Erstellt von Stephan Singer | 24.10.2025

Der Rückbau der Gebäude der ehemaligen Grundschule-Ost schreitet jetzt deutlich offensichtlicher voran. Derzeit ist ein „kurzarmiger“, kleinerer Bagger bereits dabei, den in Längsrichtung zur Straße Weyersbusch stehenden, eingeschossigen Gebäudeteil abzureißen. In diesem Gebäude war einst unter anderem die Hausmeisterwohnung beherbergt.
Diese Abrissarbeiten sind notwendig, um Platz zu schaffen für den großen, schweren Longfront-Bagger, der ab der kommenden Woche die größeren Gebäudeteile zum Einsturz bringt.
Wichtig: Dieser sogenannte „Longfront“- oder „Longreach“-Bagger gilt als Spezialtransport und darf deshalb nur mit Begleitfahrzeugen nachts zwischen 22 und 6 Uhr über die Straßen rollen, um den Verkehr nicht zu beeinträchtigen. Am Standort in Wermelskirchen kommt der Bagger in der Nacht von Montag auf Dienstag, 27. auf den 28. Oktober, in dem genannten Zeitraum an der Weyersbusch-Baustelle an.
Mit dem Longfront-Bagger geht es dann ab Dienstag, 28. Oktober, sukzessive dem dreistöckigen Hauptgebäude „an den Kragen“. „Damit liegen wir mit dem Rückbau im Plan“, stellt Timo Hädrich, Projektleiter beim Amt für Gebäudemanagement der Stadt, fest. Das Ziel: Der komplette Abriss soll in diesem Jahr abgeschlossen sein.
Zuletzt standen noch bis in die erste Herbstferienwoche notwendige Fräsarbeiten an den Abrissgebäuden an, damit die Bagger zum Einsatz kommen können. Dadurch wurden Soll-Bruch-Stellen in die Betonwände gesetzt, um den Rückbau Stück für Stück zu ermöglichen. Anschließend konnte die Einrüstung der Gebäude entfernt und der Startschuss für das schwere Gerät gegeben werden.
Der ursprüngliche Plan der Stadt als Schulträger, die ehemalige Grundschule-Ost bereits mit Ablauf der Sommerschulferien zurückbauen zu können, musste verworfen werden, weil unerwartet im Dach der schadstoffbelasteten Gebäude weitere gebundene Materialien gefunden worden, die gesetzlich eine getrennte und gesicherte Sondermüllentsorgung erforderten.
Das hatte die Sanierungsarbeiten, also das sichere Entfernen des schadstoffbelasteten Materials, verzögert. Die laufenden Arbeiten konnten zwar fortgesetzt, aber speziell am Dach weniger schnell durchgeführt werden. Außerdem mussten der Abtransport und das Entsorgungsziel des zusätzlichen Schadstoffmaterials organisiert werden. Dafür musste die von der Stadt beauftragte Fachfirma einen neuen Bauzeitenplan erstellen sowie ihre Kapazitäten entsprechend ausrichten und neu einteilen.
An der Planung der weiteren Umsetzung hat sich nichts geändert: Alle am Rückbau beteiligten Firmen werden darauf achten, den Schulbetrieb möglichst wenig zu stören. Beim Abtransport des belasteten Materials ist penibel darauf geachtet worden, dass keine Schadstoffe freigesetzt worden sind und deshalb zu keiner Zeit ein Risiko darstellten. Die einzelnen Sanierungsphasen sind von Gutachtern überwacht worden.
Die gute Nachricht: Die Verzögerung durch das Entfernen von zusätzlichem schadstoffbelasteten Material im Dach zieht keinen Mehraufwand für den städtischen Haushalt nach sich – die Kosten bleiben im taxierten Rahmen, der im noch laufenden Doppelhaushalt 2024 / 25 eingestellt ist. Weil andere mit dem Abriss der Grundschule-Ost-Gebäude verbundene Aufträge günstiger als ursprünglich erwartet vergeben werden konnten, sind keine zusätzlichen Finanzmittel nötig. Insgesamt sind für den Rückbau am Weyersbusch knapp zwei Millionen Euro eingeplant.
Info Auf der durch den Abriss freiwerdenden Fläche entsteht weiterer Schulhofbereich für die am Schulstandort Wirtsmühle / Weyersbusch wachsende Gesamtschule. Die Schulgestaltung plant die Stadt im Schulterschluss mit der Schulleitung sowie Vertreterinnen und Vertretern aus Eltern- und Schülerschaft. Insbesondere von Seiten der Schülerinnen und Schüler liegen schon erste Vorschläge vor: Ein großes Schachbrett und ein Basketballbereich gehören zu den Wünschen.
Für die Schulhofgestaltung hat sich die Stadt übrigens beim Förderprogramm „Coole Schulhöfe 2.0“ beworben. Das hat die Deutsche Umwelthilfe mit Unterstützung des NRW-Ministeriums für Umwelt, Naturschutz und Verkehr unter dem Motto „Aus Grau wird Grün“ aufgelegt.
Übernommen von der Webseite der Stadt Wermelskirchen Foto: Stadt Wermelskirchen / T. Hädrich


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