NACHRICHTEN AUS DER CORONA-PANDEMIE (CCCLXVIII)

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist erneut leicht gestiegen und liegt nun bei 23,1. Wie das Robert-Koch-Institut unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden binnen 24 Stunden 1183 neue Fälle sowie zwei weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus verzeichnet. Vor einer Woche hatte die Inzidenz noch bei 17,8 gelegen. Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Ansteckungen in Deutschland seit Beginn der Pandemie wuchs nach den jüngsten Angaben des RKI auf 3.791.949. Die Gesamtzahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus stieg auf 91.784. Die Zahl der von einer Corona-Infektion Genesenen gab das RKI mit rund 3.667.400 an. Die Ansteckungsrate (7-Tage-R-Wert) wird vom Robert-Koch-Institut (RKI) mit 1,19 angegeben (Vortag: 1,20). Laut Divi-Register werden in Deutschland derzeit 437 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt, 201 davon werden beatmet. Rund 4687 Intensivbetten sind in den deutschen Kliniken derzeit noch frei. Die Zahl der Neuinfektionen steigt weiter. Das Wochenmittel der täglich registrierten Ansteckungen bewegt sich relativ konstant auf die 3000er-Marke zu, wie die von ntv.de ausgewerteten Daten belegen.

Mit Hamburg überspringt das erste Bundesland die Sieben-Tage-Inzidenz von 50. Konkret kommt die Hansestadt auf 54,8. Das benachbarte Schleswig-Holstein weist die zweithöchste Inzidenz aller Bundesländer aus: 42,3. Dort liegt allerdings die Gemeinde mit dem bundesweit höchsten Inzidenzwert. Neumünster steuert aktuell schon auf die nächste neuralgische Marke von 100 zu. Die Kreisfreie Stadt liegt bei 94,8 – und ist damit mit deutlichem Abstand trauriger Führender. Allerdings endeten die Sommerferien in Schleswig-Holstein bereits vor einer Woche, was ein Indiz für die steigenden Zahlen von Neuinfektionen sein kann. Ähnlich verhält es sich nämlich in Mecklenburg-Vorpommern. Auch dort endeten die Sommerferien vor einer Woche, auch dort gibt es eine enorme Dynamik bei der Sieben-Tage-Inzidenz. Dort ging es binnen einer Woche vom Inzidenzwert 8,5 rauf auf 17,4. Die Zahl der Neuinfektionen steigt in Nordrhein-Westfalen weiter. Landesweit liegt die Sieben-Tage-Inzidenz bei 34,0 Ansteckungen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche, wie das Robert Koch-Institut (RKI) mitteilt. Am Samstag hatte der Wert bei 31,3 gelegen, am Freitag bei 30,2. Das bevölkerungsreichste Bundesland verzeichnete damit auch am Sonntag eine höhere Inzidenz als im Bundesschnitt mit 22,6, wie aus den RKI-Angaben hervorgeht.

Vor den Bund-Länder-Beratungen am Dienstag drängen die deutschen Schausteller darauf, im Herbst die Corona-Beschränkungen für Veranstaltungen im Freien aufzuheben. “Wir haben die Maßnahmen bis hier hin mitgetragen, doch es reicht”, sagt der Vizepräsident des Deutschen Schaustellerbunds, Kevin Kratzsch, dem “Spiegel”. Draußen bestehe kaum eine Ansteckungsgefahr, deshalb sollte es im Herbst wieder möglich sein, auch größere Veranstaltungen stattfinden zu lassen, so Kratzsch. “Bei dieser Impflage ist es für uns nicht mehr nachvollziehbar, warum keine Feste und Veranstaltungen im Freien stattfinden dürfen.”

Kurz vor der Konferenz der Ministerpräsidentinnen und -präsidenten mit Kanzlerin Angela Merkel am Dienstag mehren sich die Stimmen, die eine Abkehr vom Inzidenzwert als alleinigem Maßstab zur Bewertung der Infektionslage fordern. So plädiert CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt in der “Bild am Sonntag” für einen neuen “dynamischen 3-I-Wert” aus Impffortschritt, Intensivbettenauslastung und Inzidenz. Mecklenburg-Vorpommerns Regierungschefin Manuela Schwesig fordert eine Corona-Ampel. “Sie muss neben den aktuellen Corona-Zahlen auch die Auslastung der Krankenhäuser und Intensivbetten und den Impffortschritt berücksichtigen.”

