NACHRICHTEN AUS DER CORONA-PANDEMIE (CCCXII)

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 1911 Neuinfektionen. Das sind 383 weniger als am Freitag vor einer Woche. Den Angaben zufolge starben 129 weitere Menschen im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen 24 Stunden auf 89.816. Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als 3,7 Millionen Corona-Tests positiv aus. Laut DIVI-Register werden in Deutschland derzeit 1420 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt. Die Zahl der invasiv beatmeten Patienten ist erstmals seit Ende Oktober 2020 (30.10.: 919) auf unter 1000 gesunken. Momentan sind 948 intensivmedizinische Patienten an Beatmungsgeräte angeschlossen, gestern wurden noch 1000 gemeldet. Auf dem Höhepunkt der dritten Welle am 2. Mai waren es 2950. Rund 4390 Intensivbetten sind in den deutschen Kliniken derzeit noch frei. Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) hat den Vorwurf zurückgewiesen, die Zahl der freien Intensivbetten sei während der Pandemie falsch angegeben worden. “Krankenhäuser haben die Zahl der Intensivbetten nicht manipuliert, diesen Verdacht äußert auch der Bundesrechnungshof nicht. Intensivbettenzahlen zu manipulieren ist auch gar nicht möglich, da die Ausgleichszahlungen an Bedingungen geknüpft sind, die die Krankenhäuser nicht beeinflussen können”, sagt DKG-Vorstandsvorsitzender Gerald Gaß. Der Bundesrechnungshof hatte in einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht “eine massive Überkompensation aus Steuermitteln” bei Ausgleichszahlungen für Krankenhäuser festgestellt. Das Gesundheitsministerium räumte in einer im Bericht zitierten Stellungnahme ein, dass es eine Überkompensation für Krankenhäuser gegeben haben könne – allerdings “allenfalls” bis zu einer Anpassungs-Verordnung im Juli 2020. 

Die epidemische Lage von nationaler Tragweite in Deutschland bleibt bestehen. Sie dient als rechtliche Grundlage für Corona-Regelungen etwa zu Impfungen und Testkosten. Der Bundestag billigt den von den Koalitionsfraktionen CDU/CSU und SPD eingebrachten Antrag zur Verlängerung bis Ende September.

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz befindet sich weiter im Fall – wenn auch etwas langsamer als an den Vortagen. Laut aktuellem Datenstand des Robert-Koch-Instituts (RKI) schwächte sich das Fallaufkommen am Freitag von 18,6 auf 18,3 neu registrierte Corona-Infektionen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen ab. Das ist der niedrigste Wert seit 6. Oktober, also seit etwas mehr als acht Monaten. Noch vor einem Monat lag die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei 107,8. Laut dem aktuellen RKI-Datenstand liegen mit Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein weiterhin vier Bundesländer mit ihrer Sieben-Tage-Inzidenz unter 10 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen einer Woche. Das geringste Fallaufkommen weist demnach weiterhin Mecklenburg-Vorpommern mit 5,3 auf, Baden-Württemberg hat den höchsten Wert von 26,0. Das RKI weist nun mehr fünf Regionen in Deutschland mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von 0 aus: In den Landkreisen Plön (Schleswig-Holstein), Tirschenreuth (Bayern) und Prignitz (Brandenburg) sowie den Städten Neumünster (Schleswig-Holstein) und Pirmasens (Rheinland-Pfalz) wurden in den zurückliegenden sieben Tagen keine neuen Corona-Fälle registriert. Allerdings hat das Landesgesundheitsministerium von Schleswig-Holstein am gestrigen Freitag für die beiden Nuller-Regionen allgemein keine neuen Daten übermittelt. Inklusive dieser beiden Regionen ist die bundesweite Zahl der Kommunen im Vergleich zum Vortag von eins auf fünf gestiegen. Die Zahl der deutschen Regionen mit einer Sieben-Tage-Inzidenz unter 35 wächst weiter an. Dem aktuellen RKI-Datenstand zufolge unterschreiten derzeit 374 Kommunen die 35er-Schwelle (Vortag: 370). Das entspricht dem Niveau von Anfang Oktober, liegt aber immer noch unter dem Wert von vor genau einem Jahr: Am 12. Juni 2020 lagen 411 der 412 deutschen Regionen (400 Städte, Kreise und Landkreise sowie die vom RKI separat ausgewiesenen zwölf Berliner Bezirke) mit ihrer Inzidenz unter 35, stattliche 131 davon hatten damals seit mindestens sieben Tagen überhaupt keine Neuinfektionen gemeldet. Aktuell sind es lediglich 5 (Vortag: 1).

