NACHRICHTEN AUS DER CORONA-PANDEMIE (CCCXLV)

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz steigt weiter: Laut Robert-Koch-Institut (RKI) ist sie von gestern 8,6 auf 9,4 geklettert. Die Gesundheitsämter haben dem RKI 1608 Neuinfektionen gemeldet, 656 mehr als am Samstag vor einer Woche. Außerdem wurden 22 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 registriert. Mehr dazu lesen Sie hier. Zudem werden 19 weitere Todesfälle gemeldet. Deren Zahl nimmt im Wochenvergleich leicht ab: Letzten Donnerstag waren 34 Tote gemeldet worden. Die Gesamtzahl wächst damit weiter auf 91.342.

Was sich gestern schon in den Daten der Landesbehörden niederschlug, findet heute auch seinen Weg in die RKI-Statistiken: Der erste Landkreis liegt mit seiner 7-Tage-Inzidenz wieder über 50. Im rheinland-pfälzischen Birkenfeld wurden in den vergangenen 7 Tagen durchschnittlich 50,6 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner registriert. In der aktuell vom Unwetter gebeutelten Stadt Trier liegt die Inzidenz wieder über 40. Die R-Werte in Deutschland steigen weiter. Das 4-Tages-R liegt mittlerweile bei 1,34 (gestern 1,24) – der Wert war dieses Jahr nur an zwei Tagen höher, am 9. Januar lag er bei 1,46 und am 10. Januar gar bei 1,52. Das weniger schwankungsanfällige 7-Tages-R erreicht wie auch schon gestern einen neuen Jahreshöchststand: In den letzten sieben Tagen steckte jede infizierte Person schätzungsweise 1,38 andere Menschen an. Dieser Wert lag gestern noch bei 1,33. Der bisherige diesjährige Höchststand von 1,24 stammte zuvor vom 16. April.

In der Corona-Pandemie erwartet eine Wissenschaftlergruppe der Technischen Universität Berlin (TU) anhand von Modellierungen eine vierte Welle, die auch an Krankenhäusern nicht vorbeigeht. “Laut unseren Simulationen wird im Oktober ein exponentieller Anstieg bei den Krankenhauszahlen starten. Falls die derzeitige Entwicklung anhält, wird dies sogar früher beginnen, und sich im Oktober dann nochmal verstärken”, heißt es im neuen Bericht der Gruppe um den Mobilitätsforscher Kai Nagel an das Bundesministerium für Bildung und Forschung. Den zuletzt bereits verzeichneten Anstieg der Sieben-Tage-Inzidenzen wertet das Team wegen hohen relativen Zunahmen als “beunruhigend”. Nur wenn die Impfstoffe gegen Delta deutlich besser wirkten als derzeit bekannt oder wenn eine Impfquote von 95 Prozent erreicht werde, bleibe eine vierte Welle in den Simulationen aus. Mehr dazu lesen Sie hier.

Die Wehrbeauftragte Eva Högl spricht sich für eine Corona-Impfpflicht für Soldatinnen und Soldaten aus. “Da uns Covid-19 noch auf absehbare Zeit beschäftigen wird, befürworte ich eine Aufnahme in den Katalog duldungspflichtiger Impfungen”, sagte Högl den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Für Soldatinnen und Soldaten, die in den Einsatz gehen, sei die Impfung bereits verpflichtend. In der Bundeswehr wurde die Duldungspflicht für Impf- und Vorsorgemaßnahmen vor einigen Jahren eingeführt. Dazu zählt etwa die Impfung gegen Influenza. Die federführende Entwicklerin des Astrazeneca-Impfstoffs, Sarah Gilbert, sieht eine generelle Impf-Empfehlung für Kinder kritisch. Die Politik sollte eine Kosten-Nutzen-Analyse machen, sagte Gilbert im Interview mit “Welt”. Die Delta-Variante sei zum Beispiel sehr ansteckend, so dass Leute trotz zwei Impfungen mit einem milden Verlauf krank würden. Schwere Fälle und Todesfälle seien aber selten. “Wenn also die Übertragung nicht zu verhindern ist, und Kinder weder schwer erkranken noch sterben, dann stellt sich die Frage: Lohnt sich das Impfen?” Zugleich machte Gilbert deutlich, dass eine Impfung für manche Kinder sinnvoll sein könnte. Zu einer Impfaktion gegen das Coronavirus im Schatten des Kölner Doms sind am Freitag zahlreiche Menschen gekommen. Schon zum Start am Mittag bildet sich am Impfbus vor dem Hauptbahnhof eine lange Schlange von Wartenden. Die Stadt bietet dort noch bis Sonntag ohne Termin Impfungen an, um die Impfquote zu erhöhen. “Um sicher in den Herbst gehen zu können, müssen noch mehr Menschen geimpft sein”, sagt die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker und appelliert: “Lassen Sie sich impfen – zu Ihrem Schutz und für alle.” Das NRW-Gesundheitsministerium hatte am Montag die “Woche des Impfens” gestartet. Kreise und kreisfreie Städte sollen mit kreativen niedrigschwelligen Impfangeboten vor allem Unentschlossene zum Impfen motivieren – etwa in Einkaufsstraßen, Sportstätten oder Shopping-Centern. In Olpe zum Beispiel gab es im Impfzentrum ein alkoholfreies Frühschoppen-Konzert. In Solingen ist für Freitagabend ein “Late-Night-Impfen” mit DJ, kostenlosen Getränken und Essen geplant. Bei der ersten Sonderimpfaktion für junge Erwachsene in Rheinland-Pfalz sind nur rund 11.800 der 30.000 Dosen Biontech gespritzt worden. “Wir sind mit der Resonanz auf die Impfaktion zufrieden, denn jede Impfung zählt, um sich und andere zu schützen”, sagt