NACHRICHTEN AUS DER CORONA-PANDEMIE (CCCI)

Das Robert-Koch-Institut (RKI) verzeichnet 1785 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Das sind 126 Fälle weniger als eine Woche zuvor. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 35,2. Am Tag zuvor betrug der Wert 35,1. 153 weitere Menschen starben. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen 24 Stunden auf 88.595. Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als 3,68 Millionen Corona-Tests positiv aus. Laut DIVI-Register werden in Deutschland derzeit 2450 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt, 1576 davon werden beatmet. Rund 4714 Intensivbetten sind in den deutschen Kliniken derzeit noch frei.

Sieben Monate nach der Corona-bedingten Schließung der Hotels für private Gäste können Touristen wieder in Hamburg übernachten. Vorerst dürfen die Hotels jedoch nur 60 Prozent ihrer Kapazität nutzen. Der Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) erwartet keinen Gästeansturm. Es fehlten die Gründe für eine Reise nach Hamburg, sagte Dehoga-Vizepräsident Niklaus Kaiser von Rosenburg. “Es gibt kein Musical, keine Events, keinen Hafengeburtstag, nur staatliche Kultur und auch die mit starken Einschränkungen.” Die neue Corona-Verordnung des Senats, sieht weitere Lockerungen vor. Diese fallen aber weitaus vorsichtiger aus als in Schleswig-Holstein und Niedersachsen. So dürfen sich in Hamburg weiterhin nur fünf Menschen privat treffen, allerdings nun aus fünf verschiedenen Haushalten. In den Nachbarländern sind seit Montag Treffen von zehn Personen erlaubt. Die Maskenpflicht sollte aus Sicht eines Aerosol-Forschers zuerst im Freien und in großen Hallen aufgehoben werden, bevor man den Einzelhandel angeht. Zwar seien Masken kein Allheilmittel, um eine Corona-Infektion durch Virenübertragung in der Luft zu verhindern, sagte der frühere Präsident der Internationalen Gesellschaft für Aerosole in der Medizin, Gerhard Scheuch. Aber gerade in kleinen, engen, unbelüfteten Räumen sei die Gefahr am höchsten. Als Beispiel nannte Scheuch Aufzüge. “Hier sind oft nur zwei bis vier Kubikmeter Luft. Wenn Leute drin sind, noch weniger.” Dann könne man sich schon während der Fahrt in den sechsten Stock anstecken. “Selbst wenn der Aufzug leer ist”, warnte der Experte. “Die Wolke bleibt drin.” Masken zu tragen, sei etwa auch bei Taxifahrten oder in Fahrschul-Autos sehr sinnvoll, sowie auf öffentlichen Toiletten. Die Frage von Schulschließungen sollte nach Ansicht des Lehrerverbandes auch im nächsten Schuljahr und bei zunehmendem Impffortschritt weiter an die Corona-Ansteckungszahlen (Inzidenz) gekoppelt werden. “Auch wenn Kinder und Jugendliche ein vermindertes Risiko an schweren Krankheitsverläufen bei Covid-19 haben, gibt es diese Gefahr. Darauf hat der Schulbetrieb Rücksicht zu nehmen, solange nicht alle Kinder und Jugendlichen die Möglichkeit zur Impfung hatten”, sagt Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger. Allerdings stellt sich der Lehrerverband “auf vollständigen Präsenzunterricht in ganzen Klassen” im nächsten Schuljahr ein, “und zwar fast ausnahmslos”. Die medizinischen Experten rechneten nicht mit einer vierten Welle, “weil die fortschreitenden Impfungen in der Gruppe der über 16-Jährigen und auch zunehmend bald bei den 12- bis 15-Jährigen die Neuinfektionszahlen unabhängig von saisonalen Einflüssen nach unten drücken werden”, sagt Meidinger. Mit Einschränkungen rechnet er zunächst aber noch bei Schulfahrten, Sportwettkämpfen, Schulfesten oder Konzerten.

