Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 101.610 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Das sind 60.108 Fälle weniger als am Freitag vergangener Woche, als 161.718 Corona-Infektionen gemeldet wurden. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf 758,5 von 826,0 am Vortag. 214 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöhte sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle auf 135.292. In der Vorwoche waren 310 Tote gemeldet worden. Wegen Ostern lässt sich die Fall-Entwicklung laut RKI jedoch nur eingeschränkt bewerten, da es wegen der Feiertage zu zeitverzögerten Nachmeldungen kommen kann. Als aktuell infiziert gelten rund 2.338.700 Personen. Die Ansteckungsrate (7-Tage-R-Wert) wird vom Robert-Koch-Institut (RKI) mit 1,05 angegeben (Vortag: 1,05).Laut DIVI-Intensivregister werden in Deutschland derzeit 1408 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt, 569 davon werden invasiv beatmet. Der Anteil des Omikron-Subtyps BA.2 am bundesweiten Corona-Infektionsgeschehen steigt weiter an. In der Kalenderwoche 15 war er für 96,8 Prozent aller Infektionen verantwortlich, wie das Robert-Koch-Institut (RKI) in seinem aktuellen Wochenbericht schreibt. Demnach werden die Omikron-Subtypen BA.3, BA.4 und BA.5 in Deutschland bisher nur vereinzelt nachgewiesen. “Neben den Omikron-Sublinien treten sporadisch auch Rekombinanten verschiedener Virusvarianten auf”, heißt es in dem Bericht. Bei einer Rekombination entstehe ein Virus, dessen Erbmaterial sich aus Genominformation verschiedener Virusvarianten, die gleichzeitig eine Wirtszelle infiziert haben, zusammensetzt. Laut RKI stehen derartige Sublinien unter Beobachtung. “Bislang liegen keine epidemiologischen Hinweise auf eine Veränderung der Übertragbarkeit, Virulenz und/oder veränderter Immunantwort gegenüber den Ausgangsvarianten vor.” Nach einer Twitter-Pause meldet sich der Berliner Virologe Christian Drosten zurück, um Aufklärung zu den Schwestervarianten von Omikron BA.4 und BA.5 zu betreiben. “Nach dem vielen Nonsens, der hier in den vergangenen Wochen verbreitet wurde, möchte ich mal wieder ein paar Informationen zu SARS-CoV-2 geben”, schreibt Drosten. BA.4 und BA.5 seien laut dem Virologen Omikron-Varianten mit einem eigenen Ursprung. Sie stammen also nicht von dem zuerst aufgetretenen Omikron-Original BA.1 und auch nicht vom ersten Subtyp BA.2 ab, der hierzulande aktuell dominant ist. “Diese Varianten haben zusätzlich zu Omikron im Spike eine L452R Mutation, die man u.a. aus Delta kannte und die im Hamster die Virulenz erhöht”. Die jüngste Entwicklung der Pandemie in Deutschland lässt sich aus Sicht des Robert-Koch-Instituts (RKI) wegen Ostern schwer einschätzen. In der vorigen Kalenderwoche sei die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz zwar um sieben Prozent im Wochenvergleich gesunken, heißt es im aktuellen Wochenbericht. Beachten müsse man jedoch, dass sich Trends aufgrund der Osterfeiertage und -ferien in der Woche nur eingeschränkt bewerten lassen. In den beiden Wochen vor und nach Ostern seien vermutlich mehr Fälle nicht erfasst worden, “mit zeitverzögerten Nachmeldungen und -übermittlungen”. Das RKI hält aber fest, dass auch die Kennzahlen zu Krankenhauseinweisungen weiter abnähmen. Insgesamt sprechen die Gesundheitsexperten weiter von einem hohen Infektionsdruck, mit mehr als 750.000 gemeldeten Fällen binnen einer Woche. Der niedersächsische Landkreis Wittmund verzeichnet mit 2403,1 aktuell die höchste Sieben-Tage-Inzidenz.Daneben liegt der Wert nur noch im Kreis Cloppenburg – ebenfalls in Niedersachsen – über der 2000er-Marke. Immer mehr bereits einmal mit dem Coronavirus infizierte Menschen stecken sich einem Zeitungsbericht zufolge erneut an. Mehr als 70.000 Personen im Südwesten hätten sich schon mindestens zweimal angesteckt, schreiben die “Stuttgarter Nachrichten” und beziehen sich dabei auf Angaben aus dem Landesgesundheitsamt (LGA). Demzufolge betrug der Anteil sogenannter Reinfektionen im April bereits 3,8 Prozent aller nachweislich Infizierten. Im Dezember vergangenen Jahres seien es nur 0,5 Prozent gewesen. In den ersten neun Monaten des vergangenen Jahres sind laut einer Auswertung des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung rund 300.000 Menschen mit länger anhaltenden Beschwerden nach Corona-Infektionen in Arztpraxen behandelt worden. Im Verhältnis zu den 4,2 Millionen Covid-19-Fällen, die bis Ende September 2021 bestätigt worden seien, falle die Häufigkeit zum Glück eher gering aus, erläutert Instituts-Chef Dominik von Stillfried. “Post-Covid entwickelt sich nicht zu einer neuen Volkskrankheit.”
