NACHRICHTEN AUS DER CORONA-PANDEMIE (CDXLVI)

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist erneut angestiegen. Das Robert-Koch-Institut (RKI) gab die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Morgen mit 145,1 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 139,2 gelegen, vor einer Woche bei 100,0. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 21.543 Corona-Neuinfektionen. Vor einer Woche hatte der Wert bei 15.145 Ansteckungen gelegen. Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 90 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 86 Todesfälle gewesen. Die Ansteckungsrate (7-Tage-R-Wert) wird vom Robert-Koch-Institut (RKI) mit 1,25 angegeben (Vortag: 1,20). Laut DIVI-Register werden in Deutschland derzeit 1868 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt, 963 davon werden beatmet. Rund 3250 Intensivbetten sind in den deutschen Kliniken derzeit noch frei. Im Vergleich zum Vortag sind 19 weitere Betten auf Intensivstationen in Deutschland belegt. Der Anteil freier Betten sinkt durch weitere nicht-betreibbare Betten – etwa weil kein Personal vorhanden ist – von 13,4 auf 13,1 Prozent. Seit dem Vortag liegen weitere 60 Patienten mit Covid-19-Erkrankung auf deutschen Intensivstationen. Ihre Gesamtzahl erhöht sich auf 1868. Weitere 35 von ihnen müssen zudem beatmet werden. Das ist nun insgesamt bei 963 Covid-Patienten notwendig.

Ärztepräsident Klaus Reinhardt wirbt angesichts der schnelleren Corona-Ausbreitung für gezielte Auffrischungsimpfungen und warnt vor größeren Belastungen der Kliniken. “Noch ist die Situation beherrschbar”, sagte der Chef der Bundesärztekammer. Man wolle aber auf keinen Fall erneut erleben, dass Pflegekräfte aus anderen Bereichen auf Corona-Stationen aushelfen und zum Beispiel planbare Operationen abgesagt werden müssten. Ärzte in Kliniken und Praxen, Pflegekräfte und medizinische Fachangestellte seien nach eineinhalb Jahren Pandemie an ihrer Belastungsgrenze. “Das sollten sich auch diejenigen vergegenwärtigen, die sich, aus welchen Gründen auch immer, noch nicht geimpft haben.” Berlins Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci hat angesichts der Entwicklung in der Pandemie vor einer Zuspitzung der Situation auf den Intensivstationen gewarnt. “Jetzt in der kalten Jahreszeit steigen die Infektionszahlen stark, und genauso wie in anderen Bundesländern auch ist die Lage auf den Intensivstationen und in den Krankenhäusern zunehmend angespannt”, sagt die SPD-Politikerin. “Ich fordere Bundesgesundheitsminister Jens Spahn auf, bundesweit verbindliche Freihaltequoten für die Versorgung der Covid-19-Patientinnen und -patienten auf den Intensivstationen zu ermöglichen und die Finanzierung auf den Weg zu bringen.” Die Krankenhäuser dürften mit den finanziellen Folgen nicht alleine gelassen werden.

Erstmals in der vierten Welle überschreitet mit der Region Sächsische Schweiz-Osterzgebirge ein sächsischer Kreis die 500er-Inzidenzgrenze. Damit liegen nun fünf Landkreise über diesem Wert. Mit Blick auf die Sieben-Tage-Inzidenz ist der bayerische Landkreis Mühldorf am Inn die am stärksten von der Pandemie betroffene Region Deutschlands. Dem neuesten Datenstand des Robert-Koch-Instituts (RKI) zufolge weist die Region einen Wert von 648,2 neu registrierten Fällen je 100.000 Einwohner binnen einer Woche auf. Dahinter folgen die Landkreise Miesbach (623,9) und Traunstein mit 573,6. Thüringen hat mit 1563 neuen Corona-Fällen den höchsten Tageswert seit Beginn der Pandemie gemeldet. Bayern verzeichnete mit 6296 Neuinfektionen den größten Zuwachs aller Bundesländer. Dahinter folgen mit großem Abstand Nordrhein-Westfalen mit 3828 und Baden-Württemberg mit 3780 neuen Fällen. Den dritten Tag in Folge haben die Bundesländer heute mehr als 20.000 Fälle gemeldet. Damit liegen die Tageswerte auf dem gleichen Niveau wie auf dem Höhepunkt der Alpha-Welle im Frühjahr. Damals gab es zwar noch keine hohe Impfquote wie heute. Dafür griff die Bundesnotbremse und eine deutlich weniger ansteckende Variante.

