NACHRICHTEN AUS DER CORONA-PANDEMIE (DCXXVIII)

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist weiter gesunken. Das Robert Koch-Institut gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Morgen mit 632,2 an. (Vortag 639,5; Vormonat: 1457,9). 

Laut Robert-Koch-Institut (RKI) haben die Gesundheitsämter in NRW in den vergangenen 24 Stunden 18.172 Neuinfektionen gezählt. Das sind 5.521 Fälle weniger als am vergangenen Dienstag gemeldet wurden, damals erfasste das RKI 23.693 Neuinfektionen. Gleichzeitig wurden auch 46 neue Todesfälle gemeldet, 32.429 weitere Covid-Patienten wurden vom RKI als wieder genesen erfasst. Zwischen den einzelnen Wochentagen schwanken die Werte deutlich, da insbesondere am Wochenende immer mehr Bundesländer nicht ans RKI übermitteln. 

In den letzten sieben Tagen wurden dem RKI in NRW insgesamt 103.613 neue Fälle gemeldet. Pro 100.000 Einwohner wurden somit in der vergangenen Woche 578 Neuinfektionen bekannt. In der Vorwoche wurden noch höhere Zahlen erfasst, damals meldete das RKI 160.507 Neuinfektionen innerhalb von sieben Tagen, was einer Inzidenz von 895,4 entspricht. Der mittelfristige Trend in NRW ist somit positiv, die Zahl der Neuinfizierten geht zurück.

Die Sieben-Tage-Inzidenz der Hospitalisierungen liegt aktuell bei 4,16. Die Zahl gibt an, wie viele Covid-19-Patienten je 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen ins Krankenhaus aufgenommen worden sind. Zum Höhepunkt der zweiten Welle lag dieser Wert bei über 15. Allerdings wird dieser Wert in den kommenden Tagen nachträglich noch deutlich steigen: Zwischen der Meldung einer Infektion und der Hospitalisierung vergehen im Schnitt etwa zehn Tage. Die aktuell gemeldete Hospitalisierungsinzidenz spiegelt die aktuelle Situation in den Krankenhäusern aufgrund des Meldeverzugs und ihrer Berechnungsweise erst deutlich verzögert wider.

Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 240 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 304 Todesfälle gewesen. Auch diese Zahl schwankt sehr von Tag zu Tag, da dem RKI am Wochenende nur wenige Daten dazu gemeldet werden. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 24.927.339 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. 

Die vorgeschriebene Isolation für Corona-Infizierte kann künftig in der Regel schon nach fünf Tagen enden – mit einem „dringend empfohlenen“ negativen Test zum Abschluss. Das sehen neue Leitlinien vor, die das RKI am Abend veröffentlichte. 

Kontaktpersonen von Infizierten soll künftig noch dringend empfohlen werden, für fünf Tage Kontakte zu reduzieren. Bisher dauern die Absonderungen in der Regel zehn Tage und können mit einem negativen Test nach sieben Tagen vorzeitig beendet werden. Die konkreten Regelungen nach der Empfehlung legen die Länder fest. 

Die Zahl der Beschäftigten in Deutschland hat im März erstmals wieder über dem Vorkrisenniveau gelegen. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden heute mitteilte, waren es im März dieses Jahres rund 45,2 Millionen Menschen, das waren saisonbereinigt 0,1 Prozent oder 41.000 Beschäftigte mehr als im Februar 2020, bevor die Corona-Krise den Arbeitsmarkt erfasste.

Bargeld spielt beim Einkaufen in Deutschland infolge der Pandemie eine immer geringere Rolle. Im vergangenen Jahr seien im stationären Einzelhandel 38,5 Prozent der Umsätze bar bezahlt worden, berichtete das Kölner Handelsforschungsinstitut EHI in einer heute veröffentlichten Studie. Vor der Pandemie – im Jahr 2019 – waren es 46,5 Prozent. Immer häufiger griffen Kunden beim Bezahlen statt zum Bargeld zur Karte – viele Geschäfte baten ausdrücklich um kontaktlose Kartenzahlung, um das Infektionsrisiko zu verringern. Dadurch stieg der Umsatzanteil der Kartenzahlungen im stationären Handel von 50,5 Prozent 2019 auf 58,8 Prozent im vergangenen Jahr.

Die Blutgruppe hat nach wissenschaftlichen Erkenntnissen einen gewissen Einfluss auf das individuelle Corona-Infektionsrisiko. Studiendaten deuten nun auch auf eine wichtige Rolle der Blutgruppe bereits bei der Corona-Übertragung hin. So fand ein Forscherteam um Rachida Boukhari und Adrien Breiman von der Universität Nantes heraus, dass ein infizierter Mensch wesentlich häufiger eine andere Person im selben Haushalt ansteckt, wenn die Blutgruppen der beiden kompatibel sind. Die Erkenntnisse aus der französischen Studie wurden im Fachblatt “Frontiers in Microbiology” veröffentlicht.Demnach kam es in 47,2 Prozent der Fälle zu einer Ansteckung, wenn die Blutgruppen miteinander verträglich waren, also beispielsweise, wenn der Erstinfizierte die Blutgruppe 0 hatte und der Empfänger A, B oder AB. Im umgekehrten Fall, wenn der Infizierte eine Blutgruppe hatte, die der Partner bei einer Blutspende nicht verträgt, kam es nur zu 27,9 Prozent zu einer Ansteckung. Konkret bedeutete dies ein um 41 Prozent geringeres Ansteckungsrisiko, wenn die Blutgruppen nicht zueinander passten.Bezogen auf die einzelnen Blutgruppen bestätigten die Studienergebnisse im Umkehrschluss bisherige, mehrfach empirisch gewonnene Erkenntnisse, nach denen ein Mensch mit der Blutgruppe 0 das geringste Risiko für eine Infektion mit dem Coronavirus hat, so die Forscher. Blutgruppe 0 beim Empfänger ist schließlich nur mit der eigenen kompatibel. Wenn ein Mensch mit der Blutgruppe 0 aber infiziert sei, könne er das Virus besonders leicht an Menschen verschiedener Blutgruppen weitergeben.

Beitragsfoto © Ben_Kerckx (Pixabay)

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