Bei der geplanten Verkürzung der Isolationszeit auf fünf Tage plädiert Gesundheitsminister Karl Lauterbach für eine dringende Empfehlung zur Selbsttestung am Ende dieser Zeit. “Wir wissen, dass viele nach dem fünften Tag noch positiv sind, und die würden dann ja doch noch andere anstecken”, sagt Lauterbach in der ARD. Deshalb sei eine Freitestung auch für diejenigen, die keine Symptome mehr haben, sinnvoll. Lauterbach kündigt einen detaillierten Vorschlag für die vorgesehene Änderung für Montag an. Sein Ministerium hatte gestern angekündigt, dass die RKI-Empfehlung zur Isolations- und Quarantänedauer angepasst werden soll. Bei der vorgeschriebenen Isolation für Corona-Infizierte zeichnet sich eine empfohlene Verkürzung auf fünf Tage ab. Anfang kommender Woche wird dazu eine Empfehlung des Robert-Koch-Instituts (RKI) und des Bundesgesundheitsministeriums erwartet, wie es am Abend nach Beratungen der Ressortchefs von Bund und Ländern hieß. Dabei sei ein breiter Konsens deutlich geworden, dass die Isolation auch weiterhin von den Gesundheitsämtern angeordnet werden solle. Eine Quarantäne für Kontaktpersonen von Infizierten soll demnach wohl noch dringend empfohlen werden. Ein formeller Beschluss wurde den Informationen zufolge dazu noch nicht gefasst. Mehrere Bundesländer gehen bei einer Verkürzung der vorgegebenen Isolationszeit für Corona-Infizierte voran. Auch in Baden-Württemberg soll sie künftig nur noch fünf Tage dauern. Darauf verständigten das Sozialministerium und die Fraktionschefs von Grünen und CDU, wie es aus Koalitionskreisen in Stuttgart heißt. Bisher gilt für Infizierte eine verpflichtende Isolation von zehn Tagen – mit möglichem “Freitesten” frühestens nach sieben Tagen. Ab Anfang Mai soll im Südwesten zudem ein abschließendes Freitesten nach fünf Tagen für die meisten Menschen entfallen, sofern sie zwei Tage keine Symptome mehr hatten. Ausnahmen gibt es für Personal in Kliniken oder Pflegeheimen. Baden-Württemberg folgt damit dem Beispiel Bayerns, wo diese Regelung schon seit Mitte April gilt. Auch Rheinland-Pfalz und Thüringen haben angekündigt, diesen Weg zu gehen. Die Schulen in Nordrhein-Westfalen rätselten tagelang, wie es mit noch unverbrauchten Corona-Tests weitergeht – am Abend sorgte das Schulministerium dann für Klarheit. Laut einer Mitteilung des Ministeriums an die Schulen dürfen die Schulen nun selbst entscheiden, wie sie mit den “überzähligen Antigen-Selbsttests” umgehen, sie auch selbst lagern und zudem weiter “anlassbezogen” verwenden. Zunächst hatte das Ministerium per E-Mail darüber informiert, dass alle Tests wieder eingesammelt würden, dann war es zurückgerudert – via Medienmitteilung. “Es ist ein Unding, dass die Schulleitungen nicht direkt vom Ministerium erfahren, was Sache ist, sondern sich die Infos aus den Medien holen müssen”, sagt der SPD-Abgeordnete Jochen Ott dem “Kölner Stadt-Anzeiger”. Fast noch nie haben in Deutschland so wenige Paare geheiratet wie 2021, dafür kamen im zweiten Corona-Jahr so viele Kinder zur Welt wie seit 1997 nicht mehr. Das geht aus vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamtes hervor. “Die Zahl der Eheschließungen in Deutschland ist im Jahr 2021 auf einen neuen historischen Tiefstand gesunken”, berichteten die Statistiker. Nur 357.800 Paare haben 2021 geheiratet. Das waren noch einmal 4,2 Prozent weniger als 2020. Im Gegensatz zu den Eheschließungen stieg die Zahl der Geburten. 2021 wurden in Deutschland nach vorläufigen Angaben rund 795.500 Kinder geboren. Damit stieg dem Amt zufolge die Geburtenzahl im Vergleich zum Durchschnitt der Jahre 2018 bis 2020 um zwei Prozent.