der Staatssekretär im Wissenschafts- und Gesundheitsministerium Denis Alt in Mainz. “Die Sonderimpfaktion war ein weiterer Baustein, die Impfungen weiter ins Land zu tragen und für eine größere Immunisierung zu sorgen. Wir haben damit immer das Ziel vor Augen: einen sicheren Herbst für Rheinland-Pfalz.” Geimpft wurde an den Hochschulstandorten Mainz, Kaiserslautern, Ludwigshafen, Koblenz, Landau und Trier. Die Aktion richtete sich zunächst an junge Erwachsene zwischen 18 bis 27 Jahren mit Wohnsitz in Rheinland-Pfalz, wurde dann aber auf alle Erwachsene ausgeweitet. Die Zweitimpfungen sind im August geplant. In Mainz seien rund 3500 Dosen gespritzt worden, in Kaiserslautern gab es mehr als 2300 Spritzen, in Koblenz wurde etwa 1700 Mal gepikst, in Trier knapp 2200 Mal. In Landau wurden rund 1400 Dosen gespritzt, in Ludwigshafen etwa 600. Die übrig gebliebenen Dosen würden den Impfzentren und für weitere Sonderimpfaktionen zur Verfügung gestellt. Somit gehe weiterhin kein Impfstoff verloren, alle Dosen würden verimpft. Im Streit über den Sinn von Kinderimpfungen gegen das Coronavirus wehrt sich die Ständige Impfkommission (STIKO) gegen die Kritik von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder. Dieser hatte der Kommission kürzlich indirekt mangelnde Kompetenz vorgeworfen. “Die aktuellen Aussagen von Herrn Söder und anderen Politikern zur STIKO und zu deren Arbeit sind auch unter Berücksichtigung der Wahlkampfzeit ungewöhnlich und müssen korrigiert werden”, fordert die Kommission in einer Stellungnahme, die der “F.A.Z.” vorliegt. Söder, der auf möglichst rasche Kinderimpfungen dringt, hatte im Bayerischen Rundfunk betont, dass die STIKO eine Organisation ist, deren Mitglieder ehrenamtlich arbeiten. Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA), die den Corona-Impfstoff für Kinder ab zwölf Jahren zugelassen hat, “das sind die Profis”, so Söder. Dagegen verwahrt sich die Kommission nun. “Die STIKO ist ein unabhängiges Expertengremium, dessen Tätigkeit von den Mitarbeitern im Fachgebiet Impfprävention des Robert Koch-Instituts (RKI) maßgeblich unterstützt wird”, heißt es in der Stellungnahme. “Sie arbeitet entsprechend ihres gesetzlichen Auftrages transparent nach streng wissenschaftlichen Kriterien und ist dabei keinesfalls weniger, professionell als die EMA.” Einzelne STIKO-Mitglieder werden noch deutlicher. “Mit diesen Äußerungen hat Markus Söder überzogen”, sagt Rüdiger von Kries der “F.A.Z.”. “Das Verhalten und diese Äußerungen sind nicht zu akzeptieren.” Bundesgesundheitsminister Jens Spahn macht mögliche neue Corona-Einschränkungen im Herbst und Winter vom Fortschritt bei den Impfungen abhängig. “Wir entscheiden jetzt darüber, wie der Herbst wird, wie der Winter wird durch die Impfkampagne”, sagt Spahn. “Jeder Einzelne entscheidet das.” Bei einer Impfquote von mehr als 70 Prozent würden wahrscheinlich nur “Basismaßnahmen” wie Abstand und Masken gebraucht. Spahn hebt zudem hervor, es werde “auf jeden Fall” einen Unterschied machen, ob jemand geimpft sei oder nicht. “Jemand, der geimpft ist, den können wir nicht und müssen wir auch nicht mit den gleichen Beschränkungen belegen, wie jemand, der nicht geimpft ist”, so der Minister. Insofern sei auch “sehr klar, dass die Impfung ganz sicher auch für Herbst und Winter für jeden einen Unterschied macht”. Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow fordert, im Herbst restliche Coronamaßnahmen abzuschaffen. “In nächster Zeit kann jeder, der es will, geimpft sein”, sagt Ramelow in der aktuellen Ausgabe des “Spiegel”. “Wir sollten im Herbst zu einer Normalität zurückkehren – auch unter der Erkenntnis von Varianten, die sich aggressiver verbreiten.” Aus der Opposition werden derweil Rufe laut, die Impfkampagne zu verbessern. “Wir brauchen eine groß angelegte Aufklärungs- und Werbeoffensive für die Impfung, am besten mit Prominenten aus Kunst, Sport und Gesellschaft”, sagt Michael Theurer, stellvertretender Vorsitzender der FDP-Bundestagsfraktion. Grünenfraktionschefin Katrin Göring-Eckardt verlangt, “attraktive Impfmöglichkeiten jetzt so nah wie möglich an den Lebensalltag der Menschen” zu bringen. Es werde immer noch zu wenig geworben, über einfach zugängliche Impfangebote informiert oder über Impfmythen aufgeklärt. “Das Impfen in der Fußgängerzone, vor dem Supermarkt oder vor der Uni darf nicht Ausnahme und Einzelprojekt sein.” Von Pop-up-Impfaktionen unbeeindruckt lässt das Impftempo in Deutschland weiter nach. Aktuell werden im Wochenschnitt pro Tag nur etwas mehr als 600.000 Impfdosen verabreicht. Die Impfquote bei den Erstimpfungen klettert von 59,2 Prozent am Vortag auf 59,5 Prozent – das ist ein minimal größerer Schritt als in den Tagen davor, an denen der Unterschied immer nur 0,2 Prozentpunkte betragen hat. 45,3 Prozent sind jetzt komplett geimpft (Vortag: 44,6%). Mehr als 33 Millionen Bundesbürger haben sich noch gar nicht impfen lassen (können).

