Kategorie: Bildung

  • Der Job geht zu Ende –          und dann?

    Der Job geht zu Ende – und dann?

    Das Berufs­le­ben endet – und plötz­lich stel­len sich Fra­gen: Wer bin ich jen­seits der Arbeit? Was kommt jetzt? Wie blei­be ich kör­per­lich und geis­tig im Gleich­ge­wicht? Für Män­ner ab etwa 55 Jah­ren bie­tet die Volks­hoch­schu­le Ber­gisch Land jetzt einen Kurs, der genau an die­sem Schei­de­weg anknüpft: „An alle Män­ner – Nehmt Anlauf für Eure nach­be­ruf­li­che Lebens­pha­se“. Vie­le Män­ner haben über Jahr­zehn­te ehr­li­che Arbeit abge­lie­fert, Ver­ant­wor­tung getra­gen – und deren Leben war eng ver­wo­ben mit dem Berufs­all­tag. Wenn die­ser plötz­lich endet, gewollt oder unge­wollt, etwa durch Pen­sio­nie­rung, Kün­di­gung oder Umstruk­tu­rie­rung, kann das eine tief­grei­fen­de Umbruch­pha­se sein. Der Kurs setzt hier an und gibt Impul­se, Kraft und Ori­en­tie­rung, um die­se neue Lebens­pha­se bewusst, reflek­tiert und lebens­be­ja­hend zu gestal­ten.

    (Vor)Ruhestand ist nicht das Ende der Stra­ße, son­dern nur eine Kur­ve

    Der Kurs ist so ange­legt, dass kei­ne Vor­kennt­nis­se nötig sind – ein­zig die Bereit­schaft, sich selbst etwas Gutes zu tun, wird erwar­tet. In vier Tref­fen gemein­sam dar­an gear­bei­tet,

    • die neue Lebens­si­tua­ti­on anzu­neh­men und Wege zu fin­den, damit umzu­ge­hen,
    • auch in schwie­ri­gen Zei­ten inne­re Stär­ke und Gelas­sen­heit auf­zu­bau­en,
    • sich selbst bes­ser zu ver­ste­hen und inner­lich im Rei­nen zu sein,
    • mit dem Älter­wer­den posi­tiv umzu­ge­hen,
    • eine per­sön­li­che Balan­ce zu ent­wi­ckeln in den Berei­chen Ernäh­rung, Bewe­gung und men­ta­le Gesund­heit.

    Lei­tend durch die­sen Pro­zess ist der Kurs­lei­ter und Coun­se­lor Micha­el Kentsch­ke, der Män­ner in die­ser Lebens­pha­se beglei­tet und Impul­se für Ver­än­de­rung setzt.

    Wer sich fragt, wie das eige­ne Leben ohne den Berufs­all­tag aus­se­hen kann – und das nicht allein her­aus­fin­den möch­te – ist hier genau rich­tig.

    Kurs­de­tails: Vier Ter­mi­ne ab Don­ners­tag 20.11.2025 von 16:45 – 19:00 Uhr in der VHS Wer­mels­kir­chen, Schil­ler­stra­ße 9.

    Wei­te­re Infos und Anmel­dun­gen hier oder tele­fo­nisch bei der VHS 02196 / 94704–0

    Foto: VHS Wer­mels­kir­chen

  • Nische im Gesundheitswesen

    Nische im Gesundheitswesen

    Die AEMP und ihre Bedeu­tung für die Pati­en­ten­si­cher­heit

    In der moder­nen Medi­zin ist die siche­re Wie­der­ver­wen­dung von Instru­men­ten und Medi­zin­pro­duk­ten ein zen­tra­ler Bestand­teil der Ver­sor­gung. Eine Schlüs­sel­rol­le spielt dabei die AEMP – Auf­be­rei­tungs­ein­heit für Medi­zin­pro­duk­te. Sie ist eine hoch­spe­zia­li­sier­te Ein­rich­tung inner­halb von Kran­ken­häu­sern, OP-Zen­tren und Pra­xen, die für die hygie­ni­sche Wie­der­auf­be­rei­tung von Medi­zin­pro­duk­ten ver­ant­wort­lich ist. Zum Teil wird die­se auch als ZSVA-Zen­tra­le Ste­ril­gut­ver­sor­gungs­ab­tei­lung oder auch Zen­tral­ste­ri­li­sa­ti­on bezeich­net. Trotz ihrer enor­men Bedeu­tung bleibt sie für vie­le außer­halb des Fach­be­reichs weit­ge­hend unbe­kannt – eine ech­te Nische im Gesund­heits­we­sen.

