Hinkehr – Einkehr – Umkehr

Der Altenberger Dom als Ort kirchlicher Reform

In weniger als 100 Jahren erwuchs aus einem Reformzweig der Benediktiner, der sich nach seinem burgundischen Stammkloster, der Abtei Cîteaux, Zisterzienser nannte, ein benediktinischer Orden, der sich im lateinisch geprägten Europa überall niederließ. 1133 stellte auch Graf Adolf I. von Berg seine Stammburg zwölf Mönchen aus dem französischem Morimond als neuen Konvent zur Verfügung. 1379 wurde nach 120 Jahren Bauzeit die neue gotische Klosterkirche fertiggestellt.

Mit seinem Westfenster, dem größten Kirchenfenster in Deutschland, seinen Grisaillearbeiten im Chorumgang und der klaren Raumgliederung ist der Altenberger Dom ein beispielhaft harmonisch geordneter Kirchenraum, der zum Entdecken wie zum stillen Verweilen gleichermaßen einlädt.

Der Altenberger Dom wäre beinahe durch die Folgen der Säkularisation und eines verheerenden Brandes im Jahr 1815 unwiderbringlich verloren gegangen, wenn nicht der preußische König Friedrich Wilhelm IV. eine beträchtliche Summe aufgebracht hätte, um den Kirchenbau wiederherzustellen. Er knüpfte jedoch daran die Bedingung, dass die Kirche zukünftig als Simultaneum, d.h. den beiden großen Konfessionen ev.-luth und röm.-kath., als Gottesdienstort dienen sollte. Dies wurde 1856 als Kabinettsorder niedergelegt und gilt bis heute. 

Eine kleine Plastik im nördlichen Seitenschiff setzt dies berührend in Szene, wenn der Gekreuzigte mit seinen Armen gleichermaßen Martin Luther und Bernhard von Clairvaux umarmt. Die Geistliche Erkundung möchte daher aus beiden Quellen (protestantisch/katholisch) spirituell schöpfen und so den Kirchenraum „simultan“ erschließen. Sie lädt ein zur Entdeckung eines Raumes, der Christen unterschiedlicher Konfession zur Heimat geworden ist.

Dienstag, 21. Juni 2022, 19.00 Uhr 

Kunstgeschichtliche und geistliche Impulse
Pfarrer Dr. Arno-Lutz Henkel, Bonn
Theologe und Kunsthistoriker, Pfarrer der Pfarreiengemeinschaft Bad Neuenahr-Ahrweiler

Orgelmusik
Martin Monter
Seelsorgebereichsmusiker in der Verbandsgemeinde Unkel

Gesang
Sylvia Dörnemann, Bonn
Sopranistin und Theologin

20.30 Uhr 
Ende der Veranstaltung

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