NACHRICHTEN AUS DER CORONA-PANDEMIE (CDXVI)

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 4171 neue Positiv-Tests. Das sind 493 weniger als am Dienstag vor einer Woche, als 4664 Neuinfektionen gemeldet wurden. Die Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf 60,3 von 61,7 am Vortag. 101 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen 24 Stunden auf 93.504. Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als 4,2 Millionen Corona-Tests positiv aus. Die Ansteckungsrate (7-Tage-R-Wert) wird vom Robert-Koch-Institut (RKI) mit 0,93 angegeben (Vortag: 0,98). Laut Divi-Register werden in Deutschland derzeit 1431 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt, 811 davon werden beatmet. Rund 4300 Intensivbetten sind in den deutschen Kliniken derzeit noch frei.

Inzidenzen mit Werten über der 50er-Marke werden vor allem im Südwesten Deutschlands registriert. Die niedrigsten Inzidenzen verzeichnen drei Bundesländer im Nordosten: Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg. Bayern ist hinter Bremen das Bundesland mit der zweithöchsten Inzidenz (81,2). Viele der am schwersten von Corona betroffenen Kreise sind dementsprechend bayerisch.

In einer Bremer Grundschule hat es einen größeren Corona-Ausbruch gegeben.Wie die Bildungsbehörde der Stadt mitteilt, haben sich zwölf Schülerinnen und Schüler nachweislich mit dem Coronavirus infiziert. Zwei Klassen befänden sich wegen des Ausbruchs vollständig in Quarantäne. Möglicherweise seien noch weitere Schüler oder auch Lehrkräfte betroffen.

Das 15. Hamburger Comicfestival findet vom 1. bis 3. Oktober vorwiegend unter der 3G-Regel statt. Demnach ist der Zutritt nur für Geimpfte, Genesene und Getestete möglich. Der Fokus bei den Veranstaltungen liegt auf dem künstlerischen und unkommerziellen Comic, wie ein Sprecher mitteilt. An 34 Orten, überwiegend auf St. Pauli und im Schanzenviertel, werden Künstlerinnen und Künstler aus der internationalen- und Hamburger Comicszene ausgestellt. Nachdem es 2020 nur eine pandemiegerechte Version gab, ist das Festival dieses Jahr wieder im größeren Rahmen möglich. Aufgrund der geringen Inzidenz in der Stadt darf RB Leipzig schon beim kommenden Heimspiel der Fußball-Bundesliga gegen den VfL Bochum am Samstag wieder mehr Zuschauer ins Stadion lassen. Das ergab sich aus Gesprächen zwischen Club und Gesundheitsamt und ist zudem durch die aktuelle Corona-Verordnung Sachsens gedeckt. In Leipzig liegt die Inzidenz seit mehreren Tagen unter 35, so dass der Club nicht mehr an die Kapazitätsgrenze von 50 Prozent Auslastung beziehungsweise maximal 25.000 Zuschauern gebunden ist. Am vergangenen Samstag durfte RB nur 23.500 Fans ins Stadion lassen, dessen Fassungsvermögen nach dem Umbau 47.000 Zuschauer beträgt. Wie viele es gegen Bochum sein dürfen, ist aktuell noch unklar. Die Zweitliga-Partie zwischen Werder Bremen und dem 1. FC Heidenheim ist am Freitagabend das erste Fußballspiel in einer deutschen Profiliga, das seit dem Ausbruch der Pandemie wieder in einem vollen Stadion stattfinden darf. Trotz der entsprechenden Genehmigung durch die Gesundheitsbehörde glauben die Bremer aber nicht daran, dass alle zugelassenen 42.100 Zuschauer auch gleich zu diesem Spiel ins Wohninvest Weserstadion kommen werden. In Bremen gilt dann für Fußballfans um ersten Mal der 2G-Status: Sie müssen geimpft oder genesen sein, um in das Stadion gelassen zu werden.

