NACHRICHTEN AUS DER CORONA-PANDEMIE (CDXCXXXIX)

Der Inzidenzwert bei den Neuinfektionen in Deutschland überschreitet erstmals die Schwelle von 800. Das Robert-Koch-Institut (RKI) gibt die Sieben-Tage-Inzidenz mit 806,8 an. Am Samstag hatte der Wert bei 772,7 gelegen, am Sonntag vergangener Woche bei 515,7. Die Zahl der Neuinfektionen binnen 24 Stunden beträgt nach Daten der Gesundheitsämter 85.440 – nach 135.461 am Vortag und 52.504 am Sonntag vergangener Woche. Wie das RKI unter Berufung auf Daten der Gesundheitsämter weiter mitteilt, wurden 54 neue Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus gezählt. Die Ansteckungsrate (7-Tage-R-Wert) wird vom Robert-Koch-Institut (RKI) mit 1,22 angegeben (Vortag: 1,15). Laut DIVI-Intensivregister werden in Deutschland derzeit 2398 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt, 1422 davon werden invasiv beatmet. In 14 von 16 Ländern ist die Inzidenz gegenüber dem Vortag gestiegen – größtenteils deutlich. In Berlin und Hamburg ist die Inzidenz von einem Tag auf den anderen sogar dreistellig angewachsen. Vier Bundesländer weisen derzeit eine Inzidenz von über 1000 auf. Neben den Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen ist nun auch Brandenburg dabei. Die Omikron-Welle zeigt sich aber auch stark in Schleswig-Holstein. Das Bundesland im Norden war bisher weitaus weniger heftig von der Pandemie betroffen gewesen als andere Regionen. Doch die Sieben-Tage-Inzidenz liegt dort nun auch heute über der Marke von 900. Die Hauptstadt verzeichnet heute einen neuen Fallrekord. Die Inzidenz in der Hauptstadt hat sich innerhalb von einer Woche von 956,9 (am 15.1.) auf 1473,1 Fälle je 100.000 Einwohner erhöht. Fünf Berliner Bezirke dominieren die bundesweit am schwersten betroffenen Regionen. Doch im Schnitt der gesamten Hauptstadt liegt Berlin mit einer Inzidenz von 1483,8 nun hinter Hamburg mit 1552,9. Nur noch ein Landkreis registriert eine Inzidenz unter 150. Die zehn am schwersten betroffenen Regionen werden von fünf Berliner Bezirken angeführt. In Mitte liegt die Inzidenz bei 2845,8; die vier anderen Stadtteile bewegen sich um eine 1800er-Inzidenz herum. Während die Omikron-Welle die Fallzahlen in Deutschland auf neue Höchststände steigen lässt, nimmt die Zahl der Covid-19-Intensivpatienten derzeit weiter ab. Laut DIVI-Intensivregister werden in Deutschland derzeit 2398 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt, 1422 davon werden invasiv beatmet. Anfang Dezember, zum Höhepunkt der Delta-Welle, lagen noch fast 5000 Covid-19-Patienten auf Deutschlands Intensivstationen. Die deutschen Krankenhäuser steuern nach Einschätzung des Münchner Virologen Oliver Keppler auf erneut sehr hohe Zahlen von Corona-Patienten zu. Die Wucht der Infektionswelle wird sich nach Einschätzung des Wissenschaftlers in den Kliniken niederschlagen. “Eine Verharmlosung von Omikron wäre daher fatal, die häufig zu lesende Einordnung als ”mild“ halte ich für brandgefährlich”, sagt der Leiter der Virologie an der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität. Die Ausgangslage in Deutschland sieht Keppler wegen des vergleichsweise hohen Durchschnittsalters der Bevölkerung und vieler Ungeimpfter als schwierig an. Der Vorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft Gerald Gaß betont: Auch in den kommenden Wochen werden Notfälle in deutschen Krankenhäusern versorgt werden können. Gleichzeitig müsse die Politik ihren Kurs beibehalten, solange die Erkenntnisse zu Omikron noch nicht verlässlich sind.

