NACHRICHTEN AUS DER CORONA-PANDEMIE (CDXCXXII)

Die Gesundheitsämter haben dem Robert-Koch-Institut 64.340 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das sind 21.570 Fälle mehr als am letzten Donnerstag. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 285,9 von 258,6 am Vortag. Der Wert steigt seit Ende Dezember von Tag zu Tag, wobei das RKI weiterhin von einer Untererfassung der Neuinfektionen wegen weniger Tests und Meldungen im Zuge der Feiertage und der Ferien ausgeht. 443 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Vor einer Woche gab es 383 Todesfälle. Die Ansteckungsrate (7-Tage-R-Wert) wird vom Robert-Koch-Institut (RKI) mit 1,03 angegeben (Vortag: 0,95). Laut DIVI-Intensivregister werden in Deutschland derzeit 3561 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt, 2135 davon werden invasiv beatmet. Bremen weist im bundesweiten Vergleich derzeit die höchste Sieben-Tage-Inzidenz auf. Wie aus den Zahlen des Robert-Koch-Instituts vom Morgen hervorgeht, kommt die Stadt auf ein Fallaufkommen von 760,9 pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche. Dahinter folgt der schleswig-holsteinische Kreis Dithmarschen mit einer Inzidenz von 671,7 und Erfurt in Thüringen mit 589,2. Die am schwersten betroffenen Regionen liegen aktuell vor allem im Osten und Norden Deutschlands. Trotz vollständiger Schutzimpfungen sind in Niedersachsen bereits fast 30.000 Menschen symptomatisch an Covid-19 erkrankt. Das teilt das Gesundheitsministerium in Hannover auf Anfrage mit. Demnach wurden bis Ende Dezember 28.977 Impfdurchbrüche gemeldet. Hinzu kommen 9545 Ansteckungen bei vollständig Geimpften, die keine Symptome aufwiesen. Als vollständig geimpft gilt dabei, wer die ersten beiden Corona-Impfungen oder beim Mittel von Johnson & Johnson die erste Impfung erhalten hat. Von den Patienten mit Impfdurchbrüchen mussten 909 im Krankenhaus behandelt werden, davon 164 auf der Intensivstation. 277 Menschen starben aufgrund einer Covid-19-Infektion, obwohl sie die Grundimmunisierung erhalten hatten, wie es vom Ministerium heißt. In den Länderinzidenzen zeigt sich deutlich, wie die Omikron-Welle anrollt: In 15 von 16 Bundesländern steigt die Ansteckungsrate teilweise sprunghaft an. Den mit Abstand stärksten Zuwachs gab es diesmal in Bremen mit +139,1. Schleswig-Holstein verbucht erneut ein Anstieg in 50 Punkte-Schritten (heute: 405,4, gestern: 352,8, vorgestern: 295,5). Und in 13 von 16 Bundesländern sind die Zuwächse zweistellig. Einzige Ausnahme ist Sachsen-Anhalt, das niedrigere Inzidenzen meldet. Die Gesundheitsminister der 16 Bundesländer diskutieren derzeit die neuen verkürzten Quarantäneregeln. Laut einer Beschlussvorlage des Bundesgesundheitsministeriums und des Robert-Koch-Instituts sind folgende Bestimmungen geplant:

  • Generell soll wegen der Omikron-Welle die Quarantäne von Kontaktpersonen und die Isolation Infizierter von zwei Wochen auf zehn Tage (ohne Test) oder sieben Tage (mit Test) verkürzt werden.
  • Bescheinigt der Arbeitgeber geimpften Personen die Zugehörigkeit zu einer systemrelevanten Berufsgruppe, endet die Isolation nach sieben und die Quarantäne nach fünf Tagen mit einem PCR-Test.
  • Personen, deren Impfung nicht länger als drei Monate her ist oder die den Booster erhalten haben, müssen als enge Kontaktpersonen gar nicht in Quarantäne.