Ungeimpfte sollten nach Ansicht von Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher künftig nur mit negativem PCR-Test Geimpften und Genesenen gleichgestellt werden. “Antigen-Schnelltests sind nicht zuverlässig genug”, sagt der SPD-Politiker der “Frankfurter Allgemeinen Zeitung”. Außerdem sollte eine Quarantäne nach Reisen in Risikogebiete nur bei einem negativen PCR-Test nach fünf Tagen aufgehoben werden können. Es werde zudem darauf hinauslaufen, “dass bestimmte Beschränkungen nur für Ungeimpfte gelten”, sagt Tschentscher. Einen weiteren Lockdown für Wirtschaft, Kultur, Bildung und das private Leben könne man so vermeiden. Die Ministerpräsidenten von Niedersachsen und Baden-Württemberg, Stephan Weil von der SPD und Winfried Kretschmann von den Grünen, haben sich dafür ausgesprochen, Corona-Tests künftig in der Regel nicht mehr gratis anzubieten. “Ich halte es ausdrücklich für richtig, dass Ungeimpfte ab dem Herbst ihre Tests selbst bezahlen müssen. Bis dahin hatte jeder die Möglichkeit, sich kostenfrei impfen zu lassen”, sagte Weil dem “Tagesspiegel”. Kretschmann sagte der “Stuttgarter Zeitung/Stuttgarter Nachrichten”: “Auf Dauer wird die öffentliche Hand die Tests nicht finanzieren können. Das ist auch eine Frage von fairer Lastenverteilung, denn es gibt ja ein kostenfreies Impfangebot für alle.”

SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz hofft, dass es gelingt, noch viele Menschen von der Notwendigkeit einer Schutzimpfung zu überzeugen. “Unsere Nachbarn, unsere Freunde, Familienangehörige, Kollegen im Betrieb, den Stammtisch”, nennt er in Eckernförde während seiner Wahlkampf-Tour als Beispiele. Die vielen Millionen Menschen, die sich bereits impfen ließen, seien ein Beweis, dass das ordentlich laufe. “Keiner von uns ist zum Alien geworden und wir sind jetzt einfach sicherer”, sagt Scholz. Wenn die Menschen wieder stärker in die Innenräume gingen, zum Beispiel in Restaurants, dann müsse man sagen, dass nur diejenigen rein können, die geimpft, getestet oder genesen sind. Ungeimpfte müssten ihre Tests dann selbst bezahlen. Scholz nennt Oktober als möglichen Zeitpunkt dafür. Der Grünen-Vorsitzende Robert Habeck sieht die Erweiterung der Rechte für Geimpfte als zwangsläufige Entwicklung an. Es sei “völlig eindeutig”, dass Geimpfte mehr Rechte haben, sagt Habeck im ZDF. “Das geht ganz automatisch in diese Richtung und ist auch richtig so.” Er appelliert an die Verantwortung der Bürger, lehnt eine Impfpflicht jedoch ab. “Es wird einen Unterschied geben im Zugang von Rechten und in der Freiheit des Lebens zwischen Geimpften und Ungeimpften”, sagt der Grünen-Chef. Die Forderung nach mehr Rechten für Geimpfte bedeute aber nicht, “Ungeimpfte auszuschließen”. Jeder habe auch “das Recht, sich nicht impfen zu lassen”, so Habeck. Er betont zugleich: “Aber man hat nicht das Recht, dass alle Geimpften und der Rest der Gesellschaft und die Kinder dann Rücksicht darauf nehmen, weil man sich selbst entschieden hat, sein eigenes Leben und die Gesellschaft zu gefährden.” Grünen-Chef Robert Habeck fordert Nicht-Geimpfte mit deutlichen Worten zum Impfen auf. Kostenpflichtige Corona-Tests seien “die falsche Maßnahme, die Leute zum Impfen zu motivieren”, sagt Habeck im ZDF-Sommerinterview. “Die bessere Maßnahme ist diese: den inneren Schweinehund mal einen kräftigen Tritt in den Hintern zu geben, also diese Trägheit, die wahrscheinlich einen Gutteil der Menschen noch in sich hat, zu überwinden, indem man einfach sagt: Komm, hier ist das. Du kannst einfach da hingehen, Du kriegst den Impfausweis und eine Spritze im Arm und fertig.” Vor den Bund-Länder-Beratungen am Dienstag über den Corona-Kurs spricht sich die Linken-Vorsitzende Susanne Hennig-Wellsow gegen Privilegien für Geimpfte aus. “Ich möchte nichts von Sonderrechten für Geimpfte hören”, sagt Hennig-Wellsow der “Augsburger Allgemeinen”. Die Gesellschaft müsse solidarisch zusammenstehen und Rücksicht aufeinander nehmen. Angesichts der geringeren Nachfrage nach Corona-Impfungen wollen die Bundesländer mindestens 2,3 Millionen ungenutzte Impfdosen an den Bund zurückgeben. Dies ergibt eine Umfrage der “Welt”. Demnach planen 14 Bundesländer die Rückgabe und werden bis Montag Zahlen an das Bundesgesundheitsministerium melden. Bayern sei noch dabei, die Zahl der Dosen zu ermitteln, die es wieder abgeben will. Schleswig-Holstein habe keine Angaben gemacht. Nur das Saarland sehe keine Notwendigkeit. Für den Hamburger Virologen Jonas Schmidt-Chanasit macht die Entwicklung in Großbritannien nach der Lockerung der Corona-Maßnahmen trotz hoher Inzidenz Hoffnung. “Die Entwicklung in Großbritannien zeigt, dass man nicht einfach behaupten kann: ‚Wenn wir fast alle Maßnahmen aufheben, läuft alles aus dem Ruder‘. Wir sehen jetzt genau das Gegenteil”, sagt er. Die Lage dort sei zwar nicht eins zu eins auf andere Länder übertragbar. “Aber das macht doch Hoffnung, dass man durch die Impfungen so etwas erreichen kann, dass man trotz Aufhebung fast aller Maßnahmen auch sinkende Fallzahlen sieht und keine Überlastung des Gesundheitssystem.”

