21 Fragen an Hinrich Schipper (SPD)

Die Beiträge mit den 21 Fragen an die Direktkandidaten der demokratischen Parteien zur Bundestagswahl am 23. Februar entnehmen wir mit freundlicher Genehmigung dem Bürgerportal Bergisch Gladbach


Er ist Ostfriese, leitet eine große Förderschule in Waldbröl, arbeitet seit vielen Jahren als ehrenamtlicher Kommunalpolitiker in Kürten. Doch jetzt will Hinrich Schipper in den Bundestag – und tritt für die SPD als Direktkandidat im Rheinisch-Bergischen Kreis an. Wir stellen Schipper mit Hilfe unseres persönlichen Fragebogens vor.

Ob es an seiner Herkunft liegt („Ich heiße Hinrich, bei uns in Ostfriesland heißen alle so“), oder an seiner langjährigen Arbeit als Sonderpädagoge, ist nicht ganz klar – aber Hinrich „Hinni“ Schipper redet anders, als man das bei Politikern gewohnt ist. Er ist direkt, scheut vor klaren Worten nie zurück und kommt mitunter etwas schräg rüber.

„Ich wirke manchmal etwas eigenartig auf andere Menschen“, sagt der 53-Jährige, „aber das ist für ein Mandat im Bundestag kein Aussschlusskriterium!“ Und daher bewirbt sich der dreifache Familienvater jetzt auf dem Ticket der SPD für das Direktmandat im Wahlkreis 99 (Rhein-Berg).

Bei seiner Bewerbungsrede vor den SPD-Mitgliedern hatte sich Schipper kämpferisch gegeben. Die SPD, „die einzige Partei, die sich um die Menschen kümmert“, müsse im Bundestag stärkste Kraft werden. Und er selbst muss das Direktmandat in Rhein-Berg gewinnen, denn über die Landesliste hat er mit seinem Listenplatz 53 keine Chance. Als Kandidat und als Kreisvorsitzender der SPD werde er jetzt alles geben, von Tür zu Tür gehen, um zu gewinnen.

Im folgenden Fragebogen stellt sich Schipper von seiner persönlichen Seite vor. Wofür er politisch steht, das können Sie auf zwei Veranstaltungen des Bürgerportals selbst erfragen:

Am Freitag, 24.1., ab 18 Uhr in der RheinBerg-Galerie tritt der SPD-Mann zusammen mit den anderen sieben Kandidat:innen bei der WahlArena an. Dafür ist keine Anmeldung erforderlich.

Mehr Informationen finden Sie auf der Website von Hinrich Schipper.

Die Spielregeln: Jeder Kandidat bekommt 21 Fragen, von denen mindestens 17 möglichst knapp beantwortet werden sollen. Außerdem gibt es eine Bonusfrage. Los geht’s.

  1. Wie starten Sie in den Tag?
    In der Regel müde. Vor dem ersten Kaffee bin ich zu keinen intellektuellen Handlungen fähig.
  2. Was wollten Sie als Kind werden?
    Maurer und später Astronaut!
  3. Was sind Sie geworden?
    Lehrer für Sonderpädagogik und dann Förderschulrektor.
  4. Wohin gehen Sie, wenn Sie ganz für sich sein wollen?
    In der Regel von Menschen weg. Der Ort ist dabei egal. Kommt bei mir aber äußerst selten vor.
  5. Wie sieht für Sie ein perfekter Tag aus?
    Ausgeschlafen und ohne Termindruck ein wenig Zeit für sich selbst haben und nach einem guten Essen den Abend mit lieben Menschen verbringen. Und die Wäsche sollte am Vortag schon gefaltet und in den Kleiderschrank eingeräumt sein.
  6. Was ist für Sie das größte Unglück?
    Hunger und Armut. Es ist ein Irrsinn, dass auf der Welt Menschen verhungern oder in Deutschland auf der Straße leben müssen. Es gibt genug Reichtum für alle Menschen auf der Welt, er müsste nur ein klein wenig gerechter verteilt sein.
  7. Bitte ergänzen Sie: der Rheinisch-Bergische Kreis ist …
    … ein guter Ort zum Leben.
  8. Was ist Rhein-Bergs größter Pluspunkt?
    Die offene und freundliche Art der Menschen hier vor Ort. Als geborener Ostfriese bin ich immer wieder überrascht, wie schnell man mit Mitmenschen hier ins Gespräch kommt und wie freundlich und hilfsbereit diese dann auch sind.
  9. Was ist Rhein-Bergs größtes Problem?
    Wie fast überall in Deutschlands Städten und Gemeinden: Der Wohnraum ist zu teuer, die Straßen häufig voll und in schlechtem Zustand. Es gibt zu wenig Busse und Bahnen und die, die es gibt, fallen zu häufig aus. Dann sind da noch die Kommunalfinanzen des Kreises und der Städte und Gemeinden. Die Schulden drücken den Kommunen die Luft ab.
  10. Wenn Sie drei Wünsche für den Rheinisch-Bergischen Kreis frei hätten, würden Sie …
    … die gerade genannten Probleme des Kreises angehen,mit einem Mietpreisdeckeleinem Entschuldungspaket für den Kreis und seine Kommunender kreisweiten Wiedereinführung von EFI (Rufbussystem)
  11. Wenn Sie einen persönlichen Wunsch frei hätten, würden Sie …
    … gerne möglichst gesund alt werden.
  12. Was war Ihre größte Leistung?
    … dass ich es halbwegs geschafft habe, meinen drei Kindern einen guten Start ins Leben zu ermöglichen. Wobei viele andere dabei mitgewirkt haben, zuvorderst ihre Mama.
  13. Was war Ihre größte Niederlage oder Ihr schlimmster Fehler?
    Wichtigen Menschen nicht früh genug zu sagen, dass sie großartig sind und mir viel bedeuten. Diesen Fehler habe ich leider öfter begangen.
  14. Mein großes Ziel ist es, …
    … diesen Wahlkreis zu gewinnen und im Bundestag eine soziale Politik für Menschen zu machen.
  15. Was ist Ihre Stärke?
    Ich habe ein dickes Fell.
  16. Was ist Ihre Schwäche?
    Ich habe einen dicken Bauch.
  17. Worüber können Sie sich aufregen?
    Ich rege mich selten auf. Das war früher anders. Heute wundere ich mich aber über vieles.
  18. Wer ist Ihr Vorbild im Beruf?
    Ich habe es nicht so mit Vorbildern.
  19. Wer ist Ihr Vorbild im Privatleben?
    Siehe oben.
  20. Was war der beste Ratschlag, den Sie je erhalten haben?
    Denk daran, man sieht sich immer mindestens zweimal im Leben.
  21. Welchen Ratschlag würden Sie Ihren Kindern erteilen?
    Erst denken, dann handeln. Und besser immer eine Nacht darüber schlafen.

Welche Frage wurde nicht gestellt, würden Sie aber gerne beantworten?
Frage: Was glauben Sie, werden Historiker in 500 Jahren über unsere Epoche sagen?
Antwort: Sie lebten damals in für unsere Maßstäbe barbarischen Zeiten. Aber viele Menschen haben kluge Entscheidungen getroffen und es für alle besser und gerechter gemacht.

Schippers Führerscheinfoto aus dem Jahr 1991 © privat

Beitragsfoto © Thomas Merkenich

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