NACHRICHTEN AUS DER CORONA-PANDEMIE (CDLXXXIV)

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 70.611 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Das sind 2598 Fälle weniger als am Donnerstag vor einer Woche, als 73.209 Neuinfektionen gemeldet wurden. Die Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf 422,3 von 427 am Vortag. 465 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen eines Tages auf 104.512. Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als 6,36 Millionen Corona-Tests positiv aus. Am Morgen hatte es beim RKI Probleme bei den Corona-Zahlen gegeben. Die Veröffentlichung verzögerte sich daher um einige Stunden. Die Ansteckungsrate (7-Tage-R-Wert) wird vom Robert-Koch-Institut (RKI) mit 0,91 angegeben (Vortag: 0,88). Laut DIVI-Intensivregister werden in Deutschland derzeit 4897 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt, 2716 davon werden invasiv beatmet. Rund 3021 Intensivbetten sind in den deutschen Kliniken derzeit noch frei. Die Zahl der freien Intensiv- und Beatmungsbetten in Deutschland ist laut dem Intensivmediziner Christian Karagiannidis auf den niedrigsten bisher erfassten Stand gesunken. Das mache ihm Sorgen insbesondere in Hinblick auf die Variante Omikron, sagt der wissenschaftliche Leiter des DIVI-Intensivregisters. Im DIVI-Intensivregister waren am Mittwochnachmittag rund 2250 Intensivbetten als frei ausgewiesen (1,8 pro Standort), davon 921 spezifisch für Covid-19. Auf einem solchen Level werde Omikron “wehtun, auch wenn es nicht ganz so schwer krank machen sollte”, sagt der Arzt von der Lungenklinik Köln-Merheim.

“Die Bekämpfung der Pandemie in den nächsten Monaten ist die zentrale Aufgabe”, sagt der neue Gesundheitsminister Karl Lauterbach bei der Amtsübergabe seinem Vorgänger Jens Spahn. Deutschland sei besser durch die ersten drei Pandemiewellen gekommen als fast alle anderen europäischen Länder, fügt der SPD-Politiker mit Blick auf Spahns Arbeit hinzu. Sowohl Spahn als auch Lauterbach zeigen sich überzeugt, dass das Ziel zu erreichen sei, bis Jahresende 30 Millionen Menschen eine Auffrischungsimpfung zu geben. Die bundesweite Inzidenz geht langsam zurück, doch viele Bundesländer rufen weiterhin den Notstand aus. In Brandenburg verschärft sich die Situation in den Kliniken. Die Landesregierung ruft einen sogenannten “Massenanfall von Erkrankten” (MAN-E) aus. Das berichtet der “RBB”. Immer mehr Krankenhäuser stoßen wegen der zunehmenden Corona-Fälle an ihre Grenzen. Innerhalb Brandenburgs müssen Corona-Patienten nach Angaben des Gesundheitsministeriums bereits verlegt werden. Der MAN-E ermöglicht es den Leitstellen, die Verteilung der Patienten im Land zu übernehmen und besser koordinieren zu können. Deshalb müssen die Krankenhäuser in Brandenburg jetzt doppelt so viele Betten freihalten wie bisher – mindestens 20 Prozent der Betten auf den Normalstationen und mindestens 30 Prozent der Intensivbetten müssen für Corona-Patienten freigehalten werden. Nach Bekanntwerden des ersten Falls einer Infektion mit der Coronavirus-Variante Omikron in Hamburg gehen die Gesundheitsämter der Stadt einer “guten Handvoll” weiterer Verdachtsfälle nach. Bislang sei aber noch kein weiterer Nachweis über eine Genomsequenzierung erbracht worden, sagte eine Sprecherin der Gesundheitsbehörde. Sie verwies darauf, dass solche Sequenzierungen einige Tage in Anspruch nehmen würden.

