Freitag, 17. Mai (19 Uhr): Bingo im Haus Eifgen

Was AfD und Querdenker mit der Verbreitung des Coronavirus zu tun haben (können)

Köln | Warum gibt es in verschiedenen Gebieten Deutschlands unterschiedlich viele Corona-Fälle? Ist es Zufall, dass beispielsweise Sachsen zu einem Hotspot geworden ist, oder könnte das auch mit den politischen Einstellungen der Menschen dort zu tun haben? Diese Fragen läuten einen Beitrag auf der Website des Deutschlandfunks ein, der sich dem Zusammenhang von Covid-19-Erkrankungen und Sympathie für die AfD zuwendet. Einen solchen Zusammenhang, so heißt es weiter, legten Daten zur Corona-Ausbreitung und zum Wahlverhalten nahe. Eine vom Tagesspiegel“ aus Berlin veröffentlichte Deutschlandkarte legt auf den ersten Blick den Schluss nahe, dass es einen deutlichen Zusammenhang zwischen den beiden Faktoren Wahlverhalten und Corona-Infektionszahlen gibt.

Die Erklärung könnte darin liegen, heißt es beim Deutschlandfunk, dass die AfD als einzige Partei die Corona-Maßnahmen ablehnt, so daß die Anhänger die Regeln ablehnen und ihr Verhalten zum Faktor für eine höhere Ansteckungsrate wird.

“Der Direktor des Jenaer Instituts für Demokratie und Zivilgesellschaft, Matthias Quent, konnte in einer Analyse der Daten eine solche Korrelation feststellen – und zwar nicht nur für Sachsen, sondern für nahezu alle Bundesländer. Das Ergebnis sei so deutlich, dass er selbst davon überrascht gewesen sei, sagte Quent.” Damit sei indes noch keine Kausalität nachgewiesen.

Eine Arbeitshypothese der Forscher sei nun, dass es eine „demokratieferne lokale Raumkultur“ gebe: „In diesen Gegenden fühlen sich viele im Widerstand und es gibt eine größere Bereitschaft zu illiberalem und unkonformem Verhalten.“

Überzeugt von einem Kausalzusammenhang sei auch der Ostbeauftragte der Bundesregierung, Marco Wanderwitz (CDU). Die AfD leugne Corona ja weitgehend, sagte er. Und wenn sich deren Anhänger dann entsprechend verhielten, sei das für das Virus wie ein Geschenk. 

Der SPD-Ostbeauftragte Dulig sehe die AfD als parlamentarischen Arm der Maskenverweigerer, der Gruppierungen von Pegida bis Querdenken unterstützt. Insofern müsse sich die Partei den Vorwurf gefallen lassen, „dass sie Mitverantwortung dafür trägt, dass zu viele Leute der Meinung sind, auf Masken und andere Schutzmaßnahmen zu verzichten“.

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