Bergisch Gladbach – Betrüger ergaunern 80.000 Euro durch Schockanruf

Bergisch Gladbach | Am Freitagvormittag gelang es gegen 11:00 Uhr Betrügern, eine Gesamtsumme von 80.000 Euro durch einen Schockanruf zu erbeuten. Ein Senior aus Bergisch Gladbach erhielt einen Anruf seines vermeintlichen Sohnes, der vorgab einen Verkehrsunfall mit einem Verunglückten verursacht zu haben und dafür eine Kaution in Höhe von 57.000 Euro zu benötigen. Die Person am Telefon wirkte aufgewühlt und weinte, sodass der Geschädigte den Betrüger tatsächlich für seinen Sohn hielt.

Anschließend übergab der angebliche Sohn das Telefonat dann an einen falschen Polizisten, der angab, dass durch den verursachten Unfall eine weitere Person durch die Verletzungen verstorben sei, wofür nun insgesamt 85.000 Euro Kaution benötigt würden. Der Senior teilte dem Betrüger mit, lediglich eine Bargeldsumme in Höhe von 80.000 Euro zuhause zu haben.

Im weiteren Verlauf erhielt der Geschädigte weitere Anrufe – auf seine Festnetznummer und seine mobile Nummer – von einem vermeintlichen Rechtsanwalt sowie einem Staatsanwalt. Letzterer gab sich als ein Herr Kaiser aus und verwies darauf, dass der Senior niemanden kontaktieren dürfe, da man ihn abhören würde. Gegen 12:00 Uhr erschien die durch den Staatsanwalt angekündigte Abholerin des Geldes bei dem Geschädigten in der Gertrudenstraße, der ihr das Geld übergab.

Als wenig später der echte Sohn des Senioren anrief, bemerkte dieser den Betrug und alarmierte die Polizei.

Die Abholerin des Geldes, die sich “Frau Janek” nannte, konnte wie folgt beschrieben werden: circa 35 Jahre alt, nach Aussage des Geschädigten “asiatisches Aussehen”, schulterlange schwarze Haare, hatte einen unbekannten Akzent.

Es wird nach Zeugen gesucht, die sachdienliche Angaben zu der Tat machen können oder etwas Auffälliges im Umfeld der Gertrudenstraße beobachtet haben. Mögliche Zeugenhinweise könnten unter der Rufnummer 02202 205–0 mitgeteilt werden.

Die Polizei Rhein-Berg warnt in diesem Zusammenhang noch einmal vor solchen Anrufen, bei denen die Betrüger gezielt den Schockmoment ausnutzen. Nachfolgende Tipps gibt das Fachkommissariat Kriminalprävention/Opferschutz:

  1. Überweisen oder übergeben Sie niemals Geld an Unbekannte.
  2. Stellen Sie der Person, die Sie anruft, ggf. eine “Sicherheitsfrage”, die nur er oder sie persönlich beantworten kann.
  3. Lassen Sie sich nicht durch den Schock unter Druck setzen. Bleiben Sie ruhig.
  4. Legen Sie auf. Vergewissern Sie sich unter der Ihnen bekannten Rufnummer, ob es sich tatsächlich um die vorgegebene Person handelt.
  5. Involvieren Sie eine Vertrauensperson, wie Nachbarn, Angehörige oder Freunde.
  6. Rufen Sie bei Ihrer örtlichen Polizeidienststelle an und erkundigen sie sich über den Sachverhalt. Suchen Sie die Nummer bitte eigenständig heraus. Erstatten Sie Strafanzeige.

“Weder die Polizei noch Rechtsanwälte, Amtsgerichte oder eine Staatsanwaltschaft würden telefonisch oder persönlich Geld bzw. eine Kaution nach einem Verkehrsunfall verlangen”, sagt Peter Liening, Leiter des Kommissariats Kriminalprävention/Opferschutz. “Die Geschichten sind schlichtweg frei erfunden.”

Wenn Sie Fragen zu dieser oder anderen Betrugsmaschen haben oder eine Beratung benötigen, melden Sie sich beim zuständigen Kommissariat unter der Rufnummer 02202 205–444. (st)

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