Kaum hatte er die Insignien der Macht bei der Proklamation in Dabringhausen an das neue Dreigestirn abgegeben, um bis Aschermittwoch eine „ruhige Kugel zu schieben“, wie Bürgermeister Bernd Hibst augenzwinkernd verriet, hatte er aber nicht etwa weniger, sondern sogar mehr Arbeit! Denn, so verkündete Prinz Iris I. mit Prinzessin Annett und Bauer Nicole in ihren elf Geboten: „Während der Fünften Jahreszeit trägt der Bürgermeister das Dreigestirn auf Händen.“
Wie gut, dass der erste Bürger der Stadt bei Bedarf Unterstützung von seinen beiden Stellvertretern Stefan Leßenich und Norbert Galonska hat. Die waren bei der Proklamation als Robin Hood und „Traumschiff“-Kapitän zu Gast, um das Dreigestirn zu feiern. „Ihr werdet unsere Stadt verzaubern“, ist der Bürgermeister von dem Trio mit dem Sessionsmotto „Dawerkusen jeck und bunt, die Mädels machen’s rund“ überzeugt.
Immerhin haben die drei mit den „Jecken Wievern“ eine ausgelassene Freundinnen-Clique hinter sich, die zum Jubiläum ihres 25jährigen Bestehens das erste Damen-Dreigestirn in Dabringhausen stellen.
Für den nötigen Schwung zum Start der närrischen Wochen sorgten Prinz, Prinzessin und Bauer mit ihren Liedern. Das passende Karnevalsfeeling brachten die Tanzcorps der Grunewalder und von Rut-Wiess genauso auf die Bühne, wie die Auftritte der Jecken Wiewer, der Altstadtgarde und des Männerballetts der Dhünnschen Jecken.
Wir freuen uns wie jeck auf eine tolle Fünfte Jahreszeit und sagen Danke für die fantastische Proklamation.
Beitrag von der Facebookseite der Stadt Wermelskirchen / Fotos: K. Kellermann & S. Singer
Die Psychologin Natalja Kucherenko hat in Wermelskirchen ein besonderes Projekt ins Leben gerufen: den Kurs „Die Kraft in Dir“, der sich speziell an ukrainische Frauen richtet, die vor dem Krieg fliehen mussten und nun oft allein mit ihren Kindern fernab ihrer Männer und Familien leben.
In den Kursen schafft Kucherenko einen sicheren Raum, in dem die Teilnehmerinnen über ihre Erfahrungen sprechen, neue Bewältigungsstrategien kennenlernen und vor allem wieder Vertrauen in ihre eigene Stärke entwickeln können. Durch gemeinsames Austausch, psychologische Übungen und gegenseitige Unterstützung gelingt es vielen Frauen, Schritt für Schritt neue Zuversicht zu gewinnen.
„Die Kraft in Dir“ bietet nicht nur Hilfe in schweren Zeiten, sondern stärkt auch Gemeinschaft und Zusammenhalt. Für viele Teilnehmerinnen ist der Kurs ein wichtiger Anker im Alltag – ein Ort, an dem sie sich verstanden, gestärkt und getragen fühlen.
Beitrag, Video und Beitragsbild mit freundlicher Genehmigung von Natalja Kucherenko und Willkommen in Wermelskirchen
Junge Forscherinnen und Forscher aufgepasst!
Am kommenden Samstag, 22. November 2025 dreht sich in der VHS Wermelskirchen, Schillerstraße 9 (ehemalige Dörpfeldschule) alles um das Thema “Frühes Forschen”. In Kooperation mit Dozenten und Dozentinnen von „Frühes Forschen Langenfeld“ werden einige spannende Angebote für Kinder und Jugendliche zwischen 4 und 12 Jahren angeboten:
Familien begeben sich auf eine spannende Reise in die Urzeit und erlebt die Dinosaurier hautnah. Sie arbeiten mit Gips und Farben erfahren Spannendes über das Leben in der Steinzeit.
Mit bunten Luftballons und verschiedenen Gasen werden verblüffende physikalische und chemische Phänomene erforscht. Das Highlight – ein eigenes Aeromobil, das mit der Kraft eines Luftballons angetrieben wird.
Kinder tauchen spielerisch in die Welt des Stroms ein und entdecken und entdecken auf kreative Weise, wie man sogar Strom aus einer Kartoffel gewinnen kann. Am Ende darf ein selbstgebauter Roboter mit nach Hause genommen werden!