Angesichts stark steigender Corona-Zahlen haben Lehrerverband und Ethikrat davor gewarnt, mit einer Politik des „Augen zu und durch“ die Gesundheit vieler Schüler zu gefährden. Die Politik setze Lockerungen durch zu einem Zeitpunkt, an dem Gesundheitsschutzmaßnahmen eher zu intensivieren seien, kritisierte der Chef des Lehrerverbands, Heinz-Peter Meidinger, mit Blick auf die Aufhebung der Maskenpflicht im Unterricht in einigen Bundesländern. Die Vize-Vorsitzende des Ethikrats, Susanne Schreiber, sagte – ebenfalls in “Rheinischen Post”: “Auch, wenn schwere Verläufe bei Kindern seltener auftreten, werden bei starkem Infektionsgeschehen Hunderte von Kindern von Komplikationen betroffen sein.” Und: “Eine Augen-zu-und-durch-Mentalität reicht hier nicht aus.” Vom aktuellen Infektionsgeschehen sind Kinder im Schulalter besonders stark betroffen. In den aktuellen Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI) sind sie daher überrepräsentiert. Denn während die 5- bis 14-Jährigen nur knapp 9 Prozent der Gesamtbevölkerung in Deutschland ausmachen, entfallen auf sie rund 18 Prozent der heute gemeldeten 24.668 Neuinfektionen. Die Ansteckungen unter Jugendlichen und jungen Erwachsen (15 bis 34 Jahre) tragen zu gut 29 Prozent zum heutigen Fallaufkommen bei. Damit ist auch diese Altersgruppe deutlich überrepräsentiert. Bei den älteren Generationen ist hingegen das Gegenteil der Fall. Unter den 60- bis 79-Jährigen treten seltener Infektionen auf, als angesichts ihres Anteil an der Gesamtbevölkerung zu erwarten wäre. Grund dafür dürfte unter anderem die hohe Impfquote sein. Doch auch die Anzahl an Tests und Kontakten, die in dieser Altersgruppe unter Umständen geringer ausfallen als unter Jüngeren, haben Auswirkung auf die Statistik.

In einem Seniorenheim in Brandenburg ist es zu einem Corona-Ausbruch mit acht Todesfällen gekommen. Wie der rbb berichtet, haben sich nach Angaben des Gesundheitsamts des Landkreises Barnim 42 Bewohner und 15 Mitarbeiter der Einrichtung am Werbellinsee mit dem Virus infiziert. Acht Senioren seien bislang gestorben. Wie die Amtsärztin gegenüber dem Sender sagt, seien zwar “die Bewohner gut geimpft”, jedoch bestehe ein erhöhtes Ansteckungsrisiko, weil nur die Hälfte der Mitarbeiter geimpft seien.