Die Bundespolizei hat innerhalb von knapp zwei Monaten bundesweit 69 gefälschte Dokumente entdeckt, die Eingereiste nutzten. Das geht aus Daten der Behörde hervor; sie wurden seit dem 13. Mai im Rahmen eines Sondermeldedienstes erhoben. In der Statistik lagen Bayern, Hessen sowie Berlin vorn. Die Bundespolizei unterscheidet dabei nicht zwischen Impf-, Genesenen- oder Testnachweisen. Es geht um Urkundenfälschungen von Nachweisen im Sinne der Corona-Einreiseverordnung. “Die eingesetzten Kräfte sind diesbezüglich sensibilisiert und verfügen über entsprechende Kenntnisse zum Erkennen von Fälschungen”, heißt es bei der Bundespolizei. Experten gehen allerdings von einer hohen Dunkelziffer bei solchen Delikten aus. Laut der Bundespolizei flog das Gros der Fälschungen innerhalb des ersten Monats der Erhebung auf. Weil sie bei der Abrechnung von Coronatests betrogen haben sollen, sind der Geschäftsführer sowie ein weiterer Verantwortlicher einer Betreibergesellschaft verhaftet worden. Sie befinden sich inzwischen in Untersuchungshaft, wie die Staatsanwaltschaft Kassel und das Polizeipräsidium Nordhessen gemeinsam mitteilten. Ermittelt wird demnach gegen mehrere Verantwortliche von in Hessen, Niedersachsen und Sachsen betriebenen Corona-Testzentren. Sie stehen unter Verdacht des gewerbsmäßigen bandenmäßigen Betrugs an Standorten in Kassel, Braunschweig, Hannover und Leipzig. Im Einzelnen wird den Beschuldigten den Angaben zufolge vorgeworfen, in den Monaten April und Mai 2021 für ein Coronatestzentrum in Kassel Leistungen in Höhe von über einer Million Euro gegenüber der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen zu Unrecht abgerechnet zu haben. Wegen eines zwar negativ getesteten, aber corona-infizierten Reiserückkehrers aus Spanien müssen rund 130 Besucher zweier Lokale in Hamburg in Quarantäne. Der Mann habe nach Ende seines Urlaubs am vergangenen Samstag zwei Bars auf der Langen Reihe besucht, sagte der Sprecher der Sozialbehörde, Martin Helfrich, am Freitag. Er war zwar nach Ende der Reise negativ getestet worden, hatte sich aber offensichtlich im Urlaub infiziert. “Wir müssen aufgrund der Reiseanamnese davon ausgehen, dass die Delta-Variante des Coronavirus vorliegt. Eine Sequenzierung wird durchgeführt”, so der Sprecher. Ergebnisse lägen aber noch nicht vor. Nach dem Discobesuch einer mit Corona infizierten Person im niedersächsischen Georgsheil hat das Gesundheitsamt nicht alle Kontakte ermitteln können. Die Verwaltung bitte daher alle Gäste, die die Disco “Galaxy” am vergangenen Samstag (10. Juli) besuchten, auf Symptome zu achten, wie der Landkreis mitteilte. Sollten noch Krankheitsanzeichen auftreten, werden sie gebeten, das Gesundheitsamt zu kontaktieren. Nach einem Bericht der “Ostfriesen-Zeitung” sind rund 1100 Kontaktpersonen möglich. Dem Bericht zufolge soll es sich bei der erkrankten Person um einen Mann handeln, der zuvor Urlaub auf Mallorca gemacht hatte.