Fußballspiele in der 1. Bundesliga mit Zuschauern im Stadion haben laut einer Studie zu höheren Corona-Infektionszahlen geführt. Nach den ersten beiden Spieltagen der Saison im September und Oktober 2020 seien die Ansteckungszahlen in Städten und Landkreisen mit Erstligaspielen um 0,6 pro 100.000 Einwohner und Tag stärker gestiegen als in Städten ohne Fußballspiele, heißt es in einer Studie des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung, aus der die “Rheinische Post” zitiert. Dies entspreche etwa einem Anstieg der Infektionsraten um sieben bis acht Prozent. Der Anstieg habe sich vollständig den Spielen zuordnen lassen, bei denen Schutzmasken lediglich auf den Wegen zum Platz getragen werden mussten. Spiele, bei denen eine strenge Maskenpflicht galt, hätten nicht zu höheren Infektionszahlen geführt. Den Veranstaltern künftiger Fußballspiele raten die Experten daher, auch bei den mittlerweile bestehenden Möglichkeiten zu umfassenden Corona-Schnelltests eine strenge Maskenpflicht während des gesamten Stadionbesuchs zu verhängen. Schleswig-Holsteins Landesregierung hat angesichts niedriger Corona-Zahlen weitere Lockerungen beschlossen. Das nördlichste Bundesland habe mit einer Inzidenz von unter 10 weiter einen deutlichen Vorsprung vor anderen Regionen, sagt Ministerpräsident Daniel Günther. Ab Montag sind wieder größere Veranstaltungen und Versammlungen möglich. Außerdem können Schwimm-, Spaß- und Freibäder mit Hygienekonzepten öffnen. Bislang war nur Bahnenschwimmen und Schwimmausbildung in Schwimmbädern erlaubt. Die Sieben-Tage-Inzidenz bei den Neuinfektionen lag in Schleswig-Holstein bei 9,4, wie aus Daten der Landesmeldestelle vom Donnerstag hervorgeht.

Die zunächst in Indien entdeckte Corona-Variante Delta ist Analysen zufolge wesentlich ansteckender als der in Großbritannien entdeckte Alpha-Typ. Das Risiko, die Menschen im eigenen Haushalt anzustecken, sei bei Delta schätzungsweise 60 Prozent höher als bei Alpha, teilt die englische Gesundheitsbehörde Public Health England mit. Außerdem soll sich Delta stärker als andere Varianten der Schutzwirkung der Impfstoffe entziehen können – das gelte vor allem nach nur einer Impfdosis. Vollständig Geimpfte seien jedoch sehr gut vor der Delta-Variante – auch B.1.617.2 genannt – geschützt. Die Delta-Variante sorgt im Vereinigten Königreich derzeit offiziellen Angaben zufolge für rund neun von zehn Corona-Infektionen. Sie ließ die lange Zeit sehr niedrige Sieben-Tage-Inzidenz auf zuletzt knapp 52 ansteigen und könnte die geplanten weiteren Corona-Lockerungen gefährden. Die Bundesregierung hat Großbritannien wegen der Mutante wieder als Virusvariantengebiet mit extrem strengen Einreise- und Quarantäneregeln eingestuft. Die deutschen Haus- und Kinderärzte sprechen sich dafür aus, die Impfzentren spätestens zum 30. September zu schließen. “Anstatt die Impfzentren künstlich am Leben zu erhalten, sollte die Politik ihre Energie lieber in eine sinnvolle Planung der Impfstoffbereitstellung für die Auffrischungsimpfungen stecken”, sagt der Chef des Hausärzteverbandes