„Kultursommer 2021 im Rheinisch-Bergischen Kreis“

Vielfältiges Programm für alle Zielgruppen in fünf Kommunen mit Bundesmitteln gefördert

Rheinisch-Bergischer Kreis | Um Künstlerinnen und Künstlern nach der langen Phase der Schließungen von Kultureinrichtungen aller Art aufgrund der Corona-Pandemie wieder Auftrittsmöglichkeiten und der Kultur- und Veranstaltungsbranche eine Perspektive zu eröffnen, hat die Kulturstiftung des Bundes im Frühjahr 2021 kurzfristig das Förderprogramm Kultursommer 2021 ausgelobt, für das auch der Rheinisch-Bergische Kreis einen Zuschlag bekommen hat.

Im Rahmen des Projektes kommen nun die beteiligten Kommunen Bergisch Gladbach, Burscheid, Leichlingen, Odenthal und Wermelskirchen in den Genuss der Fördergelder in Höhe von rund 280.000 Euro. „Das Programm kommt genau zur richtigen Zeit und hilft dabei, kulturelle Infrastruktur wieder auf die Beine zu stellen“, freut sich Uli Heimann, stellvertretender Landrat für den Rheinisch-Bergischen Kreis. Der „Kultursommer 2021 im Rheinisch-Bergischen Kreis“ wird im Programm Kultursommer 2021 durch die Beauftrage der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) mit Mitteln aus NEUSTART KULTUR gefördert. Der Kultursommer 2021 soll zu einer verantwortungsvollen kulturellen Wiederbelebung der Städte beitragen und sie bei der Gestaltung eines neu entwickelten, vielfältigen Kulturprogramms unterstützen. „Ohne Kultur ist für die Gesellschaft in den letzten Monaten viel verloren gegangen. Daher setzt das Programm ein deutliches Signal für die Kultur. Ich freue mich sehr, dass der Rheinisch-Bergische Kreis den Zuschlag dafür bekommen hat“, betont Bundestagsabgeordneter Dr. Hermann-Josef Tebroke.

Teilnahme des Rheinisch-Bergischen Kreises

Der Rheinisch-Bergische Kreis als antragsberechtigte Gebietskörperschaft hat in einem sehr kurzfristigen Aufruf die Kommunen zu einer Teilnahme am Programm Kultursommer 2021 eingeladen. Die Kommunen haben infolgedessen in Rekordzeit Programmvorschläge und konkrete Kosten-Finanzierungspläne beim Kulturamt eingereicht, auf deren Grundlage der Antrag des Rheinisch-Bergischen Kreises entwickelt wurde. Durch diese gemeinsame Kraftanstrengung konnten sich die Kommunen gemäß ihrer individuellen Ressourcen und Programmatiken beteiligen. „Ich freue mich, das binnen so kurzer Zeit ein tragfähiges Programm entstanden ist und ein Zeichen für die Kultur im Rheinisch-Bergischen Kreis gesetzt werden kann“, so Kreiskulturreferentin Charlotte Loesch. Neben dem Signal für Kultur ist das auch Zeichen für die enge Zusammenarbeit der kommunalen Familie im Rheinisch-Bergischen Kreis.

Der Projektträger und Ansprechpartner für die Bundesstiftung Kultur sowie der Zuwendungsempfänger ist der Rheinisch-Bergische Kreis. Die Kommunen, die die Ideen, Konzepte und Kalkulationen eingereicht haben, treten vor Ort als die Veranstalter auf und beteiligen sich mit dem Eigenanteil von 20 Prozent ihrer eingereichten Projektgesamtkosten. Die über den Rheinisch-Bergischen Kreis beantragen Gelder zur Projektumsetzung werden an die Kommunen weitergeleitet, sodass diese ihre Projekte vor Ort optimal betreuen können.

Rahmenbedingungen der Förderung

Antragsberechtigt für die Förderung waren Kreise und kreisfreie Städte. Voraussetzung dafür war, dass die Antragsteller neben einem neu entwickelten, vielfältigen Kunst- und Kulturprogramm ein Hygienekonzept für die geplanten Veranstaltungen umsetzen. Die Förderung vonseiten der Bundesstiftung beträgt 80 Prozent der Gesamtantragssumme. 20 Prozent der Gesamtkosten sind als Eigenanteil in das Projekt einzubringen. Bundesweit kommen rund 100 Antragsteller in den Genuss der Fördermittel in Höhe von 30,5 Millionen Euro. Der Rheinisch-Bergische Kreis erhält vonseiten der Kulturstiftung des Bundes eine Förderung von 280.100 Euro. Zusätzlich dazu werden 70.000 Euro von den fünf Kommunen als Eigenanteil eingebracht. Die Gesamtkosten des Projektes „Kultursommer 2021 im Rheinisch-Bergischen Kreis“ belaufen sich also auf 350.100 Euro.

Zum Programm:

Der Kultursommer 2021 findet im Rheinisch-Bergischen Kreis von Juli bis Oktober 2021 statt. Mit Open-Air-Konzerten, Theateraufführungen, Lesungen, Performances, Ausstellungen und anderen Formaten im öffentlichen Raum soll das kulturelle Leben aus dem digitalen Raum wieder in die urbane Öffentlichkeit verlagert und die analoge Begegnung zwischen Kulturschaffenden und ihrem Publikum ermöglicht werden. Interaktionen zwischen Künstlern und Publikum können unter Berücksichtigung der geltenden Corona-Schutzverordnungen gestaltet und künstlerische Arbeiten, die während des Lockdowns entstanden sind, einer größeren Öffentlichkeit präsentiert werden. Alle Veranstaltungen sind dabei kostenfrei und finden häufig an öffentlichen Plätzen, wie beispielsweise in kleinen Höfen oder Parkanalagen statt, wodurch die Teilnahme einer breiten Masse an Publikum ermöglicht wird. Insgesamt beteiligen sich weit über hundert Akteure aus dem gesamten Kreisgebiet und der Region, um im Rheinisch-Bergischen Kreis ein Zeichen zu setzen für die Kultur. Die Förderung kommt insbesondere freischaffenden Künstlerinnen und Künstlern, den Freien Szenen, lokalen Kulturakteuren und Bündnissen sowie der ansässigen Kultur- und Veranstaltungsbranche zugute.