Die EU-Krankheitsbekämpfungsbehörde rechnet mit einem erneuten starken Anstieg der Corona-Infektionsfälle in Europa in den nächsten Wochen. Die Zahl der Neuinfektionen könnte sich laut den veröffentlichten Prognosen des Europäischen Zentrums für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) bis Anfang August fast verfünffachen. Ursache seien die hochansteckende Delta-Variante sowie die Lockerungen von Corona-Beschränkungen in vielen Ländern. Die Prognosen der EU-Behörde beziehen sich auf das Gebiet der EU, Norwegens und Islands. Das ECDC rechnet demnach damit, dass die Zahl der neuen Fälle in der am 1. August endenden Woche auf 420 pro 100.000 Einwohner ansteigen wird. In der Woche darauf könnte der Wert demnach bereits bei mehr als 620 liegen. Vergangene Woche waren in dem Gebiet hingegen 90 neue Fälle pro 100.000 Einwohner gemeldet worden. Die Zahl der Behandlungen im Krankenhaus und der Corona-Todesfälle wird laut ECDC aufgrund der laufenden Impfkampagnen langsamer ansteigen. Derzeit verzeichnen zwei Drittel der 30 von der EU-Behörde beobachteten Länder eine steigende Tendenz bei den Neuinfektionen. In der Woche vom 5. bis 11. Juli stieg die Zahl der Neuinfektionen in der EU sprunghaft um 60 Prozent an. 63,4 Prozent der Bevölkerung über 18 Jahren haben laut ECDC bislang mindestens eine Impfdosis erhalten, 47,8 Prozent sind vollständig geimpft (Stand: 11. Juli). Wegen stark steigender Corona-Infektionszahlen stuft die Bundesregierung ab Sonntag die Niederlande, Griechenland und Teile Dänemarksals Risikogebiete ein. Das gab das Robert-Koch-Institut bekannt. Das bedeutet, dass das Auswärtige Amt von touristischen Reisen in diese Länder und Regionen abrät. Für die Niederlande und die dänische Hauptstadtregion um Kopenhagen ergeben sich daraus auch praktische Folgen: Wer von dort auf dem Landweg nach Deutschland einreist und nicht geimpft oder genesen ist, muss wieder einen Corona-Test machen. Mit Griechenland und der Niederlande werden zwei weitere beliebte Urlaubsländer der Deutschen auf die Risikoliste gesetzt. Die Slowakeiverschärft ihre strengen Quarantänebestimmungen für Einreisende weiter. Ab 19. Juli dürfen nur noch vollständig gegen Covid-19 geimpfte Personen ins Land einreisen, ohne eine Quarantäne antreten zu müssen. Das sieht eine vom Amt für Öffentliche Gesundheit erlassene Verordnung vor. Die Quarantäne beträgt grundsätzlich 14 Tage, ab dem fünften Tag ist ein Freitesten möglich. Die Vier-Parteien-Koalition des populistisch-konservativen Ministerpräsidenten Eduard Heger machte damit eine Verfassungsbeschwerde sozialdemokratischer Oppositionspolitiker unwirksam. Diese hatten sich beim Verfassungsgericht erfolgreich gegen eine ganz ähnliche Regelung beschwert, die seit 9. Juli galt. Ziel der Beschwerde war es eigentlich gewesen, die Quarantänepflicht für Ungeimpfte aufzuheben. Sie käme einer indirekten Impfpflicht gleich und sei diskriminierend. Die Regierung drehte den Spieß jedoch um. Statt der Quarantänevorschrift strich sie kurzerhand die wenigen Ausnahmeregeln, die den ursprünglichen Verordnungstext verwässert und angreifbar gemacht hatten. Somit kam als Ergebnis der Beschwerde gegen die strenge Regelung eine noch strengere heraus. Auf den Balearen mit Mallorca als liebster Urlaubsinsel der Deutschen schießt die Zahl der Neuinfektionen weiter in die Höhe. Binnen 24 Stunden seien 864 Ansteckungen mit dem Coronavirus erfasst worden, so viele wie noch nie zuvor an einem einzigen Tag seit Ausbruch der Pandemie, teilen die Gesundheitsbehörden der spanischen Mittelmeerinseln in Palma mit. Der bisherige Höchstwert vom Vortag wird um 69 Fälle übertroffen. Deutlich mehr als 700 Ansteckungen pro Tag hatte es zuletzt im Januar gegeben. Die Region mit knapp 1,2 Millionen Einwohnern hatte im Winter bezogen auf die Bevölkerungszahl zeitweilig die höchsten Werte ganz Spaniens. Trotz der rapide steigenden Zahlen schließe die Regionalregierung die Wiedereinführung einer nächtlichen Ausgehsperre, wie sie etwa in den Regionen Valencia und Katalonien beschlossen wurde, weiterhin aus, berichtet die Zeitung “Última Hora” unter Berufung auf die Behörden. Man erwäge aber neue Einschränkungen, darunter eine Begrenzung der Zahl von Personen, die privat oder öffentlich zusammenkommen dürfen. Vor Ende nächster Woche werde es aber sicher