Nach stark steigenden Corona-Zahlen erwägt die sächsische Landesregierung eine Ausweitung des 2G-Modells. Wie das Sozialministerium mitteilt, wird das Kabinett am kommenden Dienstag Eckpunkte einer neuen Schutzverordnung beraten. “Dazu wird auch das Thema 2G gehören”, sagt Sprecherin Juliane Morgenroth. Hintergrund sei die starke Dynamik bei den Infektionszahlen und der Bettenbelegung, aber auch Warnungen aus der Wissenschaft und von Krankenhäusern. “Dies nehmen wir sehr ernst.” Über die mögliche Ausweitung von 2G (geimpft oder genesen) hatte zuerst die “Leipziger Volkszeitung” berichtet. Dem Blatt zufolge könnte das 2G-Modell für einen Großteil des öffentlichen Lebens verpflichtend werden. Ungeimpften wäre dann nur der Einkauf und die Inanspruchnahme von körpernahen Dienstleistungen möglich, hieß es. Angesichts steigender Infektionszahlen fordern erste Unternehmen in Deutschland die Politik auf, auch für Büros und Produktionshallen eine gesetzliche 3G-Regel einzuführen. Damit hätten nur noch Geimpfte, Genesene oder negativ Getestete Zugang zu Betrieben. In einer Umfrage des “Handelsblatts” unter ausgewählten Dax-Konzernen und großen Familienunternehmen habe unter anderem der Versicherer Allianz betont: “Klare rechtliche Vorgaben des Gesetzgebers wären sehr hilfreich.” Auch für Vonovia wäre 3G die “vorzugswürdige Lösung”, doch die rechtlichen Rahmenbedingungen erschwerten die Einführung, zitiert das Blatt den Immobilienkonzern. Erste Firmen haben demnach bereits ohne eindeutige Gesetzesgrundlage 3G- oder gar 2G-Regeln für ihre Firmengebäude verhängt, um den betrieblichen Alltag zu normalisieren. Besonders weit gehe Bayer: Beschäftigte etwa in Laboren oder Teilbereichen der Produktion könnten unter freiwilliger Anwendung der 2G-Regel wieder ohne Abstand und Maske zusammenarbeiten oder Meetings in Präsenz durchführen. Die Mehrheit der Deutschen fände es richtig, wenn im kommenden Winter Angebote wie Gastronomie, Einzelhandel oder Veranstaltungen ausschließlich für Geimpfte und Genesene zugänglich wären. Laut einer Forsa-Umfrage im Auftrag von RTL/ntv sprachen sich 61 Prozent der 1012 Befragten dafür aus, 36 Prozent waren gegen eine Ausweitung der 2G-Regel. Überdurchschnittliche Zustimmung fand der Vorschlag, die Regel auszuweiten, demnach unter über 60-Jährigen sowie Anhängern von SPD, Union und Grünen. Gegen eine Ausweitung waren überdurchschnittlich häufig Ostdeutsche, Wähler der FDP und vor allem der AfD. Fast die Hälfte der Befragten (49 Prozent) war der Annahme, die strengere Maßnahme könnte zu einer höheren Impfquote führen. Fast genauso viele (47 Prozent) glaubten nicht daran. Eine wachsende Zahl der Deutschen sieht laut ZDF-„Politbarometer“ die eigene Gesundheit wegen eines deutlichen Anstiegs der Neuinfektionen gefährdet.Waren es Anfang Oktober 31 Prozent, so sind es inzwischen 47 Prozent. 51 Prozent sehen keine Gefahr. Eine klare Mehrheit von 59 Prozent der Befragten hält die geltenden Corona-Maßnahmen für “gerade richtig”. Das ist ein Minus von fünf Prozentpunkten im Vergleich zu Anfang Oktober. 18 Prozent (minus drei Prozentpunkte) halten sie für übertrieben und 20 Prozent (plus sieben) plädieren für härtere Maßnahmen. Für den Fall weiter stark steigender Corona-Infektionen plädieren 32 Prozent wieder für stärkere Einschränkungen des öffentlichen Lebens für alle Menschen, 43 Prozent wollen diese dann nur für Nicht-Geimpfte und 22 Prozent sind auch in diesem Fall generell gegen stärkere Einschränkungen.

