NACHRICHTEN AUS DER CORONA-PANDEMIE (CCXIII)

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert-Koch-Institut 3943 neue Corona-Infektionen gemeldet. Die Sieben-Tage-Inzidenz sank leicht auf 65,4. Am Montag lag der Wert bei 65,8. 358 Menschen sind nach einer Corona-Infektion gestorben. Die Zahl der in Deutschland registrierten Corona-Todesfälle erhöht sich damit auf 70.463. Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Infektionen seit Beginn der Pandemie stieg auf 2.451.011. Laut Divi-Register werden in Deutschland derzeit 2869 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt, 1643 davon werden beatmet. Rund 5088 Intensivbetten sind in den deutschen Kliniken derzeit noch frei. In der aktuellen Virus-Lage gibt es nun wieder zwei Bundesländer, die sich mit ihrem Fallaufkommen unter der Obergrenze von 50 neu registrierten Corona-Infektionen binnen sieben Tagen je 100.000 Einwohner bewegen. Dem jüngsten RKI-Datenstand zufolge liegt neben Rheinland-Pfalz (49,6) nun auch Schleswig-Holstein (49,7) unter der 50er-Schwelle. Das höchste Fallaufkommen im Ländervergleich weist den RKI-Daten zufolge weiterhin Thüringen auf. Dort ist der Wert von 126,5 auf 125,2 gesunken. Der Freistaat liegt somit weiter als einziges Bundesland noch über der 100er-Marke. Mit Blick auf die Sieben-Tage-Inzidenz bleibt der bayerische Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge die am stärksten von der Pandemie betroffene Region Deutschlands. Das oberfränkische Gebiet weist einen Wert von 313,8 neu registrierten Fällen je 100.000 Einwohner binnen einer Woche auf und springt damit wieder über die 300er-Schwelle (Vortag: 286,3). Dahinter folgt der Landkreis Hildburghausen in Thüringen (251,6) und die bayerische Stadt Hof (248,8). Von den 20 Regionen mit den höchsten Werten liegen laut RKI allein acht in Bayern und sieben in Thüringen. Den aktuell größten Lichtblick gibt es laut RKI weiter nahe dem Allgäu: Demnach weist die Stadt Kaufbeuren in Bayern einen einstelligen Wert (9,0) – und somit die bundesweit niedrigste Sieben-Tage-Inzidenz – auf. Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff wirbt vor den morgigen Bund-Länder-Beratungen für Lockerungen. “Die Menschen sind nach dem Lockdown erschöpft”, sagte der amtierende Bundesratspräsident den Zeitungen der “Funke Mediengruppe”. Es müsse verhindert werden, dass “vieles in den illegalen Bereich wandert”. Ärzteverbände warnen vor voreiligen und unkoordinierten Lockerungen der Corona-Maßnahmen. “Es wäre falsch, einfach einige Bereiche zu öffnen, weil die Menschen lockdownmüde sind”, sagte die Vorsitzende des Bundesverbands der deutschen Amtsärzte, Ute Teichert, der “Rheinischen Post”. Öffnungen sollten nur in Verbindung mit einer gezielten Test- und Nachverfolgungsstrategie erfolgen, mahnte sie. “Keinesfalls dürfen wir dem Virus den roten Teppich ausrollen.” Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann dämpft Hoffnungen auf umfassendere Lockerungen des Lockdowns – auch bei den Schulen. Man dürfe nicht riskieren, mit zu schnellen Öffnungen in eine dritte Welle hineinzurauschen, sagte Kretschmann beim TV-Duell des SWR zur Landtagswahl mit CDU-Spitzenkandidatin Susanne Eisenmann. Kretschmann zeigte sich skeptisch, dass die weiterführenden Schulen – wie von Kultusministerin Eisenmann vorgeschlagen – schon am kommenden Montag schrittweise wieder öffnen können. “Das sehe ich eher nicht”, so der Grünen-Politiker. Die Gesundheitsminster der Länder wollen die Besuchseinschränkungen in Senioren- und Pflegeheimen lockern. Den Menschen dort sollten nach Corona-Impfungen wieder mehr Freiheiten eingeräumt werden. Die Zahl der verabreichten Covid-19-Impfdosen in Deutschland ist auf mehr als 6,1 Millionen gestiegen. Demnach liegt die Quote der Erstimpfungen nun bei 4,9 Prozent, die der Zweitimpfungen bei 2,5 Prozent – das entspricht mehr als 2,09 Millionen voll geimpften Personen. Ein vollständiger Impfschutz besteht bei den aktuell verimpften Prapäraten erst nach zwei Impfungen. Dazu muss die zweite Dosis etwa drei Wochen nach der ersten gespritzt werden. Je nach Bundesland variiert der Impffortschritt deutlich: Laut RKI haben in Rheinland-Pfalz bereits 3,4 Prozent eine Zweitimpfung erhalten, in Niedersachsen 2,1 Prozent. Die SPD im Bundestag warnt davor, generell von der vorgesehenen Reihenfolge beim Impfen