Epidemiologen bemängeln das Fehlen lokaler Impfdaten und befürchten daher, dass es örtlich neue Corona-Wellen geben könnte. “Wir erheben nicht ausreichend gut, wo die Menschen leben, die geimpft werden”, sagte unter anderem der Epidemiologe und SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach im ARD-Politmagazin “Report Mainz”. So könne man nicht erkennen, wo genügend Menschen geimpft seien und wo nicht. Dort, wo die Impfquote nicht hoch genug sei, drohten im Herbst Ausbrüche und lokale vierte Wellen. Grund für ungenaue Zahlen zu Geimpften auf lokaler Ebene sind laut dem Bundesgesundheitsministerium (BMG) unterschiedliche Meldepflichten bei Impfzentren und Arztpraxen. Letztere übermitteln ihre Daten demnach nicht täglich, sondern erst mit der Quartalsabrechnung, an die Kassenärztliche Vereinigung. Heranwachsende ab 14 Jahren können sich in Sachsen ab dieser Woche um einen Impftermin bemühen. Das kündigte Ministerpräsident Michael Kretschmer von der CDU an. Die Jugendlichen könnten demnach einen eigenen Termin in einigen Impfzentren vereinbaren. Mit der Zulassung des Impfstoffes sei es möglich, dass sich Kinder und Jugendliche nun impfen lassen könnten, wenn sie es denn möchten, sagte Kretschmer. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA hatte am Freitag grünes Licht für die EU-Zulassung des Biontech-Präparats für Kinder von 12 bis 15 Jahren gegeben. Je nach Bundesland variiert die Impfquote. Die höchste Quote an Erstgeimpften verzeichnet zuletzt das Saarland mit 45,9 Prozent, dahinter folgen Nordrhein-Westfalen (45,3 Prozent) und Bremen mit einer Impfquote von 44 Prozent. Sachsen liegt mit 37,4 Prozent etwas hinter den anderen Bundesländern zurück. Die Zahl der verabreichten Corona-Impfungen nähert sich der Marke von 50 Millionen an. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) waren mit Sonntag seit Beginn der Impfkampagne 49,9 Millionen Impfungen verabreicht worden. Am Sonntag erhielten 270.927 Menschen eine Spritze. 14,6 Millionen sind nun vollständig geimpft. Insgesamt haben den Angaben zufolge 35.755.407 Menschen (43 Prozent) mindestens eine Impfdosis erhalten. Im Vergleich zur Vorwoche stagniert das Impftempo in Deutschland jedoch derzeit.