Bundeskanzler Olaf Scholz sieht mit Blick auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie keine Spaltung der Gesellschaft. “Die Gesellschaft ist nicht gespalten”, sagte Scholz dem Fernsehsender “Welt”. “Die allermeisten Bürgerinnen und Bürger haben sich impfen lassen”, erklärte er weiter. Es sei nun Aufgabe der neuen Bundesregierung, diejenigen zu überzeugen, die sich bislang gegen eine Impfung entschieden hätten. “In der Demokratie hilft nur Überzeugung und das Wort”, erklärte der SPD-Politiker. Scholz warb noch einmal eindringlich für eine Impfung gegen das Coronavirus. Gerade für diejenigen, die noch nicht geimpft seien, seien nun “sehr weitreichende Einschränkungen” auf den Weg gebracht worden, die aber notwendig seien, um die gesamte Bevölkerung zu schützen, betonte Scholz. Der frühere Bundespräsident Joachim Gauck beklagt zu wenig Entschlossenheit der Politik bei der Bekämpfung der Pandemie. “Es gab bei allen Parteien der demokratischen Mitte offensichtlich eine gewisse Furcht vor dem Verlust von Stimmen bei der Bundestagswahl”, kritisiert Gauck in einem Interview mit der “Zeit”. Die Bevölkerung dürfe den Anspruch haben, “klarer und deutlicher geführt zu werden”. Die Politik dürfe “sich nie wohlfühlen in einer Zuschauerrolle, im Sinne von: Wir sehen die Verantwortung, aber es kostet zu viel, sie wirklich zu ergreifen”, betont Gauck. Den politisch Verantwortlichen rät er: “Führungswillen, Risikobereitschaft, Mut beim Regieren würden zwar womöglich zu mehr Gegnerschaft führen, aber auch zu mehr Klarheit.” Der gesundheitspolitische Sprecher der Grünen, Janosch Dahmen, spricht sich gegen weitere Kontaktbeschränkungen für Geimpfte aus. “Wir sehen insgesamt in verschiedenen Modellen, dass die Maßnahmen, die jetzt möglich sind, in einzelnen Ländern auch sehr konsequent auf den Weg gebracht wurden, Wirkung zeigen,” sagt der Mediziner in der ARD. Voraussetzung sei aber, dass die Maßnahmen auch kontrolliert werden. “Es bringen die besten Regeln nichts, wenn sie dann nicht angewendet werden in der Praxis. Das heißt, überall da, wo 2G gilt, da muss es auch überprüft werden, muss es eingehalten werden.” Vor der heutigen Sitzung der Kultusministerkonferenz (KMK) dringt der Deutsche Philologenverband auf mehr Sicherheit von Lehrern und Schülern in der Pandemie. “Die Länder müssen dafür sorgen, dass Lehrkräfte vorrangig Booster-Impfungen erhalten”, sagt die Verbandsvorsitzende Susanne Lin-Klitzing dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. An den Schulen sollten flächendeckend PCR-Pooltestungen umgesetzt werden. Rasche Booster-Impfungen für die Lehrer und flächendeckende PCR-Pooltestungen unter den Schülern erhöhten für alle die Sicherheit vor Ansteckung. Davon profitierten auch die Eltern. “Unser Ziel ist guter Unterricht, und das am besten in Präsenz. Die Politik hat aber die Verpflichtung, dafür auch die entsprechenden Bedingungen zu schaffen.”

Unbekannte Täter haben in Hamburg 40.000 Corona-Schnelltests gestohlen.Der Schaden beläuft sich auf knapp 80.000 Euro, teilte die Polizei mit. Die Diebe waren in der Nacht zum Montag zwischen 3 und 4 Uhr früh in das Gebäude einer Medizinfirma in Rothenburgsort eingestiegen, nachdem sie zunächst einen Zaun zum Gelände des Unternehmens aufgeschnitten hatten. Dort entwendeten sie dreizehn Paletten mit Corona-Schnelltests, die sie vermutlich mit einem weißen Lieferwagen abtransportierten. Die Polizei sucht nun Zeugen, die verdächtige Beobachtungen gemacht haben oder Hinweise auf den weißen Transporter geben können. Vier Impfgegner haben vor der Kölner Privatwohnung des SPD-Politikers Karl Lauterbach eine unangemeldete Demonstration veranstaltet. Die Polizei beendete die Versammlung am vergangenen Freitagabend, wie die Kölner Polizei nun bestätigt. Am Montag wurde bekannt, dass Lauterbach neuer Gesundheitsminister wird. Die Ermittler gehen davon aus, dass die Corona-Leugner Lauterbach ausgesucht hatten, weil er immer wieder in den Medien aufgetreten ist. Unter Corona-Leugnern und sogenannten Querdenkern steigt nach Einschätzung des Terrorismusforschers Peter Neumann aktuell die Gewaltbereitschaft. “Wenn eine solche Bewegung damit beginnt, sich Argumente zurechtzulegen, um Gewalt zu rechtfertigen, ist das ein deutliches Warnsignal – und genau das erleben wir seit einigen Monaten”, sagt Neumann der “Augsburger Allgemeinen”. “Wir erleben eine generelle Enthemmung, die Normen des Zusammenlebens in einer demokratischen Gesellschaft werden von vielen Leuten nicht mehr respektiert”, erläutert der am Londoner King’s College tätige Professor dem Blatt.

