der auch gelacht und immer nach Lösun­gen gesucht haben.

Mein beson­de­rer Dank gilt den Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen der Ver­wal­tung. Ohne sie wäre all das, was wir hier im Rat beschlos­sen haben, nur Papier geblie­ben. Gut mög­lich, dass mei­ne Ideen, mein Tem­po und mei­ne Pin­ge­lig­keit die Ver­wal­tung teil­wei­se als anstren­gend emp­fun­den hat. Aber ich kann ver­si­chern: Es ging mir stets nur um das Wohl der Stadt. 
Und ich dan­ke den Bür­ge­rin­nen und Bür­gern, die mich in den letz­ten Jah­ren beglei­tet, unter­stützt und manch­mal auch her­aus­ge­for­dert haben. Ihre Kri­tik war nicht immer bequem, aber immer wich­tig. Denn sie hat uns wach­ge­hal­ten.

Wenn ich auf mei­ne Amts­zeit zurück­bli­cke, gebe ich zu, dann bin ich auch stolz. Stolz auf eine Stadt, die gewach­sen ist, die aber den­noch ihren Cha­rak­ter behal­ten hat. Und ich bin auch stolz auf die Ver­wal­tung, die moder­ner, auf­ge­schlos­se­ner und schnel­ler gewor­den ist und so wahn­sin­nig alle Kri­sen der ver­gan­ge­nen Jah­re gemeis­tert hat. 
Ich wün­sche dem neu­en Rat und mei­nem Nach­fol­ger viel Kraft, Gelas­sen­heit und Zuver­sicht – die drei wich­tigs­ten Din­ge aus mei­ner Sicht in die­sem Amt. 
Und die­ser Stadt wün­sche ich, dass sie wei­ter so leben­dig, so eigen­sin­nig und so wun­der­bar bleibt, wie sie ist.
Dan­ke für die gemein­sa­me Zeit.

Es war mir eine Ehre, ein Stück mei­nes Lebens hier im Amt sein zu dür­fen. 
Vie­len Dank. 

Über­nom­men von Stadt Wer­mels­kir­chen / Fotos: Stadt Wer­mels­kir­chen Ste­phan Sin­ger

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