    Seit 2005 arbei­te ich in die­sem Bereich – damals noch als Quer­ein­stei­ger, der über den Zivil­dienst den Weg zur Fach­kraft in der Medi­zin­pro­duk­te­auf­be­rei­tung gefun­den hat. Gera­de des­halb weiß ich, wie wich­tig und zugleich unter­schätzt die Arbeit in der AEMP – der Auf­be­rei­tungs­ein­heit für Medi­zin­pro­duk­te – im Gesund­heits­we­sen ist.

    Im Kern sorgt die AEMP dafür, dass belas­te­te Medi­zin­pro­duk­te voll­stän­dig auf­be­rei­tet wer­den, damit sie ohne Risi­ko erneut ein­ge­setzt wer­den kön­nen. Das umfasst meh­re­re Schrit­te, die streng gere­gelt sind:

    • Rei­ni­gung und Des­in­fek­ti­on der Instru­men­te, sowohl manu­ell als auch maschi­nell
    • Ste­ri­li­sa­ti­on mit­tels vali­dier­ter Ver­fah­ren, meist Dampf­ste­ri­li­sa­ti­on, um alle Mikro­or­ga­nis­men sicher abzu­tö­ten
    • Kon­trol­le und Pfle­ge, damit die Instru­men­te ein­wand­frei funk­tio­nie­ren
    • Ver­pa­ckung und Kenn­zeich­nung gemäß den Hygie­ne­vor­ga­ben
    • Lücken­lo­se Doku­men­ta­ti­on jedes Arbeits­schrit­tes, um Rück­ver­folg­bar­keit und Qua­li­tät sicher­zu­stel­len

    Schon im OP beginnt der Pro­zess mit der Grob­rei­ni­gung, der dann in der AEMP fach­män­nisch fort­ge­führt wird. Dabei ori­en­tie­ren wir uns strikt an den gesetz­li­chen Anfor­de­run­gen wie der Medi­zin­pro­dukt­e­be­trei­ber­ver­ord­nung MPBe­treibV, der DIN EN ISO 13485, DIN EN ISO 15883 und den Emp­feh­lun­gen der Kom­mis­si­on für Kran­ken­haus­hy­gie­ne und Infek­ti­ons­prä­ven­ti­on (KRINKO) beim Robert Koch-Insti­tut (RKI) und des Bun­des­in­sti­tuts für Arz­nei­mit­tel und Medi­zin­pro­duk­te (BfArM).

    Wich­tig für uns Fach­kräf­te sind auch die Stan­dards des Fach­ver­bands DGSV e.V. (Deut­sche Gesell­schaft für Ste­ril­gut­ver­sor­gung). Die DGSV setzt Leit­li­ni­en, ent­wi­ckelt Schu­lun­gen und Zer­ti­fi­ka­te für die Auf­be­rei­tung von Medi­zin­pro­duk­ten – und trägt damit wesent­lich zur Pro­fes­sio­na­li­sie­rung und Qua­li­täts­si­che­rung bei.

    Die Qua­li­fi­zie­run­gen, mit denen ich selbst gestar­tet bin und die ich auch heu­te noch emp­feh­le, sind bei­spiels­wei­se der Fach­kun­de­lehr­gang FK1 (für Tech­ni­sche Ste­ri­li­sa­ti­ons­as­sis­ten­ten) sowie die Aus­bil­dung zur Fach­kraft für Medi­zin­pro­duk­te­auf­be­rei­tung FMA-DGSV® sowie wei­ter­füh­ren­de Manage­ment­lehr­gän­ge für Lei­tungs­auf­ga­ben in der AEMP.