Von 13:00 – 16:00 Uhr: Krimi im Labor – Tatort Wissenschaft
In einem erfundenen Kriminalfall begeben sich Kinder wie echte Forensiker auf Spurensuche. Fingerabdrücke werden ausgewertet Hinweise kombiniert, um dem/der Täter oder Täterin auf die Schliche zu kommen.
Die Evangelische Kirchengemeinde Wermelskirchen lädt am 22.11.2025 ab 19:00 Uhr ins Gemeindehaus Eipringhausen ein. Es spielen zwei bekannte Bands aus Dabringhausen in unserem schönen Gemeindehaus Eipringhausen. Bei Fassbier und guter Musik lässt sich das Wochenende genießen!
Kommt vorbei. Der Eintritt ist frei, es wird ein Hut herumgereicht!
Wenn das Mikrofon knistert und die Schweinwerfer die Bühne erleuchten, dann ist Eines klar: Es ist wieder Zeit für den Zeilensprung – Poetry Slam! Künstler*innen des gesprochenen Wortes treten auf der Bühne mit ihren eigenen Texten gegeneinander an, um anschließend das Publikum in ihren Bann zu ziehen und es darüber entscheiden zu lassen, wer als Sieger die Bühne verlassen wird.
Die Regeln für Teilnehmende bei diesem literarischen Wettbewerb sind denkbar einfach: Der Text muss selbstverfasst sein, für jeden Vortrag gilt ein Zeitlimit von knackigen sechs Minuten und Requisiten? Sind verboten! Den Texten selbst sind dabei aber keinerlei Grenzen gesetzt: So können diese humoristisch, nachdenklich, aber auch politisch, lyrisch oder einfach auch mal sinnfrei sein. Das Publikum darf also einen großartigen Abend, an dem eine bunte und unberechenbare Mischung aus Storytelling, Comedy, Poesie, Rap und Improvisation geboten wird, erwarten.
Durch den Abend führen dabei zwei echte Wermelskirchner Originale: Anna Lisa Tuczek & Oscar Malinowksi. Mit einer Prise Bergischem Humor und Charme begleitet das Moderationsduo das wortreiche Spektakel.
Heute waren wir im Kino, um den Dokumentarfilm „Kein Land für Niemand“ zu sehen. Eingeladen hatte die Partei „Die Linke – Wermelskirchen“, die über ihre sozialen Medien die Veranstaltung initiiert hatte. Im Eventkino der Familie Schiffler an der Telegrafenstraße wurden wir herzlich empfangen. Bei kostenlosem Kaffee und frischen Keksen entstand bereits vor Filmbeginn eine offene und freundliche Atmosphäre, die Raum für Gespräche und Austausch bot.
Vor Beginn der Filmvorführung sprach Vanessa Jahn von der Partei Die Linke – Wermelskirchen einleitende Worte.
Vanessa Jahn
Hier im Wortlaut:
Der Film selbst erwies sich als eindrucksvolle und zugleich erschütternde Dokumentation über die Folgen der europäischen Abschottungspolitik. Er zeigt, wie politische Entscheidungen zur Begrenzung von Migration das Leben von Menschen beeinflussen, die vor Krieg, Gewalt oder Armut fliehen müssen. Dabei begleitet die Dokumentation sowohl zivile Seenotrettungsmissionen im Mittelmeer als auch den Alltag in überfüllten Auffanglagern an den europäischen Außengrenzen.
Besonders eindrücklich sind die persönlichen Geschichten der Geflüchteten, die im Film zu Wort kommen. Sie berichten von Verlust, Hoffnung und der Suche nach einem sicheren Leben. Ergänzt werden diese Perspektiven durch Interviews mit Aktivist*innen, Wissenschaftler*innen und politischen Stimmen, die die Hintergründe des politischen Rechtsrucks, zunehmende Abschreckungsmaßnahmen und die Kriminalisierung humanitärer Hilfe beleuchten.
„Kein Land für Niemand“ stellt die Frage, wie sich ein demokratisches und solidarisches Europa entwickeln kann, wenn Abschottung wichtiger wird als Menschlichkeit. Der Film fordert dazu auf, gängige Narrative zu Migration zu hinterfragen und Verantwortung statt Angst in den Mittelpunkt politischer Entscheidungen zu stellen.
Der Abend im Eventkino zeigte, wie wichtig solche Veranstaltungen sind: Sie schaffen Orte, an denen Menschen zusammenkommen, reflektieren und gemeinsam darüber diskutieren können, wie eine solidarische Zukunft aussehen soll. An diesem Abend fanden sich achtzig Interessierte im Kino Wermelskirchen ein.