Die Gesundheitsämter sollen sich wegen der stark steigenden Infektionszahlen künftig auf die Kontaktnachverfolgung bei Corona-Fällen im Klinik- und Pflegebereich und in Einrichtungen der Eingliederungshilfe für Menschen mit Behinderung konzentrieren. Das haben die Gesundheitsministerinnen und -minister der Länder beschlossen. Neben der Kontaktaufnahme zu infizierten Personen und deren Haushaltsangehörigen solle die Nachverfolgung in diesen Bereichen “mit höchster Priorität” zum Schutz sogenannter vulnerabler Gruppen durchgeführt werden, hieß es in einem einstimmig gefassten Beschluss. Verwiesen wird darin auf die erwarteten weiter stark steigenden Infektionszahlen durch Omikron und die Kapazitäten in den Gesundheitsämtern. Angesichts der steigenden Zahl von Corona-Infektionen in Deutschland sollen nicht mehr alle per Schnelltest positiv Getesteten einen PCR-Test bekommen. Die Gesundheitsminister der Länder sprachen sich heute einstimmig dafür aus. Sie begrüßten entsprechende Vorschläge von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach für eine Priosierung von PCR-Tests. Die Laborkapazitäten seien endlich, sagte Sachsen-Anhalts SPD-Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne in Magdeburg nach einer Schaltkonferenz mit ihren Kolleginnen und Kollegen aus den Ländern. Unbedingt eine PCR-Testung erhalten sollten Personal in Krankenhäusern, Arztpraxen und Pflegeeinrichtungen sowie Hochrisikopatienten und Personen mit dem Risiko schwerer Krankheitsverläufe. “Da soll der Zugang zu PCR-Tests erhalten bleiben.” “Für alle anderen Personen, die keine Symptome haben und ein positives Antigentest-Ergebnis vorweisen können, soll auf eine Bestätigung per PCR verzichtet werden.” Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst spricht sich mit Blick auf die bevorstehenden Bund-Länder-Beratungen gegen große Lockerungen von Maßnahmen aus. “Ein Signal zu großflächigen, pauschalen Lockerungen käme im Moment noch zu früh”, sagt der CDU-Politiker in einem Interview des “Tagesspiegel”. “Immer noch sterben rund 1500 Menschen pro Woche an Corona, das Personal in den Krankenhäusern ist komplett ausgelaugt – das kann uns doch nicht kalt lassen”, gibt Wüst zu bedenken, der Vorsitzender der Ministerpräsidentenkonferenz ist. Der Deutsche Städte- und Gemeindebund fordert angesichts der Beratungen von Bund und Ländern am Montag, einen Lockerungsplan nach Stufen zu entwickeln. Es müsse “bereits jetzt eine Exitstrategie vorbereitet werden”, sagt Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. “In den Nachbarländern können wir verfolgen, dass die Pandemie irgendwann ihren Höhepunkt erreicht haben wird und dann die Zahlen drastisch und schnell wieder sinken.” Der Expertenrat der Bundesregierung mahnt gründliche Vorbereitungen auf eine mögliche weitere Verschärfung der Corona-Lage an. Wenn weitere “kritische Marken” wie etwa eine hohe Hospitalisierungsrate erreicht würden, seien weitergehende Schutzmaßnahmen nötig, heißt es in der am Abend von der Bundesregierung verbreiteten Stellungnahme des Expertenrats. Diese Maßnahmen sollten daher “jetzt so vorbereitet werden, dass sie ohne Verzögerung umgesetzt werden können”. Zudem fordern die Fachleute unter Verweis auf das “hochdynamische Infektionsgeschehen” eine “strikte Umsetzung der bisherigen Maßnahmen”. 

