NACHRICHTEN AUS DER CORONA-PANDEMIE (CLXXII)

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert-Koch-Institut (RKI) fast 16.000 Corona-Neuinfektionen und mehr als tausend weitere Todesopfer gemeldet. Wie das RKI mitteilte, stieg die Zahl der Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus binnen 24 Stunden um 15.974 auf 2.068.002 Fälle. Die Zahl der Corona-Toten stieg um 1148 auf 48.770 Fälle. Von den mehr als zwei Millionen Menschen, bei denen in Deutschland eine Corona-Infektion nachgewiesen wurde, sind laut RKI inzwischen etwa 1.741.800 genesen. Die Sieben-Tage-Inzidenz betrug 123,5 Corona-Infektionen pro 100.000 Einwohner. Ziel der Bundesregierung ist es, die Inzidenz auf unter 50 zu drücken. Die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) pocht auf eine schnelle Senkung der Infektionszahlen, um die Kapazitäten der Intensivstationen zu entlasten. “Aktuell sind wir bei knapp unter 5000 Intensivpatienten in Deutschland – da müssen wir noch deutlich runter. Es geht auch darum, wieder aufnahmebereit zu sein, falls die Virus-Mutation sich in Deutschland trotz aller Maßnahmen verbreitet und zu mehr Infektionen und damit auch mehr Intensivpatienten führt”, sagt DIVI-Präsident Gernot Marx. Die Münchner Virologin Ulrike Protzer sieht in der Nachlässigkeit der Menschen während der Corona-Pandemie eine größere Gefahr als in der neuen Virus-Variante. Dies erkläre auch die trotz Lockdowns nur langsam sinkenden Infektionszahlen, so die Direktorin des Instituts für Virologie am Helmholtz Zentrum München. “Die neue Variante birgt ein erhöhtes Risiko, sich im Eins-zu-eins-Kontakt anzustecken. Aber: Der Eins-zu-eins-Kontakt muss überhaupt erst mal passieren. Und er muss so passieren, dass der Abstand nicht ausreichend gewahrt wird oder dass Masken nicht getragen werden. Nur dann kann es da auch wirklich zu einer Übertragung kommen.” Dann allerdings scheine das Ansteckungsrisiko mit der neuen Variante größer zu sein, so Protzner. Die Zahl der Verdachtsfälle von mutierten Coronaviren in Flensburg ist inzwischen auf fast 30 gestiegen. Wegen der verzögerten Lieferung des Corona-Impfstoffs von Biontech verschiebt Nordrhein-Westfalen den Start der Impfungen für über 80-Jährige, die zu Hause leben. Die 53 Impfzentren im Land nähmen ihren Betrieb nun erst am 8. Februar auf – eine Woche später als bislang geplant, sagte ein Sprecher des NRW-Gesundheitsministeriums. Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) wäre zur weiteren Bekämpfung der Pandemie in Deutschland offen für ein Telefonierverbot im öffentlichen Nahverkehr. Denn es gebe Fahrgäste, die in Fahrzeugen und U-Bahnhöfen zum Telefonieren den Mund-Nasen-Schutz herunterzögen. Ein Telefonierverbot im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) gibt es bereits in Spanien. Israel hat trotz Erfolgen beim Impfprogramm seinen Lockdown bis Ende Januar verlängert. Großbritannien hat einen neuen Höchststand an Coronatoten verzeichnet. Innerhalb von 24 Stunden wurden in dem Land 1610 Todesfälle gemeldet, wie die Gesundheitsbehörde Public Health England mitteilte. Das ist die höchste Zahl seit Beginn der Coronavirus-Pandemie im vergangenen Frühjahr. Die Krankenhäuser sind insbesondere in England unter enormem Druck. Insgesamt gab es im Vereinigten Königreich bisher mehr als 94.000 Sterbefälle, bei denen Covid-19 auf dem Totenschein erwähnt wurde. Doch auch diese Zahlen sind nicht ganz aktuell. Berechnungen ergeben, dass in Wahrheit bereits mehr als 108.000 Menschen an den Folgen einer Coronavirus-Infektion gestorben sind. Trotz eines Rückgangs der Neuinfektionen prüft Dänemark eine Verlängerung des Lockdowns über Anfang Februar hinaus. Grund sei die rasche Verbreitung der in Großbritannien aufgetretenen und ansteckenderen Varianten des Coronavirus, sagt Ministerpräsidentin Mette Frederiksen. Serbien wendet als erstes europäisches Land einen Impfstoff aus China an. Als erste erhalten Hunderte Angehörige des Militärs in Belgrad das Mittel des Herstellers Sinopharm. Vergangene Woche hat Serbien eine Million Dosen des Impfstoffes geliefert bekommen. Auch Polizisten und Lehrer sollen rasch geimpft werden. Angesichts steigender Corona-Infektionszahlen warnt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) vor einem Kollaps der Krankenhäuser in Nord- und Südamerika. “In der ganzen Region arbeiten viele Kliniken an der Grenze oder nahe der Grenze ihrer Kapazitäten”, sagte die Direktorin der Pan-Amerikanischen Gesundheitsorganisation (Paho), Clarissa Etienne. Sorgen bereiteten ihr vor allem die hohen Belegungszahlen der Betten auf Intensivstationen und der Mangel an medizinischem Sauerstoff in bestimmten Regionen. “In der vergangenen Woche haben wir über 2,5 Millionen neue Covid-19-Fälle in der Region registriert – mehr als die Hälfte aller Fälle weltweit. Im gleichen Zeitraum haben wegen der Pandemie 42.000 Menschen in Nord- und Südamerika ihr Leben verloren”, sagte Etienne. Mit den USA, Brasilien und Mexiko liegen drei der am stärksten betroffenen Länder in der Region. In den USA haben die Behörden binnen eines Tages mindestens 2770 neue Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus verzeichnet. Die Gesamtzahl der US-Todesopfer beträgt demnach nun 401.823. Am 12. Januar war der bisherige Tageshöchstwert von 4406 Sterbefällen registriert worden. Die Zahl der binnen 24 Stunden nachgewiesenen Ansteckungsfälle in den Vereinigten Staaten stieg laut NYT um mindestens 185.070 neue Infektionen auf insgesamt mehr als 24,3 Millionen. Mexiko meldet mit 1584 Todesfällen die bislang größte Zahl an Verstorbenen, die an oder mit dem Virus erlegen sind. Bislang sind 142.832 Mexikaner an Lungenversagen gestorben, nachdem sie sich mit dem Erreger infiziert hatten.

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