Stimmen aus dem Publikum zum Film:
“Dieser Film macht Bauchschmerzen. und macht große Sorgen und löst große Ängste aus. Und ich hätte mir gewünscht, dass verschiedene Leute, auch aus der Wermelskirchener Kommunalpolitik, hier Präsenz gezeigt hätten. Das hätte ich mir sehr gewünscht und die habe ich vermisst. Und ich gehe ziemlich sorgenvoll nach Hause.”
“Der Film, der reißt genau alles an, was eigentlich schon jeder weiß. Nur die Lösungsvorschläge bleiben wie immer offen. Wenn Riesenprobleme da sind, müssten wir alle zusammenhalten, aber dafür brauchen wir Lösungsvorschläge und die fehlen immer.”
“Erschütternd, auch wenn man weiß, was passiert, aber wenn man es nochmal so vor Augen geführt bekommt, kann es einen nur erschüttern. Aber mir wird jetzt nochmal klarer, dass wir alle weiter kämpfen müssen und uns dafür einsetzen müssen, dass die Menschenrechte erhalten bleiben und dass wir in einer Gesellschaft leben und dafür sorgen müssen, dass die sich nicht weiter spalten lässt, sondern dass wir zusammenstehen und dass jeder Einzelne und jede Einzelne nicht nachlässt. Und solange es geht und da, wo er oder sie lebt und agiert, sich einsetzt.”
“[…]ist halt tatsächlich dieses Spiel, was auf politischer Ebene gespielt wird, ohne alltäglichen oder emotionalen, empathischen Bezug zu dem, was da passiert. […] Das finde ich sogar noch schlimmer als prügelnde Polizisten an den Grenzen ist so diese Ignoranz?, also dieses Ignoranz würde ich nicht sagen, sondern dieses Spiel, was die da spielen, das finde ich das Schlimmste.“
„Ja, für mich ging gerade so der Begriff elitär durch den Kopf. Da sitzen so elitäre Menschen in gewählten Funktionen, im beheizten Ratssaal, im EU-Parlament und entscheiden über Menschenleben und haben gar keinen Bezug dazu, was da passiert. Beschäftigen sich vielleicht auch gar nicht mal wirklich damit und nutzen gleichzeitig die Situation, dass Menschen sterben als Narrativ dafür, dass das ja Menschen sind, die unser Land bedrohen, was faktisch, also es hat der Film ja auch gezeigt, einfach nicht stimmt. Und es wird eine Angst geschürt, die es nicht braucht von Menschen, die überhaupt gar keinen Bezug dazu haben. Und also ich hab hier gerade gesessen, ich hab geweint. Weil ich habe zwei kleine Kinder. Und die wachsen in so einer Scheißgesellschaft gerade auf wo einfach alle nur noch auf sich selber gucken und lügen, wo sie nur können, um sich den eigenen Wohlstand nicht nehmen lassen zu müssen, den sie selber nicht mal erarbeitet haben, sondern der ihnen geschenkt wurde. […]”
Es war eine eindringliche Gedenkfeier zum heutigen Volkstrauertag am Mahnmal im Hüpptal. Und auch ein Zeichen, dass der Volkstrauertag, der ursprünglich vor über 100 Jahren durch den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge eingeführt wurde, auch heute noch aktuell ist: „Wir stehen heute hier, um an all jene Menschen zu erinnern, die in Kriegen und durch Gewalt ihr Leben verloren haben. Diese Momente des Innehaltens sind wichtig, denn hinter jeder Zahl, die wir in Geschichtsbüchern lesen, steckt ein Mensch mit einem Leben, Träumen und Hoffnungen, die zu früh endeten“, sagten Emma Jalowietzki, Talya Elif Sarikaya und Leonel Marenholz von der AG Erinnern des städtischen Gymnasiums. Sie berichteten von ihrer Exkursion nach Auschwitz und den beklemmenden Eindrücken, die sie dort sammelten.