Die Verringerung der Liefermenge beim Covid-19-Impfstoff von Johnson & Johnson an die Europäische Union ist nach Angaben der EU-Kommission nur vorübergehend. Das Unternehmen plane nach wie vor, die bis Ende des Jahres zugesagten Lieferungen einzuhalten, sagt ein Sprecher der Brüsseler Behörde. Verschiedene EU-Mitgliedsstaaten hätten sich besorgt geäußert, nachdem sie über Lieferverzögerungen informiert worden seien. Die Kommission gehe aber davon aus, dass es sich nur um eine vorübergehende Verringerung der Auslieferungen handelt und bald mit einer Zunahme der Impfdosen gerechnet werden könne. Man rechne weiter damit, die für das zweite und dritte Quartal vereinbarte Menge zu erhalten. Auch Kinder ab zwölf Jahren können in der Europäischen Union nun mit dem Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer geimpft werden. Nach einer Empfehlung der Arzneimittelbehörde EMA erteilt die EU-Kommission nach eigenen Angaben offiziell die Zulassung. In Deutschland hat allerdings die Ständige Impfkommission noch keine Empfehlung ausgesprochen. Im Dezember hatten sich Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und seine Frau Brigitte mit dem Coronavirus infiziert, jetzt haben sie sich impfen lassen. “Geimpft!”, verkündet Macron bei Twitter und appelliert an seine Landsleute, es ihm gleichzutun. Welcher Impfstoff ihm gespritzt wurde, schreibt Macron nicht. Das französische Präsidentenpaar folgte den Empfehlungen, nach einer Infektion mindestens drei Monate bis zu einer Impfung verstreichen zu lassen. Nach einer überstandenen Infektion reicht zudem eine Spritze. In Frankreich können sich seit heute alle Erwachsenen gegen das Coronavirus impfen lassen. Der nationale Impfbeauftragte Alain Fischer sagte dem Fernsehsender LCI, er rechne mit einem großen Andrang. In Deutschland soll die Impfpriorisierung am Montag in einer Woche fallen, dann sollen sich zudem erstmals auch Kinder ab zwölf Jahren impfen lassen können. In Frankreich haben bisher 25,4 Millionen Menschen mindestens eine Impfdosis erhalten, das entspricht 38 Prozent der Gesamtbevölkerung und gut 48 Prozent der Erwachsenen. Fast elf Millionen Menschen sind vollständig geimpft. “Ich bin überzeugt, dass viele weitere Menschen sich impfen lassen werden”, betont Fischer. Die dänische Regierung hat die nationalen Gesundheitsbehörden gebeten, noch einmal über den gestoppten Einsatz von zwei Corona-Impfstoffen im Rahmen der nationalen Impfkampagne nachzudenken. Grund dafür sei, dass sich der Impfkalender um 14 weitere Tage verschiebe und sich die Kampagne somit bis in den September ziehe, sagt Gesundheitsminister Magnus Heunicke dem Rundfunksender DR. Vor diesem Hintergrund bitte man die Behörden, ihre Einschätzung zum Streichen der Präparate von AstraZeneca und Johnson & Johnson aus dem offiziellen Impfprogramm zu überdenken. Dabei gehe es vor allem um das Mittel von Johnson & Johnson. Nach mehr als sieben Monaten wird die nächtliche Ausgangssperre auf Mallorca angesichts weiter fallender Corona-Zahlen aufgehoben. Sie gelte nur noch bis Sonntag, beschließt die Regierung der bei deutschen Urlaubern beliebten Balearen, zu denen auch Mallorca gehört. Bisher mussten Touristen und Einheimische zwischen Mitternacht und 06.00 Uhr im Hotel oder Zuhause sein. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt derzeit auf Mallorca nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Madrid bei 17,4. Knapp 40 Prozent der Balearen-Bevölkerung hat schon mindestens eine Corona-Impfung erhalten, knapp 18 Prozent sind vollständig geimpft. In der Schweiz dürfen Restaurants seit heute wieder Gäste in ihren Innenräumen bewirten. Es gelten aber Schutzmaßnahmen. So dürfen nur vier Personen an einem Tisch Platz nehmen. Den Lockerungsschritt hatte die Regierung vergangene Woche beschlossen. Die Restaurants, Cafés und Bars waren wegen hoher Corona-Infektionszahlen zwei Tage vor Weihnachten geschlossen worden. Die Außenbereiche durften bereits im April wieder öffnen. Negative Corona-Tests müssen in der Schweiz nicht vorgelegt werden, auch nicht beim Betreten von Geschäften, Museen oder Freizeiteinrichtungen, die bereits seit März wieder geöffnet sind. Ungeachtet der Bedenken vieler Lehrer darf in den Niederlanden seit heute wieder an allen weiterführenden Schulen täglich unterrichtet werden. Vom 7. Juni an wird der Präsenzunterricht dann wieder zur Pflicht. Lehrerverbände hatten sich zuvor vergeblich dafür ausgesprochen, den regulären Schulbetrieb angesichts eines mangelnden Impftempos sowie von Problemen mit Corona-Tests erst nach den Sommerferien wieder aufzunehmen. Bildungsminister Arie Slob erklärte hingegen, es mache einen großen Unterschied, dass Schüler in den verbleibenden rund sechs Wochen noch in den Schulen unterrichtet werden können. “Nicht allein für ihre schulischen Leistungen, sondern auch für ihr Wohlbefinden”, betonte Slob.