abzurücken. Stattdessen sollten ambulante Praxen chronisch Kranke und andere Patienten der Impfgruppen zwei und drei impfen, schlägt die Gesundheitspolitikerin Sabine Dittmar vor. “Wenn Impfstoff lagert, weil Impftermine nicht wahrgenommen werden und Reservelisten abgearbeitet sind, dann muss dafür Sorge getragen werden, dass zügig in die nächste Prioritätengruppe gewechselt und den wartenden Patientengruppen ein Impfangebot gemacht wird”. Im April sollen die niedergelassenen Ärzte mit den Corona-Schutzimpfungen beginnen. Die mit der ansteckenderen britischen Variante des Coronavirus infizierte Düsseldorfer Arzthelferin hatte zu noch mehr Menschen Kontakt als bislang bekannt. Sie sei mit bis zu 600 Personen in Kontakt gekommen, teilte die Stadt Düsseldorf auf Anfrage mit. Am Wochenende war von 450 möglichen Kontaktpersonen die Rede. Die Frau soll zeitweise ohne Schutzmaske und trotz Krankheitssymptomen gearbeitet haben. Die Arztpraxis wurde geschlossen. Von den rund 600 möglichen Kontakten seien bis Montag 60 Prozent telefonisch erreicht worden. Weil sich ein Grundschulkind in Achberg (Landkreis Ravensburg) mit der südafrikanischen Corona-Mutation infiziert hat, sind 150 Menschen in Quarantäne. Die Schule in Baden-Württemberg musste am vergangenen Freitag und damit nur knapp eine Woche nach deren Öffnung wieder schließen, wie die Gemeinde nun mitteilte. Betroffen von der Quarantäne seien Mitschüler und Lehrer des Jungen und deren Familien. Auch zwei Kindergarten-Gruppen mussten vorsorglich in Isolation, weil dort ein Geschwisterkind des Schülers betreut wurde. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hält ein Ende der Corona-Pandemie noch in diesem Jahr für unrealistisch. Möglicherweise gelingt es, die coronabedingten Krankenhausaufenthalte und Todesfälle stark zu reduzieren, sagte WHO-Notfalldirektor Michael Ryan. Das Virus werde aber die Kontrolle behalten, warnte er. WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus nannte den jüngsten Anstieg der Infektionszahlen in Europa, Nord- und Südamerika, Südostasien sowie im östlichen Mittelmeerraum “enttäuschend, aber nicht überraschend”. Ursachen für den Anstieg seien Maßnahmen-Lockerungen, die Ausbreitung verschiedener Virus-Varianten und mangelnde Vorsicht der Menschen. Tschechien ordnet verpflichtende Corona-Massentests in allen mittleren und großen Unternehmen an. Der frühere US-Präsident Donald Trump machte nie den Eindruck, als würde er das Coronavirus besonders ernst nehmen. Impfen lassen hat er sich aber offenbar trotzdem, still und heimlich kurz vor Ende seiner Amtszeit. Trump und seine Ehefrau Melania seien im Januar im Weißen Haus geimpft worden, verlautete aus dem Umfeld des Ex-Staatschefs. Trump selbst hat bislang nicht öffentlich über die Impfung gesprochen. Der 74-Jährige hatte sich im vergangenen Oktober mit dem Coronavirus angesteckt und nach seiner Genesung wiederholt gesagt, er halte sich für “immun”. In den USA haben die Behörden binnen eines Tages mindestens 1425 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus verzeichnet. Die Gesamtzahl der US-Todesopfer beträgt demnach nun 514.404. Die Halbe-Million-Marke war vor einer Woche überschritten worden. Die Zahl der laborbestätigten Ansteckungsfälle in den Vereinigten Staaten stieg laut NYT um mindestens 56.672 neu erkannte Infektionen auf insgesamt mehr als 28,6 Millionen. Im Sieben-Tage-Schnitt schwächt sich das Infektionsgeschehen nach einem leichten Anstieg zur Mitte der vergangenen Woche nun wieder ab. Der US-Seuchenexperte Anthony Fauci hat sich gegen den Aufschub der zweiten Corona-Impfung mit den Mitteln von Biontech und Pfizer sowie von Moderna ausgesprochen. Bei einem solchen Aufschub, um mehr Menschen zu impfen, bestünden die Gefahren, dass die Menschen weniger geschützt seien und sich Virus-Varianten ausbreiten, sagt der medizinische Chefberater von Präsident Joe Biden der “Washington Post”. Kolumbien hat als erstes Land Lateinamerikas Impfstoffe von der internationalen Covax-Initiative bekommen. Insgesamt erwartet Kolumbien im Rahmen der Covax-Initiative 20 Millionen Impfdosen. Die Covax-Initiative wurde von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der Impfallianz Gavi gegründet, um vergleichsweise ärmere Länder mit Corona-Impfstoffen zu versorgen.

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