NACHRICHTEN AUS DER CORONA-PANDEMIE (CDXCXXXV)

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Deutschland übersteigt die Marke von 100.000 am Tag. Das Robert Koch-Institut (RKI) gibt die Zahl der Neuinfektionen in den vergangenen 24 Stunden mit 112.323 an. Am Vortag hatte der Wert noch bei 74.405 gelegen, vor einer Woche waren es 80.430. Es handelte sich um einen neuen Tageshöchstwert. Wie das RKI weiter mitteilt, steigt die Sieben-Tage-Inzidenz auf 584,4 – ebenfalls ein neuer Rekord. Am Dienstag hatte der Wert noch bei 553,2 gelegen, vor einer Woche waren es noch 407,5. Wie das RKI weiter angibt, wurden 239 neue Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus gezählt. Laut DIVI-Intensivregister werden in Deutschland derzeit 2664 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt, 1629 davon werden invasiv beatmet. Rund 4267 Intensivbetten sind in den deutschen Kliniken derzeit noch frei (17 Prozent). Die Ansteckungsrate (7-Tage-R-Wert) wird vom Robert-Koch-Institut (RKI) mit 1,08 angegeben (Vortag: 1,11).

Der Virologe und Epidemiologe Klaus Stöhr hat davor gewarnt, die Infektionszahlen über zu bewerten. “Wenn ich normale Pandemiebekämpfung mache, dann möchte ich, dass die Intensivstationen, Krankenhäuser und Friedhöfe leer sind”, sagt Stöhr in einem in der Sendung “Guten Morgen Deutschland” ausgestrahlten Interview mit RTL/ntv. Aus diesem Grund seien die Hospitalisierungsrate und die Belegung der Intensivstationen passendere Parameter als die Neuinfektionsrate, um Maßnahmen zur Pandemie-Eindämmung abzustimmen. “Und die Schere zwischen Neuinfektionen – dieser Schenkel ja klar nach oben weist – und der andere Schenkel, der horizontal oder nach unten weist, deutet ja schon darauf hin, dass diese Parameter sich voneinander abgekoppelt haben”, sagt Stöhr zu den Statistiken. Deswegen spiele die Neuinfektionsrate aus seiner Sicht praktisch keine Rolle mehr. Weil die Omikron-Variante wohl mildere Corona-Verläufe zur Folge hat, propagieren auch viele Experten bereits eine Entspannung und Entwarnung. Doch der Intensivmediziner Uwe Janssens warnt eindringlich vor zu früher Sorglosigkeit. Daraus könnten neue Gefahren erwachsen. Fünf Bundesländer – darunter auch das bevölkerungsreichste Bundesland Nordrhein-Westfalen – melden neue Tagesrekorde, wie aus den von ntv.de ausgewerteten Angaben der Landesbehörden hervorgeht. Daneben melden Hamburg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Rheinland-Pfalz ebenfalls Höchstwerte. In den letzten drei Bundesländern hat sich der Wert im Vergleich zur Vorwoche sogar verdoppelt. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt in Bremen mit 1288,9 und in Hamburg mit 1180,6 weiterhin bundesweit am höchsten. Das geht aus Berechnungen von ntv.de auf Basis der Angaben aus den Bundesländern hervor. Während Bremen demnach erneut einen leichten Rückgang verzeichnet, steigt die Zahl in Hamburg erneut an. Unklar ist, ob das Infektionsgeschehen in Bremen tatsächlich etwas abflaut oder ob der Rückgang mit Kapazitätsgrenzen bei den Tests zusammenhängt.