Ulrich Weigeldt dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Auch der Sprecher des Bundesverbands für Kinder- und Jugendärzte (BVKJ), Jakob Maske, kritisierte die Kosten der Zentren für “nicht mehr verhältnismäßig” und als “rausgeschmissenes Geld”. Die Corona-Impfzentren sollten aus Sicht des Deutschen Städtetags längerfristig weiter betrieben werden. “Bei dem zu erwartenden Andrang sind die Impfzentren mit ihren großen Kapazitäten, etwa in Messehallen, zu wichtig, um sie einfach abzuwickeln”, sagt Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy der “Passauer Neuen Presse” mit Blick auf steigende Impfstofflieferungen. “Außerdem starten aus den Impfzentren die mobilen Impfteams in Pflegeeinrichtungen und soziale Brennpunkte. Wir brauchen leistungsstarke Strukturen. Die Pandemie ist noch nicht vorbei.” Mehr als 100 Mitarbeiter einer italienischen Ferienanlage sind einem Bericht der SZ zufolge für eine Corona-Impfung nach Bayern gereist. Wie die Zeitung berichtet, hatten sich die Teilnehmer der Reisegruppe im Mai während eines Tagestrips am Münchner Flughafen die Impfspritzen geben lassen. Ein Manager des Hotels sagte, die Impfungen für die Mitarbeiter seien wichtig gewesen, damit Gäste dort sicher Urlaub machen könnten. In Italien selbst seien Impfungen für Mitarbeiter in Firmen im Mai noch nicht möglich gewesen. Das Hotel habe für diesen Service auch bezahlt. Der Vorgang wird mittlerweile von der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB) überprüft. Es werde ein mögliches Fehlverhalten geprüft, so KVB-Sprecher Axel Heise. Er sagte weiter: “Wir wissen auch nicht, was da gelaufen ist.” Heise bezeichnete das Geschehen als “eigenartig”. Insbesondere ist bislang nicht geklärt, woher der bei der Aktion verwendete Impfstoff stammt. Die Ständige Impfkommission behält sich vor, ihre Empfehlung vom Donnerstag zur Corona-Impfung für Jugendliche jederzeit anzupassen. “STIKO-Empfehlungen sind ja nicht in Stein geschlagen”, sagte STIKO-Mitglied Fred Zepp, ehemaliger Direktor des Zentrums für Kinder- und Jugendmedizin der Universitätsmedizin Mainz, bei einer Pressekonferenz des Science Media Centers. “Wenn wir in ein oder zwei Monaten erweiterte Erkenntnis haben, dann haben wir immer noch großen Spielraum bis zum Schulbeginn, darüber erneut zu beraten und das eventuell anzupassen.” Der neue digitale Corona-Impfnachweis wird vom kommenden Mittwoch an auch in der Luca-App angezeigt werden können. Damit stehen mit der App CovPass, der Corona-Warn-App des Bundes und der Luca-App nun drei unterschiedliche Lösungen zur Verfügung, um einen Impfnachweis auf dem Smartphone präsentieren zu können. Der digitale Nachweis ist eine freiwillige Ergänzung des weiter gültigen gelben Impfheftes aus Papier. Auch in NRW und Thüringen ist jetzt jeder Vierte vollständig geimpft – damit liegen mittlerweile sieben Bundesländer bei einer Quote der vollständig Geimpften von mehr als 25 Prozent. Zu den beiden Ländern kommen noch das Saarland, Bremen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen. Rund eine halbe Million Jugendliche sollten sich wegen besonderer Risiken gegen das Coronavirus impfen lassen. Das geht aus Berechnungen des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland hervor. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt eine Impfung bei 12- bis 17-Jährigen nur bei besonderen Vorerkrankungen. Die Liste umfasst zwölf Krankheiten, darunter Adipositas, Diabetes, Herzfehler, chronische Lungenerkrankungen und Trisomie 21. Eine Auswertung des Zentralinstituts zeigt, dass etwa elf Prozent aller Jugendlichen in Deutschland in der fraglichen Altersgruppe mindestens eines dieser Risikomerkmale aufweisen. “Bei gesetzlich Versicherten ergeben sich bundesweit etwa 402.000 Impflinge”, teilt das Institut mit. “Unter Berücksichtigung der Privatversicherten sind bundesweit etwa 452.000 potenzielle Impflinge betroffen.” Knapp die Hälfte davon leidet unter Asthma. Eine weitere Studie bestätigt: Der Impfstoff des deutschen Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer schützt auch vor der zuerst in Indien aufgetretenen Corona-Variante Delta (B.1.617.2). Auch vor mehreren anderen Varianten wie beispielsweise der zuerst in Nigeria aufgetretenen Mutante B.1.525 schütze der Impfstoff, schreiben die Wissenschaftler um Pei Yong Shi von der University of Texas in Galveston im Fachjournal “Nature”. Für die Studie untersuchten die Forscher 20 Blutproben von 15 Menschen, die jeweils zwei Dosen des Impfstoffes von Biontech/Pfizer erhalten hatten, und testeten die Reaktion auf die verschiedenen Corona-Varianten. Die Wirksamkeit der Antikörper sei bei den Varianten zwar niedriger ausgefallen als bei einem im Januar 2020 isolierten Coronavirus-Typ, sie sei jedoch immer noch “robust”. Auch am Donnerstag wurden in Deutschland mehr als 1 Millionen Spritzen gegen das Coronavirus gesetzt. Dabei entfiel die Mehrheit der Impfungen – wie seit drei Wochen – auf Zweitimpfungen: 670.000 Menschen bekamen ihren Vollschutz, 425.000 Menschen die erste Spritze. 47,5 Prozent der Bevölkerung haben nun mindestens eine Impfdosis erhalten. 24,8 Prozent verfügen über einen Vollschutz.

Im Koalitionsstreit um möglicherweise minderwertige Corona-Schutzmasken hat Bundesarbeitsminister Hubertus Heil Teilen der Union ein Ablenkungsmanöver vorgeworfen. “Man muss aufpassen, dass eine Sachdebatte nicht vernebelt wird. Und ich erlebe schon, dass einige auf Unionsseite versuchen, das Ganze zu einer rein parteipolitischen Auseinandersetzung zu erklären, um nicht über die Sache sprechen zu müssen”, sagte der SPD-Politiker dem “Spiegel”. “Und es gibt den Versuch, über technische Fragen die Öffentlichkeit so zu verwirren, dass die Leute nicht mehr verstehen, worum es wirklich geht.” Hintergrund der Debatte, die die schwarz-rote Koalition belastet, ist ein “Spiegel”-Bericht über den Umgang mit angeblich minderwertigen, in China bestellten Corona-Masken. Demnach sollten nach Plänen des Gesundheitsministeriums Masken, die nicht nach hohen Standards getestet worden seien, an Einrichtungen für Menschen mit Behinderung oder für Obdachlose gehen.

