Kurzmeldungen zur Unwetterkatastrophe

Bergisches Land/Rheinland | Die A1 ist zwischen dem Autobahnkreuz Leverkusen und der Anschlussstelle Wermelskirchen wieder in beiden Fahrtrichtungen befahrbar. Im Autobahnkreuz Leverkusen stehen wieder alle Verbindungen zwischen der A1 und der A3 zur Verfügung. Die Autobahn GmbH Rheinland musste die Strecke sowie die Überfahrten im Autobahnkreuz zuvor wegen der Wetterereignisse komplett sperren.

Die Unwetter-Lage im Rheinisch-Bergischen Kreis normalisiert sich am Wochenende: Nach dem Hochwasser waren Feuerwehr und Polizei am Samstag vor allem noch in Leichlingen und Rösrath im Einsatz. „Hier gibt es noch einige offene Einsatzstellen“, sagte der zuständige Dienstgruppenleiter der Feuerwehr dieser Zeitung. „Einige Keller sind noch vollgelaufen, aber es laufen vor allem die Aufräumarbeiten.“

Besonders der Rösrather Stadtteil Hoffnungsthal wurde von dem Hochwasser hart getroffen. Bis alle Keller leergepumpt und Schäden beseitigt sein werden, wird es noch dauern. In vielen anderen Orten des Kreises sind die meisten Einsätze beendet: „Es ist noch nicht wieder ganz normal wieder, aber es läuft viel geregelter“, so der Dienstgruppenleiter der Feuerwehr. Angaben über Verletzte machte die Feuerwehr zu diesem Punkt nicht, eine ausführliche Bilanz wird es wohl erst nach dem Wochenende geben. 

Im Klinikum Leverkusen herrscht Zuversicht, einige Abteilungen im Laufe der Woche wieder öffnen zu können. Zunächst gehe es darum, die Notfallversorgung wieder sicherzustellen, heißt es. Danach könnten weitere Fachbereiche wieder in Betrieb gehen, wobei die Onkologischen Behandlungen so schnell wie möglich fortgesetzt werden sollen. Genauere Angaben zu zeitlichen Abläufen könnten eventuell am Montag gemacht werden. Während des Wochenendes seien Beschäftigte im Einsatz gewesen, um Keller und Technikräume von Schlamm und Wasser zu befreien. Außerdem sei an Stromversorgung und Telekommunikation gearbeitet worden. Zudem ist eine Patienten-Hotline geschaltet worden. Unter der Nummer 0214 / 133590 sei das Haus zu erreichen. Patientinnen und Patienten sollen am Montag angerufen und über ihre weitere Behandlung, Operationen und ähnliches informiert werden. Das Klinikum sei bis voraussichtlich Dienstag nicht betriebsbereit. 

Die Lage an den Talsperren des Aggerverbands entspannt sich zusehends. Der Überlauf der Genkel reduzierte sich von 25 auf 15 Zentimeter. Das überschießende Wasser fließt in die Aggertalsperre, die noch ein Stauvolumen von 2,9 Millionen Kubikmetern hat. Laut Wetterradar soll es am Wochenende nicht zu neuen nennenswerten Niederschlägen kommen. Notfallteams bleiben aber in Bereitschaft. Starkregen und Hochwasser haben an Kläranlagen und Pumpwerken entlang von Agger, Leppe und Sülz erhebliche Schäden angerichtet, alle Klärwerke sind aber seit Freitagmorgen, 5 Uhr, wieder in Betrieb. Nach wie vor werden Durchlässe gesäubert und Gewässer von Schlamm und Geröll befreit.

Die Stadt Hückeswagen hat am Freitagmorgen die Evakuierung der Wohnbereiche unterhalb des Beverdamms aufgehoben. Die Bewohner konnten in ihre Häuser zurückkehren. Der Damm gilt wieder als standsicher, ein Bruch sei nicht mehr zu befürchten. Wupperverband und Kreisverwaltung werden seinen Zustand aber weiter überprüfen.

Die Regenfluten am Mittwoch haben im Rhein-Sieg-Kreis zu teilweise katastrophalen Zuständen geführt. In Swisttal mussten Ortschaften evakuiert werden. In Rheinbach hat es drei Todesopfer gegeben. Weitere drei Menschen starben in Swisttal. 19 Menschen werden nach der Unwetterkatastrophe im Kreis und in Bonn vermisst. Die Agger hatte nach extremen Regenfällen in der Nacht zu Donnerstag mit 4,72 Meter am Pegel Lohmar den höchsten je gemessenen Stand erreicht. Wir informieren über die aktuelle Lage in unserem Hochwasser-Blog.

Die Feuerwehr in Rheinbach hat einen Tweet mit einer Trauerkerze publiziert und dazu mitgeteilt, sie trauere um „zwei Kameraden, die im Zusammenhang mit den Unwetterereignissen verstorben sind“.

Beitragsfoto: Bergisch Gladbach Hebborn © Feuerwehr Bergisch Gladbach

Kommentar (1) Schreibe einen Kommentar

    • Cornelia Seng
    • 18.07.21, 22:11 Uhr

    Danke für den Bericht.

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