In Berliner Clubs darf nicht mehr getanzt werden – das sehen schärfere Regeln vor, die angesichts hoher Infektionszahlen greifen. Nach Einschätzung eines Verbands könnten nun etliche Häuser wieder vorübergehend zumachen. “Die meisten werden schließen”, sagt Sprecher Lutz Leichsenring von der Clubcommission. Manche könnten auf Restaurants oder den Barbetrieb setzen, andere hätten diese Alternativen nicht. Neben den ökonomischen Schäden mache das viele auch psychisch fertig. Auch sie wünschten sich eine sichere Lösung, sagt Leichsenring Das Tanzverbot, das in den Innenräumen von Clubs nun gilt, hält er aber für keine sinnvolle Lösung. Seiner Meinung nach könnte sich das Tanzen nun in Privatwohnungen und Partykeller verlagern. “Das wird unweigerlich passieren.” Der Verband würde das Tanzen in Clubs gerne mit PCR-Tests ermöglichen. Die im Dezember noch einmal deutlich verschärften bayerischen Corona-Regeln bleiben unverändert in Kraft. Der Bayerische Verfassungsgerichtshof lehnt es in einer veröffentlichten Entscheidung ab, einzelne Vorschriften der bayerischen Corona-Verordnung durch einstweilige Anordnung außer Vollzug zu setzen. Es sei zudem “nicht davon auszugehen, dass die Popularklage im Hinblick auf die aktuell geltenden Vorschriften in der Hauptsache erfolgreich sein wird”, teilt das Gericht mit. Der Antragsteller hatte unter anderem eine Ungleichbehandlung von Geimpften und Ungeimpften beklagt und die Corona-Regeln gleich reihenweise außer Vollzug setzen lassen wollen: etwa das Verbot von Weihnachtsmärkten oder die 2G- und 2G-plus-Regelungen. Das höchste bayerische Gericht wies sämtliche Forderungen zurück.

Der neue Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach spricht angesichts von Omikron von der Notwendigkeit für die Bevölkerung, sich drei Mal impfen zu lassen. “Wir haben früher immer gesagt: erste und zweite Impfung, das ist ein kompletter Impfschutz und dann kommt später eine dritte Booster-Impfung”, sagt der SPD-Politiker im ZDF. Das müsse man nun anders sehen: “Man braucht drei Impfungen, um vor Omikron einigermaßen geschützt zu sein. Sonst kommen wir hier nicht klar. Und wir müssen dafür sorgen, dass Omikron so spät kommt wie möglich.” Die Kommunen fordern vom Bund für die Umsetzung einer möglichen Impfpflicht ein zentrales Impfregister. “Eine Impfpflicht wäre der gute Anlass, ein allgemeines Impfregister einzuführen”, sagt Gerd Landsberg, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebunds, der “Wirtschaftswoche”. Darüber könnten der Bund oder die Krankenkassen die Versicherten dann jeweils auf Impftermine für Erst-, Zweit- oder etwaige Auffrischungsimpfungen hinweisen. Wenn eine Impfung nicht erfolge, solle dies an die zuständigen Behörden wie Ordnungs- oder Gesundheitsämter gemeldet werden. Ein solches Register, wie es so ähnlich bereits in Österreich Praxis ist, dürfte aus Landsbergs Sicht auch mit Blick auf das Bundesdatenschutzgesetz “rechtlich möglich sein”. Ein Teil der Kinder zwischen fünf und elf Jahren könnte beim Impfstart für diese Altersgruppe zunächst leer ausgehen. “Für die nächste Woche haben die allermeisten Kinderarztpraxen sehr viel des erstmals verfügbaren Kinderimpfstoffs für die Fünf- bis Elfjährigen bestellt. Wir befürchten, dass die Bestellungen der Kinderärzte nicht alle bedient werden können”, sagt Thomas Preis, Chef des Apothekerverbands Nordrhein, der Düsseldorfer “Rheinischen Post”. Er appelliert an Ärzte mit Patienten über 30 Jahren, für die Auffrischungen auf Moderna zu setzen: “Es kann nicht sein, dass Kinderärzte ohne Biontech dastehen, weil dieser Impfstoff zu oft bei über Dreißigjährigen verimpft wird.” Unter 30-Jährige sollen laut STIKO-Empfehlung kein Moderna erhalten. In Nordrhein-Westfalen können