Ärztevertreter üben Kritik an der Aussage von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn zu einer Corona-Auffrischungsimpfung für alle. Spahn hatte die Risikogruppen genannt, für die eine solche Nachimpfung (Booster) besonders empfohlen ist, und hatte dann darauf hingewiesen, dass das grundsätzlich auch für Jeden möglich ist. “Wir sind verärgert, dass Bundesgesundheitsminister Jens Spahn Erwartungen schürt, Booster-Impfungen seien für alle möglich”, sagte das Vorstandsmitglied des Hausärzteverbands, Armin Beck, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. “Die Hausärzte folgen der Empfehlung der Ständigen Impfkommission, und diese empfiehlt aktuell Drittimpfungen nur für über 70-Jährige und wenige andere Gruppen.” Durch Spahns Äußerungen werde nun aber der Aufklärungs- und Diskussionsbedarf in den Praxen größer. Ärztepräsident Klaus Reinhardt sagte dem RND: “Für die Notwendigkeit von Auffrisch-Impfungen für Menschen jeglichen Alters gibt es bisher keine ausreichende wissenschaftliche Evidenz.” Die SPD fordert mehr Tempo bei den Auffrischungsimpfungen gegen das Coronavirus. Es sei offenkundig, “dass wir zu langsam sind”, sagt die SPD-Gesundheitsexpertin Sabine Dittmar. Ende April 2021 seien knapp sechs Millionen Bürger zweimal geimpft gewesen. Das bedeute, dass diese nun ein halbes Jahr später eine Auffrischungsimpfung bekommen sollten. “Statt dieser sechs Millionen zählen wir aber erst 1,9 Millionen Menschen mit Booster-Impfung”, kritisiert Dittmar. “Das reicht nicht, um gut über den Winter zu kommen”. Etwa ein Viertel der Bundeswehr-Soldatinnen und -Soldaten sind noch ungeimpft. Dem “Spiegel” zufolge wurden an die 180.000 Angehörigen der Streitkräfte bislang knapp 275.000 Dosen verimpft. Wenn von zwei Impfdosen für einen vollständigen Schutz ausgegangen werde, ergebe sich daraus eine Quote von etwa 74 Prozent. Damit liegt die Bundeswehr dem Magazin zufolge knapp über dem Durchschnittswert der 18- bis 59-Jährigen in der Gesamtbevölkerung. Allerdings wird wegen der Kasernierung und der gemeinsamen Teilnahme der Soldatinnen und Soldaten an Übungen von einem erhöhten Ansteckungsrisiko in der Truppe ausgegangen. Corona-Tests könnten für Geimpfte nach den Vorstellungen von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder wieder kostenlos werden. “Das werden wir noch prüfen”, sagt Söder nach einer Sitzung des CSU-Parteivorstands. “Denn wer geimpft ist, hat ja seinen Beitrag erbracht.” Nötig sei aber eine bundesweit einheitliche Regelung. Corona-Tests sind seit einigen Wochen kostenpflichtig, die erhoffte Steigerung der Impfquote hat sich aber nicht eingestellt. Die Wiedereinführung kostenloser Tests für alle lehnt Söder aber ab. In Sachsen können sich ab November alle über 18-Jährigen ohne Einschränkung eine Auffrischungsimpfung gegen das Coronavirus verabreichen lassen. Dies entspricht der Empfehlung der Sächsischen Impfkommission, wie das Gesundheitsministerium des Bundeslandes mitteilt. Demnach ist eine Booster-Spritze frühestens sechs Monate nach Abschluss der Grundimmunisierung möglich. Mehr dazu lesen Sie hier. Ab November ist in Thüringen eine Auffrischungsimpfung gegen das Coronavirus für jeden möglich. Wie das Gesundheitsministerium des Bundeslandes mitteilt, gilt dann keine Altersbegrenzung mehr. Demnach soll auch der zeitliche Abstand zum ersten Impfdurchgang verkürzt werden. So ist für diejenigen, die bereits zwei Impfungen mit Biontech, Moderna oder Astrazeneca