Emma Jalowietzki, Talya Elif Sarikaya und Leonel Marenholz
„Dieser Ort hat in uns eine stille Traurigkeit ausgelöst und uns gezeigt, dass Erinnern weit mehr ist als Wissen. Es bedeutet, den Schmerz und die Leere zu sehen und ihn ernst zu nehmen.“ Die Hoffnung der jungen Schülerinnen und Schüler: „Wir hoffen, dass Respekt und gegenseitiges Verständnis auch in Zukunft selbstverständlich bleiben. Wir müssen unsere Demokratie aktiv schützen, damit nie wieder jemand so einem Leid ausgesetzt wird.“
Das Grußwort von Zahra Najafi, einer iranischen Lehrerin, die ihre Teilnahme krankheitsbedingt absagen musste, verlas Jochen Bilstein von der Initiative „Willkommen in Wermelskirchen“. „Krieg zerstört nicht nur Häuser und Städte. Krieg zerstört Träume, Vertrauen und Zukunft. Darum ist es so wichtig, dass wir alle gemeinsam für den Frieden arbeiten jeden Tag“, hatte sie geschrieben. „Frieden beginnt im Kleinen: wenn wir freundlich sind, zuhören, und Unterschiede akzeptieren.“
Ähnlich formulierte es auch Oumar Diallo aus Guinea, der als Flüchtling nach Deutschland kam und in Wermelskirchen gerade seine zweite Ausbildung absolviert: „Wir alle tragen Verantwortung. Ganz gleich, woher wir kommen oder welche Sprache wir sprechen. Wir alle wünschen uns Sicherheit, Gerechtigkeit und Menschlichkeit. Frieden bedeutet mehr als nur die Abwesenheit von Krieg. Frieden können wir nur erreichen, indem wir aufeinander achten, miteinander reden und Unterschiede akzeptieren. Ich glaube, es beginnt mit kleinen Dingen wie Respekt, Mitgefühl und mit der Bereitschaft, einander zuzuhören.“ Auch für ihn ist der Volkstrauertag noch aktuell, denn: „Er lädt uns ein, Brücken zu bauen statt Mauern zu errichten und den Wert des Lebens über politische Interessen zu stellen.“
Oumar Diallo
Pfarrer Volker Lubinetzki stellte in seinem Gedenken den Volkstrauertag unter das Motto: „Selig sind die, die Frieden stiften“. Das Zitat stammt aus der Bergpredigt Jesu und bedeutet, dass diejenigen, die Frieden schaffen, von Gott besonders gesegnet werden und ermutigt dazu, aktiv für Frieden einzutreten.
An die Bedeutung des Volkstrauertages erinnerte auch Bürgermeister Bernd Hibst: „Es ist ein stiller Gedenktag, an dem wir trauern um die Frauen, Männer und Kinder, die ihr Leben viel zu früh verloren haben, weil Hass, Machtstreben und Unmenschlichkeit in zwei Weltkriegen über Mitgefühl und Vernunft gesiegt hatten. Das stille Gedenken ist wichtig. Doch noch wichtiger ist es, dass sich Stimmen erheben und von dem unfassbaren Leid erzählen, das Kriege über die Menschen gebracht haben – und leider noch immer bringen. Noch immer gibt es Vorurteile, Rassismus, Antisemitismus, Ausgrenzung, Diskriminierung und Gewalt. Deshalb ist der Volkstrauertag so wichtig, weil er uns mahnt, nicht zu vergessen und dass Krieg immer eine Niederlage der Menschlichkeit bedeutet.“
Bürgermeister Bernd Hibst mit seinen Stellvertretern Stefan Leßenich (rechts) und Norbert Galonska.
Sein Wunsch: „Frieden beginnt in unseren Herzen. Er beginnt in unseren Familien, in unserer Stadt, in unserer Gemeinschaft. Auch deshalb sind wir heute hier: Um zu versprechen, uns nicht von Angst oder Gleichgültigkeit leiten zu lassen, sondern gemeinsam ein Zeichen zu setzen – für Zusammenhalt, für Mitgefühl, und für das Leben.“
Erinnern bedeute nicht, in der Vergangenheit zu leben, sondern aus ihr zu lernen – für eine friedliche Zukunft. Vor dem Gedenken am Mahnmal im Hüpptal waren Bürgermeister Bernd Hibst sowie seine beiden Stellvertreter Stefan Leßenich und Norbert Galonska bereits beim Gedenken an den Volkstrauertag der Evangelischen Kirchengemeindeund der Freiwilligen Feuerwehr am Mahnmal in Wellerbusch.
Musikalisch umrahmt wurde die Gedenkfeier im Hüpptal vom Posaunenchor der Evangelischen Kirchengemeinde.