sich Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren ab dem 17. Dezember gegen Corona impfen lassen. Der Schwerpunkt werde in den Praxen der Kinder- und Jugendmediziner liegen und um das Angebot der Hausärzte ergänzt, teilt das Landesgesundheitsministerium mit. Die Coronaschutzimpfung sei für viele Eltern ein sensibles Thema, sagt NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann. Daher werde es ausreichend Beratungsmöglichkeiten geben. Zum Einsatz käme ausschließlich Biontech-Kinderimpfstoff. Die Ärzte und Impfzentren in Deutschland haben in der vergangenen Woche mehr Dosen des Impfstoffs von Moderna als von Biontech bekommen. Es wurden an Arztpraxen und Betriebsärzte insgesamt 4,9 Millionen Moderna-Dosen ausgeliefert und gut 3,2 Millionen von Biontech, wie aus einer vom Bundesgesundheitsministerium veröffentlichten Übersicht hervorgeht. An die Impfzentren, mobilen Teams und den Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) gingen 3,3 Millionen Moderna-Dosen und 626.000 Dosen von Biontech. Geringe Mengen wurden von Johnson & Johnson ausgeliefert: Knapp 68.000 Dosen an die Ärzte und knapp 31.000 an Impfzentren, mobile Teams und ÖGD. Der Bund hat zur Beschleunigung der Impfungen drei Millionen zusätzliche Impfdosen von Biontech organisiert, die andere EU-Staaten aktuell nicht benötigen. Sie sollen in dieser und zu Beginn der kommenden Woche den Ländern für die Impfzentren zur Verfügung gestellt werden, wie aus einem Bericht des scheidenden Gesundheitsministers Jens Spahn an seine Länderkollegen hervorgeht. Auch über den Großhandel sollen demnach mehr Biontech-Dosen an Praxen gehen. Insgesamt soll der Bund damit in der Woche vom 13. Dezember acht Millionen Dosen Biontech und mehr als zehn Millionen Dosen von Moderna für Auffrischungsimpfungen ausliefern. Bei vielen Ärzten und anderen Impfstellen hat es Proteste ausgelöst, dass der Bund für den meistgenutzten Impfstoff von Biontech kürzlich Bestell-Obergrenzen eingeführt hatte – da sich die Lager sonst zu schnell zu leeren drohten. Bund, Länder und Wissenschaftler betonen, dass Biontech wie Moderna für Verstärkungen schon länger zurückliegender Impfungen gleichermaßen verwendet werden können. Erste Labor-Untersuchungen zur Wirkung von Corona-Impfstoffen gegen Omikron deuten auf eine schwächere Abwehrreaktion gegen die neue Variante hin. Die Virologin Sandra Ciesek vom Universitätsklinikum Frankfurt veröffentlichte erste Ergebnisse auf Twitter, die eine deutlich reduzierte Antikörper-Antwort auf die neue Variante zeigen. “Die Daten bestärken, dass die Entwicklung eines an Omikron angepassten Impfstoffs sinnvoll ist”, schrieb Ciesek dazu. Die Virologin weist aber auch darauf hin, dass aus ihrer Auswertung nicht herauszulesen ist, ob Geimpfte bei Omikron vor einem schweren Verlauf geschützt sind. Denn die Immunantwort beruht nicht nur auf Antikörpern, sondern beispielsweise auch auf T-Zellen. In Deutschland haben mittlerweile 15,6 Millionen Menschen eine zusätzliche Auffrischungsimpfung erhalten. Das entspricht 18,7 Prozent der Gesamtbevölkerung, wie aus den Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI) hervorgeht. Demnach sind allein am Dienstag 833.000 Auffrischimpfungen verabreicht worden. Insgesamt gab es am Dienstag 973.000 Impfungen gegen das Virus. Den vollständigen Grundschutz mit der meist nötigen zweiten Spritze haben 57,5 Millionen Menschen (69,2 Prozent der Gesamtbevölkerung). Mindestens eine erste Impfung haben 60,0 Millionen Menschen (72,2 Prozent der Gesamtbevölkerung) bekommen. Das RKI geht davon aus, dass unter Erwachsenen vermutlich mehr Menschen geimpft sind, als die Daten nahelegen: Eine hundertprozentige Erfassung der Impfungen könne durch das Meldesystem nicht erreicht werden, heißt es auf der Impfübersicht des RKI.