erhalten haben, die dritte Spritze bereits nach fünf Monaten möglich. Bei einer Impfung mit Johnson&Johnson, bei der nur eine Dosis verabreicht wird, wird die Frist auf nur vier Wochen verkürzt. Das Angebot gilt zunächst nur in den Thüringer Impfstellen. Mehr dazu lesen Sie hier. Wegen der sich verschlechternden Corona-Lage in Deutschland ruft der Impfstoffforscher Leif Sander zu einer Ausweitung von Corona-Auffrischimpfungen auf. “Allen impfbereiten Menschen eine dritte Impfung ein halbes Jahr nach der Zweitimpfung anzubieten, hätte auch einen dämpfenden Effekt auf die Virusverbreitung in der Bevölkerung”, sagt der Charité-Wissenschaftler. “Wir bräuchten jetzt sechs bis acht Wochen lang eine große Kampagne wie zu Beginn des Jahres, mit Impfzentren und mobilen Impfteams.” Dadurch könnten womöglich zusätzlich auch einige Ungeimpfte doch noch erreicht werden. Der Appell zur Auffrischung müsse von Ärzten und der Politik kommen und solle sich insbesondere an Menschen ab 60 richten. Die Impfkampagne stagniere viel zu früh, wichtige Teile der Bevölkerung seien noch nicht geimpft, darunter auch viele ältere Menschen mit höherem Risiko für schwere und tödliche Verläufe. Von Anfang Februar bis Ende voriger Woche (24. Oktober) registriert das Robert-Koch-Institut (RKI) 117.763 wahrscheinliche Impfdurchbrüche – also Sars-CoV-2-Infektionen mit Covid-19-Symptomen. In diesem Zeitraum werden 55 Millionen Menschen vollständig geimpft, wie aus dem RKI-Wochenbericht von Donnerstagabend hervorgeht. Demnach sterben insgesamt 1076 Menschen mit Impfdurchbrüchen. Das sind weniger als ein Prozent der Impfdurchbrüche (0,91 Prozent). Die Sterblichkeitsrate aller Covid-19-Infizierten liegt allerdings bei mehr als zwei Prozent (2,11 Prozent). 782 von der Verstorbenen mit Impfdurchbruch sind mindestens 80 Jahre alt. “Das spiegelt das generell höhere Sterberisiko – unabhängig von der Wirksamkeit der Impfstoffe – für diese Altersgruppe wider”, heißt es in dem Bericht. Der Anteil der Impfdurchbrüche an allen Covid-19-Fällen zeige, “dass nur ein geringer Anteil der hospitalisierten, auf Intensivstation betreuten bzw. verstorbenen Covid-19-Fälle als Impfdurchbruch zu bewerten ist”.

Die Leiterin der EU-Gesundheitsbehörde ECDC, Andrea Ammon, hält eine flächendeckende Immunisierung für den einzigen Weg, die Ausbreitung des Coronavirus in den Griff zu bekommen. “Die Impfstoffe sind unser Ticket aus dieser Pandemie”, sagt Ammon bei einem Besuch in Lettland. Angesichts der in der gesamten EU dominierenden hoch übertragbaren Delta-Variante sei es wichtig, einen großen Teil der Bevölkerung zu impfen. Dafür gebe es in der EU vier Impfstoffe, die “zugelassen, verfügbar und wirksam” seien, sagt die deutsche Medizinerin. Das Europaparlament darf bald nur noch von Personen betreten werden, die gegen das Coronavirus geimpft, getestet oder genesen sind. Von 3. November an müsse jeder das EU-Covid-Zertifikat vorzeigen, teilt das Parlament mit. Davon betroffen sind ausdrücklich auch Abgeordnete und Journalisten. Die Regel gelte für die Parlamentsgebäude an allen drei Standorten in Frankreich, Belgien und Luxemburg. Als Test wird ein negativer PCR-Test aus diesen drei Ländern akzeptiert, der nicht älter als 48 Stunden ist. Der Schritt ermögliche den Abgeordneten die Rückkehr zu persönlichen Treffen für die parlamentarische Arbeit, während die Sicherheit gewahrt bleibe, heißt es in der Mitteilung. In Österreich führen rasant steigende Infektionszahlen