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  • Martinszug an der Dhünntalsperre 2025

    Martinszug an der Dhünntalsperre 2025

    Weit drau­ßen, fern vom Tru­bel der Stadt und sogar ein gutes Stück vom Dorf­kern ent­fernt, liegt unse­re klei­ne Nach­bar­schaft am Rand der gro­ßen Dhünn­tal­sper­re. Und gera­de hier, wo alles etwas ruhi­ger ist und die Wege län­ger sind, pfle­gen wir unser Brauch­tum auf unse­re ganz eige­ne Art.

    Wenn unten im Dorf die meis­ten Kin­der ihre Run­den gelau­fen sind, die Later­nen lang­sam aus­ge­hen und die Lie­der lei­ser wer­den, dann beginnt bei uns erst der schöns­te Teil: Wir haben uns im Außen­be­reich ange­wöhnt, uns unter­ein­an­der abzu­spre­chen und gezielt zu ver­ab­re­den. So lau­fen die Kin­der nicht ziel­los durch die Dun­kel­heit, son­dern wis­sen genau, wo sie erwar­tet wer­den – und wir oben auf dem Berg wis­sen, wann wir unse­re Türen öff­nen dür­fen.

    Es sind viel­leicht nur vier­zehn Kin­der und ein paar Erwach­se­ne, die sich hier ver­sam­meln. Aber gera­de das macht es so beson­ders. Die Kin­der zie­hen mit ihren Later­nen durch die Nacht, ihre Gesich­ter leuch­ten genau­so wie das Licht in ihren Hän­den. Die Erwach­se­nen ste­hen bereit – mit war­men Geträn­ken, einem Schluck Schnaps für die Gro­ßen und offe­nen Ohren für jedes Lied.

    Und die älte­ren Herr­schaf­ten, die hier oben schon so lan­ge woh­nen, strah­len jedes Jahr, wenn die klei­nen Sän­ge­rin­nen und Sän­ger vor ihnen ste­hen. Von „Lich­ter­kin­der“ bis zur „Fle­der­maus“ – die neu­en Lie­der zau­bern ihnen ein Lächeln ins Gesicht und erin­nern an frü­he­re Zei­ten.

    So pfle­gen wir unser Brauch­tum: gemein­sam, unkom­pli­ziert, herz­lich. Ein klei­nes Stück Tra­di­ti­on, das durch unse­re Hän­de und Stim­men wei­ter­ge­tra­gen wird – mit­ten im Außen­be­reich, ganz nah an der gro­ßen Tal­sper­re mit Fle­der­mäu­sen und Lich­ter­kin­dern.

    Fotos: Phil­ipp Scholz