Homo-Segnungen schuld an der Unwetterkatastrophe

“Deutschland braucht das Gebet Polens”

VON WOLFGANG HORN

Nein, für eine Glosse ist das Thema viel zu ernst. Immerhin hat das Juliunwetter mindestens 183 Leben gekostet, Häuser und Einrichtungen sind verwüstet, ungeheuer viele ökonomische Existenzen, Grundstücke, Betriebsanlagen, Gärten, Straßen und Wege wurden zerstört, der Wiederaufbau dauert Jahre und kostet Milliarden Euro. Also keine Glosse über den katholischen Historiker Michael Hesemann aus Düsseldorf, der die Schuld an dieser Katastrophe darin zu erkennen glaubt, daß am ersten Maiwochenende „über hundert Priester in Deutschland den offenen Bruch mit Rom“ gewagt und „zahlreiche Homo-Paare“ gesegnet hätten. Doch, wirklich, hier nachzulesen. Die Naturkatastrophe sei zudem durch „Erscheinungen“ in Vettweiß-Sievernich (Kreis Düren) vorangekündigt worden. Demnach hätten Jesus und Maria eine ortsansässige Hausfrau und “Seherin” vor dem bevorstehenden Unwetter gewarnt. Die Ortschaft ist vor 20 Jahren in erzkatholischen Kreisen durch die “Seherin” bekannt geworden. Offenbar habe man den Zeitgeist oder das eigene subjektive Empfinden über die Gebote Gottes und der Kirche gestellt. Es fehle an Gottesfurcht. In der wirren Abhandlung von Hesemann heißt es weiter, dass sich anschließend zu wenige am Sühnegebet beteiligt hätten (“Wieder hielt sich die Beteiligung in Grenzen und man war an die Geschichte von Sodom und Gomorra erinnert”). Die Folge nach dem letzten Gebetsmarathon mit mangelhafter Beteiligung: “Genau 33 Stunden später setzte der verheerende Starkregen ein.” Tja. Und schließlich empfiehlt Hesemann als Antwort auf die in Deutschland grassierenden Unwetter einen Katholizismus nach polnischem Vorbild: “Deutschland braucht das Gebet Polens, dass es seinen momentanen Irrweg korrigieren möge.” Ein bizarrer Text, in großer Auflage verbreitet und bei YouTube eingestellt. Der Verfasser, Hesemann, wurde in den Neunzigerjahren in esoterischen Kreisen vor allem durch Bücher über Ufos und Aliens bekannt und schwenkte Ende des letzte Jahrhunderts auf katholische Themen um. Er präsentiert sich als Vertrauter von Papst Benedikt XVI. und prahlt mit seiner Nähe zum Vatikan. Zudem solidarisierte er sich mit dem wegen seiner Nachsichtigkeit gegenüber sexuellem Kindesmissbrauch in der Kirche in Verruf geratenen Kardinal Rainer Maria Woelki. Der Chef des Kölner Erzbistums gilt als homophober deutscher Bischof und bekräftigte erst vor wenigen Tagen das Segnungsverbot für gleichgeschlechtliche Paare. Da sage noch einer, vor allem in Querdenkerkreisen und denen von Verschwörungserzählern oder bei Impfgegnern werde geschwurbelt, was das Zeug hält. Es ist hohe Zeit für Vernunft und Aufklärung, für Wissenschaft und Forschung, für Argumente statt Glaubensregeln. Überall in der Gesellschaft.

Kommentar (1) Schreibe einen Kommentar

    • Alfons Kapp
    • 17.05.22, 12:40 Uhr

    Sie unterstellen die Aussagen von Herrn Hesemann gelinde gesagt als fragwürdig. Vielleicht ist es Ihnen möglich einmal die Sache von der Seite Gottes zu betrachten. (Ich hoffe Sie Sie glauben Ihn) Was zur Zeit in unserem Land geschieht geht auf keine Kuhhaut. Wenn Gott so mit uns Menschen verfahren würde wie wir mit Ihm, ich weiß nicht was wir mit ihm machen würden. Vielleicht wieder kreuzigen? Dass tun wir bereits mit unserm handeln, womit wir letztlich die ausgestreckte Hände ausschlagen. Indem wir Homoehe segnen wollen! 100.000 fach Kinder abtreiben, Gott nicht mehr ihn in unser Leben lassen, Sein Wort auf unsere Bedürfnisse umdeuten. Das geht vor die Wand! In Ihrem Kommentar machen Sie sich über Sievernich lustig, so wie man man es mit Lourdes , Fatima, Garabandal etc. gemacht hat. Sievernich ist meines Erachtens die Fortsetzung von diesen Gnadenorten, welche, wie ich hoffe, auch von Ihnen anerkannt wird. Nur das hier die Botschaften mit klaren Ansagen verbunden sind, und zwar von Jesus selbst. Dies glaube ich ganz fest, da er sein Erscheinen in Gestalt des Prager Jesuskindes am 20. Oktober 2020 durch das Sonnenwunder von Sievernich bestätigt hat, bei dem ich selbst anwesend war. Nicht die, die beten und Gott die größtmöglich Ehre erweisen, die zuvor genannten Schandtaten ablehnen sollen einen anderen Weg einschlagen, sondern sie sollen weiter beten, damit diejenigen denen Gottes Gebote gleichgültig sind, sich wieder Gott zuwenden.

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