Die Omikron-Variante des Coronavirus dürfte nach Einschätzung der Bundesregierung in wenigen Tagen zur dominierenden Variante in Deutschland werden. “Zurzeit gehen wir von einem Omikron-Anteil von 25 Prozent deutschlandweit aus”, sagte ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums in Berlin. In einigen Bundesländern insbesondere im Norden Deutschlands sei Omikron bereits dominierend. “Insofern müssen wir eigentlich davon ausgehen, dass in kurzer Zeit, in wenigen Tagen Omikron eigentlich auch bundesweit die dominierende Variante sein wird.” Selbst milde bis moderate Verläufe einer Corona-Infektion hinterlassen nach Erkenntnissen von Expertinnen und Experten mittelfristig Schäden an den Organen und führen offenbar häufiger zu Thrombosen in den Beinvenen. Das ist das Ergebnis einer Studie von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE). Sie untersuchten 443 ehemals Infizierte im Mittel rund zehn Monate nach ihrer Erkrankung. Verglichen mit der Normalbevölkerung wurde bei den Betroffenen ein um etwa drei Prozent reduziertes Lungenvolumen sowie ein leicht erhöhter Atemwegswiderstand dokumentiert. Die Herzuntersuchungen ergaben eine durchschnittliche Abnahme der Pumpkraft um ein bis zwei Prozent. Zugleich stieg der Spiegel eines speziellen Markerproteins im Blut, das Auskunft über die Belastung des Herzens gibt, bei ihnen um 41 Prozent. Die Grünen-Fraktionsvorsitzende Britta Haßelmann ruft angesichts der schnellen Ausbreitung der Omikron-Variante dazu auf, Kontakte auch bei der Arbeit zu verringern. “Wir befinden uns in einer schwierigen Phase der Pandemie”, sagt Haßelmann den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Zusätzliche Schutzmaßnahmen seien erforderlich. Das gelte für weitere Kontaktbeschränkungen, nicht nur im Privaten, sondern auch bei der Arbeit. “Homeoffice ist da ein zentraler Baustein. Das muss jetzt wieder mehr Anwendung finden.” Nach der angekündigten Verschärfung der Hamburger Corona-Regeln mit 2G plus in vielen Bereichen gibt es einen großen Andrang bei den Apotheken. Zahlreiche Menschen wollen jetzt noch schnell digitale Corona-Impfzertifikate bekommen. “Wir haben einen Ansturm von Leuten, die diese Zertifikate haben wollen”, sagte der Präsident der Apothekerkammer Hamburg, Kai-Peter Siemsen. Das seien Menschen, die in den vergangenen Wochen geboostert wurden und es bisher noch nicht geschafft hätten, sich um ein auf dem Smartphone sichtbares Zertifikat zu kümmern. Es seien aber auch solche dabei, die sich bislang noch keine einzige Impfung hätten zertifizieren lassen. “Jetzt kommen alle auf einmal”, berichtete Siemsen weiter. Das sei eine “Wahnsinnsmehrbelastung”.