In Frankreich sind unter anderem Restaurantbesuche und Zugreisen ab Montag nur noch mit einem Nachweis über Corona-Impfung, Genesung oder einen negativen Test erlaubt. Gleichzeitig tritt eine Impfpflicht für Gesundheitspersonal in Kraft. Die verschärften Gesundheitsregeln sollen für Personen über 18 Jahre bis Mitte November gelten. Der Nachweis über eine vollständige Impfung, Genesung oder negativen Test wird damit nun in Restaurants, Cafés, Zügen, Fernreisebussen, Flugzeugen, auf Messen und in Gesundheitseinrichtungen Pflicht. Der digitale Gesundheitspass wird bereits seit Mitte Juli in Kinos, Museen oder bei Großveranstaltungen verlangt. Für Minderjährige im Alter von 12 bis 17 Jahren soll der Nachweis ab 30. September zwingend werden. Mitarbeiter im Gesundheitsbereich haben bis zum 15. September Zeit, um sich impfen zu lassen. Für Urlauber im Süden Frankreichs gelten seit diesem Sonntag schärfere Corona-Regeln bei der Rückkehr nach Deutschland. Die südfranzösischen Regionen Okzitanien und Provence-Alpes-Côte d’Azur sowie Korsika wurden als Hochrisikogebiete eingestuft, wie das Robert-Koch-Institut mitteilt. Bei der Rückkehr müssen Ungeimpfte eine zehntägige Quarantäne antreten, die frühestens ab dem fünften Tag durch Übermittlung eines Testnachweises beendet werden kann. Kinder unter zwölf Jahren werden fünf Tage nach der Einreise automatisch von der Quarantäne befreit. Neue Hochrisikogebiete sind auch die französischen Überseegebiete Guadeloupe, Martinique, Réunion, St. Martin und St. Barthélemy, wie das RKI weiter mitteilte. Auch eine Reihe weiterer Länder wurde entsprechend eingestuft, darunter Mexiko, Marokko, Algerien und Thailand. Weiterhin als Hochrisikogebiet eingestuft sind zudem Spanien, Zypern, Großbritannien und Russland. Die Niederlande ausgenommen ihrer überseeischen Teile gelten dagegen nicht mehr als Hochrisikogebiet.

