NACHRICHTEN AUS DER CORONA-PANDEMIE (CCCLXXVI)

Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt weiter an. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) vom Morgen liegt sie bei 37,4 – am Vortag hatte der Wert 36,2 betragen, vor einer Woche 23,5. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 3912 Corona-Neuinfektionen. Vor einer Woche hatte der Wert für Deutschland bei 2480 Ansteckungen gelegen. Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 28 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 19 Todesfälle gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.827.051 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Mehr dazu lesen Sie hier. Die Ansteckungsrate (7-Tage-R-Wert) wird vom Robert-Koch-Institut (RKI) mit 1,23 angegeben (Vortag: 1,31). Laut Divi-Register werden in Deutschland derzeit 548 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt, 258 davon werden beatmet. Rund 4782 Intensivbetten sind in den deutschen Kliniken derzeit noch frei.

Drei Bundesländer weisen derzeit eine Sieben-Tage-Inzidenz von über 50 auf.Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) verzeichnet Nordrhein-Westfalen aktuell 58,8 neue Corona-Fälle pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche. In Berlin sind es 66,2 und in Hamburg 78,3. Schleswig-Holstein schrammt mit 49,9 ebenfalls knapp an der 50er-Schwelle. In Deutschland weisen aktuell drei Regionen eine Sieben-Tage-Inzidenz von über 100 auf. Flensburg liegt mit 109,8 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche an der Spitze der Liste, gefolgt von den Berliner Stadtteilen Neukölln (106,2) und Spandau (100,4). Wuppertal liegt mit 98,8 knapp unter der 100er-Schwelle.

Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA will den Einsatz des Arthritismedikaments Actemra von Roche zur Behandlung schwer erkrankter Covid-19-Patienten in einem beschleunigten Verfahren prüfen. Mit der entzündungshemmenden Arznei sollen Erkrankte behandelt werden, die bereits Kortikosteroide erhalten und Sauerstoff oder eine künstliche Beatmung benötigen. Das Ergebnis der Begutachtung, die sich auf vier klinische Studien stützt, soll bis Mitte Oktober vorliegen.

Kurz vor dem Beginn des neuen Schuljahrs hat die nordrhein-westfälische Bildungsministerin Yvonne Gebauer Luftfilter als nur einen Baustein “in einem Sortiment von Maßnahmen” für sicheren Unterricht bezeichnet. “Luftfilter ersetzen nicht das Lüften”, sagte Gebauer im Deutschlandfunk. Es müsse auch im Herbst und im Winter weiter gelüftet werden. “Lüften bleibt weiter das A und O”, betonte sie. Nordrhein-Westfalen sei insgesamt gut auf den Schulbeginn vorbereitet. Ein Lüftungsprogramm für Kitas und Schulen im Umfang von 90,4 Millionen Euro könne jedoch erst umgesetzt werden, wenn eine entsprechende Bund-Länder-Vereinbarung vorliege. Diese sei zwei Tage vor dem Schulstart allerdings “immer noch nicht fertig”. “Das ist natürlich keine schöne Angelegenheit”, sagte Gebauer.

