NACHRICHTEN AUS DER CORONA-PANDEMIE (CCCLXI)

Die Gesundheitsämter haben dem Robert Koch-Institut (RKI) 847 Neuinfektionen gemeldet. Vor einer Woche waren es 958 Ansteckungen. Die Sieben-Tage-Inzidenz gibt das RKI mit 17,8 an, das sind 0,3 Punkte mehr als Vortag. Deutschlandweit wurde ein neuer Todesfall im Zusammenhang mit Covid-19 verzeichnet. Die Ansteckungsrate (7-Tage-R-Wert) wird vom Robert-Koch-Institut (RKI) mit 1,16 angegeben (Vortag: 1,18). Laut Divi-Register werden in Deutschland derzeit 361 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt, 184 davon werden beatmet. Rund 20.273 Intensivbetten sind in den deutschen Kliniken derzeit noch frei. In der auslaufenden Woche haben die Behörden der Bundesländer insgesamt 15.155 Coronafälle neu registriert. Das sind 3466 Fälle mehr (+29,7 Prozent) als in der vergangener Woche – damals wurden insgesamt 11.689 Fälle gemeldet. Es ist die vierte Woche in Folge, in der in der Wochenbilanz mehr Fälle als in der Vorwoche ausgewiesen werden.

Hessen ist das einzige Bundesland, in dem die Sieben-Tage-Inzidenz heute gesunken ist. In Sachsen blieb der Wert unverändert – weil dort auch keine Zahlen für heute gemeldet wurden. In 14 von 16 Bundesländern steigt somit der Wert im Vergleich zum Vortag. Die höchste Sieben-Tage-Inzidenz weist aktuell Hamburg aus mit 37,6.

Nach sechs Wochen Ferien beginnt in Schleswig-Holstein und in Mecklenburg-Vorpommern heute das neue Schuljahr. Es sind die ersten Bundesländer, in denen der Unterricht wieder startet. In den Innenräumen müssen in Schleswig-Holstein alle in den ersten drei Wochen, in Mecklenburg-Vorpommern die ersten zwei Wochen des Schuljahres Corona-Masken tragen. Schüler und Lehrer, die nicht geimpft oder genesen sind, müssen sich zweimal pro Woche selbst testen. Auf den Schulhöfen darf die Maske abgesetzt werden. In Mecklenburg-Vorpommern soll es in der zweiten Schulwoche Impfangebote für Jugendliche ab 16 Jahren in der Schule geben, erst einmal soll aber diese Woche der Bedarf dafür abgefragt werden.

In Rheinland-Pfalz geht die Impfkampagne in eine neue Phase. Nach den Angeboten in den Impfzentren des Landes und bei niedergelassenen Ärzten werden ab heute auch insgesamt 200 Impfbusse in allen Teilen des Landes unterwegs sein. Bisher haben 63 Prozent der Menschen in Rheinland-Pfalz zumindest eine Erstimpfung erhalten. Vollständig geimpft sind gut 52 Prozent. Der SPD-Fraktionsvorsitzende Rolf Mützenich schließt Nachteile für Ungeimpfte nicht aus. “Private Anbieter können natürlich Geimpften oder Genesenen Vorteile gewähren”, sagte er der “Rheinischen Post”. Staatliche Stellen müssten allen gleichermaßen ihre Leistungen anbieten. Doch auch dort könnten durch Hygienekonzepte oder Corona-Tests Nachteile für Ungeimpfte entstehen. Dabei handle es sich jedoch nicht um exklusive Rechte für Menschen mit einer Corona-Impfung, betonte Mützenich. “Exklusiv-Rechte halte ich für den falschen Begriff, weil bisher eingeschränkte Grundrechte wieder gelten”, so der SPD-Fraktionschef. Die FDP-Fraktion im Bundestag kritisiert den Vorschlag des Gesundheitsministeriums, ohne Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) Jugendlichen ab zwölf Jahren bundesweit ein Impfangebot zu unterbreiten. “Wenn die Gesundheitsminister die Impf-Empfehlung an der STIKO vorbei ändern, kommt das einer Entmachtung gleich”, sagte Andrew Ullmann, Obmann der FDP im Gesundheitsausschuss des Bundestags, dem “Tagesspiegel”. Ullmann, der auch Universitätsprofessor für Infektiologie an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg ist, fordert eine stärkere