In Deutschland sind nach Angaben der Bundesregierung immer noch 2,7 Millionen der über 60-Jährigen, die ein besonderes Risiko für eine schwere Covid-19-Erkrankung tragen, nicht geimpft. Das geht aus einer Antwort des Gesundheitsministeriums auf eine Anfrage der Linken-Fraktion hervor, wie die “Rheinische Post” und der “General-Anzeiger” berichten. In der Altersgruppe der 18- bis 59-Jährigen sind demnach noch rund 7,2 Millionen Menschen nicht geimpft. Nach dem Einsatz in der Corona-Impfkampagne wollen die Apotheken sich auch verstärkt bei Grippeschutzimpfungen anbieten. “Die Apothekerschaft steht bereit, um die ärztlichen Impfangebote zu ergänzen – gegen Grippe ebenso wie gegen Covid-19”, erklärt die Präsidentin der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA), Gabriele Regine Overwiening. Anfang Februar hatten erste Apotheken mit Corona-Impfungen begonnen. Laut Verband wurden seitdem 88.500 Covid-19-Impfungen registriert. In einigen Bundesländern gab es auch schon seit 2020 Modellversuche zur Grippeschutzimpfungen. Der Hersteller Moderna hat bei der US-Gesundheitsbehörde FDA eine Notfallzulassung für seinen Corona-Impfstoff für Kinder im Alter zwischen sechs Monaten und fünf Jahren beantragt. Das teilt das US-Unternehmen mit. Bislang ist der Moderna-Impfstoff in den USA nur für Menschen über 18 Jahren zugelassen. Für kleine Kinder ist dort bislang kein Corona-Impfstoff erlaubt. Bereits im März hatte Moderna mitgeteilt, dass sein Impfstoff auch bei Kindern im Alter von sechs Monaten bis fünf Jahren sicher sei. Die zweimalige Gabe des Präparats rufe robuste Antikörper-Spiegel hervor und sei dabei gut verträglich, hatte das Unternehmen auf der Grundlage eigener Studien mitgeteilt.
Ein Kriminalhauptkommissar wird nach einem Urteil des Verwaltungsgerichts Hannover wegen seiner Nähe zur “Reichsbürger”-Szene aus dem Beamtenverhältnis entfernt. Ein Polizeibeamter habe die Pflicht, sich zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung zu bekennen, er habe ein besonderes Dienst- und Treueverhältnis zum Staat, sagte der Vorsitzende Richter Martin Goos zur Urteilsbegründung. “Damit verträgt sich Ihr Verhalten nicht.” Die Polizeidirektion Hannover hatte eine Disziplinarklage gegen den 58-Jährigen eingereicht, um ihn aus dem Dienst zu entfernen. Vorgeworfen wurde ihm etwa, der “Reichsbürger”-Bewegung anzugehören sowie staatliche Institutionen verunglimpft und auf Veranstaltungen der “Querdenker”-Szene Verschwörungstheorien verbreitet zu haben. Der Mann hatte sich demnach bei der Kundgebung im August 2020 mit vollem Namen als Kriminalhauptkommissar vorgestellt und die Corona-Regeln hinterfragt. Dabei forderte er seine Kollegen auf, sich in der Corona-Lage mehr ihrem Gewissen als dem Gehorsam verpflichtet zu fühlen.
Italien wird die Maskenpflicht in Zügen, U-Bahnen und Bussen sowie für Besucher von Events in geschlossenen Räumen bis mindestens 15. Juni verlängern. Gesundheitsminister Roberto Speranza kündigt an, dass bis dahin in öffentlichen Verkehrsmitteln wie auch in Kinos, Theatern oder Sporthallen Masken getragen werden müssen. Andernorts, etwa in Restaurants oder auf der Arbeitsstelle, dürfte die Maskenpflicht dagegen am 1. Mai wegfallen. Dennoch mahnt die Regierung ihre Bürger auch dabei zu Sorgfalt und Vorsicht. “Die Pandemie ist noch nicht vorbei”, sagt Speranza. Italien registrierte zuletzt 69.204 Neuinfektionen mit dem Coronavirus.