Der Wiener Opernball 2022 wird nicht stattfinden. Der Opernball mit seinen Tausenden Gästen wäre in der jetzigen Corona-Situation das falsche Signal, sagt Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer der österreichischen Nachrichtenagentur APA. Der Ball sollte am 24. Februar stattfinden. Zum stets ausverkauften Opernball kommen rund 5300 Gäste. Außerdem arbeiten etwa 2000 Menschen vor und hinter den Kulissen. Bereits 2021 war der Opernball wegen der Pandemie abgesagt worden. In den städtischen Krankenhäusern von Warschauwerden die Beatmungsgeräte für Covid-19-Patienten knapp. Eine Sprecherin des Rathauses der polnischen Hauptstadt spricht von einem “beunruhigenden Zeichen”. Neun Beatmungsgeräte hätten aus anderen Stationen beschafft werden müssen, da alle 104 Geräte für Corona-Patienten belegt seien. Die meisten Patienten waren der Sprecherin zufolge ungeimpft. Die Angaben beziehen sich nur auf städtische Einrichtungen, zu Universitätskrankenhäusern und anderen Kliniken kann die Sprecherin keine Angaben machen. Polen weist eine hohe Infektionsrate und zugleich eine vergleichsweise niedrige Impfquote auf. Das polnische Gesundheitsministerium meldete diesen Mittwoch 28.542 Neuinfektionen und 592 Todesfälle in dem Land mit 38 Millionen Einwohnern. Vollständig geimpft sind nur rund 54 Prozent der Bevölkerung. Frankreichs größte Region Ile-de-France mit der Hauptstadt Paris setzt ihre Notfallpläne für alle Krankenhäuser in Kraft. Damit können unter anderem die Zahl der Intensivbetten erhöht und gewisse Behandlungen verschoben werden, um Kapazitäten für die Behandlung von Covid-Patienten zu schaffen. In der Region leben mehr als zwölf Millionen Menschen. Angesichts einer neuen Coronavirus-Welle führt Dänemark wieder strengere Beschränkungen ein. Die Weihnachtsferien für Schüler werden verlängert, das Nachtleben wird eingeschränkt und es wird verstärkt auf Homeoffice gesetzt, wie die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen ankündigt. Zuvor hatten die Gesundheitsbehörden einen neuen Tageshöchststand an Neuinfektionen gemeldet. Demnach lag die Zahl der Neuansteckungen am Mittwoch bei über 6600 Fällen – mehr als 2000 Fälle über dem bisherigen Höchststand vom Dezember 2020. Die Zahl der Infektionen innerhalb einer Woche erreichte mit mehr als 35.800 Fällen ebenfalls einen neuen Rekordwert. Nicht nur im Amtssitz des britischenPremierministers, sondern auch im Bildungsministerium ist während des Lockdowns vor einem Jahr eine Weihnachtsparty gefeiert worden. Etwa zwei Dutzend Mitarbeiter hätten sich am 10. Dezember 2020 in der Cafeteria der Behörde bei Getränken und Häppchen unterhalten, berichtet die Zeitung “Daily Mirror”. Damals war es Mitgliedern verschiedener Haushalte verboten, sich zu treffen. Das Bildungsministerium räumte die Veranstaltung ein. Der damalige Ressortchef Gavin Williamson habe sich bei seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihre Leistung während der Pandemie bedanken wollen. Es wäre aber besser gewesen, wenn die Feier nicht stattgefunden hätte, hieß es. Die britische Regierung wirft privaten Corona-Testzentren “Abzockerei” bei Tests von Reisenden vor. Andrew Tyrie, Mitglied des Oberhauses, beklagte in der BBC außerdem “irreführende Werbung” im Internet, schlechten Service und überhöhte Preise bei den Tests. Das Gesundheitsministerium bezeichnet es daraufhin als “inakzeptabel”, wenn private Unternehmen in dieser Sache “Profit” auf