Die Aufzeichnung der traditionellen Fernseh-Sitzung der Düsseldorfer Karnevalisten soll im Januar nur vor geimpften oder genesenen Gästen stattfinden. Die Mehrheit der Vereine im Dachverband Comitee Düsseldorfer Carneval (CC) befürworte einen entsprechenden Vorstandsbeschluss, teilen die Karnevalisten mit. Die Fernseh-Sitzung, die traditionell an Karneval in der ARD ausgestrahlt wird, wird normalerweise vor 900 Gästen aufgezeichnet. Im vergangenen Jahr fiel die Veranstaltung – wie der Düsseldorfer Rosenmontagszug – der Pandemie zum Opfer. Am 11. September ab 11:11 Uhr wollen die Karnevalsvereine an verschiedenen Stellen in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt Impfaktionen starten. Nach dem neuen Votum der Ständigen Impfkommission (STIKO) zu Impfungen für alle Kinder ab zwölf Jahren sehen sich die Arztpraxen für eine mögliche stärkere Nachfrage gewappnet. Der Vorsitzende des Hausärzteverbands, Ulrich Weigeldt, sagt den Zeitungen der Funke Mediengruppe: “Für impfwillige Jugendliche stehen auch bei steigender Nachfrage die Kinder- und Hausarztpraxen bereit.” Weigeldt kritisiert, die Politik habe Druck auf die STIKO ausgeübt. “Wir haben immer betont, dass die Wissenschaft entscheidet, wann ausreichende Erkenntnisse vorliegen, um Jugendlichen ein Impfangebot zu machen. Dazu hätte es keines Drängens von Politikseite aus bedurft.” Mehr dazu lesen Sie hier. In der Diskussion um ungenutzte Corona-Impfdosen in Deutschland dringen Hausärzte auf eine schnellere Abgabe der Vakzine an die Entwicklungsländer. “Jede Impfstoffdosis, die aktuell in einer Praxis oder einem Impfzentrum liegen bleibt und verfällt, ist eine zu viel”, sagt Ulrich Weigeldt, Bundesvorsitzender des Deutschen Hausärzteverbands, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. “Uns erreichen derzeit immer wieder verzweifelte Nachrichten von Hausärztinnen und Hausärzten, deren Dosen zu verfallen drohen”, so Weigeldt. “Vor dem Hintergrund, dass in einigen Ländern nicht einmal fünf Prozent der Bevölkerung durchgeimpft sind, müssen wir jede logistische Möglichkeit ausschöpfen, um die hier nicht benötigten Impfstoffe für andere, meist ärmere Länder zu retten.” Der Chef der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin an der Kölner Uniklinik Jörg Dötsch begrüßt die Entscheidung der Ständigen Impfkommission (STIKO), die Corona-Impfung für Jugendliche ab 12 Jahren zu empfehlen. “Die Tatsache, dass die STIKO trotz des hohen politischen Drucks so lange und gründlich geprüft hat, sollte Vertrauen schaffen bei den Eltern”, sagt er. Dötsch, der auch Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin ist, verteidigt die STIKO zudem gegen die massive politische Kritik in den vergangenen Wochen, die unter anderem vom SPD-Gesundheitsexperten Karl Lauterbach geäußert wurde. Dieser hatte gesagt, die STIKO habe sich in der Frage der Corona-Impfungen für Kinder möglicherweise “ein bisschen verrannt” und ihr eine “Außenseiterposition” bescheinigt. Dötsch sieht das völlig anders. “In der STIKO sitzen unabhängige Expertinnen und Experten, die Organisation ist unglaublich gründlich und professionell. Es ist wichtig, einer solchen Instanz auch Vertrauen entgegenzubringen.” Rund zweieinhalb Wochen vor Ende der Schulferien in Niedersachsen hat sich die Ständige Impfkommission (STIKO) für allgemeine Corona-Impfungen für alle Kinder ab 12 Jahren ausgesprochen. Bei der niedersächsischen Landesregierung fand diese Entscheidung am Montag Zuspruch. Ministerpräsident Stephan Weil erhofft sich dadurch zusätzlichen Schwung bei den Corona-Impfungen. Die klare Empfehlung, dass der Nutzen der Impfung die Risiken überwiege, “dürfte vielen Eltern sowie den betroffenen Kindern und Jugendlichen die Entscheidung für eine Impfung deutlich erleichtern”, sagte der SPD-Politiker. Nach dem positiven Votum der Ständigen Impfkommission (STIKO) für Corona-Impfungen bei Kindern ab 12 Jahren bereitet Hamburgs Schulbehörde an den weiterführenden Schulen entsprechende Impfangebote vor. “Erstmals empfehlen die Fachleute ausdrücklich die Impfung von Kindern und Jugendlichen ab 12 Jahren”, sagte Schulsenator Ties Rabe von der SPD. Damit sei jetzt die Klarheit geschaffen, auf die