Das Programm in den Kommunen:

Bergisch Gladbach

Die Stadt konzipiert ihren Kultursommer unter direkter Beteiligung lokaler und regionaler Künstlerinnen und Künstler der freien Szene aus allen Sparten für alle Zielgruppen. Dazu werden viele unterschiedliche, überwiegend kleinere Veranstaltungen auf öffentlichen Plätzen im gesamten Stadtraum konzipiert. Es sind 62 Projektideen eingereicht worden. 48 Projekte sind davon in die engere Wahl gekommen. „Die Stadtverwaltung und vor allem das Kulturbüro waren von den vielen sehr guten und facettenreichen Vorschlägen für den Kultursommer sehr überrascht und absolut begeistert. Es zeigt, dass das kulturelle Leben in Bergisch Gladbach trotz der Pandemie-Einschränkung weiter besteht und alle Akteure sehr engagiert sind, die kulturellen Veranstaltungen wieder mitten ins Leben der Stadtgesellschaft zu bringen. Wir sind uns sicher, dass das gelingen wird“, freut sich Frank Stein, Bürgermeister der Stadt Bergisch Gladbach.

Das Programm sieht Klassik- und Jazzkonzerte, ein Babykonzert, Literaturkonzerte, Mitmachkonzerte, Kindermusik, Tanzperformance, Afrikanische Musik, eine mobile Theaterproduktion, verschiedene Lesungen, Puppenspiel für Klein und Groß, mobiles Improtheater unterwegs, einen theatralen Spaziergang, eine „Ausstellung, die man nicht sieht“ und Spaziergänge durch die Stadt vor.

Burscheid

Burscheid plant ein musikalisches Open-Air-Programm unter dem Motto „Kultur macht sich Luft“. Anvisiert sind Beiträge aus Blues, Swing und Jazz über Country, Rock, Pop und Orgelmusik bis hin zum Mitmachkonzert für die ganze Familie. Das Programm soll mitten im Stadtzentrum, also in der sogenannten „Kirchenkurve“, sowie auf dem Parkplatz am „KulturBadehaus“ stattfinden und dabei alle Alters- und Zielgruppen bewusst niederschwellig einladen und erreichen.

Leichlingen

Unter dem Motto „Kultur blüht auf – Das Sommerfestival“ bietet die Stadt Leichlingen Auftrittsmöglichkeiten für freischaffende Künstlerinnen und Künstler aus der Region. Mit vier Veranstaltungen sollen insbesondere diejenigen angesprochen werden, die bisher wenige Berührungspunkte mit den städtischen Kulturveranstaltungen hatten. Kurze Wege und gute Erreichbarkeit, ein breitaufgestelltes popkulturelles Programm und eine gemütliche Picknickatmosphäre bei freiem Eintritt versprechen einen erleichterten Zugang. So ist zum einen eine Hörspielnacht im Leichlinger Freibad geplant, am Jugendzentrum wird es bei einem Ein-Tages-Festival musikalisch und gemeinsam mit der Bücherei sollen junge und ältere Bücherfans auf ihren Geschmack kommen. Die sehr aktive Bildende-Kunst-Szene in Leichlingen bekommt zudem die Möglichkeit, ihre Werke einem breiten Publikum zu präsentieren.

Odenthal

Die Gemeinde Odenthal lädt zu einer großen Open-Air-Veranstaltung – einem „Picknickkonzert“ – am Dhünntalstadion ein. Lokale Bands sollen mit ihrer Livemusik die Rheinische Lebens- und Mundart verkörpern. Schulbands und jungen Musikerinnen und Musiker sollen ebenfalls Auftrittsmöglichkeiten gegeben werden. Die lokale Gastronomie bietet Speisen an. Den Besucherinnen und Besuchern soll es möglich sein, auf den Wiesenflächen des Dhünntalstadions ihre mitgebrachten Picknickdecken auszubreiten und einen unbeschwerten Nachmittag/Abend im Freien zu verbringen.

Wermelskirchen

Auf der öffentlich zugänglichen Fabrikbrache „Rhombuspark“ aus dem 19. Jahrhundert (Remscheider Straße 25-27) gestaltet die Stadt Wermelskirchen eine einmalige Open Air Location – Dreh- und Angelpunkt der neu entstehenden „Kulturfabrik“ Wermelskirchen. In dem historischen Gemäuer der alten Produktion, von der nur noch die Außenwände übrig-geblieben sind, entsteht eine rd. 3200 m² große Veranstaltungsfläche unter freiem Himmel. Eine 80 m² große Bühne bietet vom 20. August bis zum 31. Oktober eine Chance für die lokalen Kulturschaffenden, die Vereine sowie Künstlerinnen und Künstler, ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen und die Gäste mitzureißen. Die Kulturfabrik Wermelskirchen macht die ganze Vielfalt des kulturellen Schaffens an neun Veranstaltungswochenenden der Region sichtbar: Theateraufführungen, Tanzveranstaltungen, Kunst- und Skulpturen-Ausstellungen, Konzerte, Kirchenmusik-Aufführungen und ein großer „Wermels-Kirchen-Tag“ zählen zu den Programmplanungen.

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