Kosten von Urlaubern machten. Um die Ausbreitung der Omikron-Variante zu bremsen, verlangt Großbritannien neben einem Test zwei Tage nach der Einreise nun auch einen Test, der vor der Abreise gemacht wurde. Dabei kommen die zurückkehrenden Reisenden insbesondere bei Reisen ins Ausland nicht um Tests bei Privatunternehmen herum. Der britische Premierminister Boris Johnson kündigt angesichts der schnellen Ausbreitung von Omikron für England neue Maßnahmen an. Unter anderem werde ab Freitag als Teil des sogenannten “Plan B” die Maskenpflicht ausgeweitet. Ab Montag sollten Arbeitnehmer dann möglichst von zu Hause aus arbeiten. Johnson verweist auf die “unerbittliche Logik des exponentiellen Wachstums” im Zusammenhang mit besorgniserregenden Hinweisen auf eine Verdopplung der Omikron-Fallzahlen innerhalb von zwei bis drei Tagen. Man dürfe nicht annehmen, dass Omikron weniger schwere Folgen habe als frühere Varianten. Verschärfte Corona-Einschränkungen für Ungeimpfte kurbeln einer Studie zufolge die Impfbereitschaft an. “Die Ankündigung der 2G-Regel in Österreich am 5. November hat zu einem Anstieg der Impfquote geführt”, sagt Andreas Peichl, Leiter des Ifo-Zentrums für Makroökonomik und Befragungen, zur Untersuchung in deutsch-österreichischen Grenzregionen. Der darauffolgende Lockdown für Ungeimpfte am 15. November habe den Trend der zunehmenden Impfbereitschaft dagegen nicht wesentlich beeinflusst. Hingegen habe die Ankündigung eines allgemeinen Lockdowns, der seit dem 22. November in Österreich gilt, den Trend etwas abgeschwächt. “Gezielte Einschränkungen für Impfverweigerer scheinen daher die Impfbereitschaft stärker zu erhöhen als ein Lockdown für alle”, sagt Hannes Winner, Professor für Volkswirtschaftslehre an der Universität Salzburg und Co-Autor der Studie.

Die Pandemie hat nach einer Studie des UN-Kinderhilfswerks Unicef weltweit zusätzlich 100 Millionen Kinder in Armut gestürzt. “Während die Zahl der Kinder, die hungern, nicht zur Schule gehen, missbraucht werden, in Armut leben oder zwangsverheiratet werden, steigt, sinkt die Zahl der Kinder, die Zugang zu medizinischer Versorgung, Impfstoffen, ausreichender Nahrung und wichtigen Dienstleistungen haben”, so Unicef-Chefin Henrietta Fore. Schon vor der Pandemie hätten eine Milliarde Kinder weltweit nicht ausreichend Zugang zu Bildung, Gesundheitsversorgung, Unterkünften, Ernährung, sanitären Einrichtungen oder sauberem Wasser gehabt. Eine solche Krise habe es in den 75 Jahren seit Bestehen von Unicef noch nicht gegeben. Die Omikron-Variante des Coronavirus ist bereits in mindestens 57 Ländern nachgewiesen worden. Das berichtete der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus. Die Zahl der Omikron-Infektionen steige in Südafrika stark, aber es sei zu früh zu sagen, ob sich das Virus in anderen Weltregionen ähnlich ausbreite. “In Südafrika steigen die Omikron-Fälle schnell, aber Omikron wurde dort entdeckt, als die Übertragung der Delta-Variante niedrig war, so hatte es wenig Konkurrenz”, sagte Tedros.Auch erste Meldungen, die darauf hindeuten, dass Omikron in Südafrika einen milderen Krankheitsverlauf verursacht, seien noch mit Vorsicht zu genießen. Es sei zu früh für konkrete Aussagen. Tedros rief Regierungen auf, Corona-Schutzmaßnahmen ernstzunehmen und umzusetzen. “Wenn Länder warten, bis sich die Krankenhäuser füllen, ist es zu spät”, warnte er. Die UN-Menschenrechtsbeauftragte Michelle Bachelet mahnt bei der