Einbindung des Parlaments. Mit seinen demonstrativen Zweifeln an Corona-Impfungen stellt sich Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger nach Ansicht von Ministerpräsident Markus Söder zunehmend ins politische Abseits. “Meine Sorge ist, dass er sich in eine Ecke manövriert, aus der er selber nicht mehr herauskommt”, sagte CSU-Chef Söder im ZDF-Sommerinterview in Nürnberg. Er mache sich “a bissl” Sorge um Aiwanger, der auch bayerischer Wirtschaftsminister in Söders Kabinett ist. Söder betonte, es gehe dabei nicht um die Frage, ob er sich impfen lassen wolle oder nicht, dies stehe jedem frei. Aber der Sound und der Sprech dahinter seien problematisch. Wenn Aiwanger etwa von Nebenwirkungen spreche, bei dem ihm “die Spucke wegbleibt” oder er beispielsweise sage, es sei nicht bewiesen, ob die Impfstoffe wirkten. “Da muss man aufpassen”, sagte Söder. In ihrem Streit über Corona-Impfungen hat Bayerns Vize-Regierungschef Hubert Aiwanger neue Kritik von Ministerpräsident Markus Söder scharf zurückgewiesen. “Es ist eine bewusste Falschbehauptung, ich hätte gesagt, dass nicht bewiesen sei, ob Impfstoffe wirken”, sagte Aiwanger der dpa nach Söders Kritik im ZDF-Sommerinterview. “Ich habe im Gegenteil gesagt, Impfen ist ein wichtiger Baustein im Kampf gegen Corona, aber es muss freiwillig bleiben.” Zudem hatte Söder im Interview Aiwanger gewarnt, “an irgendeinem Rand” nach Wählerstimmen zu fischen: “Das ist ein totaler Trugschluss. Die Leute wählen am Ende richtige ‘Querdenker’.” Dazu sagte Aiwanger: “Es ist eine Unverschämtheit, mich als ‘Querdenker’ abstempeln zu wollen, weil ich gegen die Impfpflicht bin und mehr Sensibilität einfordere beim Thema Impfen von unter 12-Jährigen, was auch die Stiko bisher nicht empfiehlt.” Die Ständige Impfkommission (STIKO) bleibt trotz politischen Drucks bei ihrer abwartenden Haltung zur Impfung von Kindern und Jugendlichen. Der STIKO-Vorsitzende Thomas Mertens sagte im NDR, es gebe noch zu wenige Daten über mögliche gesundheitliche Folgeschäden für 12- bis 17-Jährige. “Wir sagen, wir können nicht eine generelle Empfehlung aussprechen, solange wir diesbezüglich nicht die notwendige Datensicherheit haben.” Politischer Druck für eine schnelle Entscheidung habe keinen Einfluss auf die STIKO, machte Mertens deutlich. “Es kann durchaus sein, dass wir unsere Empfehlung ändern werden, aber sicher nicht, weil Politiker sich geäußert haben”, sagte der STIKO-Vorsitzende. SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach begrüßt den Vorschlag von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, eine Impfung auch für Kinder und Jugendliche zu empfehlen. “Dass die Politik Fakten schafft, ist richtig”, sagt er im Deutschlandfunk. “Wir wollen verhindern, dass Schulausfall und Krankheit kommen.” Die Haltung der Ständigen Impfkommission (STIKO), die derzeit keine Impfung von Kindern und Jugendlichen empfiehlt, wertet Lauterbach als Außenseiterposition. International nehme die Zahl der Studien zu, die eine Impfung empfehlen. Gleichwohl würdigt Lauterbach die Arbeit der STIKO, sie sei nicht überflüssig. Heute beraten die Gesundheitsminister von Bund und Ländern über Spahns Vorschlag. Niedersachsens Landesregierung zeigt sich vor der Gesundheitsministerkonferenz am Montag offen für einen unterschiedlichen Umgang mit Ungeimpften und Geimpften. “Wenn beispielsweise Veranstalterinnen und Veranstalter den Zugang nur noch geimpften Menschen ermöglichen wollen, ist das nachvollziehbar. Wichtig ist allerdings, dass Menschen, die aufgrund ihres Alters oder aus gesundheitlich medizinischen Gründen nicht