Die bildungspolitische Sprecherin der FDP-Fraktion, Ria Schröder, fordert, für offene Schulen auch bei stark steigenden Corona-Zahlen durch Omikron einzuhalten. Die Virusvariante sei eine große Belastung, da sie sich schnell verbreite und die hohen Infektionszahlen vielen Menschen Angst machten, sagt Schröder. “Die Folgen von Schulschließungen sind jedoch ebenso dramatisch, nur sind psychische und physische Belastungen, häusliche Gewalt oder Lerndefizite zunächst unsichtbar.” Die Kultusministerinnen und -minister der Länder hatten am Mittwoch das Ziel bekräftigt, Schulen nicht wieder großflächig zu schließen. Die für Bildung zuständigen Kultusministerinnen und -minister der Länder bleiben bei ihrer Linie, dass Schulen in der aktuellen Corona-Lage offengehalten werden sollen. “Auch wenn sich die Pandemie durch eine neue Virusvariante verändert, müssen wir die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen noch stärker in den Blick nehmen. Das bedeutet, dass wir die Schulen erst dann schließen, wenn alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft sind”, sagte die Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Karin Prien von der CDU, am Nachmittag nach einer Sonderschalte der Minister. In Hamburg beginnt die Schule nach den Weihnachtsferien mit strengen Infektionsschutz-Maßnahmen. Trotz schnell steigender Corona-Zahlen gibt es für die gut 200.000 Schülerinnen und Schüler in der Hansestadt Präsenzunterricht. Zu den Schutzmaßnahmen gehören nach Angaben der Schulbehörde in den ersten beiden Schulwochen nach Ferienende drei Tests pro Woche, danach wöchentlich zwei Tests. Darüber hinaus dürfen Beschäftigte Schulen nur betreten, wenn sie geimpft, genesen oder getestet sind. Außerdem gelte weiterhin in allen Schulgebäuden eine Maskenpflicht. Klassenräume müssen alle 20 Minuten für fünf Minuten gelüftet werden. Zudem stehen in rund 90 Prozent aller mehr als 11.000 Unterrichts- und Fachräume mehr als 21.000 mobile Luftfilter. Um Corona-Ausbrüche in Kitas rechtzeitig zu erkennen, muss nur mindestens die Hälfte der Kinder getestet werden. So lautet ein Ergebnis der sogenannten Würzburger Kita-Cov-Studie, deren Ergebnisse in der Fachzeitschrift Jama veröffentlicht sind. Es müsse nicht unbedingt auch noch das letzte Kind getestet werden, erklären die Studienleiter Professor Oliver Kurzai und Professor Johannes Liese. Das interdisziplinäre Studienteam hat zwischen Oktober 2020 und März 2021 in Würzburger Kindertagesstätten untersucht, welche Testmethode Kinder, Eltern und Kita-Personal am besten akzeptieren. Die ab dem 10. Januar in Bayern geltende Testnachweispflicht für alle Kita-Kinder begrüßen die Forscher. Die 50 Prozent Teilnahmequote sei ein Mindestwert; mehr sei selbstverständlich besser.

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer warnt vor einer generellen Verkürzung der Quarantäne-Pflicht. “Omikron ist extrem gefährlich, gerade für ungeimpfte Personen. Daher gibt es keinen Grund für eine generelle Verringerung der Absonderungszeiten”, sagt der CDU-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Politiker sollten auch nicht die ersten sein, die Vorschläge zu Quarantäneregeln machen, sondern die Experten des Robert-Koch-Instituts. “Medizinische Notwendigkeiten müssen uns leiten, wenn wir diese Pandemie überstehen wollen.” Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern empfehlen, die Isolation nach einer Corona-Infektion bei Beschäftigten in wichtigen Bereichen bereits nach fünf Tagen zu beenden. Die neue Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz, Petra Grimm-Benne, sprach nach Beratungen der GMK von Polizei, Feuerwehr sowie Energie- und Wasserversorgung. Voraussetzung solle ein negativer PCR-Test sein. Zuvor hatte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach gemeinsam mit dem Robert-Koch-Institut noch eine Isolation Infizierter von mindestens sieben Tagen mit Freitestmöglichkeit vorgeschlagen. Die endgültige Entscheidung zu den neuen Quarantäne-Regeln fällt wohl am Freitag beim Bund-Länder-Gipfel.