In Deutschland sind mittlerweile 64,1 Prozent der Menschen vollständig geimpft. 3,7 Prozent sind lediglich erstgeimpft. Somit hat etwas weniger als ein Drittel der Bevölkerung noch gar keine Impfung erhalten. Die niedrigste Impfquote der Bundesländer in Deutschland verzeichnet Sachsen mit 54,5 Prozent. An der Spitze steht weiterhin Bremen. Dort sind 74,8 Prozent der Einwohner komplett geimpft. In Baden-Württemberg sind bereits mehr als 30 Prozent der Jugendlichen komplett geimpft. Das betrifft die Altersgruppe der 12- bis 17-Jährigen. Drei Prozent der Bevölkerung sind nach Expertenschätzungen über die gesamte Lebensspanne gesehen von einer sogenannten Blut-Spritzen-Verletzungsphobie betroffen. Das Max-Planck-Institut (MPI) für Psychiatrie in München bietet ein Kurztherapie-Programm gegen die Phobie an, wie die Oberärztin der psychiatrischen Ambulanz des MPI, Angelika Erhardt, sagt. 90 Prozent der Teilnehmer verließen das Programm mit einer Impfung oder einer Blutabnahme. “Das ist eine Erkrankung. Wir bewegen uns dann nicht im Rahmen von einem bisschen Angst vor der Spritze”, so Erhardt. Betroffenen rät Angstforscher Borwin Bandelow, sich mit der Angst direkt zu konfrontieren und sich impfen zu lassen. Bei einer sehr starken Phobie könne man sich notfalls ein Beruhigungsmittel verschreiben lassen und zur Impfung mitnehmen. Angehörige sollten behutsam mit Betroffenen umgehen und sie zu einem Impftermin begleiten. Der Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte, Thomas Fischbach, hat eine Corona-Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen ins Gespräch gebracht. “Wenn viele Beschäftigte in Kitas, Schulen und Kliniken Impfungen weiter verweigern, sollte der Gesetzgeber ernsthaft über eine Impfpflicht in diesen sensiblen Bereichen nachdenken”, sagte Fischbach der “Neuen Osnabrücker Zeitung”. “Wer mit vulnerablen Gruppen zu tun hat und die eigene Immunisierung ablehnt, hat seinen Verstand ausgeschaltet.” Die europäische Arzneimittelagentur EMA prüft einen Antrag des Impfherstellers Moderna auf Zulassung einer dritten Dosis. Die vorgelegten Daten sollten nach einem beschleunigten Verfahren bewertet werden, teilt die EMA mit. Der sogenannte Booster könnte Menschen ab zwölf Jahren mindestens sechs Monate nach der zweiten Impfdosis gespritzt werden, um den Schutz vor einer Infektion zu erhöhen. Bisher werden diese Booster in einigen Ländern bereits Menschen mit einem geschwächten Immunsystem angeboten. Das Impftempo in Deutschland geht weiter zurück. Am Wahlsonntag wurden bundesweit nur 51.549 Impfdosen zur Corona-Schutzimpfung verabreicht. Das ist die niedrigste gemeldete Tagesleistung seit Anfang Januar. Die einfache Impfquote steigt auf 67,7 Prozent. Komplett geimpft sind 64 Prozent der Deutschen. In Bremen wurde mehr als eine Millionen Dosen verabreicht. Dort sind in allen Altersgruppen bereits knapp Dreiviertel (74,5 Prozent) der Bevölkerung komplett geimpft. Während der Corona-Pandemie haben sich deutlich mehr Menschen gegen Grippe impfen lassen als in den Vorjahren. Fast jeder Zweite in der Risikogruppe ab 60 Jahren ließ sich von September 2020 bis Ende März diesen Jahres gegen Influenza impfen – insgesamt 46,5 Prozent und damit zehn Prozentpunkte mehr als in der vorhergehenden Grippesaison, wie eine in Hamburg veröffentlichte Auswertung der Techniker Krankenkasse (TK) zeigt. Insgesamt ließ sich fast jeder fünfte TK-Versicherte (18 Prozent) während der Pandemie gegen Grippe impfen. In der Saison 2019/2020 war es im gleichen Zeitraum nur jeder Achte (zwölf Prozent). Den größten Sprung gab es bei den 60- bis 69-Jährigen. In dieser Gruppe ließen sich im vergangenen Herbst und Winter 39 Prozent der Versicherten impfen – im Vergleich zu 27 Prozent in der vorherigen Grippesaison.

Die katholische und evangelische Kirche laden zu einem Tag der Notfallseelsorge zum Thema häusliche Gewalt ein. Durch die Corona-Pandemie sei die Brisanz gestiegen, erklärte der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland (EKiR), Thorsten Latzel, in Düsseldorf. “Lockdown und Schulschließungen haben häusliche Gewalt noch stärker in die Dunkelräume des Privaten gedrängt.” Der katholische Aachener Bischof Helmut Dieser erklärte, angesichts pandemiebedingter Existenznöte und psychischer Krisen seien die Hilfen für Familien sowie der Dienst von Haupt- und Ehrenamtlichen in der Notfallseelsorge unerlässlich. Das Treffen findet laut rheinischer Landeskirche Samstag in Mönchengladbach statt. Rund 150 Menschen – neben Notfallseelsorgenden auch Rettungskräfte und Polizei – werden erwartet.