Mehrere internationale Organisationen und Millionäre schlagen eine Reichensteuer zur Pandemie-Bekämpfung vor. “Während Milliarden von Menschen während dieser Pandemie ums Überleben kämpfen, gerät das Vermögen der Milliardäre außer Kontrolle. Das kann nicht gerecht sein”, erklärt die Koordinatorin der Aktivistenbewegung Fight Inequality Alliance, Jenny Ricks. Zusammen mit Oxfam, dem US-Institute for Policy Studies und Patriotic Millionaires, einem Zusammenschluss wohlhabender US-Bürger, fordert sie eine weltweite Vermögenssteuer. Diese sollte für Vermögen über fünf Millionen Dollar (4,4 Millionen Euro) zwei Prozent jährlich betragen, für Vermögen über 50 Millionen Dollar drei Prozent und für Vermögen über einer Milliarde Dollar fünf Prozent. Insgesamt könnten damit nach Schätzung der Aktivisten jährlich mehr als 2,5 Billionen Dollar eingetrieben werden. Der Sozialverband VdK fordert, dass der Staat für Wenigverdiener in der Corona-Pandemie die Kosten für FFP2-Masken übernimmt. Die Benutzung dieser sichereren Masken ist wegen der Ausbreitung der Virusvariante Omikron etwa in einigen Bundesländern inzwischen wieder Pflicht im öffentlichen Nahverkehr. “Für diejenigen, die kaum über die Runden kommen, wie Pflegebedürftige, Menschen mit kleinen Renten und Grundsicherungsbezieher, sind regelmäßig frische FFP2-Masken zu teuer. Selbst beim Discounter haben die Preise für Masken in den letzten Wochen extrem angezogen”, erklärt VdK-Präsidentin Verena Bentele in einer Mitteilung. Die offizielle Corona-Warn-App des Bundes ist in einer neuen Version in der Lage, gültige Impf- oder Genesenenzertifikate sowie einen digitalen Testnachweis in einen Gesamtstatus zusammenzufassen. Das teilen die Betreiber der App, die SAP und Deutsche Telekom, in einem Blogeintrag mit. Die Version 2.16.1 war am Vormittag bereits im App-Store von Apple für das iPhone verfügbar. Für Android-Smartphones soll die Version bis zum Mittwochabend zur Verfügung stehen. Damit die unterschiedlichen Zertifikate richtig zu einem Gesamtstatus zusammengefasst werden können, müssen die Details der Nachweise übereinstimmen. Das betrifft Daten wie das Geburtsdatum, sämtliche Vornamen und die Schreibweise des Namens. In der App werden dann vier verschiedene Kombi-Anzeigen dargestellt: “2G”, “2G+”, “3G” und “3G+”. Nutzer der App können über einen Schalter zwischen dem QR-Code des Impf- oder Genesenennachweises und und dem Code des Testzertifikats wechseln, um schnell und unkompliziert einen 2G-plus-Nachweis zu erbringen. In Brandenburg steigt die Sieben-Tage-Inzidenz bei den Infektionen weiter stark an. Deshalb gilt in der Stadt Potsdam sowie in den Landkreisen Havelland und Teltow-Fläming ab Mittwoch 0 Uhr eine nächtliche Ausgangsbeschränkung für Ungeimpfte. Sie gelte nun von 22 bis 6 Uhr. Das gibt die Potsdamer Stadtverwaltung im Amtsblatt öffentlich bekannt. Die Maßnahme werde laut Eindämmungsverordnung ergriffen, wenn an drei aufeinander folgenden Tagen die Sieben-Tage-Inzidenz – die Neuinfektionen innerhalb einer Woche bei 100.000 Einwohnern – 750 übersteige, hieß es. Den offiziellen Schätzungen zufolge sind derzeit 939.368 Menschen in Deutschland akut mit dem Coronavirus infiziert.Das sind jedoch nur die bekannten Fälle. Nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts gelten 7.056.972 Menschen als genesen. Nach amtlicher Zählung sind bisher insgesamt mindestens 115.906 Menschen im Zusammenhang mit einer Coronavirus-Infektion gestorben. Im Laufe des Tages kamen weitere 198 neu übermittelte Todesfälle hinzu. Vor einer Woche waren es 373. Thüringens Landesregierung verschiebt die Einführung der 2G-plus-Regel in Restaurants, Cafés und Kneipen. Sie werde nicht wie