Einführung von Impfpflichten die Achtung der Grundrechte an. Verpflichtende Impfungen “müssen den Grundsätzen der Rechtmäßigkeit, Notwendigkeit, Verhältnismäßigkeit und Nichtdiskriminierung entsprechen”, sagt Bachelet bei einem Videoseminar des UN-Menschenrechtsrats. “Unter keinen Umständen darf Menschen ein Impfstoff unter Zwang verabreicht werden.” Derartige Maßnahmen, die auf den Schutz von Menschenleben abzielten, seien “natürlich von höchster Legitimität und Bedeutung”, so Bachelet. Dennoch sollten “Impfpflichten nur dann eingesetzt werden, wenn dies zur Erreichung zwingender Ziele im Bereich der öffentlichen Gesundheit notwendig ist” und “wenn weniger einschneidende Maßnahmen wie das Tragen von Masken und soziale Distanzierung nachweislich nicht ausreichen”. Die Omikron-Variante verbreitet sich laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) rasant über den Globus. Sie sei in 57 Ländern angekommen. Bei ähnlichen Krankheitsverläufen wie bei der Delta-Variante würden voraussichtlich mehr Menschen in Krankenhäuser behandelt werden müssen, da es zu mehr Infektionen komme. Noch gebe es wenig Erkenntnisse darüber, ob Menschen an Omikron schwerer erkrankten als an anderen Virusmutationen und ob die bislang verfügbaren Impfstoffe einen ausreichenden Schutz böten. Der US-Immunologe Anthony Fauci erwartet eine baldige Änderung der Definition, wer in den USA als vollständig gegen Corona geimpft gilt. “Es wird eine Frage des Wann und nicht des Ob sein”, sagte der Immunologe dem Sender CNN mit Blick auf die Frage, ob eine Auffrischungsimpfung notwendig sein werde, um als vollständig geimpft zu gelten. Es werde niemand bestreiten, dass es für einen optimalen Schutz eine dritte Spritze brauche – unabhängig von der Definition, sagte Fauci. “Holen Sie sich Ihre dritte Impfung. Denken Sie nicht daran, was die Definition ist. Ich möchte nur, dass die Menschen optimal geschützt sind.” Die Biden-Regierung stößt mit ihren Bemühungen um weitgehende Impfpflichten auf Widerstand im US-Kongress. Mit den Stimmen der Republikaner und unterstützt von zwei Demokraten stimmte der US-Senat dafür, Bidens Impfvorgaben für große Unternehmen zu kippen. Um die Impfpflicht tatsächlich abzuschaffen, wäre aber auch ein entsprechendes Votum der anderen Kongresskammer, des Repräsentantenhauses, nötig – was als sehr unwahrscheinlich gilt. Wenn sich beide Kongresskammern gegen die Impfvorschrift aussprächen, könnte der Präsident sein Veto gegen die Resolution einlegen. In den USA sind bislang mehr als 200 Millionen Menschen vollständig geimpft. Das teilt die Seuchenbehörde CDC mit. Insgesamt seien über 475 Millionen Dosen verabreicht worden. Mehr als 237 Millionen Menschen seien mindestens einmal geimpft worden. In den USA leben rund 328 Millionen Menschen. Eine Auffrischungsimpfung haben rund 49 Millionen Personen erhalten. Südkorea hat so viele Neuinfektionen an einem Tag registriert wie noch nie seit Beginn der Pandemie. Wie die Gesundheitsbehörden am Mittwoch mitteilten, überstiegen die Fallzahlen am Dienstag erstmals die Schwelle von 7000. Die weitaus meisten der 7175 Infektionen wurden demnach erneut in der Hauptstadt Seoul und der Umgebung erfasst. Die Gesamtzahl kletterte auf 489.484. Die Corona-Zahlen in Südkorea sind vergleichsweise niedrig, allerdings verzeichnete das Land zuletzt tendenziell steigende Werte.

Beitragsfoto © k-e-k-u-l-é (Pixabay)

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