Die chinesische Stadt Wuhan, die als Ausgangspunkt der Pandemie gilt, hat nach Behördenangaben einen Massentest ihrer mehr als elf Millionen Einwohner abgeschlossen. Die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua meldet unter Berufung auf den Behördenvertreter Li Tao, dass seit Dienstag fast alle Einwohner getestet worden seien – mit Ausnahme von Kindern unter sechs Jahren und Studenten, die in den Semesterferien verreist seien. Vergangene Woche hatten die Behördensieben neue Corona-Fälle bei Wanderarbeitern in Wuhan bekanntgegeben. Bei dem daraufhin angeordneten Massentest wurden laut Xinhua bis Samstag 37 symptomatische und 41 asymptomatische Infektionsfälle entdeckt. Saudi-Arabien zahlt den Hinterbliebenen von an Covid-19 gestorbenen Mitarbeitern des Gesundheitswesens je rund 113.000 Euro Entschädigung. Heute wurde mit der Auszahlung begonnen, wie die staatliche Nachrichtenagentur SPA berichtet. Das Geld gehe an die Familien “medizinischer Fachkräfte, die ihr Leben im Kampf gegen die Pandemie geopfert haben, um die Gesundheit und Sicherheit der Bürger und Einwohner des Königreichs zu schützen”. Das Land hatte die Maßnahme im Oktober angekündigt. Wie viele Pflegekräfte in Saudi-Arabien nach einer Coronavirus-Infektion starben, ist nicht bekannt. Insgesamt wurden seit Pandemiebeginn nach offiziellen Angaben mehr als 532.000 Infektionsfälle und mehr als 8300 Todesfälle verzeichnet. Der Iran hat mehr Corona-Tote und Neuinfektionen binnen eines Tages als je zuvor registriert. Das Gesundheitsministerium in Teheran meldet 542 Todesfälle und fast 40.000 Neuinfektionen seit dem Vortag. Die Delta-Variante des Virus wird als Ursache für den Anstieg der Zahlen angegeben. Nach offiziellen Angaben sind damit mittlerweile über 94.000 Menschen im Iran an Corona gestorben, bei mehr als 4 Millionen nachgewiesenen Infektionen seit Beginn der Pandemie. Wie in vielen Ländern dürfte aber auch im Iran die Dunkelziffer deutlich höher liegen. In Tunesien nimmt die Impfkampagne Fahrt auf. Das Gesundheitsministerium meldet 551.000 Impfungen binnen 24 Stunden. Das Land kämpft infolge des Virus mit überfüllten Intensivstationen und Notaufnahmen. Bislang verzeichnet Tunesien mehr als 20.000 Todesfälle und über 610.000 Coronavirus-Infektionen. Das langsame Tempo der Impfungen und der Umgang mit der Pandemie hatten Proteste gegen die Regierung von Premierminister Hichem Mechichi ausgelöst, infolgedessen er vor zwei Wochen von Präsident Kais Saied abgesetzt wurde. Bis Mitte Oktober sollen nach Angaben des Ministeriums nun 50 Prozent der 11,6 Millionen Einwohner geimpft sein. Die Impfkampagne lief bislang eher schleppend: In dem nordafrikanischen Staat sind bislang nur acht Prozent der insgesamt 11,5 Millionen Einwohner vollständig gegen das Virus geimpft. Täglich werden 2000 bis 3000 Neuinfektionen gemeldet. Seit Beginn der Pandemie starben annähernd 21.000 Menschen mit oder an dem Virus. Für die Aktion wurden hunderte Einrichtungen wie etwa Schulen zu Impfzentren umfunktioniert. Nach Angaben eines Beraters von Präsident Kais Saied soll das Präparat des Herstellers Astrazeneca gespritzt werden. Bei einer Impfaktion vor zweieinhalb Wochen, zu der alle Erwachsenen eingeladen waren, kam es zu Massenaufläufen. Mehrfach musste die Polizei einschreiten. Damals waren die Bestände an Impfdosen äußerst knapp. Inzwischen bekam das Land knapp sechs Millionen Impfdosen aus dem Ausland gespendet. Angesichts steigender Zahlen an neuen schweren Corona-Fällen gelten in Israel seit Sonntag wieder strengere Beschränkungen. Bei Veranstaltungen im Freien mit mehr als 100 Teilnehmern muss nun wieder Maske getragen werden. Kleinere Veranstaltungen dürfen nur noch Geimpfte, Genesene oder Menschen mit