Die Chefin der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA), Emer Cooke, fordert die weltweite Verfügbarkeit von Corona-Impfstoffen. “Ich glaube wirklich, dass wir (…) den Zugang auf der ganzen Welt sicherstellen müssen, nicht nur in den Ländern, die die Mittel haben, dafür zu bezahlen”, sagt Cooke der Nachrichtenagentur AFP. Insgesamt sehe sie Europa und die Welt auf einem guten Weg, neue Varianten des Coronavirus könnten allerdings noch Probleme bereiten. Dänemark hat der Ukraine die Lieferung von 500.000 Impfdosen zugesagt. Das gibt das Büro von Präsident Wolodymyr Selenskyj nach einem Telefonat mit der dänischen Ministerpräsidentin Mette Frederiksen bekannt. Die Ukraine hinkt bei der Impfung der 41 Millionen Menschen im Land vielen europäischen Staaten hinterher. Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin zeigt sich wegen der vielen Infektionsfälle in seiner Stadt besorgt. “Ziemlich viele Moskauer befinden sich auf Intensivstationen und werden künstlich beatmet”, sagt Sobjanin. “Die Gefahr ist real.” Die Behörden hätten erwartet, dass sich das Infektionsgeschehen in den Monaten April und Mai abmildern würde, wie es im vergangenen Jahr der Fall gewesen sei, sagt Sobjanin. “Aber jetzt sehen wir, dass sich dies in Richtung Juni, Juli verschiebt.” Zugleich werde sichtbar, “wie aggressiv Covid ist”, betont Sobjanin. Es werde immer schwieriger, die Virus-Erkrankung zu behandeln. Die Gesundheitsbehörden in der russischen Hauptstadt meldeten heute 5853 neue Infektionsfälle – der höchste Wert seit Mitte Januar. Johnson & Johnson wird einem Insider zufolge vermutlich nicht seine Zusage von 55 Millionen Impfdosen an die EU für Juni einhalten können. Hintergrund ist dem EU-Vertreter zufolge der Verzicht der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) auf gewisse Chargen nach einer Verunreinigung in einem US-Werk. Die EMA erklärt, zum Zeitpunkt des Vorfalls im April sei in dem Werk auch Impfstoff für Europa hergestellt worden. Wie viele Dosen betroffen sind, teilt sie nicht mit. In der Fabrik im Bundesstaat Maryland soll Material für einen anderen Impfstoff in die Covid-Mittel gelangt sein. Die US-Behörden haben in dem Werk zahlreiche Mängel entdeckt. Die europäische Arzneimittelbehörde rät von der Verwendung des Astrazeneca-Impfstoffs bei Menschen mit einer seltenen Bluterkrankung ab. Dabei gehe es um Personen mit einem sogenannten Kapillarlecksyndrom. Dies müsse auch in die Liste der Nebenwirkungen des Vakzins aufgenommen werden. Die EMA untersucht außerdem Herzmuskel- und Herzbeutelentzündungen nach Corona-Impfungen mit den Mitteln verschiedener Hersteller. Nach dem Tod eines 18-Jährigen dürfen in Italien nur noch über 60-Jährige mit dem Mittel von Astrazeneca geimpft werden. Dies gibt der Covid-Sonderbeauftragte Francesco Figliuolo bekannt. Der Tod des Jugendlichen am Donnerstag nach einer Impfung am 25. Mai ging auf eine Thrombose zurück. Die Niederlande wollen ab Ende Juni wieder Massenveranstaltungen ohne Schutzmasken zulassen. Voraussetzung ist allerdings, dass Teilnehmer einen Impfbeweis oder ein negatives Testergebnis vorweisen, wie die Regierung mitteilt. Besucher müssten dann auch nicht mehr 1,5 Meter Abstand halten. Damit wären ab Ende Juni auch wieder volle Stadien für Konzerte oder Fußballspiele möglich. Die Delta-Variante des Coronavirus lässt die Fallzahlen in Großbritannien wieder steigen. Die Behörden geben 8125 Neuinfektionen bekannt, 732 mehr als am Vortag und die höchste Zahl seit Ende Februar. Der Gesundheitsbehörde Public Health England zufolge macht die zuerst in Indien nachgewiesene Mutante inzwischen mehr als 90 Prozent der neuen Fälle auf der Insel aus. Der Anstieg gefährdet die Pläne der Regierung zur Aufhebung der Beschränkungen am 21. Juni. Premierminister Boris Johnson soll am Montag seine Entscheidung darüber bekanntgeben. Der britische Premierminister Boris Johnson will einer Zeitung zufolge wegen des starken Anstiegs bei Neuinfektionen die geplanten Lockerungen um einen Monat verschieben. Diese sollten dann nicht schon am 21. Juni, sondern erst am 19. Juli vollzogen werden, berichtet “The Sun”. Hintergrund sei die Verdreifachung der Fälle mit der Delta-Variante des Virus innerhalb einer Woche. Angesichts der sinkenden Fallzahlen und der geringeren Auslastung der Intensivstationen setzt die Schweiz noch vor den Sommerferien zum fünften Öffnungsschritt an. Ab dem 28. Juni 2021 dürfen Clubs für Personen mit Covid-Zertifikat voraussichtlich wieder öffnen. Der Plan der Regierung sieht unter anderem auch die Aufhebung der Maskenpflicht im Freien und bei der Arbeit vor. Zudem sollen Geschäfte, Freizeitbetriebe oder Sporteinrichtungen ihre Kapazität stärker ausnutzen dürfen. Einen definitiven Entscheid zu den Lockerungen stellte die Regierung für den 23. Juni in Aussicht.

