04.11.2025
Jetzt ist es offiziell: Wermelskirchen hat mit Bernd Hibst einen neuen Bürgermeister. Entsprechend der Gemeindeordnung nahm Norbert Galonska die Amtseinführung und Vereidigung des neuen Stadtoberhauptes vor. Diese Rolle kam ihm zu, weil Norbert Galonska das älteste, am längsten ununterbrochen dem Rat angehörende Mitglied (seit 1989) ist.

Er trete das Amt des Bürgermeisters mit großer Freude, aber auch mit großem Respekt vor der Verantwortung an, betonte der 52-jährige Bernd Hibst in seiner Antrittsrede: „So verschieden wir in unseren Ansichten, Überzeugungen und Prioritäten auch sein mögen, die Entscheidungen, über die wir diskutieren und abstimmen, betreffen das Leben und die Zukunft der Menschen in unserer Stadt. Und das erfordert nun einmal großen Respekt – bei uns allen.“

Nachdem er einen Reigen an Gratulationen entgegengenommen hatte, konnte der neue Bürgermeister auch selbst gratulieren: Mit deutlicher Mehrheit wählte der Stadtrat Stefan Leßenich (45) und Nordert Galonska (76) zu stellvertretenden Bürgermeistern. Für Wermelskirchen sieht die Regelung zwei stellvertretende Bürgermeister vor – beide sind ehrenamtlich tätig. Beide waren in der vergangenen Legislaturperiode bereits Stellvertreter von Bürgermeisterin Marion Holthaus, die auf eine erneute Kandidatur verzichtet hatte.

Nach den Kommunalwahlen im September begann mit der konstituierenden Ratssitzung, in der auch alle Stadtratsangehörigen ihre Vereidigung unterzeichneten, die neue Wahlperiode, die fünf Jahre dauert.
Diesen Amtseid leisten Bürgermeisterinnen und Bürgermeister in Nordrhein-Westfalen: „Ich schwöre, dass ich das mir übertragene Amt nach bestem Wissen und Können verwalten, Verfassung und Gesetze befolgen und verteidigen, meine Pflichten gewissenhaft erfüllen und Gerechtigkeit gegen jedermann üben werde. So wahr mir Gott helfe.“ Der Eid kann auch ohne die Worte „So wahr mir Gott helfe“ geleistet werden, Bernd Hibst nutzte diese Worte.
Die Antrittsrede von Bürgermeister Bernd Hibst im Wortlaut:
Sehr geehrte Ratsmitglieder,
sehr geehrte Damen und Herren,
sehr geehrte Vertreterinnen und Vertreter der Presse,
verehrte Gäste,
zunächst einmal vielen Dank an Norbert Galonska, für die herzlichen und weisen Worte.
Ich möchte mich aber auch bei all denjenigen herzlich bedanken, die mir persönlich mit ihrer Stimme das Vertrauen ausgesprochen haben.
Ich trete das Amt des Bürgermeisters mit großer Freude, aber auch mit großem Respekt vor der Verantwortung an.
Das hat einen simplen Grund. So verschieden wir in unseren Ansichten, Überzeugungen und Prioritäten auch sein mögen, die Entscheidungen, über die wir hier diskutieren und abstimmen, betreffen das Leben und die Zukunft der Menschen in unserer Stadt. Und das erfordert nun einmal großen Respekt – bei uns allen. Dessen will ich mir stets bewusst sein.
Die kommenden Jahre werden uns viel abverlangen. Die finanzielle Lage der Kommunen ist mehr als nur angespannt. Und das gilt auch für Wermelskirchen, das wissen wir alle. Wir werden Prioritäten setzen müssen und vielleicht auch Entscheidungen treffen, die uns nicht leichtfallen. Und es wird Momente geben, in denen wir um jeden Euro, um jedes Projekt und um jeden Kompromiss ringen müssen.
Zusätzlich zu der finanziellen Lage befinden wir uns in gefühlt sehr unsicheren Zeiten. Die politischen Konflikte auf der Welt machen vielen Menschen große Sorgen. Umso wichtiger ist, dass wir ihnen in ihrer Heimatstadt Stabilität und Sicherheit bieten.
Aber auch der aktuelle Rahmen, der uns von Bund und Land gesetzt wird, ist nicht ohne. Unsere Geduld wird dadurch oftmals mehr als nur strapaziert. Ein konkretes Beispiel war in der letzten Woche nicht nur den örtlichen Medien zu entnehmen. So stellt uns die Gesundheitspolitik von Bund und Land auch hier vor große Herausforderungen.
Aber auch ganz im Allgemeinen wird es in den kommenden 5 Jahren – das ist schon heute absehbar – keine einfache Wahlperiode werden.
Wir werden nicht immer alle einer Meinung sein. Das ist normal in einer Demokratie.
Aber wir können dafür eintreten, dass wir uns nicht in Gegensätzen verlieren, sondern gemeinsam Lösungen finden.
Wir brauchen keine lauten Töne, sondern klare Ziele. Wir brauchen keine Schlagzeilen, sondern tragfähige Entscheidungen.
Ich wünsche mir, dass dieser Rat ein Ort bleibt, an dem Respekt, Sachlichkeit und demokratische Verantwortung den Ton angeben – nicht Lautstärke oder Spaltung.
Ich hoffe, dass wir das alle gemeinsam schaffen und freue mich auf die Zusammenarbeit mit Ihnen.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
Beitrag übernommen von der Webseite der Stadt Wermelskirchen, Bilder: Stadt Wermelskirchen/Stephan Singer


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