Beitrag übernommen von der Webseite der Stadt Wermelskirchen / Fotos: Kathrin Kellermann
Big Band Sound mit Rüdiger Baldauf – der mitten ins Herz trifft
„You are not alone!“ – Bei ihrem musikalischen Jahreshöhepunkt am 21.11.2025 steht die Brasshoppers Big Band nicht alleine auf der Bühne der Katt. Es ist ein großes Glück: Rüdiger Baldauf, einer der herausragenden Trompeter Deutschlands, bereichert dieses besondere Konzert. Als Solist und Bandleader, als Begleiter von Künstlern wie Shirley Bassey, Lionel Ritchie, Barbra Streisand und als Mitglied des Paul Kuhn Orchesters, der Heavytones sowie des United Jazz + Rock Ensembles: Rüdiger Baldauf ist begehrt!
Foto: Jutta Mader
Es sind nicht nur die rheinisch-bergischen Wurzeln, die die Brasshoppers mit Rüdiger Baldauf verbinden. Bereits vor 10 Jahren war er bei ihrem Jahreskonzert in der Katt der umjubelte Solist. Das Programm reicht in diesem Jahr von Funk über Latin bis zum Pop. Erleben Sie, wie eine Ballade von Michael Jackson im Big Band Sound mit Rüdiger Baldauf mitten ins Herz trifft. Und schwelgen Sie mit: „You are not alone“.
Peter Finger (D) · Jacques Stotzem (Belgien) · Steve Hicks (England) · Dylan Fowler (Wales) The International Guitar Night 2025
Für Liebhaber der akustischen Gitarrenmusik ist die Konzertreihe “The International Guitar Night” bereits seit Langem eine Sternstunde im Jahresprogramm. Die jährlich im November stattfindende Tournee garantiert schon seit mehr als 30 Jahren ausverkaufte Konzertsäle und ein begeistertes Publikum. Meistergitarristen aus aller Welt in jährlich wechselnder Besetzung bereiten Musikliebhabern in ganz Deutschland regelmäßig unvergessliche Konzertabende.
Die International Guitar Night präsentiert in diesem Jahr Jacques Stotzem (Belgien), Dylan Fowler (Wales), Steve Hicks (England) und Peter Finger (Deutschland).
Jacques Stotzem vereint eine ausgereifte und hoch individuelle Spieltechnik mit einem feinen Empfinden für die richtige Melodie. Seine Virtuosität als Fingerstyle-Gitarrist steht immer im Dienst der Musik, sein sensibles Gespür für Pausen und Dynamik lässt seine Stücke atmen und direkt zum Hörer sprechen. Auf ihre Kosten kommen diejenigen Freunde akustischer Gitarrenmusik, die Abwechslung und gleichzeitig Individualität lieben: Der Zärtlichkeit einer Ballade folgt die erdige Kraft des Blues, dem leisen Lächeln eines verschmitzten Rags folgt die farbenprächtige Leidenschaft jazziger Harmonien. Das alles wird zusammengehalten durch Stotzems perfekte Beherrschung des Instruments und seine optimistische Persönlichkeit. Seine Musik ist so unverwechselbar wie sein Fingerabdruck.
So viel Talent – das ist fast schon unfair. “Es gibt nichts, was Steve auf der Gitarre nicht kann,” meint Fingerstyle-Legende Duck Baker – in den 70ern sein Lehrer. Steve Hicks ist gleichermaßen erfahrener Gitarrenbauer, kompetenter Musiklehrer und dazu auch noch ein versierter Fingerstyle-Gitarrist. Er gilt als Kenner und virtuoser Interpret von amerikanischem Blues, Ragtime und Swing, aber auch von British Folk und Liedgut in keltischer Tradition. Seine Arrangements fesseln mit unglaublicher Tiefe und Präzision, sein Ton bleibt auch in den schwierigsten Passagen von höchster Klarheit, und sein Timing und Groove kommen unfassbar selbstverständlich rüber.
Dylan Fowel / Foto: Tim Wickenden
Dylan Fowler (Wales)
Dylan Fowler ist seit mehr als 30 Jahren ein international gefeierter Gitarrist, Multi-Instrumentalist, Komponist und Arrangeur. Genauso zu Hause in keltischer Musik wie im europäischen Jazz, Balkan- und skandinavischer Musik, hat er sich intensiv der walisischen traditionellen Musik gewidmet. Bei seiner walisischen Landschaftsmalerei in Tönen wechselt hypnotische Stille ab mit ausgelassenen Rhythmen; keltische Klangfarben changieren manchmal fast unmerklich in Balkan-Folklore oder gar ins Orientalische; virtuose Gitarrenstücke kontrastieren mit feinen Ensembletiteln auf akustischen Instrumenten. Dylan Fowler vermischt britischen Folk, Weltmusik und zeitgenössischen Jazz dabei so zwanglos und natürlich miteinander, dass jeder Augenblick betörende Schönheit ausstrahlt, Herz und Seele, Abenteuer und Spiritualität.