geimpft werden können, weiterhin Zutritt mit einem negativen Testnachweis erhalten”, hieß es auf “Welt”-Anfrage aus dem Gesundheitsministerium in Hannover. Neben Niedersachsen verstärken auch weitere Bundesländer den Druck, Geimpften mehr Rechte einzuräumen als Ungeimpften. “Das ist keine Ausgrenzung der Nicht-Geimpften, sondern eine Wiederherstellung der verfassungsmäßigen Rechte der vollständig Geimpften”, sagte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder im ZDF-“Sommerinterview”. Söder deutete an, dass bald Stadionbesuche oder Übernachtungen in Hotels nur noch vollständig Geimpften offen stehen könnten. Die Politik müsse für solche Unterscheidungen “den Rahmen setzen”, sagte auch Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) der “Welt am Sonntag”. Zuvor hatte Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock ebenfalls Vorteile für Geimpfte gegenüber Nicht-Geimpften als “legitim” bezeichnet. “Es kann ja nicht sein, dass die Freiheitsrechte aller eingeschränkt werden, weil sich ein Teil nicht impfen lassen will”, sagte sie dem Berliner “Tagesspiegel”.

Die Impfstoff-Hersteller Pfizer und Moderna haben einem Zeitungsbericht zufolge in den jüngsten Lieferverträgen für die Europäische Union die Preise angehoben. Wie die “Financial Times” unter Berufung auf Vertragsunterlagen berichtet, kostet eine Dosis des Vakzins von Pfizer und Biontech nun 19,50 Euro statt bisher 15,50 Euro. Der Moderna-Impfstoff kostet demnach je Dosis nun 25,50 Dollar statt bisher 22,55 Dollar. Der neue Preis von Moderna liege aber unter dem ursprünglich vereinbarten Betrag von 28,50 Dollar, weil das Auftragsvolumen gestiegen sei. Von beiden Unternehmen waren zunächst keine Stellungnahmen zu erhalten. Reisen nach England wird wieder leichter: Ab Montag entfällt für Corona-Geimpfte aus der EU und den USA die bisher geltende Quarantäne-Pflicht. Reisende aus Frankreich fallen wegen der dortigen Verbreitung der Beta-Variante des Coronavirus nach britischen Regierungsangaben nicht unter die neue Regelung. Die Befreiung von der Quarantäne-Pflicht gilt nach Behördenangaben für alle, die vollständig mit einem von der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA oder der US-Behörde FDA zugelassenen Impfstoff geimpft sind. Die britischen Gesundheitsbehörden haben angesichts des Vormarsches der Deltavariante alle Schwangeren aufgefordert, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Einen entsprechenden offenen Brief an schwangere Frauen, Hausärzte und Geburtshelfer veröffentlichte die leitende Hebamme des Gesundheitsdienstes in England, Jacqueline Dunkley-Bent. Sie wies auf eine neue Studie hin, wonach sich bei ungeimpften Schwangeren das Risiko einer schweren Erkrankung erhöht hat, seit die Delta-Variante im Land grassiert. Der Impfstoff könne Schwangere davor schützen, ins Krankenhaus zu müssen, erklärte Dunkley-Bent in dem Schreiben. Er könne das Leben von Mutter und Kind retten. Trotz der anhaltenden Corona-Pandemie hofft Frankreich auf 50 Millionen ausländische Sommerurlauber in diesem Jahr. “Wir rechnen damit, in diesem Jahr 50 Millionen ausländische Touristen willkommen heißen zu können – gegenüber 35 Millionen im Vorjahr und 90 Millionen im Jahr 2019”, sagte Tourismus-Staatssekretär Jean-Baptiste Lemoyne der Zeitung “Journal du Dimanche”. Den Großteil der Touristen machen laut Lemonye derzeit Reisende aus den EU-Ländern Deutschland, Niederlande und Belgien aus. Aus Großbritannien kämen hingegen wegen der dort geltenden strikten Quarantäne-Regeln nach wie vor wenige Touristen. Auch der vor allem für die Hauptstadt