Schwarzwild in Hausgärten in Bergisch Gladbach

Veterinäramt gibt Tipps, wie Wildschweine aus Gärten ferngehalten werden können

Rheinisch-Bergischer Kreis | Seit Mitte September gehen beim Veterinäramt und der Unteren Jagdbehörde des Rheinisch-Bergischen Kreises immer wieder Hinweise auf Wildschweine in Bergisch Gladbach ein. Besonders an der Saaler Mühle und in Paffrath beobachten Haus- und Gartenbesitzer nachts, aber auch tagsüber, Wildschweinrotten, die in unmittelbarer Nähe von Häusern und in privaten Gärten nach Nahrung suchen. Die Anwesenheit der Tiere lässt sich auch an umgepflügten Zierrasen und eigenwillig zusammengestellten Gartenmöbeln erkennen.

„Anliegerinnen und Anlieger berichten, dass plötzlich am helllichten Tag 15 bis 16 Wildschweine im Garten nach Fressbarem suchen“, so Kreisveterinär Dr. Thomas Mönig, „dann gilt es, möglichst rasch dafür zu sorgen, dass die Wildschweine nicht in der nächsten Nacht direkt wieder einfallen.“

Was hält Wildschweine aus dem Garten fern?

Das Veterinäramt empfiehlt Betroffenen, Gartentore nachts zu verschließen und Zäune auf Schwachstellen zu überprüfen. Wenn keine Zäune vorhanden sind, sollten möglichst stabile und dichte Zäune errichtet werden, übergangsweise können auch Elektrozäune zum Einsatz kommen.

Grundsätzlich sind bei festen Zäunen Erdverankerungen zwischen den einzelnen Pfosten hilfreich, da ein Wildschweinrüssel einen locker gespannten Draht rasch nach oben biegen kann. Auch sollte möglichst wenig Nahrung in den Gärten zu finden sein. Wer einen Garten besitzt, sollte Katzen oder Igel nicht im Freien füttern und auch Komposthaufen zumindest zeitweilig nicht nutzen. Es ist zudem sinnvoll, sich entsprechend mit den Nachbarinnen und Nachbarn abzusprechen.

Die seit Jahrzehnten ansteigende Wildschweinpopulation in Deutschland führt in Wohngebieten immer wieder zu Konflikten. „Ein Wildschwein kann doch nur den Schluss ziehen, dass es ihm in direkter Nähe zum Menschen wirklich gut geht. In den Gärten kann es wunderbar mit seinem Rüssel im weichen Rasen nach Regenwürmern graben und ein Schälchen Katzenfutter kann es nebenbei auch vertilgen. Und es wird hier nicht so viel gejagt wie im Wald“, erklärt Dr. Thomas Mönig.

Die Situation verschärfe sich zudem, weil in diesem Jahr weniger Bucheckern und Eicheln in den Wäldern als Nahrungsquelle für die Tiere zur Verfügung stehen. Wildschweine seien daher gezwungen, sich alle Nahrungsquellen zu erschließen, die ihnen zugänglich sind. Zudem ist die Jagd in Siedlungen nur sehr eingeschränkt möglich. „Dementsprechend ist eine große Population des Schwarzwilds auch mit Blick auf den Ausbruch von drohenden Tierseuchen, insbesondere der Afrikanischen Schweinepest, mit Sorge zu sehen. Auch deshalb wird bei entsprechenden hilfesuchenden Anrufen von Bürgerinnen und Bürgern der zuständige Jäger oder die Jägerin informiert, damit diese, wo immer möglich, dem Wild nachstellen können“, sagt der Kreisveterinär.

Spaziergängerinnen und Spaziergängern empfiehlt Dr. Thomas Mönig, sich bei zufälligen Kontakten laut bemerkbar zu machen, zum Beispiel durch laute Rufe, „dann hat das Wild die Chance, den Menschen zu erkennen und sich zurückzuziehen. Überraschende Begegnungen sollten auf jeden Fall vermieden werden. Bisweilen hilft es schon, beim Spaziergang einfach ein Stück zurückzugehen und eine andere Route zu wählen.“

Fragen beantworten das Veterinäramt und die Untere Jagdbehörde unter der Telefonnummer 02202 13-2815.

Beitragsfoto: Wildschweine suchen in privaten Gärten nach Nahrung und pflügen dabei den Rasen um © privat

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