keine neuen Maßnahmen geben, sagte am Freitag Regionalpräsidentin Francina Armengol. Die derzeitige Infektionswelle habe mit den vorherigen nichts zu tun, versicherte sie. Die Lage in den Krankenhäusern sei “völlig unter Kontrolle”. Die Balearen seien “ein absolut sicheres Urlaubsziel”. Zur Eindämmung der rasant steigenden Infektionszahlen führt der spanische Corona-Hotspot Katalonien eine nächtliche Ausgehsperre ein. Das katalanische Oberlandesgericht billigt einen Antrag der Regionalregierung in Barcelona. Die Maßnahme werde bereits in der Nacht auf Samstag in Barcelona und 160 weiteren Gemeinden mit besonders schlechter Lage in Kraft treten und zunächst für eine Woche gelten, teilen die Behörden mit. Rund sechs Millionen der gut 7,5 Millionen Bewohner der beliebten Urlaubsregion im Nordosten Spaniens an der Grenze zu Frankreich dürfen ab sofort zwischen 1.00 und 6.00 Uhr morgens nur mit triftigem Grund auf die Straße gehen. Das gilt auch für Touristen, die in den betroffenen Gemeinden untergebracht sind. Die Ausgehsperre gilt nur für Städte mit mehr als 5000 Einwohnern und hohen Infektionszahlen. Die Maßnahme sei “hart, aber nötig”, sagt der regionale Ministerpräsident Pere Aragonès. Er äußerte sich aber optimistisch: “Gemeinsam werden wir die Kurve des Covid-19 umkehren.” Vor Katalonien hatte bereits Valencia nächtliche Ausgehbeschränkungen beschlossen. Andere Regionen wie Kantabrien, Navarra und Extremadura haben ähnliche Pläne. Auf den Balearen mit Mallorca als liebster Urlaubsinsel der Deutschen und einer 7-Tage-Inzidenz von 156 werden die Rufe nach einem Ausgangsverbot immer lauter. Die Justiz der Kanaren erteilte dem Antrag der Regionalregierung eine Absage. Internationale Wissenschaftler üben scharfe Kritik an der Entscheidung der britischen Regierung, kommende Woche fast alle Corona-Beschränkungen in England aufzuheben. Aus seiner Sicht sei die “Strategie der Herdenimmunität wirklich mörderisch”, sagt der US-Forscher William Haseltine bei einem Online-Treffen internationaler Gesundheitsexperten. Eine solche Strategie werde zu “tausenden, wenn nicht zehntausenden” Toten führen, warnt er. “Eine solche Politik ist ein Desaster.” Trotz der in Großbritannien grassierenden Delta-Variante des Coronavirus treten in England am Montag weitreichende Lockerungen der bisherigen Restriktionen in Kraft. Unter anderem fallen die meisten Beschränkungen für große Versammlungen sowie die Maskenpflicht weg, auch Diskotheken dürfen wieder öffnen. Der neuseeländische Wissenschaftler Michael Baker sagt bei dem Wissenschaftler-Treffen, Großbritannien sei mit Blick auf die Corona-Impfkampagne ein internationales Vorbild gewesen. Deshalb sei es “bemerkenswert”, dass die Regierung nun “die grundlegenden Prinzipien der öffentlichen Gesundheit” missachte. Auch die taiwanische Professorin Chiou Shu-Ti zeigt sich irritiert. “In unserer Kultur gibt es ein Sprichwort, das besagt, dass es unethisch ist, den Menschen den Regenschirm wegzunehmen, solange es noch regnet”, sagt sie. “Und jetzt regnet es sehr stark.” Sie hege die “starke Befürchtung”, dass die Lockerungen in England vor allem jüngeren Menschen sowie Vorerkrankten schaden könnten. Wenige Tage vor dem Ende fast aller Corona-Regeln in England werden die Warnungen vor den Folgen lauter. Die Zahl der Krankenhauseinweisungen könne innerhalb weniger Wochen ein “ziemlich beängstigendes” Niveau erreichen, sagte der medizinische Berater der britischen Regierung, Chris Whitty. “Wir sollten nicht unterschätzen, dass wir überraschend schnell wieder in Schwierigkeiten geraten könnten.” Auch wegen des Impfprogramms stehe Großbritannien zwar gut da. Aber: “Wir sind noch nicht aus dem Gröbsten raus”, sagte Whitty bei einem Webinar des Londoner Science Museum. Mit der weitreichendsten Grippeschutzimpfung seiner Geschichte will Großbritannien einen möglichen Corona-Rückschlag durch die Virensaison im Herbst verhindern. Mehr als 35 Millionen Menschen stehe von September an eine kostenlose Grippeschutzimpfung zur Verfügung, kündigte das Gesundheitsministerium an. “Wenn sich das Land nun dem normalen Leben nähert, müssen wir lernen, neben anderen Viren auch mit Corona zu leben”, sagte Ressortchef Sajid Javid. “Deshalb bieten wir Millionen weiteren Menschen die kostenlose Grippeimpfung an, um sie diesen Winter zu