Wählerwille

VON WOLFGANG HORN

Unüberbrückbare Differenzen – die müssen immer herhalten, wenn ein Mitglied des Stadtrates seine Fraktion verläßt, sein Mandat aber behält, um dann Mitglied einer anderen Fraktion zu werden. Wahlergebnis hin, Wählerwille her. In Wermelskirchen ist dieses Prozedere mittlerweile ein erprobtes Verfahren. So hat schon die WNK UWG vom Parteiwechsel mit Mandatsmitnahme profitiert, als ein vermeintlich Linker die Seite komplett gewechselt hatte, die Zukunft Wermelskirchen, als Andreas Müßener die AfD verlassen und auf dem Ratsmandat Zukunft Wermelskirchen aufbauen konnte, die SPD, als ihr ein Ratsmandat aus der CDU kredenzt wurde. Und nun eben profitiert die CDU, da Oliver Wilke „unüberbrückbare Differenzen“ mit Zukunft Wermelskirchen oder lediglich mit Andreas Müßener, genau kann das noch niemand sagen, verspürt und das Parteitrikot wechselt. Oliver Wilke sieht die Zukunft Wermelskirchens und die seine also in der CDU. Wählerwille hin, Wahlergebnis her. Der Wähler wollte ausweislich des Wahlergebnisses eine kleine Zwei-Personen-Fraktion von Zukunft Wermelskirchen im Rat arbeiten sehen. Die ist jetzt gesprengt. Wie zuvor die Fraktion der Linken oder auch der AfD. Rechtlich ist das alles in Ordnung, jedenfalls nicht zu beanstanden. Moralisch und politisch sieht das jedoch anders aus. Wäre nicht ein Thorn Seidel ohne Ratsmandat kommunalpolitisch allenfalls so interessant gewesen, wie er es offenbar jetzt auch wieder ist, nämlich gar nicht? Thorn Seidel war der superlinke Sozialdemokratenfresser in der Partei Die Linke, der samt Mandat bei der Rehseschen WNK unterkam, jedenfalls für diese eine Legislatur, als ihn die Wählerinnen und Wähler in den Stadtrat entsandten, um dort Politik für die Partei der Linken zu machen. Vielleicht bleibt Oliver Wilke auch nach dieser Wahlperiode für die CDU im Rat der Stadt. Ein Fürsprecher dürfte Papa Wilke sein, Karl-Heinz Wilke, Ratsmitglied wie der Sohnemann, der nunmehr das zwanzigste CDU-Mandat innehat. Back to the Roots. Ob wir uns dann noch einmal mit Andreas Müßener und seiner Art, Politik zu betreiben, werden auseinandersetzen müssen, ist noch nicht ausgemacht. Mag sein, daß Zukunft Wermelskirchen nun bereits Vergangenheit ist. Mag sein, daß Müßener mal wieder irgendwo unterkommt, nach AfD, Alfa, LKR, FÜR-Fraktion und Zukunft WK. Mag sein, daß Müßener auch den sechsten Anlauf wagt.

Kommentare (2) Schreibe einen Kommentar

    • Don Leone
    • 08.08.22, 20:14 Uhr

    Der Wählerinnen zählt in Wermelskirchen schon längst nicht mehr. Aber wenn dieser lächerliche Wechsel dazu führt, dass wir endlich den Petitionspinsel los werden, sollte jeder Bürger dieser Stadt Hr. Wilke ein Denkmal setzen. Man könnte z.B. den Schwanenplatz in Wilke-Platz umbenennen. 😉

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      • Don Leone
      • 08.08.22, 20:15 Uhr

      Der Wählerwille …

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