Weltweit haben sich nachweislich 509,65 Millionen Menschen mit dem Coronavirus angesteckt. Das zeigt eine Reuters-Zählung auf Basis offizieller Daten. Danach starben mehr als 6,62 Millionen Menschen mit oder an dem Virus. Die Dunkelziffer dürfte Experten zufolge deutlich größer sein. Die höchsten Zahlen weisen die USA auf. Dort wurden über 81,2 Millionen Ansteckungsfälle registriert. Mehr als 993.920 Menschen starben in Zusammenhang mit dem Virus. Dieses wurde erstmals im Dezember 2019 im chinesischen Wuhan nachgewiesen, von wo aus es sich weltweit verbreitete. Etwa die Hälfte der Bevölkerung der seit Wochen unter einen strengen Lockdown gesetzten Millionenmetropole Shanghai darf nun die Häuser wieder verlassen. Wie die Regierung mitteilt, befinden sich die 12,38 Millionen Menschen jetzt in Gebieten mit einem geringeren Risiko. Die Stadt stuft jede Wohneinheit in drei Risikostufen ein. Wenn seit 14 Tagen kein positiver Coronavirus-Fall aufgetreten ist, dürfen die Bewohner zu “angemessenen” Aktivitäten nach draußen gehen. Die chinesische Millionenstadt Guangzhou hat nach einem Corona-Verdachtsfall heute Massentests bei 5,6 Millionen Menschen veranlasst und Hunderte Flüge gestrichen. Guangzhous Behörden kündigten Massentests für fast ein Drittel seiner knapp 19 Millionen Einwohner an, nachdem am Flughafen ein “abnormales” Testergebnis festgestellt worden war. Die Metropole in Südchina ist ein wichtiges Handels-und Produktionszentrum. Auch das Technologiezentrum Hangzhou in der Nähe von Shanghai ordnete am Vortag an, dass sich 9,4 Millionen der mehr als zwölf Millionen Einwohner im Stadtzentrum alle 48 Stunden testen lassen müssen, wenn sie Zugang zu öffentlichen Räumen und Verkehrsmitteln haben wollen. Angesichts der Gefahr knapp werdender Corona-Impfdosen und Medizin hat US-Präsident Joe Biden vom Kongress zusätzliche Milliarden für den Kampf gegen das Virus gefordert. “Ohne zusätzliche Finanzierung können wir nicht die Menge an Impfstoffen vorbestellen, die wir benötigen. Wir riskieren, unseren Platz in der Warteschlange für Impfstoffe zu verlieren”, sagt Biden. Er verlangt 22,5 Milliarden Dollar (21,4 Milliarden Euro) zusätzlich. Auch lebensrettende Medizin wie antivirale Pillen würden sonst Mangelware. Hintergrund ist, dass es in den USA zwischen Demokraten und Republikanern Uneinigkeit über geplante Corona-Hilfen gibt. Eigentlich waren im Haushaltsentwurf ursprünglich 15,6 Milliarden Dollar (14,2 Milliarden Euro) eingeplant. Der Haushalt wurde schließlich im März ohne diese Hilfen verabschiedet. Nach der Aufgabe ihrer Null-Covid-Strategie hat Taiwans Regierung erstmals mehr als 10.000 Neuinfektionen binnen eines Tages festgestellt. “Wir haben 11.353 örtliche Infektionen, zwei Todesfälle und 164 importierte Fälle”, sagt Gesundheitsminister Chen Shih-chung in Taipeh. Taiwan hatte seine Grenzen während der Pandemie weitgehend geschlossen und strenge Quarantäne-Bestimmungen verhängt. Ein Corona-Ausbruch 2021 führte zur erneuten Verhängung von Regelungen zum Abstandhalten. Die politische Führung Taiwans nimmt nun aber steigende Infektionszahlen in Kauf. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums waren 99,7 Prozent der seit Jahresbeginn festgestellten Infektionen mild oder sogar symptomlos. In dieser Zeit wurden nur sieben Corona-Todesfälle registriert. Seit Beginn der Corona-Pandemie ist in Afrika die Zahl der Ausbrüche von durch Impfungen vermeidbarer Krankheiten stark angestiegen. Zwischen Januar und März wurden in der Region knapp 17.500 Fälle von Masern registriert, ein Anstieg von 400 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum im Vorjahr, hieß es von der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Insgesamt 20 afrikanische Länder hätten demnach im ersten Quartal des Jahres Masernausbrüche gemeldet – acht mehr als in den ersten drei Monaten des Jahres 2021. Ausbrüche anderer durch Impfung vermeidbarer Krankheiten seien laut WHO ebenfalls häufiger geworden. So sei etwa 2021 in 24 afrikanischen Ländern Polio ausgebrochen. Verantwortlich für die Anstiege sei vor allem die Beeinträchtigung von Impfkampagnen, hieß es.
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