Erstmals seit dem Ausbruch der Pandemie vor eineinhalb Jahren dürfen Clubs, Diskos und Nachtlokale auf Mallorca und den anderen Baleareninseln ab dem 8. Oktober wieder ihre Tanzflächen öffnen. Das kündigt der regionale Tourismusminister Iago Negueruela angesichts niedriger Corona-Zahlen an. “Die Balearen kehren praktisch zur Normalität zurück”, sagt er. So ganz normal wird es aber dann doch noch nicht zugehen, denn wer tanzen will, muss dabei eine Maske tragen. Wer nicht tanzt, sondern am Getränk nippt, muss sitzen. Um 5 Uhr morgens ist Schluss.

Indien verzeichnet mit 18.795 Neuinfektionen den niedrigsten Wert seit Anfang März. Zudem meldet das Gesundheitsministerium 179 Todesfälle binnen 24 Stunden im Zusammenhang mit dem Virus. Das ist die niedrigste Zahl seit Mitte März. Insgesamt haben sich in Indien seit Beginn der Pandemie rund 33,7 Millionen Menschen infiziert. Mehr als 447.000 Menschen sind in Verbindung mit einer Infektion gestorben. Indien verzeichnet nach offiziellen Daten weltweit die zweitmeisten Infektionen nach den USA und die drittmeisten Corona-Todesfälle nach den USA und Brasilien. Nach fast sechs Monaten will Japan noch diese Woche die Einschränkungen zur Eindämmung der Pandemie lockern. Am Donnerstag werde der Corona-Notstand in allen Regionen aufgehoben, da die Zahl der neuen Fälle rückläufig sei und die Belastung des Gesundheitssystems nachlasse, sagt Wirtschaftsminister Yasutoshi Nishimura. Einige Regelungen würden jedoch zur Verhinderung eines erneuten Anstiegs der Fälle bestehen bleiben. Deutschlandunterstützt Vietnam mit weiteren 2,6 Millionen Impfdosen. Die Vakzine des Herstellers Astrazeneca seien am Sonntag in Ho-Chi-Minh-Stadt (früher: Saigon) angekommen, teilt die deutsche Botschaft in der Hauptstadt Hanoi mit. “Dies ist ein weiterer Beitrag Deutschlands zur vietnamesischen Impfkampagne”, hieß es. Es handele sich bereits um die zweite Lieferung von Impfstoffen aus Deutschland innerhalb von zwei Wochen. “Zusammen mit der Covax-Sendung vom 16. September umfasst Deutschlands Unterstützung für Vietnam nun insgesamt 3,45 Millionen Impfstoffdosen”, so der deutsche Botschafter in Vietnam, Guido Hildner. Vollständig Geimpfte müssen bei der Einreise nach Thailand ab Freitag nur noch sieben statt wie bisher 14 Tage in Hotel-Quarantäne. Für nicht-geimpfte Besucher gilt eine zehntägige Quarantänepflicht. Die neuen Regeln sind Teil der Lockdown-Lockerungen, die die Regierung in Bangkok bekannt gegeben hat. Die Corona-Zahlen in dem südostasiatischen Urlaubsland sind zuletzt langsam aber stetig gesunken. Deshalb werden nun auch in den 29 sogenannten dunkelroten Zonen, darunter die Hauptstadt Bangkok und der beliebte Ort Pattaya, die nächtlichen Ausgangsbeschränkungen auf 22.00 bis 4.00 Uhr verkürzt. Damit können auch Geschäfte, Einkaufszentren und Restaurants wieder länger öffnen. Thailand wird mehr als 3,3 Millionen Impfdosen aus Europa erhalten. Demnach kommen aus Spanien 2,8 Millionen Dosen des Vakzins von Biontech/Pfizer sowie 165.000 von Astrazeneca. Aus Ungarn erhält das ostasiatische Land 400.000 Rationen Astrazeneca. In Thailand sind bislang gut 25 Prozent der 70 Millionen Einwohner vollständig immunisiert. Bislang wurden die Aborigines in den kleinen Orten im Outback Australiens von Covid-19 weitgehend verschont. Aufgrund der Delta-Variante sind in vielen Gemeinden die Infektionszahlen zuletzt allerdings rasant gestiegen. Ein Grund sind Wohnraummangel und beengte Behausungen. Häufig sind die Orte zudem weit entfernt von Krankenhäusern und Ärzten. Und auch aus medizinischer Sicht sind Australiens Ureinwohner stärker gefährdet als die nicht-indigene Bevölkerung. Eine Studie unter der Leitung der Australian National University (ANU) in Canberra bestätigte, dass das Risiko eines schweren Krankheitsverlaufs in dieser Bevölkerungsgruppe höher ist. “Indigene Australier leiden häufiger unter Diabetes und chronischen Herz- oder Nierenleiden. Und wir wissen, dass Menschen mit Vorerkrankungen bei einer Corona-Infektion besonders gefährdet sind”, so ein Facharzt der ANU.

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.