Preiswürdig: Podcast, Instagram-Kanal und YouTube-Jugendgottesdienste

Präses-Avatar übergab die Auszeichnungen für digitale Projekte

Düsseldorf | Zum zweiten Mal hat die Evangelische Kirche im Rheinland den Medienpreis für digitale Projekte vergeben. Ausgezeichnet wurden der Podcast Ohrenkirche für Kids, das Jugendgottesdienst-Projekt #upload sowie der Instagram-Kanal @stadt.land.pfarramt. Passend zum Preis fand die Verleihung digital in der virtuellen Realität statt. Sowohl Präses Manfred Rekowski als auch die Gewinnerinnen und Gewinnern trafen sich dort als Avatare.

Für den Podcast Ohrenkirche für Kids erhielt die Evangelische Kirchengemeinde Sankt Augustin Niederpleis und Mülldorf den 1. Preis, der mit 1000 Euro dotiert ist. Der Instagram-Kanal @stadt.land.pfarramt der Pfarrerinnen Christina Bernschein und Anne-Berit Fastenrath sowie des Pfarrers Mirko Lipski-Reinhardt gewann den 2. Preis (Preisgeld: 750 Euro). #upload – Jugendgottesdienste von Jugendlichen für Jugendliche auf YouTube des Kirchenkreises Wied, verantwortet von der Evangelischen Kirchengemeinde Dierdorf, wurde mit dem 3. Preis ausgezeichnet. Auf Initiative der Jury wurde zusätzlich ein Sonderpreis Corona vergeben. Dieser ging an den Evangelischen Kirchenkreis und die Diakonie Düsseldorf für die Website www.wir-hoeren-zu.evdus.de. Dort wurde während des Lockdowns ein breit gefächertes Hilfsangebot bereitgestellt. 3. Preis und Sonderpreis sind mit jeweils 500 Euro dotiert.

Präses Rekowski: Als Kirche in digitalen Räumen gut unterwegs

Passend zum Preis fand die Verleihung heute, 30. November 2020, digital statt. Sowohl Präses Manfred Rekowski als auch die Gewinnerinnen und Gewinnern trafen sich als Avatare in virtueller Realität – trotz Corona-Pandemie persönlich und ohne Distanz. „Es wird kein Zurück mehr zur Vor-Corona-Zeit geben. Ich bin zuversichtlich, dass unsere Gemeinden die neu erprobten digitalen Möglichkeiten weiter nutzen werden“, sagte Präses Manfred Rekowski bei der Preisverleihung. Er forderte die Teilnehmenden auf: „Bringen Sie sich ein, wenn Digitalthemen diskutiert werden. Ich bin überzeugt, dass das christliche Menschenbild auch in der Digitalisierung wichtig bleibt. Als Christinnen und Christen sind wir aufgerufen, uns auch für die digitale Gesellschaft zu engagieren. Und Ihre Projekte zeigen, dass wir auch als Kirche in digitalen Räumen gut unterwegs sind.“

Ohrenkirche: Jury lobt kindgemäße Umsetzung

Die mit acht Digitalexpertinnen und -experten aus Wissenschaft, Medien und Kirche besetzte Jury lobte beim Siegerprojekt Ohrenkirche für Kids das von der Zielgruppe her gedachte dialogische Konzept und die entsprechende Umsetzung des Angebots ebenso wie die teamorientierte Produktion. Die Podcasts seien kindgerecht und ließen sich gut in den Alltag von Familien integrieren. Die Ohrenkirche überzeuge auch mit Blick auf die technische Umsetzung und die Nachhaltigkeit des Angebots, so die Jury. Das Projekt blieb nicht auf den Lockdown begrenzt, sondern wird seither kontinuierlich weitergeführt.

@stadt.land.pfarramt: Raus aus der Kirchenblase

Der Instagram-Kanal @stadt.land.pfarramt wird von Mirko Lipski-Reinhardt, Anne-Berit Fastenrath und Christina Bernschein bespielt, die seit ihrer Vikariatszeit im ständigen Austausch miteinander stehen. Diesen machen sie mit dem digitalen Projekt öffentlich und für andere zugänglich. Damit wollen die beiden Pfarrerinnen und ihr Pfarrkollege, so beschreiben sie es in der Projekteinreichung, vor allem „die Altersgruppe 30+ erreichen, die im Gemeindealltag selten passende Angebote findet“.