schützen.” In den Niederlanden breitet sich das Coronavirus durch die Deltavariante immer rasanter aus. Die Reproduktionszahl liegt inzwischen bei 2,91, das ist der höchste Wert seit Ausbruch der Pandemie im März 2020, wie das zuständige Amt für Gesundheit und Umwelt RIVM in Den Haag mitteilt. Die Zahl bedeutet, dass rechnerisch 100 Infizierte 291 weitere Personen anstecken und sich die Verbreitung des Virus zunehmend beschleunigt. Nach den jüngsten Daten des RIVM sind inzwischen 66,9 Prozent aller Infektionen auf die Deltavariante zurückzuführen. Die Zahl der nachgewiesenen Neuinfektionen in 24 Stunden klettert auf 11.363. Angesichts einer Verschlechterung der Corona-Lage hat die niederländische Regierung bereits einen Teil der umfangreichen Lockerungen der Corona-Beschränkungen zurückgenommen. Weiterhin läuft das öffentliche Leben aber größtenteils unbeeinträchtigt weiter. Gesundheitsminister Hugo de Jonge ruft die Bevölkerung auf, sich bei der Rückkehr aus dem Urlaub testen zu lassen. Nur so lasse sich ein Verbreiten des Virus in Familien, Schulen und auf der Arbeit verhindern. Reisende auf dem Amsterdamer Flughafen Schiphol erhalten im Moment bei der Ankunft einen kostenlosen Selbsttest. Wie mehrere andere EU-Länder will auch Ungarneine Impfpflicht für Mitarbeiter des Gesundheitswesens einführen. Das kündigt der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban in einem Radiointerview an. “Wir sind nicht für Zwang, aber in einem Bereich machen wir eine Ausnahme, die Impfung wird für Mitarbeiter des Gesundheitswesens obligatorisch sein”, sagt er. Ab wann die Maßnahme in Kraft treten soll, sagt der Regierungschef nicht. Seit Juni hat sich das Tempo der Impfkampagne gegen das Coronavirus in Ungarn deutlich verlangsamt. Um die Impfungen für Senioren leichter zugänglich zu machen, sollen künftig mobile Impfteams in die Wohnungen älterer Menschen kommen und ihnen dort eine Impfung anbieten. In Frankreich müssen sich alle Mitarbeiter von Krankenhäusern, Alten- oder Pflegeheimen spätestens bis zum 15. September impfen lassen. Auch Griechenland hat eine Impfpflicht für Mitarbeiter in Altenheimen und im Gesundheitsbereich angekündigt. In Italien sind Ärzte und anderes medizinisches Personal bereits seit dem 25. Mai zur Immunisierung verpflichtet. Angesichts steigender Neuinfektionen mit dem Coronavirus gerade unter jungen Menschen wird in Österreich der Zutritt zu Nachtlokalen beschränkt. Wer spät ausgehen will, muss ab 22. Juli beim Betreten einen negativen PCR-Test vorlegen oder seine Impfung nachweisen. Ein Antigen-Test reicht nicht. Darauf verständigt sich die Regierung. Entgegen ursprünglichen Planungen bleibe es bei der Registrierungspflicht bei Veranstaltungen und in der Gastronomie. Am Freitag steigt nach Angaben des Innenministeriums die Zahl der Neuinfektionen auf 341. Die Sieben-Tage-Inzidenz in Österreich – vor kurzem noch einstellig – liegt nun bei etwa 17. Die Sorge vor einer Verbreitung des Virus durch Großveranstaltungen ist auch der Grund für die Absage des für Ende August geplanten Frequency Festivals in St. Pölten. Das mehrtägige Festival besuchten zuletzt etwa 150.000 Fans. In Italien sind die Corona-Infektionszahlen weiter gestiegen. Der Sieben-Tage-Inzidenzwert erhöht sich auf landesweit durchschnittlich 19 Fälle je 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche, in der Vorwoche waren es 11. Vor allem bei jungen Menschen gibt es mehr Infektionen, heißt es im wöchentlichen Corona-Lagebericht des Gesundheitsministeriums in Rom. Die Zahl der Corona-Patienten in den Krankenhäusern geht den Experten zufolge zurück, auch auf den Intensivstationen werden weniger Menschen mit einer Covid-19-Erkrankung behandelt. Die ansteckendere Delta-Variante breite sich in Italien weiter aus und dürfte bald vorherrschend sein. Mehrere Medien berichten von einem Corona-Ausbruch in einer Bar in Rom während der Fußball-Europameisterschaft. Dort sollen sich bei der Partie zwischen Italien und Belgien am 2. Juli Dutzende Menschen infiziert haben, wie die Nachrichtenagentur Ansa unter Berufung auf die Gesundheitsbehörde schrieb. Auch die Busfahrt der italienischen Nationalelf durch Roms Zentrum nach dem Titelgewinn hatte für Kritik gesorgt, da Tausende Fans dicht gedrängt am Straßenrand auf das Team warteten, um ihm zuzujubeln.