geplant vom 23. Januar an landesweit gelten, sondern wie bisher nur in Hotspot-Regionen, sagte Regierungssprecher Falk Neubert in Erfurt. Eine neue Verordnung, die auch 2G plus regelt, solle erst in 14 Tagen beschlossen werden. Zur Begründung sagte Neubert, die jetzige Verordnung, die die 2G-plus-Regel nur in Regionen mit hoher Inzidenz vorsehe, wirke. Eigentlich sollte der Bund-Länder-Beschluss zur Gastronomie Ende dieser Woche in Thüringen umgesetzt werden. Angesichts der sich rasant ausbreitenden Omikron-Variante verzeichnet der Laborverband ALM einen Höchstwert an PCR-Testungen pro Woche. In der vergangenen Woche bis zum Sonntag seien in den fachärztlichen Laboren in Deutschland etwa 1,95 Millionen PCR-Tests durchgeführt worden – mehr als je zuvor in der Pandemie, teilt der Verband mit. Etwa jeder vierte Test (24,9 Prozent) sei positiv ausgefallen, insgesamt habe es fast 490.000 positive Testergebnisse gegeben. Auch dies sei ein Rekord. Die Auslastung der Labore lag demnach im bundesweiten Durchschnitt bei 86 Prozent und stieg damit im Vergleich zur Vorwoche deutlich (64 Prozent). “Die Lage ist tatsächlich ernst, die Labore sind an den Kapazitätsgrenzen und darüber hinaus”, sagt der ALM-Vorsitzende Michael Müller. Um eine Überlastung der Labore und der Fachkräfte zu vermeiden, plädiert er erneut dafür, schnell und konsequent die Nationale Teststrategie anzuwenden, die auch Priorisierungen für PCR-Tests bei begrenzter Kapazität vorsieht. Angesichts der Omikron-Welle und chronisch überlasteter Gesundheitsämter dringt Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey auf neue Regeln für die Kontaktnachverfolgung nach bestätigten Infektionen.“Bei Inzidenzen von um die 1000 in einigen Gebieten der Stadt und darüber hinaus ist es notwendig, sich anzusehen, in welcher Form die Kontaktnachverfolgung auch mit neuen Ansätzen arbeiten kann”, sagt die SPD-Politikerin nach einer Senatssitzung. Geklärt werden müsse, an welchen Stellen eine Kontaktnachverfolgung noch sinnvoll ist, damit Gesundheitsämter “fokussierter arbeiten” und entlastet werden könnten. “Und es ist wichtig, dass es dazu eine Debatte auf Bundesebene gibt”, so Giffey. Denn einheitliche Regelungen seien hier sinnvoll. Bei der nächsten Ministerpräsidentenkonferenz am 24. Januar wolle sie mit ihren Länderkolleginnen und -kollegen auch über einheitliche Regeln beraten, an welcher Stelle es künftig sinnvoll und möglich ist, mit qualifizierten Schnelltests die PCR-Tests zu ersetzen.

Das illegale Geschäft mit falschen Impfpässen floriert. Die Polizei geht Verdachtsfällen inzwischen mit bundesweit deutlich mehr als 12.000 Ermittlungsverfahren nach. Die Zahl sei vor allem im vergangenen Dezember in die Höhe geschnellt, berichten Polizeibehörden der Bundesländer bei einer bundesweiten Umfrage. Spitzenreiter ist demnach Bayern mit mehr als 4000 Verfahren und 5500 sichergestellten Impfpässen und -zertifikaten, gefolgt von Nordrhein-Westfalen mit mehr als 3500 Verfahren. “Wir müssen leider von einem großen Dunkelfeld ausgehen”, berichtet die Landesregierung in München. In Rheinland-Pfalz laufen derzeit sechs berufsrechtliche Ermittlungsverfahren gegen Mediziner im Zusammenhang mit der Pandemie. Ermittelt wird wegen möglicher Verstöße gegen die Corona-Verordnung des Landes wie mangelnder Abstand, kein Tragen von Schutzmasken und das unkorrekte Ausstellen von Attesten, wie die Landesärztekammer Rheinland-Pfalz mitteilt. In einem Fall sei bereits eine Sanktion in Höhe von 15.000 Euro verhängt worden. Dabei ging es um einen Verstoß gegen die Abstands- und Schutzmaskenregeln. Diese Sanktion ist rechtskräftig und wurde laut Landesärztekammer auch vom Berufsgericht bestätigt.