viele Eltern, Kinder und Jugendliche, aber auch Ärztinnen und Ärzte lange gewartet hätten. “Hamburg wird deshalb zügig seine Impfangebote für Kinder und Jugendliche ausbauen und erstmals auch an den weiterführenden Schulen für alle Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren Impfangebote machen.” Die Grünen fordern nach dem neuen Votum der Ständigen Impfkommission (STIKO) zu Corona-Impfungen für alle Kinder ab zwölf Jahren rasche konkrete Impfgelegenheiten. “Jetzt braucht es Tempo, um einfach zugängliche Schulhof-Impfangebote für Schülerinnen und Schüler zu schaffen, die dann auch gleich ihren Eltern offen stehen”, sagte Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt. Auch die Aufklärung und die Informationskampagne müssten nun Schritt halten. “Deswegen braucht es gut verständliche Erklärangebote auch für ältere Jugendliche selbst.” Das deutsche Unternehmen Biontech und sein US-Partner Pfizer haben erste Daten für die Zulassung einer Auffrischungsimpfung gegen das Coronavirus bei der US-Arzneimittelbehörde FDA eingereicht. In den kommenden Wochen sollten diese Daten einer Phase-1-Studie auch bei der Europäischen Arzneimittelagentur EMA und weiteren Behörden eingereicht werden, teilten die Unternehmen mit. Weitere Daten sollen folgen. Die Teilnehmer der Phase-1-Studie hätten acht bis neun Monate nach der zweiten Dosis eine Auffrischungsimpfung erhalten. Im Vergleich zu einer zweifachen Impfung hätten bei den Menschen mit Auffrischungsimpfung “signifikant höhere neutralisierende Antikörpertiter” nachgewiesen werden können – sowohl gegen das ursprüngliche Virus als unter anderem auch gegen die Delta-Variante. Der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission (STIKO) hat Vermutungen zurückgewiesen, die Kommission habe sich in der Frage der Impfungen für Kinder über 12 Jahren politischem Druck gebeugt: “Es wird viele geben, die nun glauben, dass die Änderungen in der Empfehlung mit dem politischen Druck auf die STIKO zusammenhängen. Das ist objektiv Unsinn”, sagte der STIKO-Vorsitzende Thomas Mertens. “Wir haben die Empfehlungen deshalb aktualisiert, weil mittlerweile deutlich mehr Daten und Erkenntnisse zur Impfung von Kindern ab 12 Jahren vorliegen”, erklärte Mertens. Die Stiko habe sicher keine geänderte Empfehlung gemacht, weil es den Versuch einer politischen Einflussnahme gegeben habe. Die STIKO spricht sich nun für Corona-Impfungen für alle Kinder und Jugendlichen ab zwölf Jahren aus, wie das Gremium mit Verweis auf einen Beschlussentwurf mitteilte. In Deutschland ist inzwischen fast jeder vierte Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren mindestens einmal geimpft. Aus dieser Altersgruppe kommt der stärkste Zuwachs bei den Erstimpfungen: Innerhalb von einem Monat legte die Impfquote hier um gut neun Prozentpunkte zu. Bei den Senioren waren es nur 1,6 Prozent Zuwachs, was sich dadurch erklären lässt, dass diese Altersgruppe schon überwiegend geimpft ist. Es zeigt sich, dass mithilfe der Jugendlichen sich das Impftempo offenbar merklich beschleunigen lässt. In den mittleren Altersgruppen scheint das Impfpotenzial bereits weitgehend ausgeschöpft. Im Impfquoten-Ranking der Bundesländer bleibt Bremen unangefochtener Spitzenreiter. Die Stadt weist laut aktuellen Daten des Robert-Koch-Instituts bei den komplett Geimpften eine Quote von 67,7 Prozent auf. Dagegen sind in Sachsen noch nicht einmal die Hälfte der Bürgerinnen und Bürger vollständig immunisiert. Im Freistaat beträgt die Quote laut RKI 49,8 Prozent. Damit liegt das Bundesland auf dem letzten Platz. In Deutschland haben inzwischen 47,6 Millionen Menschen einen vollständigen Impfschutz. Das entspricht einer Quote von 57,2 Prozent. Wie aus den aktuellen Impfzahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI) hervorgeht, haben darüber hinaus 52,58 Millionen Personen (63,2 Prozent) mindestens eine Dosis erhalten. Am Sonntag waren allerdings nur wenige Impfungen durchgeführt worden: 27.766 Personen erhielten ihre erste Spritze (inklusive derjenigen, die mit dem Präparat von Johnson & Johnson bereits nach der ersten Dosis vollständig immunisiert sind). 62.803 Bürgerinnen und Bürger bekamen derweil ihre zweite Dosis.