Peter Finger, dem Initiator der „International Guitar Night“, gelingt die perfekte Harmonie von Virtuosität, Musikalität und Komposition. Sein musikalischer Kosmos ist grenzenlos, zeugt von profunder Kenntnis der Musikgeschichte wie des Kontemporären. So wird der aufmerksame Zuhörer immer wieder auf die Klangsprache Debussys, Ravels oder Strawinskys stoßen – und sich im gleichen Atemzug vielleicht in rockigen Gefilden wiederfinden, verführt zu „Saitensprüngen“ in die weite Welt des Jazz. Oder er bestaunt Fingers fast orchestrales, manchmal atemberaubend experimentelles Geflecht aus Rhythmus, Harmonik und Melodie. Peter Fingers Musik ist stets sinnlicher Hochgenuss fern jeder intellektueller Gedankenkühle. Anspruchsvoll und anregend zugleich.
Ein persönlicher Montagmorgen in Wermelskirchen
von Philipp Scholz und Klaus Ulinski
Montagmorgen, 6:30 Uhr. Es ist kalt, noch dunkel. Und ich sitze auf der steinernen Eingangstreppe der orthopädischen Praxis an der Oberen Remscheider Straße. Die Tür geschlossen, das Licht aus, die Rollladen sind noch runtergelassen. Ich sitze nicht für mich hier – sondern für meine 86-jährige Schwiegermutter.
Sie hat das ganze Wochenende über starke Rückenschmerzen gehabt. Der Hausarzt? Voll. Die Notfallpraxis? Keine Orthopädie. Das Krankenhaus? Stundenlange Wartezeit für die falsche Fachrichtung. Und beim hiesigen Orthopäden heißt es:
„Morgens früh behandeln wir maximal zehn Notfälle. Wer zuerst kommt, wird zuerst behandelt.“
Für meine Schwiegermutter ist so etwas nicht mehr machbar. Also sitze ich hier. Auf der kalten Treppe. Und während ich dort sitze, taucht schon die nächste Realität auf: Die ersten Leidenden trudeln ein. Ältere, Jüngere, manche mit Schmerzen, die man schon sehen kann, bevor sie ein Wort sagen. Bis 7:00 Uhr stehen zehn Leute da. Und dann kommt ein älterer Mann, die Nummer 11. Er schaut resigniert, murmelt „Das wird nichts mehr“ – und geht wieder. Langsam. Mit Schmerzen.
In diesem Moment bekomme ich ein schlechtes Gewissen. Mir geht es ja gut. Ich sitze hier gesund, ohne Beschwerden, aber mit der „Wartenummer 1“.
Um die Zeit zu überbrücken, lese ich im Forum Wermelskirchen den Beitrag von Philipp Scholz
und frage mich: Warum werden Menschen so aggressiv? Warum lassen manche ihren Frust an denen aus, die helfen wollen?
Aber wenn man morgens um 6:30 Uhr auf einer Treppe sitzen muss, in einem der reichsten Länder der Welt, nur um medizinische Versorgung sicherzustellen – ist das nicht schon Ausdruck purer Hilflosigkeit? Ist es nicht verständlich, dass das Menschen wütend, verzweifelt und manchmal auch ungerecht macht? Wenn ich so darüber nachdenke: Ja – mich macht das wütend. Und mich macht das ratlos.
Als meine Schwiegermutter eintrifft, dankbar, dass ich ihr den Platz gesichert habe, schäme ich mich fast. Alle sehen, dass ich gesund bin. Und meine Schwiegermutter, diejenige mit Schmerzen, profitiert von meinem Platz. Kurz darauf öffnet sich die Tür. Die Sprechstundenhilfe kommt heraus – irgendwie schon sichtlich gestresst und mürrisch. Und ich sitze da und denke:
Wie konnte es so weit kommen?