Die zuerst in Indien entdeckte besonders ansteckende Coronavirus-Variante B.1.617.2 heißt nun Delta. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat beschlossen, die einzelnen Varianten nach dem griechischen Alphabet zu benennen, wie sie am Montagabend mitteilte. Damit soll vermieden werden, dass Länder oder Regionen mit bestimmten Virusvarianten in Verbindung gebracht und Menschen, die dort leben oder von dort kommen, diskriminiert werden. Nach dem neuen Schema heißt die zuerst in Großbritannien aufgetauchte Virusvariante B.1.1.7 nun Alpha, die in Südafrika entdeckte Variante B.1.351 Beta und die in Brasilien zuerst nachgewiesene Variante P.1 Gamma. Dies sind die zurzeit von der WHO aufgeführten “Besorgniserregenden Varianten”. Weitere “Varianten von Interesse” sind ebenfalls mit Buchstaben aus dem griechischen Alphabet versehen worden. Die Zahl der täglichen Neuinfektionen mit dem Coronavirus ist in Israel auf den niedrigsten Stand seit mehr als einem Jahr gesunken. Wie das Gesundheitsministerium mitteilt, wurden binnen 24 Stunden lediglich vier neue Fälle verzeichnet. Es wurden in dem Zeitraum 22.360 Tests vorgenommen. Weniger Neuinfektionen waren zuletzt Anfang März 2020 registriert worden, also zu Beginn der weltweiten Pandemie. Nach dem starken Rückgang der Corona-Neuinfektionen und schwerer Erkrankungen hebt Israel die staatlichen Beschränkungen nahezu komplett auf. Einer Mitteilung des Gesundheitsministeriums zufolge laufen Regelungen nach dem sogenannten Grünen Pass mit heute aus. Dies bedeutet, dass künftig öffentliche Einrichtungen Geimpften und Ungeimpften gleichermaßen offen stehen. Die Vorlage eines Impfnachweises als Einlassvoraussetzung entfällt. Mit dieser Maßnahme verbunden ist, dass alle Teilnehmer- und Besucher-Obergrenzen für etwa Veranstaltungen, Geschäfte und Restaurants entfallen. Bestehen bleibt allerdings vorerst die Maskenpflicht in Innenräumen. Auch bei der Einreise nach Israel gelten weiterhin bestimmte Verpflichtungen. Malaysia hat angesichts steigender Neuinfektionen einen landesweiten Lockdown verhängt. Öffnen dürfen nur Geschäfte und Einrichtungen, die der Grundversorgung dienen, darunter Krankenhäuser und Supermärkte. Ihre Häuser dürfen die Menschen nur in Ausnahmefällen verlassen. In Malaysia stiegen die Corona-Zahlen zuletzt stark an. Fast 2800 Todesfälle wurden unter den 32 Millionen Einwohnern im Zusammenhang mit der Pandemie bisher registriert, mehr als 40 Prozent davon im Mai. Auch andere Länder in der Region kämpfen mit neuen Infektionsherden, darunter Thailand und Vietnam. Für die erneut ansteigenden Infektionszahlen werden unter anderem neue und ansteckendere Varianten des Coronavirus verantwortlich gemacht. Am Wochenende hatten vietnamesische Behörden eine neue Virusmutante gemeldet und als Kombination aus zwei erstmals in Indien und Großbritannien festgestellten Varianten bezeichnet. Kurz darauf stellten sie jedoch klar, dass die neue Variante weiter erforscht werden müsse. Peru setzt die offizielle Zahl seiner Corona-Toten mehr als doppelt so hoch an wie bisher. Demnach sind nun 180.764 Menschen im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion gestorben, bislang waren es rund 69.000. Der Grund: Nun werden auch solche Todesfälle in die Corona-Statistik aufgenommen, in denen aufgrund der klinischen Befunde eine Infektion mit dem Coronavirus als “wahrscheinlich” anzunehmen ist. Das 33-Millionen-Einwohner-Land ist damit nun weltweit der Staat mit der höchsten Corona-Sterblichkeitsrate in Relation zur Bevölkerungszahl. Vietnam setzt nach einem Anstieg der Corona-Infektionszahlen den internationalen Flugverkehr nach Hanoi aus. Von Dienstag bis zum kommenden Montag dürfen aus dem Ausland kommende Flugzeuge nicht mehr auf dem Hauptstadtflughafen Noi Bai International Airport in Hanoi landen, wie die Zivilluftfahrtbehörde mitteilt. Starts sind demnach aber weiterhin möglich. Ob auch Inlandsflüge von der Maßnahme betroffen sind, ist unklar. Vietnam kämpft gerade gegen mehrere Infektionsherde in weiten Teilen des Landes. Am Wochenende hatte der Gesundheitsminister den Nachweis einer neuen Virus-Variante bekanntgegeben. Es handelt sich demnach um eine Kombination aus dem indischen und dem britischen Virusstamm, die hochansteckend ist.

Beitragsfoto © imperioame (Pixabay)

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