Wer dieser Tage an den nahegelegenen Talsperren unterwegs ist, traut seinen Augen kaum. Man fragt sich, wo das Wasser hin ist? Denn teilweise sind Bereiche, zum Beispiel an der einen Seite neben der Kräwinklerbrücke, völlig trockengelegt. An der Freizeitanlage liegt der Wasserspiegel viele Meter – grob geschätzt 15 bis 20 Meter unter der sonst üblichen Füllmenge. Dinge treten zutage, die man sonst nicht sieht, zum Beispiel der Schrott-Lieferwagen, der Tauchern eigentlich als Übungsobjekt unter Wasser dient,
Der Klimawandel hält also auch vorm wassereichen Bergischen Land nicht an. Die in diesem Jahr historisch niedrige Füllmenge kommt durch die Starkregentage in Zusammenhang mit langen Dürreperioden zustande. Die Wuppertalsperre und auch die Bever erfüllen dabei die wichtige Aufgabe, den Wasserstand der Wupper bei Starkregen und Niedrigwasser zu regulieren. Wenn das nicht passiert, ist die für das gesamte Ökosystem notwendige Mindestwasserführung in Gefahr. Derzeit werden nach Angaben des Wupperverbands statt der üblichen 3500 Liter Wasser pro Sekunde allenfalls 2500 Liter in die Wupper eingeleitet.

Neben den sichtbaren Umweltproblemen leidet auch der Tourismus der Region erheblich. An der Bever beeinträchtigt der niedrige Wasserstand die Freizeitaktivitäten im heimischen Naherholungsgebiet massiv. Wassersportler aller Art, vor allem aber Segler, Taucher und Angler, können ihren Sport immer weniger ausführen. Eine nicht unerhebliche Zahl an Stamm-Touristen verlassen deshalb in diesen Zeiten das Bergische und verursachen ein großes Defizit in den Kassen der lokalen Touristikbranche.
Wer sich in diesen Tagen über das ungemütliche Herbstwetter mit dem gefühlt nicht mehr aufhörenden Dauerregen ärgert, der sollte sich im Sinne der Umwelt eigentlich freuen. Am Füllstand wird sich aber trotzdem so schnell nichts ändern.

Das Fahrzeug dient normalerweise als Objekt für Tauchübungen unter Wasser. Derzeit zieht es “Besucher” an.
Fotos: ForumWK