Paris wichtige Tourismus aus Asien sei noch nicht wieder in die Gänge gekommen. Italien hat in seiner Impfkampagne gegen das Coronavirus ein Etappenziel erreicht. Mit 32,4 Millionen Menschen seien 60 Prozent der Bevölkerung über 12 Jahren vollständig geimpft, teilte der außerordentliche Kommissar für den Corona-Notfall, Francesco Figliuolo, mit. Bis Ende September wolle Italien die Marke von 80 Prozent und damit ihm zufolge eine Herdenimmunität erreicht haben. Hacker haben die offizielle Website der italienischen Region Latium, zu der auch die Hauptstadt Rom gehört, angegriffen und dabei das Buchungsportal für Corona-Impftermine lahmgelegt. Es werde daran gearbeitet, “die Unterbrechung der Leistungen” zu beheben, teilte die Regionalverwaltung am Sonntag auf Twitter mit. Sowohl die offizielle Website www.regione.lazio.it als auch das Corona-Buchungsportal der Region waren am Sonntag vorerst nicht erreichbar. Nach Behördenangaben liegt die Impfquote in Latium derzeit bei rund 66 Prozent der erwachsenen Bevölkerung. Der Anteil der hochansteckenden Delta-Variante an den Corona-Infektionen betrage aktuell rund 80 Prozent.

In den USA bekommt die ins Stocken geratene Impfkampagne wieder Schwung. Waren im Juni nur rund eine halbe Million Menschen pro Tag zur Impfung erschienen, so wurden am Sonntag 816.000 Dosen verabreicht, darunter 517.000 Erstimpfungen, wie ein leitender Beamter des Weißen Hauses auf Twitter schreibt. Die Daten seit dem 5. Juli zeigten einen “steten Anstieg”, erklärt Cyrus Shahpar. Dem Beamten zufolge lagen auch die Impfzahlen der vergangenen Tage deutlich über jenen der Vorwoche. Obwohl der Zoo in der indonesischen Hauptstadt Jakarta aufgrund der Corona-Krise seit Juni geschlossen ist, sind zwei Sumatra-Tiger an Covid-19 erkrankt. Die beiden Männchen Tino und Hari seien nach grippeähnlichen Symptomen Mitte Juli positiv auf das Coronavirus getestet worden, seien aber nach eingehender Behandlung weitgehend wiederhergestellt, teilte Jakartas Park- und Forstverwaltung mit. Wo sich die vom Aussterben bedrohten Raubkatzen angesteckt haben, sei ein Rätsel, erklärte Behördenleiterin Suzi Marsitawati. “Wir haben alle Pfleger und Wärter, die mit den Tigern Kontakt hatten, überprüft, aber zu dem Zeitpunkt, als diese krank waren, war niemand infiziert.” Die Suche gehe weiter. Youtube hat den Sender Sky News Australia wegen dessen Corona-Berichterstattung für eine Woche gesperrt. Eine Youtube-Sprecherin bestätigte den Vorwurf an den Sender, falsch über die Pandemie informiert zu haben. Man habe klare und gesicherte Grundsätze, um die Verbreitung von Covid-19-Fehlinformationen zu verhindern, hieß es in einer Stellungnahme. Detaillierte Angaben zu den beanstandeten Inhalten machte Youtube nicht. Laut einem Bericht der britischen Zeitung “The Guardian” hatte Sky News Australia zahlreiche Videos gepostet, die die Existenz von Covid-19 leugneten oder dazu ermunterten, gegen Corona das Malaria-Mittel Hydroxychloroquin oder das Anti-Wurmmittel Ivermectin einzunehmen. Sky News Autralia bewertete die Sperrung als einen “Anschlag auf die Gedankenfreiheit”. Rund 300 Soldaten der australischen Armee (ADF) überwachen heute die Ausgangssperre in Sydney. Die Polizei des Bundesstaates New South Wales hatte zuvor um militärische Hilfe bei der Durchsetzung der Corona-Maßnahmen gebeten. “Polizeibeamte werden von ADF-Mitgliedern unterstützt, wenn sie Lebensmittelpakete ausliefern, Hausbesuche machen und die Einhaltung der Ausgangssperre und der Anordnungen zur Selbstisolierung kontrollieren”, sagt Polizeichef Mick Fuller. Sydney befindet sich