    Als Tech­ni­sche Ste­ri­li­sa­ti­ons­as­sis­ten­tin oder Tech­ni­scher Ste­ri­li­sa­ti­ons­as­sis­tent arbei­tet man mit gro­ßer Ver­ant­wor­tung. Der Job erfor­dert Sorg­falt, tech­ni­sches Ver­ständ­nis und ein aus­ge­präg­tes Hygie­ne­be­wusst­sein. Zu den täg­li­chen Auf­ga­ben zäh­len:

    • Die Annah­me und Vor­be­rei­tung der kon­ta­mi­nier­ten Instru­men­te
    • Rei­ni­gung, Des­in­fek­ti­on und Ste­ri­li­sa­ti­on
    • Ver­pa­ckung und Kenn­zeich­nung der ste­ri­li­sier­ten Pro­duk­te
    • Qua­li­täts­kon­trol­len und Funk­ti­ons­prü­fun­gen
    • Die umfas­sen­de Doku­men­ta­ti­on des gesam­ten Pro­zes­ses

    Der Weg in die­sen Beruf ist klar struk­tu­riert: Ent­we­der über den Fach­kun­de­lehr­gang FK1 mit Theo­rie und Pra­xis oder die dua­le Aus­bil­dung zur Fach­kraft für Medi­zin­pro­duk­te­auf­be­rei­tung – bei­des von der DGSV aner­kannt.

    Anfor­de­run­gen sind min­des­tens ein Schul­ab­schluss, gute Deutsch­kennt­nis­se, gesund­heit­li­che Eig­nung, tech­ni­sches Geschick und Belast­bar­keit. Beruf­lich eröff­net sich ein brei­tes Spek­trum an Ein­satz­mög­lich­kei­ten – von Kran­ken­häu­sern über Pra­xen bis hin zu spe­zia­li­sier­ten Dienst­leis­tern.

    Mei­ne Erfah­rung zeigt: Die Ver­ant­wor­tung in der AEMP ist hoch, aber die beruf­li­chen Chan­cen sind eben­so viel­fäl­tig. Denn mit unse­rer Arbeit leis­ten wir einen ent­schei­den­den Bei­trag zur Infek­ti­ons­prä­ven­ti­on und damit zur Sicher­heit der Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten.

    Der OP ist qua­si das Herz des Kran­ken­hau­ses– die AEMP wäre dann die Aor­ta. Ohne sie fließt kei­ne ste­ri­le Ver­sor­gung, kei­ne Sicher­heit, kei­ne Ope­ra­ti­on.

    Bei­spiel­bild einer AEMP im Pack- und Pro­duk­ti­ons­be­reich / Phil­ipp Scholz

  • Unterricht am neuen Teilstandort der Martin-Buber-Schule in Wermelskirchen gestartet

    Unterricht am neuen Teilstandort der Martin-Buber-Schule in Wermelskirchen gestartet

    Die ers­ten Klas­sen sind ein­ge­zo­gen: Nach­dem die Stadt Wer­mels­kir­chen die Geneh­mi­gung zur Inbe­trieb­nah­me erteilt hat­te, star­te­te die­se Woche der Unter­richt für zwei Klas­sen der Berufs­pra­xis­stu­fe der Mar­tin-Buber-Schu­le am neu­en Stand­ort in der Bur­ger Stra­ße in Wer­mels­kir­chen.

    Die neu­en Klas­sen­räu­me sind voll­stän­dig ein­ge­rich­tet und ermög­li­chen den Schü­le­rin­nen und Schü­lern einen moder­nen, bar­rie­re­frei­en Unter­richts­be­trieb. Auch die Fach­räu­me für Kunst, Musik und Wer­ken sowie der Bewe­gungs­raum sind bereits möbliert und kön­nen genutzt wer­den. Damit steht den Jugend­li­chen der Berufs­pra­xis­stu­fe ein viel­sei­ti­ges Lern­um­feld zur Ver­fü­gung, das pra­xis­na­hes und krea­ti­ves Arbei­ten för­dert.

    In den kom­men­den Wochen wird der Aus­bau wei­ter fort­ge­setzt. Es ent­ste­hen zusätz­li­che Klas­sen­räu­me sowie der Ver­wal­tungs­trakt. Sobald der Umbau voll­stän­dig abge­schlos­sen ist, kön­nen dann die wei­te­ren Klas­sen ein­zie­hen. 

    Mit dem neu­en Stand­ort in der Bur­ger Stra­ße wird das Raum­an­ge­bot der Mar­tin-Buber-Schu­le deut­lich erwei­tert und die schu­li­sche För­de­rung jun­ger Men­schen mit beson­de­rem Unter­stüt­zungs­be­darf deut­lich gestärkt.

    Über­nom­men von der Web­sei­te des Rhei­nisch Ber­gi­schen Krei­ses. Bei­trags­bild: ChatGPT