Die eigentlichen Ursachen liegen tiefer
Viele Menschen wissen nicht, dass die Zahl der Fachärzte in Deutschland streng reguliert ist. Grundlage dafür ist die sogenannte Bedarfsplanung, die vom Gemeinsamen Bundesausschuss (G‑BA) in der Bedarfsplanungs-Richtlinie(§ 99 SGB V) festgelegt wird und bestimmt, wie viele Ärztinnen und Ärzte einer bestimmten Fachrichtung in einer Region zugelassen werden dürfen. Ergänzt wird dies durch Quotenregelungen, die nicht nur die Gesamtzahl, sondern auch die Verteilung innerhalb einzelner Facharztgruppen steuern. Diese Regelung definiert bundeseinheitlich die Planungsbereiche, Arztgruppen und Verhältniszahlen (Einwohner pro Arzt), um eine gleichmäßige und bedarfsgerechte ambulante Versorgung sicherzustellen.
Formal gilt zwar der Rheinisch-Bergische Kreis seit Jahren als „ausreichend versorgt“, dennoch zeigen Analysen (u. a. Gutachten Bergisches RheinLand) lokale Engpässe, insbesondere in Wermelskirchen (s. hierzu auch RGA v. 06.02.25). In der Realität sitzen hier Menschen im Morgengrauen auf kalten Treppen, weil sie sonst kaum eine Chance auf eine orthopädische Behandlung haben. 1
Gleichzeitig wächst der Druck im gesamten System. Es gibt immer mehr ältere Menschen mit einem höheren medizinischen Versorgungsbedarf, während medizinische Fachangestellte häufig überlastet und schlecht bezahlt sind. Das komplexe Abrechnungssystem bindet Ärztinnen und Ärzte an bürokratische Aufgaben, statt ihnen Zeit für die Behandlung zu lassen. Nachwuchs- und Facharztförderung reichen vielerorts nicht aus, und es fehlen Anreize, neue Kassenzulassungen zu schaffen oder bestehende auszubauen.
So stehen wir als Patientinnen und Patienten buchstäblich zwischen allen Stühlen: wartend, hoffend, frustriert. Und manchmal auch wütend – nicht aus Bosheit, sondern weil man sich im eigenen Gesundheitssystem ausgeliefert fühlt.
Meine Schlussfolgerung aus diesem Morgen
Das Problem ist nicht der einzelne Arzt. Nicht die Sprechstundenhilfe. Nicht die Patienten.
Das System ist krank.
Es macht die Helfenden kaputt. Es lässt die Kranken verzweifeln.
Es bringt Menschen dazu, morgens im Dunkeln um Behandlungsplätze zu kämpfen.
Heute hatte meine Schwiegermutter Glück. Andere nicht. Und das darf in einem Land wie Deutschland nicht normal sein.
Ganz Wermelskirchen strahlt. Pünktlich zum Adventsbeginn ist die Stadt auch dieses Jahr wieder wunderschön beleuchtet. In Deutschlands größtem Naturweihnachtsbaum sorgen 25 jeweils 30 Meter lange Lichterketten mit je 60 Leuchtmitteln für eine wunderschöne Illumination. 1500 Lichter zaubern an zehn Kilometer LED-Lichterketten die richtige Stimmung. Das sorgt nicht nur für Adventsromantik, das macht auch Vorfreude auf „Nikolaus on tour“ vom Marketingverein WiW.
Vorbereitungen auf Hochtouren
Fast wie am Nordpol laufen beim WiW-Vorstand die Vorbereitungen auf Hochtouren. Nikolaus geht wieder „on tour“. Und auch, wenn es in dieser liebgewonnenen Tradition immer mal wieder Neuerungen gibt, können Kinder und Erwachsene dieses schöne Fest kaum erwarten. „Wir freuen uns auf unseren dritten kulinarischen Weihnachtsmarkt, den wir in Kooperation mit Björn Merklinghaus organisieren“, sagt André Frowein, dessen Fokus vor allem auf das zweite Adventswochenende mit dem beliebten Nikolausumzug gerichtet ist. Und der Vorsitzende erklärt: „Während Corona haben wir einmal aussetzen müssen, deshalb feiern wir dieses Jahr den 99. Nikolausumzug und nächstes Jahr dann den 100sten zusammen mit der 100sten Zählscheinaktion.“
Polarexpress rollt an zwei Wochenenden
Im vergangenen Jahr ist der Polarexpress bei den Besuchern sehr gut angenommen worden. „Deshalb rollt der grün-gelbe Zug auf Rollen auch dieses Jahr wieder durch unsere Stadt“, meint Kirstin Bubenzer. Und das auch noch an beiden Adventswochenenden. Zuerst einmal holt der Sonderzug den Nikolaus am Samstag, 6. Dezember, um 15.30 Uhr, ab. In Begleitung seiner sechs Engelchen und des Posaunenchores der evangelischen Stadtkirche geht es dann zum Weihnachtsbaum, wo das himmlische Gefolge zur Musik des Posaunenchores Tente gegen 15.45 Uhr eintreffen wird. „Dort verteilt er dann wieder Süßigkeiten“, so die zweite Vorsitzende. Verstärkung bekommt er dabei durch den neuen Bürgermeister Bernd Hibst. Ab 16.30 Uhr sorgt Petra Weber mit dem Chor Singlinde für musikalische Unterhaltung, ab 19 Uhr lädt Jonas Dabovy auf der Bühne zum weihnachtlichen Mitsingkonzert ein.