Rund eineinhalb Jahre nach Ausbruch der Pandemie hat das Bundesverfassungsgericht über die große Masse der eingereichten Eilanträge entschieden und sieht sich die zentralen, besonders heiklen Fragen nun im Detail an. Das geht aus den aktuellen Eingangs- und Erledigungszahlen hervor. Demnach waren bis Ende Juli insgesamt 124 reine Eilanträge eingegangen. Davon wurden alle außer einem bereits beschieden. 121 dieser Eilanträge wurden abgelehnt oder erledigten sich anderweitig. Nur in zwei Fällen hatten die Kläger Erfolg. Im Eilverfahren klären die Richter nur, was schlimmere Folgen hätte: wenn sie die Maßnahme jetzt irrtümlicherweise kippen – oder wenn sie in Kraft bleibt und sich später als rechtswidrig herausstellt. Bei dieser Abwägung hatte so gut wie immer der Lebensschutz als überragend hohes Verfassungsgut Vorrang. Trotzdem können die Erfolgsaussichten offen sein. Eine umfangreiche Prüfung findet erst im späteren Hauptverfahren statt. Es kann also passieren, dass Maßnahmen nachträglich noch für verfassungswidrig erklärt werden.

Im Verlauf der Pandemie ist das Spazierengehen bei den Deutschen immer beliebter geworden. In einer Umfrage des Instituts Forsa im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK) gaben 52 Prozent der Befragten im Frühjahr 2021 an, inzwischen häufiger spazieren zu gehen als vor der Krise. Im ersten Lockdown im Mai 2020 hätten dies noch 45 Prozent gesagt. Vor allem bei den Jüngeren zwischen 18 und 39 Jahren sei das Spazieren beliebter geworden, erklärt die TK weiter. 65 Prozent hätten dies für sich entdeckt. Bei den Älteren über 60 Jahren seien es 42 Prozent. Zudem hätten im Frühjahr dieses Jahres 29 Prozent der Befragten angegeben, häufiger zu Hause Sport zu treiben als vor der Pandemie – etwa mit Fitness, Gymnastik oder Krafttraining. Forsa befragte im Mai 2020 und im März 2021 jeweils tausend Menschen telefonisch.

Auf Mallorca und den anderen Balearen-Inseln sollen die geltenden nächtlichen Versammlungsbeschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie mindestens bis zum 15. September verlängert werden. Der veröffentlichte Beschluss der Regierung der spanischen Region muss jedoch erneut vom balearischen Oberlandesgericht gebilligt werden. Bereits seit dem 22. Juli darf man auf den Mittelmeer-Inseln zwischen 1 und 6 Uhr nur mit Menschen des eigenen Haushalts zusammen sein. Das gilt sowohl drinnen als auch draußen, in privaten und in öffentlichen Räumen. Erstmals seit dem 22. Juni werden wieder mehr als 10.000 Menschen in französischen Krankenhäusern wegen einer Covid-19-Erkrankung behandelt. Insgesamt betrage ihre Zahl derzeit 10.151, teilen die französischen Gesundheitsbehörden mit. Die Zahl der Patienten in Intensivstationen ist demnach binnen 24 Stunden um 56 auf 1908 gestiegen. Wegen gestiegener Infektionen ist die Türkei aus deutscher Sicht nun als Hochrisikogebiet eingestuft. Mitten in der Urlaubssaison gelten damit für Menschen, die aus dem bei Touristen beliebten Land einreisen, seit Mitternacht andere Regeln, wie aus einer Mitteilung des Robert-Koch-Instituts hervorgeht. Einreisende, die weder genesen noch geimpft sind, müssen sich nach ihrer Rückkehr für zehn Tage in Quarantäne begeben – ab dem fünften Tag kann diese durch einen negativen Corona-Test beendet werden. Für Kinder unter zwölf Jahren endet die Quarantänepflicht automatisch nach fünf Tagen, wie es auf der Internetseite des Gesundheitsministeriums heißt. Serbienbeginnt an diesem Dienstag mit Auffrischungsimfungen gegen das Coronavirus für bestimmte, besonders gefährdete Personengruppen. Jene Bürger, denen eine dritte Impfung empfohlen wird, würden von der Gesundheitsverwaltung einen entsprechenden Aufruf erhalten, teilte die serbische Regierung mit. Die Drittimpfung könne ab dem 180. Tag nach dem Erhalt der zweiten Dosis verabreicht werden. Empfohlen werde sie allen Menschen über 70, weiterhin Menschen über 60, die in Altenheimen leben, Patienten, die – etwa infolge einer Organtransplantation – das Immunsystem schwächende Medikamente einnehmen müssen, Mitarbeitern des Gesundheitswesen sowie Bürgern, die viel im Ausland unterwegs sind. Ein Altenheim in der griechischen Hafenstadt Volos hat zehn Mitarbeiter vom Dienst suspendiert und zahlt ihnen keine Löhne mehr, weil sie sich nicht gegen das Coronavirus impfen lassen wollten. Es sei das erste Mal, dass eine solche Maßnahme gegen Impfverweigerer in Griechenland getroffen werde. Auch auf der Insel Rhodos seien sechs Mitarbeiter eines Altenheimes vom Dienst suspendiert worden, berichtete der staatliche griechische Rundfunk (ERT). Die Regierung in Athen hatte im Juli gesetzlich geregelt, dass Angestellte von Pflege- und Altenheimen bis zum 16. August geimpft sein müssen. Am 1. September verstreicht dann auch die Frist für Ärzte und alle im Bereich Gesundheit Beschäftigten. Ab dann können auch sie vom Dienst suspendiert werden. Es drohen Geldstrafen bis 200.000 Euro.