Die Polizei im Oberbergischen befasst sich zurzeit mit über 200 Fällen von gefälschten Impfnachweisen. Auch das Amtsgericht Waldbröl hat bereits erste Anträge auf Strafbefehl wegen gefälschter Impfpässe vorliegen. Deutschlandweit laufen inzwischen über 12.000 Ermittlungsverfahren wegen gefälschter Impfnachweise. Ein Mann hat nach Polizeiangaben einen Taxifahrer in Berlin-Schöneberg verprügelt, nachdem der ihn auf die Maskenpflicht hingewiesen hat. Der Unbekannte sei in der Hedwig-Dohm-Staße ohne Maske zugestiegen, habe die Bitte seines Fahrers ignoriert und ihm stattdessen mehrmals gegen den Kopf geschlagen, teilte die Polizei mit. Anschließend soll er dem flüchtenden 47-Jährigen sogar hinterhergerannt sein und ihn zu Boden geschlagen haben. Rettungskräfte behandelten den Verletzten ambulant. Der Angreifer verschwand nach der Tat am Freitagnachmittag, ließ allerdings Kleidungsstücke im Auto zurück, die von der Polizei nun ausgewertet werden. Der Mann soll zwischen 30 und 40 Jahre alt sein. Eine 65 Jahre alte Frau ist in einer Berliner U-Bahn schwer verletzt worden, nachdem sie eine Gruppe Jugendliche auf das Maskentragen hingewiesen haben soll. Der Angriff passierte nach Angaben der Polizei am Freitagvormittag in der Linie 7 Richtung Rudow. Am Bahnhof Rohrdamm machte demnach die Frau laut Zeugenaussagen eine Gruppe Jugendlicher darauf aufmerksam, eine Mund-Nase-Bedeckung zu tragen. Ein Mitglied der Gruppe soll ihr daraufhin mehrfach mit der Faust gegen den Kopf geschlagen haben. Sie erlitt schwere Verletzungen, ihre Brille wurde zerstört. Sie kam zur ambulanten Behandlung ins Krankenhaus. Die Fahnder entdeckten die Gruppe schließlich am U-Bahnhof Paulsternstraße. Der 16 Jahre alte mutmaßliche Haupttäter wurde festgenommen. Rund 300 Menschen demonstrieren in Wuppertal gegen die Impfpflicht Aus Protest gegen die Corona-Maßnahmen und eine geplante Impfpflicht sind erneut mehrere tausende Menschen in Deutschland auf die Straße gegangen. In Hamburg-Barmbek haben sich laut Polizei bei zwei Veranstaltungen etwa 3300 Menschen zusammengefunden. Drei Demonstrationen wurden von der Polizei begleitet. Auch Gegendemonstranten waren an der Strecke dabei. In Schwerin folgten etwa 1100 Teilnehmer dem Aufruf zu einer Kundgebung, wie die Polizei mitteilte. Auch in Stuttgart und im hessischen Offenbach demonstrierten nach Polizeiangaben jeweils über tausend Menschen friedlich gegen die Corona-Politik der Regierung. In Stuttgart machten Demonstranten vor dem Gebäude des Südwestrundfunks (SWR) Halt. Vor dem SWR-Gebäude kritisierten die Teilnehmer die Berichterstattung in den Medien über die Corona-Pandemie. Immer wieder wurde “Lügenpresse” gerufen oder “Wir sind das Volk”, wie ein Augenzeuge berichtete. Mit einem starken Polizeiaufgebot ist in Dresden ein geplanter Massenaufzug von Corona-Leugnern und Rechtsextremisten weitgehend unterbunden worden.Unterstützt von Einsatzkräften etwa aus Berlin zeigte die sächsische Polizei in der Dresdner Innenstadt massive Präsenz. Wasserwerfer und Räumpanzer standen bereit, ein Polizeihubschrauber kreiste über der Stadt. Ein zentraler Aufzug habe verhindert werden können, sagte ein Polizeisprecher dem Evangelischen Pressedienst (epd). Stattdessen seien kleinere Gruppen von Menschen durch die Stadt gezogen, die von der Polizei immer wieder zerstreut wurden. Der Sprecher sprach in Summe von mehreren hundert Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die durch die Straßen liefen oder sich am Großen Garten aufhielten. Augenzeugen schätzen die Zahl auf bis zu 800 Menschen. Es seien mindestens 50 Ordnungswidrigkeiten angezeigt worden. Übergriffe auf Polizisten und andere Personen seien nicht bekannt.