Eine Impfpflicht müsste nach Ansicht von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach spätestens im April oder Mai in Kraft gesetzt sein, um eine weitere Corona-Welle im kommenden Herbst noch abzuwenden. “Die Impfpflicht muss schnell kommen”, so Lauterbach im Gespräch mit “RTL Direkt”-Moderatorin Pinar Atalay. Denn diejenigen, die noch gar nicht geimpft sind, müssten dann bis zum Herbst noch “drei Impfzyklen durchlaufen”. Allgemein sieht Lauterbach die Gefahr einer weiteren Herbstwelle alles andere als gebannt. “Die Wahrscheinlichkeit, dass wir im Herbst keine neue Variante haben, ist ja sehr gering”, so der SPD-Politiker. Das Virus entwickle sich weiter. Lauterbach befürchtet eine “rekombinierte” Variante, die Eigenschaften verschiedener Varianten vereint, so etwa die Resistenz gegen Impfungen von Omikron sowie die Gefährlichkeit der Delta-Variante. Bis Anfang kommenden Monats sollen in Deutschland die digitalen Impfnachweise an jüngste EU-Vorgaben sowie an Erkenntnisse zur Wirksamkeit des Impfstoffs von Johnson & Johnson angepasst werden. Umgesetzt werden soll damit die Vorgabe der Europäischen Union, nach der Impfzertifikate in der EU künftig nur noch neun Monate nach der Grundimmunisierung gültig sind, sagt ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums in Berlin. Im Zuge dessen sollen in Deutschland demnach auch die Vorgaben für eine Impfung mit dem Vakzin geändert werden: Als geimpft mit vollständigem Grundschutz gilt man in Deutschland künftig erst dann, wenn auf die Erstimpfung mit Johnson & Johnson eine zweite Impfung erfolgt, so der Sprecher. Dies solle möglichst mit einem mRNA-Vakzin wie dem von Biontech oder Moderna erfolgen, bekräftigt er. Der vollständige Schutz ist etwa für die Einhaltung von 2G-Zugangsregeln nötig. Insgesamt geht das Impftempo in Deutschland zurück. Im mehrtägigen Mittel kommen derzeit knapp 598.000 Impfdosen pro Tag zum Einsatz. Vergangene Woche lag der gleitende Durchschnitt zeitweise bei mehr als 630.000 Impfdosen pro Tag. Die tägliche Impfleistung in Deutschland legt nach dem Wochenende wieder leicht zu, bleibt aber unter dem Niveau der Vorwoche. Wie aus den aktuellen Zahlen aus dem offiziellen Impfquoten-Monitoring des Robert-Koch-Instituts (RKI) hervorgeht, haben sich zu Wochenbeginn mindestens 417.184 Menschen in Deutschland eine Impfdosis gesichert. Die einfache Impfquote bleibt prozentual unverändert: 75,1 Prozent oder 62.473 Millionen Personen sind mindestens einmal geimpft. Die harte Impfquote steigt von zuletzt 72,7 auf 72,8 Prozent: 60.553 Millionen Menschen in Deutschland verfügen über eine Grundimmunisierung. Eine Auffrischungsimpfung haben laut RKI bereits 39.597 Millionen Menschen in Deutschland erhalten. Das entspricht einer Booster-Impfquote von 47,6 Prozent (Vortag: 47,1 Prozent). Die mRNA-Impfstoffe verursachen nach Angaben der europäischen Arzneimittelbehörde EMA keine Komplikationen bei werdenden Müttern und ihren Babys. Die Impfung senke zudem das Risiko von Krankenhausaufenthalten und Todesfällen bei Schwangeren ebenso wirksam wie bei Nicht-Schwangeren, erklärt die EMA nach einer Auswertung von Studien mit rund 65.000 Schwangerschaften in verschiedenen Stadien. Die häufigsten Nebenwirkungen der Impfstoffe entsprachen demnach denen der geimpften Bevölkerung insgesamt. Da eine Schwangerschaft bisher mit einem höheren Risiko für eine schwere Covid-Infektion in Verbindung gebracht werde, werde Schwangeren oder Frauen, die in naher Zukunft schwanger werden könnten, empfohlen, sich impfen zu lassen.