negativem Corona-Testergebnis besuchen. Auch Kinder müssen ein negatives Ergebnis vorzeigen. Das israelische Kabinett hatte die Maßnahmen vergangene Woche beschlossen. Zuvor waren in dem 9,3-Millionen-Einwohner-Land an mehreren Tagen hintereinander deutlich mehr als 3000 neue Infektionen täglich verzeichnet worden. Einen neuen Höchststand gab es bei schwerkranken Covid-Patienten. Wie das Gesundheitsministerium am Sonntag berichtete, wurden am Samstag 348 Schwerkranke in den Krankenhäusern behandelt. Davon waren 71 in kritischem Zustand. In Israel sind etwa 58 Prozent der Bevölkerung geimpft. Mehr als 422.000 Menschen haben sogar schon eine dritte Spritze erhalten. Die Nebenwirkungen einer dritten Corona-Impfung mit dem Vakzin von Biontech/Pfizer sind einer Befragung des israelischen Krankenversicherers Clalit zufolge weitgehend vergleichbar mit denen bei der zweiten. Clalit erklärte, er habe von Ende Juli bis Anfang August rund 240.000 Personen ein drittes Mal mit dem Vakzin geimpft. Diese seien später dazu befragt worden. 4500 der Geimpften hätten an der Befragung teilgenommen. 88 Prozent von ihnen hätten erklärt, sich nach der dritten Impfung “genauso oder besser” wie nach der zweiten gefühlt zu haben. 31 Prozent hätten über Nebenwirkungen berichtet, zumeist über Schmerzen an der Einstichstelle. Ein Prozent habe sich aufgrund von Nebenwirkungen in medizinische Behandlung begeben, 0,4 Prozent hätten Atemprobleme gehabt. Clalit verwies darauf, dass es sich nur um erste und selbst berichtete Einschätzungen handele. Gleichwohl ließen sich daraus schon Rückschlüsse ziehen. In Brasilien verzeichnet das Gesundheitsministerium 43.033 Neuinfektionen mit dem Coronavirus binnen 24 Stunden. Die Gesamtzahl seit Beginn der Pandemie steigt damit auf mehr als 20,15 Millionen. Weltweit ist das der dritthöchste Wert nach den USA und Indien. 990 weitere Menschen starben in Brasilien mit oder an dem Virus, insgesamt sind es laut Regierung 562.752 Todesfälle – mehr Corona-Tote registrieren nur die USA. Indien meldet 39.070 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Die Gesamtzahl der nachgewiesenen Ansteckungsfälle steigt laut Gesundheitsministerium damit auf mehr als 31,93 Millionen. Weltweit weisen nur die USA mehr Infektionsfälle auf. In Indien, wo rund 1,36 Milliarden Menschen leben, starben 491 weitere Personen in Zusammenhang mit dem Coronavirus. Insgesamt sind es damit 427.862 Corona-Tote. In den USA steigt die Zahl der Neuinfektionen um mindestens 41.059 binnen 24 Stunden. Das ergibt eine Reuters-Zählung auf Basis offizieller Daten. Insgesamt wurde damit in mehr als 35,91 Millionen Fällen das Coronavirus nachgewiesen. Die Zahl der Todesfälle in Zusammenhang mit dem Virus steigt um mindestens 205 auf 614.831. Weltweit verzeichnen die USA die höchsten Infektions- und Totenzahlen. Angesichts eines neuen Höchststands bei den Neuinfektionen in den USA warnt ein ranghoher Vertreter des Gesundheitswesens vor einem “Versagen” seines Landes. “Wir hätten niemals so weit kommen dürfen”, sagt der Leiter der Forschungsbehörde National Institutes of Health (NIH), Francis Collins, dem Sender ABC. Zuvor waren 118.000 neue Infektionsfälle binnen 24 Stunden registriert worden, so viele wie seit Februar nicht mehr. “Wären wir damit erfolgreicher gewesen, alle zum Impfen zu bewegen, wären wir nicht in dieser Situation”, sagt Collins. “Jetzt zahlen wir einen schrecklichen Preis”. Er warnt vor einer weiteren Ausbreitung des Virus, wenn die Millionen von Kindern, die derzeit noch ungeimpft sind und bald aus den Sommerferien zurückkehren, nicht dazu verpflichtet werden, in der Schule Masken zu tragen.

Beitragsfoto © kfuhlert (Pixabay)

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