#upload bei YouTube: Auf jugendliche Sehgewohnheiten abgestimmt

Das Projekt #upload besteht aus drei Jugendgottesdiensten auf YouTube. Die Gottesdienste wurden mit Jugendlichen aus den Kirchengemeinden Dierdorf und Raubach entworfen und umgesetzt. „Daher entwickelt das vorliegende Projekt digitale (und nicht digitalisierte) Verkündigung für Jugendliche. Das bedeutet die Entwicklung eines Formats, das von vornherein auf Jugendliche und deren Sehgewohnheiten im Internet abgestimmt ist“, heißt es in der Projektbeschreibung.

Sonderpreis Corona: In Verbindung bleiben

Die Website wir-hoeren-zu.evdus.de wurde in kürzester Zeit nach dem Lockdown im Frühjahr realisiert. Das Logo ist ein großes orangefarbenes Ohr vor dem Ausschnitt eines Kirchenfensters. Es visualisiert laut Einreichung das zentrale Anliegen der gemeinsamen Aktion von Kirche und Diakonie der Stadt Düsseldorf: „In Krisenzeiten ist es wichtig, in Verbindung zu bleiben und ein offenes Ohr zu haben. Kummer, Langeweile, Überforderung, Sorge – Corona fordert uns alle. Aber: Sprechen hilft. Wir hören zu!“ Überzeugt hat die Jury überdies die crossmediale Werbung für das Projekt. Über Postkarten, Infoscreens und soziale Medien wurde im Alltag auf die Aktion aufmerksam gemacht und die Voraussetzung für einen hohen Bekanntheitsgrad geschaffen.

Medienpreis, Stifter, Jury, virtueller Raum und Avatar-Modellage

Zum Medienpreis konnten Gemeinden, Kirchenkreise, kirchliche Einrichtungen, Arbeitskreise und Initiativen aus dem Raum der rheinischen Kirche Projekte und Ideen einreichen, bei denen digitale Medien eine zentrale Rolle spielen und das kirchliche Leben bereichern. Die Wilhelm-Schrader-Stiftung, deren Zweck die Förderung der Verbreitung protestantischen Gedankenguts und dessen Darstellung in der Öffentlichkeit ist, stellte die Preisgelder zur Verfügung. Die Durchführung der Ausschreibung oblag dem Studienbereich Neue Medien der Evangelischen Akademie im Rheinland und dem Arbeitsbereich Kommunikation im Landeskirchenamt.

Mitglieder der Jury 2020 waren: Jan Eickmann, Geschäftsführer Kernpunkt.de; Pfarrer Markus Eisele, Theologischer Vorstand der Graf-Recke-Stiftung; Barbara Grofe, Newsmanagerin der Zentralredaktion und Editorin Rheinische Post; Prof. Dr. Kristin Merle, Professorin für Praktische Theologie an der Universität Hamburg; Lena Ohm, Redakteurin bei evangelisch.de und WDR; Tim Polick, Digital Content Manager Evangelischer Kirchenkreis Wuppertal; Thomas Schaaf, Jugendleiter Evangelische Kirchengemeinde Bonn-Beuel; Christian Sterzik, Leiter der Stabsstelle Digitalisierung der Evangelischen Kirche in Deutschland. Die Preisverleihung fand auf Einladung von T-Systems im virtuellen T-Systems Innovation Center statt, die Avatare wurden vom Düsseldorfer Start-up doob modelliert.

Stichwort: Medienpreis
Den Medienpreis für digitale Projekte vergibt die Evangelische Kirche im Rheinland alle zwei Jahre. Gefördert werden Aktivitäten und Konzepte, die beispielhaft für kirchliche Arbeit sind und zur Nachahmung einladen. Die Corona-Pandemie hat die Digitalisierung auf der Gemeindeebene vorangetrieben. Unter den in diesem Jahr eingereichten mehr als 50 Projekten fanden sich viele mit dem Schwerpunkt Online-Gottesdienste sowie Social Media.

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