In Italien meldet das Gesundheitsministerium 228.179 Neuinfektionen binnen eines Tages. Am Tag zuvor waren es noch 83.403. Allerdings wurden laut Ministerium auch deutlich mehr Menschen getestet: rund 1,48 Millionen nach gut 541.000 Tests am Vortag. Die Zahl der Todesfälle in Zusammenhang mit dem Virus steigt um 434 (Vortag 287) auf 141.825. Das ist der zweithöchste Wert in Europa nach Großbritannien und weltweit der neunthöchste. Seit Ausbruch der Pandemie in Italien wurden 9,02 Millionen Ansteckungsfälle registriert. Erstmals seit Beginn der Omikron-Welle vor zweieinhalb Monaten sinkt in Spanien die Zahl der Neuinfektionen. Die Gesundheitsbehörden verzeichnen mehr als 94.400 Ansteckungsfälle binnen eines Tages. Das sind 3306 Fälle je 100.000 Einwohner und damit etwas weniger als vor zwei Wochen, als 3397 Fälle registriert wurden. Das ist der erste Rückgang seit dem 2. November. Die Sieben-Tage-Rate geht noch stärker zurück, und zwar auf 1522 von 1657 Fällen je 100.000 Menschen. Insgesamt wurden bislang mehr als 8,5 Millionen Ansteckungs- und 91.277 Todesfälle verzeichnet. 80,5 Prozent der 47 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner Spaniens sind vollständig geimpft. Frankreich verzeichnet mit knapp 465.000 gemeldeten Neuinfektionen innerhalb eines Tages einen neuen Höchstwert. Wie die französische Gesundheitsbehörde angibt, wurden binnen 24 Stunden 464.769 neue Ansteckungen registriert. Seit mehreren Wochen steigen die Fallzahlen in Frankreich rasant an. Zuletzt lag der Inzidenzwert, also die Zahl der Ansteckungen auf 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner innerhalb einer Woche, landesweit bei 3063. In dem Land mit seinen gut 67 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern dominiert die Omikron-Variante. Frankreichs Bildungsminister Jean-Michel Blanquer entschuldigt sich dafür, mitten in der Omikron-Welle Urlaub auf Ibiza gemacht zu haben. Für große Kritik hatte gesorgt, dass Eltern und Schüler zur selben Zeit Anfang Januar noch über den Unterrichtsstart nach den Weihnachtsferien im Unklaren waren. “Hatte ich nicht das Recht, einige Tage Urlaub zu nehmen nach diesem Jahr?”, fragt Blanquer die Abgeordneten im Parlament in Paris. Er habe keine Treffen oder Entscheidungen verpasst. Er hätte sicher einen anderen Ort als die für Partys bekannte spanische Insel auswählen können, räumt Blanquer ein. “Die Symbolik, sie tut mir leid.” Blanquer hatte die ab dem 3. Januar geltenden Regeln an den Schulen zunächst ausschließlich in einem Interview mit der Zeitung “Le Parisien” angekündigt, das am 2. Januar zunächst nur hinter einer Bezahlschranke zugänglich war. Schulbeschäftigte, Eltern und Schüler fühlten sich ohne Informationen aus erster Hand verschaukelt. Erst gestern wurde bekannt, dass Blanquer sich auf Ibiza aufgehalten und dem “Parisien” ein Video-Interview von dort aus gegeben hatte. Dänemark hat zum ersten Mal seit Beginn der Pandemie mehr als 30.000 Infektionen an einem Tag verzeichnet. In der täglichen Auflistung des nationalen Gesundheitsinstituts SSI kommen 33.493 nachgewiesene Fälle hinzu, darunter knapp 31.500 Neuinfektionen und 2000 erneute Infektionen. Damit sind seit Pandemiebeginn in dem EU-Land mit seinen knapp sechs Millionen Einwohnern knapp 1,2 Millionen Infektionen bestätigt worden. 3519 Menschen mit einer Infektion sind bisher in Deutschlands nördlichen Nachbarland gestorben. Zum Vergleich: Ende November hatte die tägliche Neuinfektionszahl bei etwa 5000 gelegen. Gesundheitsminister Magnus Heunicke weist auf Twitter allerdings darauf hin, dass sich die hohe Infektionszahl nicht in der Zahl der Krankenhauseinlieferungen widerspiegele. Gründe dafür seien die Omikron-Variante und die erneuten Infektionen von Personen, die sich bereits zuvor angesteckt hätten. Deshalb gebe es Grund für Optimismus für die kommende Zeit, schreibt Heunicke. Die Moskauer Stadtregierung verlängert wegen der sich rasant ausbreitenden Omikron-Variante die Corona-Einschränkungen um einen Monat. “Wir haben ein paar schwierige Wochen vor uns”, erklärt