als größte Stadt des Landes bereits seit Wochen im Lockdown. Für mehr als fünf Millionen Einwohner beginnt nun die sechste Woche der Ausgangssperre, die bis Ende August dauern soll. Die Menschen dürfen ihre Häuser nur zum Sport, zum Arbeiten, aus Gesundheitsgründen und zum Einkaufen von lebensnotwendigen Gütern verlassen. Wegen der Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus in Australien gilt jetzt auch im nordöstlichen Bundesstaat Queensland ein strikter Lockdown. Die Maßnahmen waren am Wochenende zunächst für drei Tage verhängt worden, sollen nun aber bis mindestens nächsten Sonntag verlängert werden, wie die Gesundheitsbehörden nun mitteilen. Im Süden der Region ist die Zahl der Infektionen mittlerweile auf 31 gestiegen. Sie hängen alle mit einem positiv getesteten 17-jährigen Schüler zusammen. Unter den betroffenen Gebieten sind auch die Metropole Brisbane und die beliebte Urlaubsregion Gold Coast. Die Menschen dürfen nur noch in Ausnahmefällen ihre Häuser verlassen. Angesichts einer Rekordzahl an Neuinfektionen hat Thailand die Corona-Regeln nochmals verschärft. Die nächtliche Ausgangssperre und andere Beschränkungen würden ab Dienstag in 16 weiteren Provinzen gelten, kündigte die Regierung in Bangkok an. Obwohl für mehr als zehn Provinzen und auch die Hauptstadt Bangkok bereits seit geraumer Zeit eine nächtliche Ausgangssperre und strikte Regeln gelten, nimmt die Zahl der Neuinfektionen immer weiter zu. Deshalb gilt ab Dienstag in nunmehr 29 der 79 Provinzen des Landes nicht nur eine nächtliche Ausgangssperre, sondern auch weitere strikte Regeln: Restaurants dürfen nur Lieferdienste anbieten, öffentliche Parks und Einrichtungen bleiben geschlossen. Am Samstag wurden erneut so viele neue Infektionen und so viele Todesfälle wie nie zuvor seit Beginn der Pandemie gemeldet. Innerhalb von 24 Stunden steckten sich nach offiziellen Angaben 18.900 Menschen neu mit dem Coronavirus an, 178 Menschen starben an Covid-19. In der Olympia-Stadt Tokio liegt die Zahl der Corona-Neuinfektionen am fünften Tag in Serie über der Marke von 3000 Fällen. Die Stadt registrierte am Sonntag innerhalb von 24 Stunden 3058 Neuinfektionen, nachdem am Vortag ein Höchststand von 4058 Fällen registriert erreicht worden war. Am Sonntag sind die Zahlen gewöhnlich niedriger, da weniger getestet wird. Die Gouverneure von Tokio sowie anderen betroffenen Präfekturen wollen die Regierung auffordern, härtere Maßnahmen wie Ausgangssperren zu prüfen. Angesichts des größten Corona-Ausbruchs seit Monaten haben die Behörden in China neue drastische Lockdown-Maßnahmen verhängt. Davon waren am Wochenende landesweit mehrere Millionen Menschen betroffen. Am heutigen Sonntag meldeten die Behörden landesweit 75 neue Fälle – eine für das Land recht hohe Zahl. Der neue Ausbruch geht nach Einschätzung der chinesischen Gesundheitsbehörden auf einen Infektionsherd in der ostchinesischen Metropole Nanjing zurück. Dort waren vor knapp zwei Wochen neun Reinigungskräfte am internationalen Flughafen positiv getestet worden. Es folgten Lockdowns in mehreren Städten und Provinzen, in denen jeweils Neuinfektionen in meist niedriger einstelliger Zahl festgestellt wurden. Die Regierung in Peking verfolgt eine sogenannte Null-Covid-Strategie: Treten in einer Stadt oder Provinz kleine Cluster auf, werden die betroffenen Gebiete abgeriegelt und alle Einwohner auf das Virus getestet. In Nanjing wurden nach Behördenangaben bis Sonntag alle 9,2 Millionen Einwohner drei Mal getestet.

Beitragsfoto © Nav Photography (Pexels)

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