Der gesundheitspolitische Sprecher der Grünenfraktion, Janosch Dahmen, will die Impfpflicht ab Sommer einführen. “Aus meiner Sicht sollte man entweder drei Impfungen oder zwei Impfungen und eine Genesung vorweisen müssen”, sagt Dahmen der “Bild am Sonntag”. Die Altersgrenze für eine Impfpflicht solle bei 18 Jahren liegen. Wer sich nicht impfen ließe, müsse mit einem Bußgeld rechnen. Der Politiker plant, dass das Gesetz bis Ende März beschlossen wird. Mehr als ein Jahr nach Impfstart ist ein dauerhafter impfbedingter Gesundheitsschaden bisher bei vier Menschen in Bayern anerkannt worden. Drei Anträge seien abgelehnt, zwei zurückgenommen worden; 263 würden noch bearbeitet, teilt das zuständige Zentrum Bayern Familie und Soziales mit. Seit dem Start der Impfkampagne im Freistaat sind nach Angaben des Robert-Koch-Instituts fast 25 Millionen Dosen verabreicht worden. Welche Impfschäden die vier Betroffenen erlitten, teilt die Behörde aus Datenschutzgründen nicht mit. Die Impfpflicht für Beschäftigte in Klinken und in der Pflege soll ab Mitte März bundeseinheitlich umgesetzt werden. Das Bundesgesundheitsministerium soll dafür gemeinsam mit den Ländern rechtssichere Kriterien entwickeln, wie die Ländergesundheitsminister und Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach beschlossen. Betroffene sollen demnach “bevorzugt” die Möglichkeit erhalten, sich mit dem Impfstoff Novavax impfen zu lassen. Novavax ist ein proteinbasierter Corona-Impfstoff, Impfungen mit solchen Stoffen sind eine im Kampf gegen andere Krankheiten seit langem bekannte und genutzte Methode. Daher könnte der Impfstoff auch für Menschen interessant sein, die Vorbehalte gegen die neuartigen Technologien der mRNA- und Vektorimpfstoffe haben. Das Verfahren für den Novavax-Impfstoff wird seit Jahrzehnten bei Vakzinen gegen Hepatits B und Keuchhusten eingesetzt. Die Virologin Melanie Brinkmann befürwortet eine Impfpflicht für Menschen ab 50. “Ich bin kein Fan der Impfpflicht, aber ich bin skeptisch, ob wir mit anderen Maßnahmen wie Impfkampagnen und Aufklärung allein die Impflücke so schließen können, dass wir in ruhige Fahrwasser kommen”, sagt Brinkmann der “Rheinischen Post”. “Wenn alle Menschen über 50 bis zum Herbst geimpft wären, könnten wir beruhigter in den nächsten Winter gehen.” Bayerns Ministerpräsident Markus Söder spricht sich für eine Überprüfung der beschlossenen einrichtungsbezogenen Impfpflicht aus, die laut Gesetz ab dem 15. März gilt. “Es wäre besser gewesen, von vornherein eine allgemeine Impfpflicht für alle zu machen statt nur für einzelne Gruppen. Denn die vorzeitige Einführung im Pflege- und Krankenhausbereich kann zu Verlusten an Pflegekapazitäten führen”, sagt der CSU-Chef der “Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung”. “Daher sollte man noch mal ein einheitliches Datum für alle prüfen.” Sonst drohe allein wegen des Abwandern von Pflegekräften wegen der Impfpflicht eine Überlastung des Gesundheitssystems. Mindestens die Hälfte der Bevölkerung hat eine Auffrischungsimpfung gegen das Coronavirus erhalten. Knapp 41,7 Millionen Menschen (50,1 Prozent) seien inzwischen geboostert, teilt das Robert-Koch-Institut (RKI) mit. Das ist wichtig für einen wirksamen Schutz vor der besonders ansteckenden Virusvariante