Offener Brief an die Bürgermeisterin

Aus Kanada erreicht uns, mit dem Hinweis, Vancouver sei eine Reise wert, ein Offener Brief von Horst Walter Schenk an Bürgermeisterin Marion Lück. Horst Walter Schenk war seinerzeit Stadtverordneter der FDP, hat später die Fraktion verlassen und ist heute nicht mehr Mitglied der Partei. Schenk ist mit den kommunalpolitischen Angelegenheiten nach wie vor sehr vertraut.

Sehr geehrte Frau Bürgermeisterin, liebe Marion,

die jüngsten Geschehnisse im Rathaus werfen beim politisch interessierten Bürger Fragen auf. 

Aus der Tageszeitung haben wir alle gelesen, dass es im Rathaus kriselt. Die Stimmung ist schlecht, und die Verwaltungsspitze zieht – wahrscheinlich schon seit längerer Zeit – nicht mehr an einem Strang. Statt in besonderen Zeiten – Corona Pandemie, Ukrainekrieg und Energiekrise – Geschlossenheit und Teamgeist zu zeigen, werden unnötig Ressourcen in Macht- und Personalfragen vergeudet.

Dafür haben wir euch – die Bürgermeisterin und auch die Beigeordneten – nicht gewählt. Wir haben euch nicht gewählt, damit ihr wie in Kindheitstagen herausfindet, wer der Stärkere ist. Wir haben Euch nicht für nicht nachvollziehbare Alleingänge gewählt. Wir haben euch nicht gewählt, um unserer Heimatstadt Schaden zuzufügen.

Gleichwohl geschieht genau dies zurzeit.

Die Verwaltungsspitze – man bedenke, es sind nur wenige (!) Personen – löst sich auf. Übrig bleibt eine Bürgermeisterin, die Aufgaben und Verantwortung an sich reißt wie das Licht die Fliegen. Der Technische Beigeordnete Thomas Marner verschwindet in einer Nacht und Nebel-Aktion, und sucht das Heil – kommentarlos – in der Flucht. Und der Erste Beigeordnete Stefan Görnert wird von einem Großteil seiner wichtigen Aufgaben entbunden. Natürlich auch ohne Angabe wesentlicher Gründe.

Der Bürger und Wähler ist es offenbar nicht mehr wert, dass man ihm wichtige Veränderungen in der Stadt erklären muss. Wir haben zu schlucken und müssen akzeptieren, was die Bürgermeisterin in Gutsfrauenart für gut befindet. 

Sehr geehrte Frau Bürgermeisterin, liebe Marion, 

bei einem persönlichen Treffen vor Deiner Wahl zur ersten Bürgerin der Stadt, hast Du mir als Deine Stärken u.a. Deine Teamfähigkeit und die Transparenz Deiner Arbeit angepriesen. Ich habe Dich im Wahlkampf nicht unterstützt, aber ich war damals in der ernsthaften Überlegung, es zu tun. Heute kann ich nur sagen, ich habe eine gute Entscheidung getroffen. Von Deinen vermeintlichen Stärken – Transparenz und Teamfähigkeit – kann ich im aktuellen Geschehen nichts erkennen.

Wenn es den Parteien und Fraktionen im RAT egal sein sollte, was politisch geschieht und wie Du mit den Beigeordneten verfährst, einigen Bürgern – u.a. Wolfgang Horn, Anja Siebel und anderen – ist es nicht egal.

Sehr geehrte Frau Bürgermeisterin, liebe Marion, 

bitte revidiere deine Entscheidung. Wir haben Herrn Stefan Görnert für seine Sachkunde gewählt; und der Beigeordnete hat diese Sachkunde mehr als einmal unter Beweis gestellt. Bei Deiner Wahl zur Bürgermeisterin stand nicht zur Frage, ob du Talent oder Kenntnisse für die Ressorts mitbringst, die du jetzt ohne Absprache an dich reißt. 

Im gemeinsamen Bemühen, das Wohl der Stadt Wermelskirchen zu fördern

Horst Walter Schenk

Kommentar (1) Schreibe einen Kommentar

    • Bernhard Dr. Meiski
    • 26.09.22, 11:00 Uhr

    Herr Schenk hat vollkommen Recht. So geht es nicht. Der Rat muß seine Kontrollfunbktion endlich wahrnehmen.

    Antworten

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.