Die Bekämpfung der Corona-Pandemie verläuft nach Ansicht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) immer noch zu schleppend. “Die Testraten in weiten Teilen der Welt sind zu niedrig, insbesondere in Ländern mit geringem Einkommen, so dass ein Großteil der Welt blind für die Entwicklung der Krankheit und anfällig für neue Varianten ist”, erklärte die WHO. Die nun in vielen Ländern wegen der ansteckenderen Delta-Variante wieder belasteten Gesundheitssysteme bräuchten schnelle Hilfe wie zum Beispiel Sauerstoffgeräte zur Behandlung Schwerkranker. Allein in den nächsten Monaten seien mehrere Milliarden Dollar für die Anti-Corona-Strategie nötig. Angesichts von mehr Covid-19-Fällen in den ersten fünf Monaten des Jahres 2021 als im gesamten Jahr 2020 befinde sich die Welt immer noch in der akuten Phase der Pandemie – trotz hoher Impfraten in einigen Ländern, die die Bevölkerung vor schweren Krankheiten und Todesfällen schützten, so die WHO. Einem Zeitungsbericht zufolge sollen US-Amerikaner acht Monate nach der letzten Corona-Impfung eine Auffrischungsimpfung erhalten können. Dies berichtet die “New York Times” unter Berufung auf Regierungskreise. Die sogenannten Booster sollen Durchgeimpften bereits ab Mitte September angeboten werden. Die Entscheidung werde noch im Lauf der Woche bekannt geben. Eine Woche vor Beginn der Paralympics in Tokio hat die japanische Regierung den Gesundheitsnotstand wegen rapide steigender Corona-Infektionszahlen verlängert und auf weitere Landesteile ausgedehnt. Der Notstand, der bisher in der Hauptstadtregion und fünf weiteren Präfekturen galt, gelte nun auch in sieben weiteren Präfekturen, teilt die Regierung mit. Für alle Regionen wurde der Notstand, der ursprünglich am 31. August auslaufen sollte, bis zum 12. September verlängert. Das Coronavirus breite sich in Japan “in einem Ausmaß aus, wie wir es noch nie erlebt haben”, sagt der für die Pandemie-Bekämpfung zuständige Minister Yasutoshi Nishimura. In den vergangenen Tagen hatte Japan jeweils mehr als 20.000 Neuinfektionen verzeichnet – so viele wie noch nie seit Pandemie-Beginn. Im Kampf gegen die Pandemie gilt in Australiens zweitgrößter Stadt Melbourne ab heute Abend eine nächtliche Ausgangssperre. Die Maßnahme sei die Reaktion auf eine Reihe von Straßenpartys, ausgelassene Kneipen-Touren und anderen Feiern am vergangenen Wochenende, sagt der Premierminister des Staates Victoria, Dan Andrews. “Viele Leute haben die Regeln gebrochen und sich nicht verhalten, wie sie sollten, wirklich schlechte Entscheidungen getroffen.” Mit der neuen Anordnung müssen die mehr als fünf Millionen Einwohner von Melbourne künftig zwischen 21 Uhr und 5 Uhr morgens zu Hause bleiben. Der ohnehin bestehende Lockdown für Melbourne mit Ausgangsbeschränkungen wird zudem um mindestens zwei Wochen verlängert.

Beitragsfoto © RODNAE Productions (Pexels)

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.