Omikron. Mindestens 75,4 Prozent der Bevölkerung (62,7 Millionen Menschen) sind bislang einmal geimpft. Die Bundesregierung strebt 80 Prozent Erstgeimpfte bis Ende Januar an. Mindestens 73,3 Prozent der Bevölkerung (60,9 Millionen) haben nach RKI-Angaben einen vollständigen Grundschutz erhalten. Gut 30 Prozent der Kinder und Jugendlichen im impffähigen Alter (5 bis 17 Jahre) sind bereits vollständig geimpft. Bei den über 12-Jährigen ist die Grundimmunisierung bereits zu 57,6 Prozent abgeschlossen. Bei den Kindern zwischen 5 und 11 Jahren sind nur 6,8 Prozent zweifach geimpft. Die “Booster-Quote” liegt bei den Jugendlichen bei 16,8 Prozent. Für die kleineren Kinder wird dieser Wert noch nicht ausgewiesen, da die zeitlichen Abstände noch nicht groß genug sind. Kinder unter 12 Jahre können in Deutschland seit Mitte Dezember überall in Deutschland geimpft werden, wenn die Eltern dies wünschen.

In Frankreich verzeichnen die Gesundheitsbehörden 389.320 Neuinfektionen binnen eines Tages. Das sind etwas weniger als am Vortag mit 400.851 nachgewiesenen Ansteckungsfällen. In Krankenhäusern starben 167 weitere Menschen in Zusammenhang mit dem Coronavirus. Insgesamt sind es damit 101.215 Todesfälle. Am Montag soll in Frankreich ein Corona-Impfpass für Menschen über 16 Jahren eingeführt werden. Damit sind weite Bereiche des öffentlichen Lebens nur noch Geimpften und Genesenen zugänglich. Die Impfpass-Pflicht gilt in Restaurants und Bars, Freizeitstätten und in überregionalen öffentlichen Verkehrsmitteln. Kurz vor dem Inkrafttreten formierten sich allein in Paris heute vier Proteste dagegen. Tausende Menschen haben in Schweden gegen die Corona-Impfpasspflicht für bestimmte Veranstaltungen demonstriert. In der Hauptstadt Stockholm zogen etwa 9000 Demonstranten zu dem zentralen Platz Sergels Torg und riefen “Nein zu den Impfpässen, Ja zur Freiheit”. Die Kundgebung wurde von einer Gruppe organisiert, die sich selbst Freiheitsbewegung nennt. Einige Teilnehmer trugen Kennzeichen extremistischer Gruppen wie der Neo-Nazi-Gruppe NMR. Schwedens Sicherheitspolizei Sapo hatte vorab vor dem Aufmarsch von Neo-Nazis bei den Protesten gegen den Corona-Impfpass gewarnt. Einige der Demonstranten in Stockholm waren vermummt, außerdem wurden rote Leuchtraketen gezündet. Nach Angaben der Polizei gab es aber keine gewaltsamen Zusammenstöße. Wegen der Proteste hatten heute vorsorglich mehrere Impfzentren in Stockholm früher geschlossen. Eine weitere Demonstration der Impfpassgegner mit etwa 1500 Teilnehmern fand in Göteborg, der zweitgrößten Stadt des Landes, statt. Eine möglicherweise noch leichter übertragbare Untervariante von Omikron wird in Großbritannien künftig aufmerksamer beobachtet. Die britische Gesundheitsbehörde stufte die Variante namens BA.2, eine spezielle Ausprägung der Omikron-Mutante, als “Variante unter Beobachtung” ein. Üblicherweise werden Varianten, die gegebenenfalls irgendwann “besorgniserregende Varianten” genannt werden, zunächst beobachtet und weiter analysiert. Grund ist der Verdacht, dass BA.2 noch leichter übertragbar sein könnte als die Urform der Omikron-Variante, die auch BA.1 heißt. Bislang seien in Großbritannien 426 Fälle von BA.2 bekannt, hieß es von der Behörde. Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Polen erreicht am zweiten Tag in Folge einen Höchststand. Innerhalb von 24 Stunden kamen 40.876 neue Fälle hinzu, wie das Gesundheitsministerium mitteilt. Dies ist der höchste Wert seit Beginn der Pandemie. Im selben Zeitraum starben 193 Menschen in Zusammenhang mit dem Virus. Polen hat rund 38 Millionen Einwohner. In Russland spitzt sich die Corona-Lage deutlich zu. Die Zahl der Neuinfektionen binnen eines Tages erreicht mit 57.212 einen neuen Höchststand. Das geht aus der Statistik der Regierung hervor. Seit Tagen steigt dieser Wert rasant an, nachdem sich die Lage um den Jahreswechsel noch entspannt hatte. Grund ist die Ausbreitung der Omikron-Variante, die der Nachrichtenagentur Interfax zufolge in mittlerweile 64 Regionen Russlands nachgewiesen wurde. Besonders betroffen ist Europas größte Metropole Moskau mit 16.000 gemeldeten Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden. 

Die Zahl der Neuinfektionen in den USA geht weiter zurück. Der Sieben-Tage-Schnitt liegt nun bei 705.878. Die Anzahl der neuen Todesfälle steigt jedoch weiter. Hier beträgt der Sieben-Tage-Schnitt aktuell 2152. Eine Frau aus Virginia hat damit gedroht, geladene Waffen in die Schule ihrer Kinder mitzubringen, falls der Bezirk weiterhin ein Maskengebot für den Unterricht durchsetzt. Das berichtet die „New York Times“. In einer Gremiensitzung sagte die 42-Jährige demnach: “Meine Kinder werden am Montag nicht mit einer Maske in die Schule kommen, klar? Das wird nicht passieren. Und ich werde jede einzelne Waffe geladen und bereit mitbringen, ich werde jeden …” – bis sie unterbrochen wurde. Die Behörden planten deshalb für Montag eine verstärkte Polizeipräsenz im gesamten Bezirk. Vor Beginn der Olympischen Winterspiele ordnen die chinesischen Behörden eine Massen-Testung im Austragungsort Peking an. Alle zwei Millionen Bewohner des Bezirks Fengtai würden wegen eines dort aufgetretenen Infektionsherds getestet, teilen die Behörden mit. Insgesamt waren in Peking in der vergangenen Woche rund 30 Infektionen festgestellt worden. Die neuseeländische Regierungschefin Jacinda Ardern verschärft wegen eines Ausbruchs der Omikron-Variante die Corona-Maßnahmen und muss damit gleichzeitig ihre eigene Hochzeit abblasen. “Meine Hochzeit wird nicht stattfinden”, sagte sie nach der Verkündung der neuen Restriktionen. Diese sehen für Veranstaltungen eine Höchstgrenze von 100 vollständig geimpften Teilnehmern vor. Nach der Ankunft einer Gruppe coronapositiver Reisender aus Australien ist die kleine Inselnation Samoa im Pazifik im Lockdown. Ministerpräsidentin Mata’afa ordnete Ausgangsbeschränkungen und die Schließung von Schulen und Restaurants für zumindest 48 Stunden an. Auch die Streichung weiterer Flüge aus Australien sei im Gespräch, sagte sie. 15 von 73 Passagieren einer Maschine aus Brisbane wurden seit ihrer Ankunft am Mittwoch positiv auf das Coronavirus getestet. Vor ihrer Abreise war bei allen Passagieren der Corona-Test negativ aufgefallen, wie örtliche Medien berichteten. Sie waren demnach auch alle vollständig geimpft. In Samoa mit seinen 200.000 Einwohnern hatte es bisher so gut wie gar keine Corona-Fälle gegeben.

Beitragsfoto © HandiHow (Pixabay)

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