Die Weltgesundheitsorganisation WHO will in der zweiten Stufe ihrer Untersuchungen zum Ursprung des Coronavirus auch Labore in China kontrollieren. “Audits der relevanten Labore und Forschungseinrichtungen” sollten eine Priorität bei der Untersuchung sein, sagt WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus laut vorab verbreitetem Redetext bei einer Sitzung mit Vertretern der Mitgliedstaaten. Tedros schlug des Weiteren vor, die Forscher sollten sich auf die geografischen Gebiete mit den frühesten Hinweisen auf eine Zirkulation des Virus SARS CoV-2 konzentrieren. Außerdem forderte er mehr Untersuchungen von Tiermärkten in und um die chinesische Stadt Wuhan, wo der Erreger zuerst entdeckt wurde. Alle Theorien seien weiterhin denkbar. Schon bald nach Beginn der Pandemie war darüber spekuliert worden, dass das Virus bei einem Unfall aus dem Institut für Virologie in Wuhan, in dem an Coronaviren geforscht wird, entwichen sein könnte. Die chinesische Regierung bestreitet dies energisch. Ein Team internationaler Experten im Auftrag der WHO hatte Wuhan erst im Januar besuchen können – mehr als ein Jahr nach Entdeckung des Virus. Der entsprechende Bericht wurde Ende März veröffentlicht, lieferte aber keine klaren Ergebnisse. Die Labor-Theorie stuften die WHO-Experten damals als “extrem unwahrscheinlich” ein. Es sei vielmehr “wahrscheinlich bis sehr wahrscheinlich”, dass das Virus Sars-CoV-2 von einer Fledermaus über ein Zwischenwirt-Tier auf den Menschen übergegangen sei. An dem Bericht wurden aber schnell Zweifel laut. Zahlreiche Staaten äußerten ihre Besorgnis darüber, dass den internationalen Experten bei ihrer Untersuchung in China der Zugang zu Daten verwehrt worden sei. Algerien meldet einen neuen Höchstwert bei den täglichen Neuinfektionen mit dem Coronavirus. In den vergangenen 24 Stunden sind 1197 Neuansteckungen registriert worden, teilt das Gesundheitsministerium in Algier mit. 15 Menschen seien gestorben. Der bisherige Rekord bei den täglichen Corona-Neuinfektionen in Algerien war im November verzeichnet worden; damals meldeten die Behörden 1133 neue Corona-Fälle binnen eines Tages. Wie auch in anderen Teilen Afrikas breitet sich das Coronavirus in Algerien seit Mai wieder stärker aus. Experten führen dies auf die hochansteckenden Corona-Varianten Alpha und Delta sowie auf den Impfstoff-Mangel in Afrika zurück. Nach Angaben des algerischen Infektiologen Mohamed Yousfi sind in dem nordafrikanischen Land bisher nur rund zehn Prozent der Bevölkerung gegen Covid-19 geimpft. Seit Beginn der Pandemie wurden in Algerien mit seinen 44 Millionen Einwohnern mehr als 150.000 Corona-Fälle registriert, nach offiziellen Angaben starben 3910 Menschen im Zusammenhang mit Covid-19. Das Coronavirus breitet sich in Brasilien weiter aus. Das Gesundheitsministerium meldete am Freitag (Ortszeit) 45.591 Neuinfektionen. Damit steigt die Gesamtzahl der Ansteckungen auf über 19,3 Millionen. Die Zahl der Todesfälle legte binnen 24 Stunden um 1456 auf 540.398 zu. In Sydney werden die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie durch die Delta Variante verschärft. Für die kommenden zwei Wochen sollen Baustellen geschlossen bleiben, Angestellte nicht in ihre Bürogebäude dürfen und nur Supermärkte öffnen, sagte die Ministerpräsidentin des australischen Bundesstaates New South Wales, Gladys Berejiklian. Arbeitgebern wird mit hohen Geldstrafen gedroht, falls sie ihre Mitarbeiter ins Büro kommen lassen. Sydney meldet 111 Neuinfizierungen in den vergangenen 24 Stunden, eine weitere Person starb im Zusammenhang mit dem Virus. Angesichts stark gestiegener Corona-Zahlen in Kuba will die Caritas dort 200.000 Euro für Schutzausrüstung und medizinische Hilfsmittel bereitstellen. Das kubanische Gesundheitsministerium habe die örtliche Vertretung der katholischen Hilfsorganisation um Hilfe gebeten, teilt Caritas International in Freiburg mit. Es werde ein Zusammenbruch des traditionell sehr gut aufgestellten Gesundheitssystems des sozialistischen Karibikstaates befürchtet. Es befinde sich “in einer tiefgreifenden strukturellen Krise der Unterversorgung mit medizinischen Gütern, Nahrungsmitteln und Gütern des alltäglichen Bedarfs.” Kuba hatte seit Beginn der Pandemie vergleichsweise niedrige Fallzahlen gemeldet. Seit Juni stiegen die Zahlen in dem Inselstaat mit rund elf Millionen Einwohnern aber deutlich. Derzeit werden jeden Tag mehr als 6000 Neuinfektionen registriert. Die bisher höchste Zahl der innerhalb von 24 Stunden festgestellten Todesfälle wurde mit 67 am Donnerstag gemeldet. Insgesamt waren es bisher 1791 Tote. Am schlimmsten ist die Lage in der Provinz Matanzas, wo der beliebte Urlaubsort Varadero liegt. Kuba leidet wirtschaftlich stark unter dem Einbruch des Tourismus in der Pandemie sowie unter US-Sanktionen. Mit 8,4 Ärzten pro 1000 Einwohnern hat Kuba nach jüngsten Zahlen der Weltgesundheitsorganisation WHO die höchste Dichte an Ärzten