Verkaufsoffener Sonntag
Auch am verkaufsoffenen Sonntag, 7. Dezember, 13 bis 18 Uhr, schaut der Nikolaus vorbei. Zu Fuß ist er um 14 Uhr in der Stadt unterwegs. Um 15 Uhr gibt es auf der Bühne das kirchliche Mitsingkonzert von WermelsKIRCHEN. André Frowein: „Um 16 Uhr wird auf dem Markt die zweite Kerze am großen Adventskranz angezündet, um 17 Uhr kommt das Dynamische Duo auf die Bühne.“ Während des Einkaufsbummels wird unterm Weihnachtsbaum aus den Hütten heraus für Verpflegung gesorgt.
Leckeres wie Reibekuchen, Brat- und Currywurst, Pilze, Grünkohl, Suppen, Flammkuchen, Crêpes und Backfisch sowie Punsch und Glühwein, Bier und Softgetränke werden angeboten. Und natürlich dreht sich das Kinderkarussell für die Kleinsten.
Süße Tüten, Kunst und Eisenbahn
Für die Kinder hat der WiW-Vorstand wieder 600, vom Autohaus Kaltenbach gesponserte, süße Tütchen gepackt. „Die gibt es bei den Einzelhändlern“, so Kirstin Bubenzer. Im Juca gibt es um 14 Uhr einen Spekulatius-Haus-Workshop mit Bäckermeister Uli Herrmann (Anmeldung im Juca erforderlich), im Bürgerzentrum zeigen die Kunsthandwerker der Palette ihre Exponate und im großen Saal fahren die Züge der Bergischen Eisenbahnfreunde, beides am Samstag, 6. Dezember und Sonntag, 7.Dezember, jeweils von 10 bis 18 Uhr.
Stadtrundfahrten mit dem Polarexpress
Im 15-Minuten-Takt geht es rund, einzige Haltestelle ist am Sonnenstudio oberhalb von Café Wild. Außerdem gibt es jeweils donnerstags, 18 bis 22 Uhr, wieder den ‚After Work-Treff‘.“ Heißt: Eine Hütte mit Speisen und eine mit Getränken versorgen die Gäste beim gemütlichen Beisammensein im kleinen Rahmen.
Info: Kulinarischer Weihnachtsmarkt Wermelskirchen am 2. + 3. Adventswochenende auf dem Platz unter dem Weihnachtsbaum. Beginn: Donnerstag, 4. Dezember, 18 Uhr.
Außerdem: Für Sicherheit wird dank enger Abstimmung mit der Stadtverwaltung und der Polizei gesorgt.
Weihnachtsbeleuchtung
Die wunderschöne Beleuchtung in Wermelskirchen ist seit Jahren beliebt und Motiv für tolle Fotos. Der große Naturweihnachtsbaum ist schon für sich allein ein besonderer Hingucker, aber auch die vielen kleinen Birnchen an den „mitwachsenden“ Ketten in der Stadt sorgen dafür, dass es vielerorts funkelt. „Ergänzt wird das nicht nur von unseren Schneeflocken an den Laternen“, berichtet André Frowein. „Mit eingebunden ist zum Beispiel auch der große Adventskranz vom Projekt WermelsKIRCHEN.“ In Dhünn und Dabringhausen sorgen die VVV’s dafür, dass die Orte strahlen. „In Emminghausen schmückt erstmalig eine Bürgerinitiative einen zwölf Meter großen Baum, in Well sorgen Björn Hilberkus und Mario Berkey in Grunewald mit zwei großen Bäumen dafür, dass es weihnachtlich wird.“ Da kommt überholtes Material aus unserem großen Baum noch einmal zum leuchtenden Einsatz.
Es sind derzeit keine Tagesordnungspunkte lt. Sitzungskalender veröffentlicht.
Beitragsbild: Forum Wermelskirchen
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