Die Kinderbuchbrücke

Buchtipps für Kinder, Jugendliche und Erwachsene im Advent 2020

VON MARIE-LOUISE LICHTENBERG

Jella Lepman: „Lassen Sie uns bei den Kindern anfangen, um diese gänzlich verwirrte Welt langsam wieder ins Lot zu bringen.“– über die Entstehung der einzigartigen Internationalen Jugendbibliothek

„Die jüdische Journalistin Jella Lepman kehrte 1945 aus der Emigration ins Land der Täter zurück, um den deutschen Kindern mit Büchern die Welt zu eröffnen. Dies ist die längst überfällige Wiederentdeckung ihrer Erinnerungen an den Aufbau der Internationalen Jugendbibliothek in München. Lebendig und spannend wie ein Abenteuerroman.“, so der Text des Verlages auf der Rückseite des Buches. 

Ich empfehle das Buch, weil es mich mehr als beeindruckt hat, wie Jella Lepman so kurz nach dem Krieg ihre Vision „Mit Büchern Kindern die Welt eröffnen“ durchgesetzt hat. Ihren autobiographischen Lebensbericht überschrieb sie mit Die Kinderbuchbrücke und dieser ist anlässlich ihres 50.Todestages vom Antje Kunstmann Verlag neu aufgelegt worden. Zum Glück! Sehr interessant und kenntnisreich auch das Nachwort „Die vielen Leben der Jella Lepman“ und die zahlreichen Fußnoten von Anna Becchi, die das Leben und das Werk Lepmans wie kaum eine andere kennt.

Die Direktorin der Internationalen Jugendbibliothek Dr. Christiane Raabe schließt ihr Vorwort mit den Worten: „… In der Tat macht das Buch Mut zur Veränderung und zeigt, dass mit einer klaren Vision und der Kraft der inneren Überzeugung Berge versetzt werden können. Vor dem Hintergrund zunehmender nationalistischer, europafeindlicher Tendenzen gewinnt das Buch zusätzlich an Aktualität. Denn in den Text eingeschrieben ist der Geist einer Generation, die aus schmerzlicher Erfahrung eine freie Welt ohne Nationalismen aufbauen wollte und für eine Zukunft ohne Hass und Krieg kämpfte.“

Jella Lepman • Die Kinderbuchbrücke • Herausgegeben von der Internationalen Jugendbibliothek unter Mitarbeit von Anna Becchi • 300 Seiten (Gebundene Ausgabe) • Kunstmann 2020 • 25,00 €

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