weltweit. Die medizinische Versorgung ist für die Bürger kostenlos. Kubanische Mediziner-Teams werden für Hilfsleistungen in viele Länder der Welt geschickt – auch während der Pandemie. Das zweite Mal in Folge findet ab Samstag in Saudi-Arabien die islamische Pilgerfahrt Hadsch unter Corona-Bedingungen statt. Das Königreich beschränkte die Teilnehmerzahl auf 60.000 Menschen, die zwischen 18 und 65 Jahre alt sein müssen, geimpft sind und nicht an einer chronischen Krankheit leiden. Wie bereits im vergangenen Jahr sind ausschließlich Gläubige mit Wohnsitz in Saudi-Arabien zugelassen. Im Jahr 2019 – vor der Corona-Krise – verzeichnete die Pilgerfahrt noch 2,5 Millionen Teilnehmer aus aller Welt. Für das Königreich ist der Hadsch eine wichtige Einnahmequelle. Der Golfstaat erzielt jährlich umgerechnet mehr als zehn Milliarden Euro aus sämtlichen Pilgerreisen. Der fünftägige Hadsch gehört zu den fünf Säulen des Islam. Jeder fromme Muslim, der gesund ist und es sich leisten kann, ist angehalten, mindestens einmal im Leben an der Pilgerfahrt teilzunehmen. Ein deutlicher Anstieg von Corona-Neuinfektionen in den USA macht den Behörden im Land Sorge. “Dies wird zu einer Pandemie der Ungeimpften”, warnt die Chefin der US-Gesundheitsbehörde CDC, Rochelle Walensky. Im Durchschnitt der vergangenen Tage verzeichneten die USA demnach nun gut 26.000 Neuinfektionen pro Tag, was gegenüber der Vorwoche einem Anstieg von fast 70 Prozent entspricht. Auch die Zahl der Menschen, die mit Covid-19 ins Krankenhaus eingewiesen werde, und die durchschnittliche Zahl der pro Woche gemeldeten Toten würden steigen. “Wir sehen Ausbrüche von Fällen in Teilen des Landes, die eine niedrige Impfquote aufweisen”, sagt Walensky. In Regionen, in denen viele Menschen vollständig geimpft seien, sei die Lage viel besser. Bangladesch will erstmals auch Flüchtlinge der muslimischen Rohingya-Minderheit aus dem benachbarten Myanmar gegen Corona impfen lassen. Ab August sollen zunächst rund 50.000 der über 55 Jahre alten Flüchtlinge Impfungen erhalten, sagt der Chef der für Flüchtlinge zuständigen Behörde, Shah Rezwan Hayat. In überfüllten Camps im südasiatischen Bangladesch leben mehr als eine Million muslimische Rohingya aus dem mehrheitlich buddhistischen Nachbarland Myanmar. Gerade durchlebt Bangladesch eine heftige Corona-Welle, und auch in den Flüchtlingslagern nehmen die Fälle zu. Bislang sind in dem Land mit 160 Millionen Einwohnern etwas mehr als eine Million Dosen verimpft worden. Hunderttausende Rohingya waren 2017 aus Furcht vor brutalen Übergriffen des Militärs in ihrem Heimatland Myanmar nach Bangladesch geflüchtet. Dort leben sie nun in Lagern. Die Vereinten Nationen stufen die Verfolgung der Menschen in ihrer Heimat Myanmar als anhaltenden Völkermord ein. Das Militär des südostasiatischen Landes steht wegen der Verfolgung international in der Kritik. Japan will Athleten bei den Olympischen Spielen in Tokio nach Medienberichten auch dann die Starterlaubnis geben, wenn sie engen Kontakt mit Corona-Infizierten hatten, sofern sie kurz vorher negativ auf das Virus getestet werden. Wie japanische Medien unter Berufung auf informierte Kreise berichteten, planten die Regierung und die Olympia-Organisatoren zu diesem Zweck PCR-Tests bei betroffenen Athleten rund sechs Stunden vor dem Start bei Wettkämpfen. Im Olympischen Dorf in Tokio gibt es einen ersten Corona-Infektionsfall. Ein Mitglied des Organisationsteams aus dem Ausland sei positiv getestet worden, gibt Cheforganisator Toshiro Muto bekannt. Es würden alle erforderlichen Maßnahmen zum Schutz vor einer Ausbreitung getroffen. Der Sprecher des Organisationskomitees, Masa Takaya, teilte weiter mit, die Infektion sei bei Ankunft der betroffenen Person in der Wohnanlage durch einen Test festgestellt worden. Sie sei aus dem Olympischen Dorf fortgebracht und in einem Hotel unter Quarantäne gestellt worden. Zuvor hatte der japanische Fernsehsender Asahi berichtet, ein 60-Jähriger Nicht-Sportler sei schon am Flughafen mit leichten Symptomen getestet und wegen seines Alters und Vorerkrankungen in eine Klinik eingeliefert worden. Der Delegierte sei der erste Besucher der Spiele, der mit Covid-19 ins Krankenhaus gekommen sei, hieß es. Daneben gibt es bislang fünf Athleten, die bei der Einreise nach Japan positiv auf das Coronavirus getestet worden sind. Israel bereitet wegen steigender Ansteckungszahlen mit dem Coronavirus erneut Einschränkungen des öffentlichen Lebens vor. Lediglich vollständig Geimpfte sowie von der Krankheit Genesene sollen künftig an größeren Veranstaltungen teilnehmen dürfen, wie Ministerpräsident, Gesundheitsminister und Wirtschaftsminister am Donnerstag gemeinsam vorschlugen. Demnach würde auch für diese Gruppen bei vielen Gelegenheiten Maskenpflicht gelten. Die gesamte Regierung muss den Vorschlägen noch zustimmen.

Beitragsfoto © Engin_Akyurt (Pixabay)

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