Die FDP-Bundestagsabgeordnete Linda Teuteberg hat zusammen mit anderen Fraktionskollegen einen Antrag gegen die Einführung einer allgemeinen Impfpflicht gestellt. “Eine allgemeine Impfpflicht ist das falsche Instrument”, sagt die ehemalige FDP-Generalsekretärin im ARD-“Morgenmagazin”. Es gebe bei einer allgemeinen Impfpflicht große verfassungsrechtliche und praktische Probleme. “Daher haben wir diesen Antrag vorbereitet. Er ist Teil einer wichtigen Debatte.” Man müsse sich vielmehr darum kümmern, die Impfungen leichter verfügbar zu machen und an die Menschen zu gelangen, die noch nicht erreicht wurden. Der baden-württembergische FDP-Landeschef Michael Theurer warnt kurz vor der traditionellen Dreikönigskundgebung der Liberalen in Stuttgart vor überzogenen Erwartungen mit Blick auf eine allgemeine Impfpflicht. “Je länger die Diskussion anhält, desto mehr stellt sich heraus, dass die Impflicht kein Allheilmittel ist”, sagt Theurer. Es sei eine trügerische Hoffnung, dass die Impfpflicht als Patentrezept zu einem Ende der Pandemie führe. Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium führt etwa an, dass Geimpfte dennoch ansteckend sein könnten, dass es neue Mutationen gebe und Menschen mit Vorerkrankungen, die sich nicht impfen lassen könnten. Über eine allgemeine Impfpflicht gegen Corona soll der Bundestag voraussichtlich in freier Abstimmung ohne Fraktionsdisziplin entscheiden. Erstmals haben die Nutzer der Corona-Warn-App des Robert-Koch-Instituts (RKI) mehr als 300.000 Warnungen empfangen. Das geht aus einem Beitrag des Twitter-Accounts der App hervor. Demnach ist die Zahl der empfangenen Warnungen am Dienstag auf 303.115 geklettert. Der vorige Spitzenwert wurde am 26. November 2021 mit insgesamt 224.415 Warnungen erreicht. Unterdessen steigt die Zahl der Corona-Fälle mit der als besonders ansteckend geltenden Omikron-Variante weiter deutlich. Wie das RKI mitteilt, erhöht sich die Gesamtzahl der erfassten Fälle binnen eines Tages um 20 Prozent auf 42.556. Damit gab es 7027 Fälle mehr als am Vortag. Erfasst wurden den Angaben zufolge auch Nachmeldungen aus den vergangenen Wochen. Die Impfkampagne in Deutschland nimmt im neuen Jahr wieder etwas an Fahrt auf. Am Dienstag haben sich nach Angaben des Robert-Koch-Instituts 610.730 Personen impfen lassen. Davon waren 478.811 Auffrischungsimpfungen. 47.594 Personen ließen sich erstmals impfen. Die Zahl liegt aber noch weit unter der Marke, die nötig ist, um die von der Regierung angepeilten 30 Millionen Corona-Impfungen im Januar zu erreichen. Mindestens eine Impfdosis haben 74,3 Prozent der Bevölkerung oder 61,8 Millionen Menschen bekommen. Die Bundesregierung strebt nun eine Marke von 80 Prozent bis Ende Januar an, nachdem als Zielmarke zunächst der 7. Januar genannt worden war.

Die Hamburger Staatsanwaltschaft ermittelt gegen eine Ärztin, die falsche Corona-Impfausweise ausgestellt haben soll. Ihre Praxis im Stadtteil Poppenbüttel hätten Beamte im vergangenen Monat durchsucht, zahlreiche Unterlagen seien sichergestellt worden, sagt eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft. Die Ermittlungen dauern laut Staatsanwaltschaft an. Die Praxis ist seit Mitte Dezember geschlossen. Rund 3000 Menschen haben in der Innenstadt von München gegen Corona-Maßnahmen protestiert. Die Polizei sperrte nach Angaben eines Sprechers zwischenzeitlich den Übergang vom Marienplatz zur Kaufingerstraße ab. Vereinzelt habe es Versuche gegeben, die Kette zu durchbrechen. Die Polizei habe “unmittelbaren Zwang” anwenden müssen, also Schieben und Drücken unter Zuhilfenahme eines Schlagstocks. Rund 1000 Beamte seien im Einsatz gewesen. In Würzburg versammelten sich rund 400 Corona-Protestler und rund 120 Gegendemonstranten. In Fürth kamen laut Polizei rund 1000 Personen zu einer angemeldeten Versammlung unter dem Motto “Gesundheit in eigener Verantwortung” zusammen. Weil sie ihre beiden Kinder entführt hatte um deren Corona-Impfung zu verhindern, ist eine Mutter in Spanien festgenommen worden. Nach Justizangaben vom Mittwoch war seit Mitte Dezember nach der 46-Jährigen gefahndet worden, nachdem ihr Ex-Mann die Polizei alarmiert hatte. Am Mittwochmorgen habe sie sich schließlich in Begleitung ihrer beiden Kinder der Polizei gestellt. Den Angaben zufolge hatte der Vater die Behörden eingeschaltet, nachdem er seit Anfang November keinen Kontakt mehr zu seinen Kindern im Alter von zwölf und 14 Jahren hatte.