Malaysia kämpft weiter gegen seine bisher schwerste Corona-Welle. Deshalb kündigt die Regierung in Kuala Lumpur an, den Anfang Juni verhängten “totalen Lockdown” um zwei Wochen zu verlängern. “Die Entscheidung wurde getroffen, weil die täglichen Zahlen noch immer sehr hoch sind”, sagt Verteidigungsminister Ismail Sabri Yaakob. Ursprünglich sollten die strikten Maßnahmen nur zwei Wochen gelten, nun sollen sie frühestens am 28. Juni aufgehoben werden. Die meisten Unternehmen sind ebenso wie Einkaufszentren und nicht wesentliche Geschäfte geschlossen. Zudem dürfen sich die Menschen nur noch in einem Umkreis von zehn Kilometern von ihren Häusern bewegen. Argentinien erteilt dem Impfstoff des chinesischen Herstellers Cansino Biologics eine Notfallzulassung. Damit soll das inmitten einer weiteren Corona-Welle stehende Land mehr Impfstoff im Kampf gegen das Virus zur Verfügung haben. Bislang hat Argentinien bereits die Vakzine Sputnik V aus Russland sowie die Impfstoffe von Sinopharm aus China und der britisch-schwedischen AstraZeneca im Einsatz. Nur in Indien und Brasilien ist derzeit die Zahl der Neuinfektionen höher als in Argentinien. Binnen eines Tages verzeichnet Indien 84.332 neue Corona-Fälle, wie aus Daten des Gesundheitsministeriums hervorgeht. Das ist in dem stark von der Pandemie betroffenen Land der niedrigste Wert seit mehr als zwei Monaten. Insgesamt wurden bislang mehr als 29,4 Millionen Ansteckungsfälle nachgewiesen. Weltweit ist das der zweithöchste Wert nach den USA. Die Zahl der indischen Todesfälle in Zusammenhang mit dem Coronavirus wuchs um 4002 auf 367.081. Die Pandemie hat laut einer US-Studie zu einem dramatischen Anstieg der Suizidversuche von Teenagerinnen geführt. “Anfang Mai 2020 begann die Anzahl der Notaufnahmen wegen vermuteter Selbstmordversuche bei Jugendlichen im Alter von 12 bis 17 Jahren zu steigen, insbesondere bei Mädchen”, heißt es in einem Bericht der US-Seuchenbehörde CDC. Demnach lag die durchschnittliche Zahl der Einweisungen in Notfallambulanzen im Sommer 2020 bei Mädchen in diesem Alter um 26 Prozent höher als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. In diesem Frühjahr lag dieser Wert sogar alarmierende 51 Prozent über dem desselben Zeitraums 2020. Bei Jungen desselben Alters verzeichneten die CDC einen Anstieg der Notaufnahmebesuche von vier Prozent.

Beitragsfoto © Daria Shevtsova (Pexels)

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