zu Verschärfungen bei den Corona-Regeln für Ungeimpfte. Nach den Bundesländern Steiermark und Tirol lassen auch Oberösterreich und Kärnten Ungeimpfte unter bestimmten Bedingungen bald nicht mehr in Restaurants und Bars. Das gilt auch, wenn sie einen negativen Test vorweisen können, wie sie Bundesländer beschlossen. Die Maßnahmen treten in Oberösterreich am 8. November, in Kärnten bereits am 4. November in Kraft. Die Regeln gelten in der Nachtgastronomie und bei Veranstaltungen ohne zugewiesene Sitzplätze ab 500 Personen. Zutritt haben dann nur noch Geimpfte und Genesene. Vielerorts wird das Tragen einer FFP2-Maske vorgeschrieben. In Italien ist die Inzidenz erneut gestiegen. Der Durchschnittswert für die zurückliegenden sieben Tage lag, Stand Donnerstag, bei landesweit 46 Fällen je 100.000 Einwohner, wie aus dem wöchentlichen Lagebericht des Gesundheitsministeriums in Rom hervorging. In der Vorwoche gaben die Experten den Wert noch mit 34 Fällen an. Im Vergleich zu Donnerstag vor einer Woche stieg demnach auch der Anteil der Corona-Patienten auf den Intensiv- und Krankenstationen. Eine Kommission zum Umgang Schwedens mit der Pandemie hat den schwedischen Behörden vorgeworfen, zu langsam auf den Ausbruch der Pandemie reagiert zu haben. “Die in der Frühphase der Pandemie ergriffenen Maßnahmen konnten ihre Ausbreitung im Land nicht stoppen oder gar wesentlich begrenzen”, heißt es in einem Zwischenbericht. Während die meisten europäischen Länder im Frühjahr 2020 mit starken Beschränkungen bis hin zum Lockdown versuchten, die Verbreitung des Corona-Virus zu bremsen, hatte Schweden auf Freiwilligkeit und Eigenverantwortung gesetzt. Ob das ein vernünftiger Weg war, will die Kommission erst in ihrem Abschlussbericht im Februar 2022 bewerten. Angesichts der sich zuspitzenden Notlage in Rumänien hat die EU-Kommission zusätzliche Ärzte und medizinische Ausrüstung in das südosteuropäische Land geschickt. Zwei medizinische Teams aus Dänemark und Polen seien diese Woche in Bukarest eingetroffen, um die rumänischen Ärzte bei der Behandlung der steigenden Zahl von Corona-Patienten zu unterstützen, teilt die Brüsseler Behörde mit. Zudem seien 350 Sauerstoffkonzentratoren, mehr als 20.000 Dosen mit Antikörpern, 500.000 Antigentests sowie weiteres medizinisches Gerät nach Rumänien geliefert worden. Rumäniens Gesundheitswesen wird mit der Versorgung der steil steigenden Anzahl von Covid-19-Patienten kaum noch fertig. Dutzende schwer kranker Patienten wurden bereits in Nachbarländer gebracht, weil es in den Intensivstationen keinen Platz mehr gibt. In Polen entwickelt sich das Pandemie-Geschehen ähnlich wie in Deutschland: Die Zahlen steigen kontinuierlich. Aktuell melden die Behörden 9387 weitere Neuinfektionen. Dieser Wert wird zuletzt Ende April erreicht. Er liegt deutlich über dem aktuellen Sieben-Tage-Schnitt von 6239 Neuinfektionen. 102 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus kommen hinzu. Dieser Wert liegt niedriger als der Wochen-Höchststand von 133 am 27. Oktober, aber deutlich über dem Sieben-Tage-Schnitt von aktuell 68. Nachdem Kroatien gestern mit 4571 Neuinfektionen beinahe seinen bisherigen Höchstwert einstellt (4620 Fälle am 10. Dezember 2020), verzeichnet das Land am heutigen Freitag erneut sehr hohe Zahlen. Die registrierten 4392 Neuinfektionen liegen deutlich über dem aktuellen Sieben-Tage-Schnitt von 3291. Die aktuell gemeldeten 26 weiteren Todesfälle entsprechen dem aktuellen