Frankreich hat mit mehr als 330.000 gemeldeten Corona-Infektionen innerhalb eines Tages einen Rekordwert verzeichnet. Nach Angaben der französischen Gesundheitsbehörde vom Abend wurden binnen 24 Stunden 332.252 Neuinfektionen registriert. Der Inzidenzwert lag landesweit bei 1851. Angesichts dessen plant die Regierung drastische Einschränkungen für Ungeimpfte. Ab Mitte Januar sollen sie keinen Zugang mehr zu Restaurants, Kinos oder Fernzügen haben. Noch ist das Gesetzesvorhaben aber nicht vom Parlament beschlossen. Die Niederlande melden etwa 24.500 Neuinfektionen, ein neuer Rekord, der Behördenangaben zufolge auf Omikron zurückgeht. Bei einer Impfquote von 85 Prozent verläuft die Boosterimpfung mit 32 Prozent in den Niederlanden vergleichsweise schleppend. Die Kurve der Neuinfektionen mit dem Coronavirus geht in Österreich steil nach oben. Binnen 24 Stunden steckten sich nach Angaben der Behörden 9761 Menschen an. Damit hat sich die Zahl der täglichen Neuinfektionen gegenüber dem Vortag erneut fast verdoppelt. Die Lage auf den Normal- und Intensivstationen blieb zunächst weiterhin stabil. Besonders in den gern von Touristen besuchten Bundesländern Tirol und Salzburg kletterten die Zahlen stark. Einzelne Stimmen aus der Tourismusbranche fordern einen schnellen und eher kurzen Lockdown, um dann zumindest die restliche Wintersaison zu retten. Aufgrund der zahlreichen Quarantänefälle unter dem Personal sei ohnehin in manchen Fällen der Hotelbetrieb kaum mehr fortführbar, hieß es. Italien führt eine Impfpflicht für alle Menschen über 50 Jahre ein. “Wir greifen insbesondere bei den Altersgruppen ein, die am stärksten gefährdet sind, ins Krankenhaus eingeliefert zu werden”, sagt Regierungschef Mario Draghi auf einer Kabinettssitzung. Damit solle der Druck auf die Krankenhäuser verringert werden. Italien verzeichnet in den vergangenen Tagen stark steigende Ansteckungszahlen: mehr als 189.000 Neuinfektionen wurden am Mittwoch 189.000 gemeldet, über 170.000 am Dienstag. Italien hat einen weiteren Höchststand bei den täglichen Corona-Neuinfektionen erreicht. Die Gesundheitsbehörden in dem 60-Millionen-Einwohner-Land meldeten mehr als 189.000 Ansteckungen binnen eines Tages, wie aus Daten des Gesundheitsministeriums hervorgeht. 230 Menschen starben in Zusammenhang mit dem Virus. Am Abend trifft sich der Ministerrat im Amtssitz von Regierungschef Mario Draghi in Rom. Erwartet wird, dass weitere Einschränkungen beschlossen werden. Insidern zufolge prüft die Regierung eine Impfpflicht für über 50-Jährige. Hohe Infektionszahlen in der Omikron-Welle führen in Großbritannienimmer mehr zu Personalmangel und Versorgungsengpässen in Krankenhäusern und anderen Bereichen. Wie die Verwaltung des Großraums Manchester ankündigt, sollen nicht dringende Operationen in den Krankenhäusern der Region vorerst aufgeschoben werden. Nicht betroffen seien Krebs-, Herz- und Gefäßerkrankungen sowie Transplantationen, heißt es in der Mitteilung. Hauptgrund für die Entscheidung sei vor allem das “hohe und steigende” Niveau des Personalmangels. Demnach sind etwa 15 Prozent der Mitarbeiter in den Krankenhäusern der Region derzeit an Covid-19 erkrankt oder in Quarantäne. Auch in anderen Teilen des Landes haben Krankenhausträger in den vergangenen Tagen den Katastrophenfall ausgelöst. In der letzten Woche des vergangenen Jahres waren nach offizieller Statistik einer von 15 Engländern – mehr als sechs Prozent der Bevölkerung – mit dem Coronavirus infiziert. In London sei sogar jeder zehnte Bürger betroffen gewesen. Damit habe sich die Prävalenz zur Vorwoche von einer unter 25 Bürgern merklich erhöht, teilt das Office for National Statistics mit. Zugleich kündigte der britische Premierminister Boris Johnson Lockerungen der Test-Auflagen für Einreisende nach England an. Ab Freitagmorgen soll kein Test mehr vor dem Abflug notwendig sein und nach der Ankunft werde ein Schnelltest statt der PCR-Variante reichen. Die bisherige Pflicht zu einem Test vor dem Aufbruch nach England “schreckt viele Reisende ab, weil sie befürchten, im Ausland festzusitzen mit erheblichen zusätzlichen Kosten”, sagt Johnson vor Abgeordneten.