Bürgermeister Sergej Sobjanin. Die russische Hauptstadt hatte von Ende Oktober bis Ende Februar Vorschriften erlassen, wonach Menschen über 60 zu Hause bleiben müssen, sofern sie nicht geimpft oder genesen sind. Zudem wurden Unternehmen dazu verpflichtet, mindestens 30 Prozent ihrer Mitarbeiter auf Home-Office umzustellen. Diese Beschränkungen werden nun bis zum 1. April verlängert. Eine tschechischeFolk-Musikerin ist nach einer absichtlichen Infektion an Covid-19 gestorben. Hana Horka, Sängerin der Band Asonance, starb am Sonntag im Alter von 57 Jahren, wie ihr Sohn Jan Rek dem Radiosender iRozhlas.cz sagte. Rek zufolge hatte sie sich bewusst dem Virus ausgesetzt, weil sie eine Impfung umgehen wollte. Dazu habe sie sich entschlossen, nachdem ihr geimpfter Mann und ihr ebenfalls geimpfter Sohn erkrankt waren. Der österreichische Luxus-Skiort Kitzbühel will scharf gegen wegen der Pandemie verbotene Après-Ski-Partys vorgehen. Die Bezirksbehörde kündigt an, dass die Außengastronomie bis Ende der Woche geschlossen bleiben muss – also auch während der traditionellen Weltcup-Skirennen der Herren am Wochenende. Außerdem sollen Polizeistreifen “in Dauerschleife durch die Stadt ziehen”, um Lokale und Bars zu kontrollieren, sagt Bezirkshauptmann Michael Berger dem Sender ORF. Ausgelöst wurden die strengeren Maßnahmen durch ein Video einer Après-Ski-Party. Derzeit sind der Barbetrieb und das Servieren ohne zugewiesene Sitzplätze in allen österreichischen Lokalen verboten.

Zwei Jahre lang hat es der Südseestaat Kiribati geschafft, Corona von seinen Inseln fast komplett fernzuhalten – nun brachte das erste Flugzeug, das landen durfte, gleich 36 Infizierte in den Archipel. Die aus Fidschi kommende Maschine habe 54 vollständig geimpfte Menschen an Bord gehabt, die vor dem Abflug drei Covid-Tests gemacht hätten, die alle negativ ausgefallen seien, teilt die Regierung mit. Nach der Ankunft in Kiribati am Freitag seien dann aber 36 der Passagiere positiv auf das Virus getestet worden. Der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, warnt eindringlich vor einer Verharmlosung der Omikron-Variante. “Vertun Sie sich nicht, Omikron führt zu Krankenhauseinweisungen und Todesfällen, und selbst die weniger schweren Fälle überschwemmen die Gesundheitseinrichtungen”, sagt Tedros. Die Pandemie “ist noch lange nicht vorbei”. “Omikron mag im Durchschnitt weniger schwerwiegend sein, aber die Erzählung, dass es sich um eine harmlose Krankheit handelt, ist irreführend (…) und kostet mehr Leben”, sagt der WHO-Chef. Wegen der starken Ausbreitung sei es außerdem wahrscheinlich, dass weitere Varianten entstehen. Die hinter einigen erfolgreichen Corona-Impfstoffen stehende Impfstoff-Initiative Cepi erhält frisches Geld. Die Bill und Melinda Gates-Stiftung und die britische Stiftung Wellcome Trust haben zusammen 300 Millionen Dollar (264 Mio Euro) für weitere Covid-19-Impfforschung und die Verbesserung der Vorbereitung auf weitere Pandemien bereitgestellt, wie sie berichten. Ziel ist unter anderem eine neue Generation von Corona-Impfstoffen, die unabhängig von neuen Varianten effektiv sind. Cepi investiert auch in die Forschung an Impfstoffen gegen andere Krankheiten, etwa solche, die durch Nipah- oder Lassa-Viren ausgelöst werden. Brasilien hat mit 137.103 Fällen innerhalb von 24 Stunden laut den Zahlen des Gesundheitsministeriums einen neuen Rekord bei den Infektionen verzeichnet. Der bisherige Rekord datierte vom 23. Juni 2021, als innerhalb von 24 Stunden 115.228 neue Ansteckungen registriert wurden. Das Land mit 213 Millionen Einwohnern verzeichnete seit Pandemie-Beginn 621.517 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus – die zweithöchste Zahl nach den USA. Drei US-Bundesstaaten melden rekordhohe Neuinfektionszahlen: Wisconsin, Oklahoma und Nebraska. Spitzenreiter ist Wisconsin mit 83.187 Neuinfektionen, gefolgt von Oklahoma mit 42.157 neuen Fällen. In Nebraska wurden 8112 Ansteckungen gemeldet.

Beitragsfoto © whitesession (Pixabay)

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