Sieben-Tage-Schnitt. Der steigt innerhalb der letzten Tage allerdings erheblich an. Am Freitag der Vorwoche liegt der Wert noch bei durchschnittlich 18 Todesfällen pro Tag. In Österreich geht der rasante Anstieg der Corona-Neuinfektionen weiter. Binnen 24 Stunden werden nach Angaben der Behörden vom Freitag 5861 neue Fälle gezählt. Dieser Wert liegt deutlich über dem Durchschnitt der vergangenen sieben Tage mit rund 4000 Fällen. Die Sieben-Tage-Inzidenz klettert auf 313 Fälle pro 100.000 Einwohner. Die Entwicklung führt dazu, dass inzwischen in sechs Bezirken mit insgesamt etwa 260.000 Einwohnern eine Testpflicht bei der Ausreise für alle diejenigen herrscht, die weder geimpft noch genesen sind. Der Bezirk Melk, rund 90 Kilometer westlich von Wien, verzeichnet einen österreichischen Spitzenwert bei der Sieben-Tage-Inzidenz von mehr als 1000 Fällen pro 100.000 Einwohnern. Obwohl die russische Regierung kürzlich zahlreiche Einschränkungen des öffentlichen Lebens vornimmt, schlägt sich das noch nicht auf die Zahl der Neuinfektionen nieder. Die erreichen mir 39.849 einen neuen Höchststand. Der Wert liegt nochmals über dem ohnehin schon hohen Sieben-Tage-Schnitt – der liegt aktuell bei 37.749. Mit 1163 Todesfällen wird auch hier ein trauriger Rekordwert erreicht. Im Sieben-Tage-Schnitt versterben momentan 1110 Menschen täglich in Russland. 

In China registrieren die Behörden so viele neue Ansteckungsfälle an einem Tag wie seit mehr als sechs Wochen nicht mehr. 59 lokal übertragene Neuinfektionen seien gemeldet worden nach 48 am Vortag. Einschließlich der aus dem Ausland eingeschleppten Fälle sind es 78 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Die meisten Fälle traten im Norden auf, unter anderem in Heilongjiang, der Inneren Mongolei und Peking. Im Vergleich zu anderen Ländern sind die Zahlen in China niedrig, doch greift die Regierung gewöhnlich rasch zu drastischen Maßnahmen, so bereits in der Hauptstadt und einigen Gebieten im Nordwesten. Teilweise wurde den Menschen untersagt, ihre Wohnanlagen zu verlassen, der Präsenzunterricht in Schulen wurde eingestellt, und Unternehmen mussten schließen. Der Impfstoff von Biontech/Pfizer hat in den USA nun auch für den Einsatz bei Kindern zwischen fünf und elf Jahren eine Notfallzulassung bekommen. Nachdem ein Beratergremium der FDA sich am Dienstag dafür ausgesprochen hatte, gewährte die US-Arzneimittelbehörde die Notfallzulassung am heutigen Freitag. Im Anschluss muss sich nun formell auch noch die Gesundheitsbehörde CDC damit befassen. Damit kann die Impfkampagne für die etwa 28 Millionen betroffenen Kinder in den USA nun – wie vom Weißen Haus bereits geplant – noch im November starten. Mehr dazu lesen Sie hier. Das Königreich Tonga im Pazifik hat den ersten Corona-Fall seit Beginn der Pandemie registriert. Das teilt Regierungschef Pohiva Tu’i’onetoa bei einer Pressekonferenz mit. Der rund 2300 Kilometer nördlich von Neuseeland gelegene Inselstaat hatte zu Beginn der Corona-Pandemie seine Grenzen geschlossen und bisher keine Covid-19 Fälle verzeichnet. Das Königreich besteht aus mehr als 170 Inseln, auf denen nur etwas mehr als 100.000 Menschen leben. Bei dem ersten Corona-Fall handele es sich um einen Passagier eines Rückholfluges aus Christchurch in Neuseeland, sagte Tongas Regierungschef weiter. Der Insasse sowie 214 weitere Passagiere seien seit ihrer Ankunft in Tonga am Mittwoch in Quarantäne.

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