Japan fordert die USA angesichts steigender Infektionszahlen unter den US-Streitkräften dazu auf, die Bewegungsfreiheit ihrer Truppen in Japan einzuschränken. In einem Telefonat mit US-Außenminister Antony Blinken drängte dessen japanischer Kollege Yoshimasa Hayashi nach Angaben seines Ministeriums “nachdrücklich” darauf, die Corona-Regeln zu verstärken, “um eine Ausweitung der Infektionen zu verhindern”. Die US-Streitkräfte in Japan erklären daraufhin, dass sie die Maßnahmen zum Schutz vor Infektionen auf ihren Stützpunkten landesweit verschärft hätten, einschließlich der Pflicht, auf und außerhalb des Stützpunktes Masken zu tragen und bei Ausflügen einen negativen Test vorzulegen. Nach Angaben der Behörden der Insel Okinawa meldete das US-Militär zwischen dem 15. Dezember und dem 5. Januar 998 Infektionen auf den Stützpunkten. Dabei sind Soldaten und ihre Familienangehörigen sowie Auftragnehmer eingeschlossen, nicht aber die für das US-Militär arbeitenden Anwohner. Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus erreicht in Israel einen Höchststand seit Beginn der Pandemie. Das israelische Gesundheitsministerium teilt mit, binnen 24 Stunden seien 11.978 neue Fälle registriert worden. Die bisher höchste Zahl hat am 2. September letzten Jahres bei 11.345 gelegen. Zum Vergleich: Die Gesundheitsämter in Deutschland melden dem Robert-Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages fast 59.000 Corona-Neuinfektionen. Deutschland hat etwa neun Mal so viele Einwohner als Israel. In Argentinien steigt die Zahl der Neuinfektionen dramatisch an. Laut Zahlen des Gesundheitsministeriums wurden binnen eines Tages mehr als 81.000 Menschen positiv auf das Coronavirus getestet – fast doppelt so viele wie am Vortag (Montag). Dieser neue Rekordwert liegt um fast 30.000 über dem alten Rekord vom vergangenen Donnerstag mit 50.500 Fällen. Noch Mitte Dezember hat das lateinamerikanische Land nur etwa 5000 Fälle täglich verzeichnet. Lange Zeit hat Australien die Pandemie mithilfe einer strengen No-Covid-Strategie im Griff. Jetzt steigt die Zahl der täglichen Ansteckungen mit Sars-CoV-2 in dem Land beinahe vertikal. Zuletzt registrieren die Behörden 72.508 neue Fälle. Das ist ein neuer Negativrekord. Insgesamt sind im Verlauf der vergangenen zwei Jahre 612.106 Infektionen nachgewiesen worden. 2289 Menschen starben im Zusammenhang mit Covid-19. Seit mehreren Tagen verzeichnen die Behörden vor allem wegen der Ausbreitung der ansteckenden Omikron-Variante immer neue Rekordwerte. Zum Vergleich: Ende November lagen die Zahlen noch bei 1000 bis 1500 Neuinfektionen täglich. Besonders betroffen sind die bevölkerungsreichsten Bundesstaaten New South Wales mit der Großstadt Sydney und Victoria mit der Metropole Melbourne. Allein in New South Wales werden rund 35.000 neue Fälle gemeldet, nach 23.000 am Vortag.

Beitragsfoto © Nataliya Vaitkevich (Pexels)

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