Camino Santiago 2018 bis 2020

Am gestrigen Tag startete meine Fachweiterbildung „Palliativ Care Ansatz – Hospizkultur in Wohnformen der Eingliederungshilfe“. Nicht wie geplant als Präsenzveranstaltung in Marburg, sondern als Online-Veranstaltung am heimischen Computer.

Für die Vorstellungsrunde wurden wir gebeten, einen Gegenstand, der für uns typisch ist, bereit zu halten. Da stand ich am Sonntag, nach dem ich vom Besuch bei meiner Mutter zurückgekommen bin, vor einer Aufgabe, mit der ich nicht gerechnet hatte. Denn die Unterlagen zu der Fachweiterbildung hatte ich im Vorfeld nicht erhalten. – Fand sie Sonntag abends vor.

Gestern Morgen entschied ich mich für eine Dokumentenrolle mit einer meiner vielen Pilgerurkunden aus Santiago de Compostela. Warum? Der Camino de Santiago, der Jakobsweg, ist für mich, nach der wohl schwersten Krise meines Lebens, eine wertvolle Energiequelle geworden. – Dem Burn Out, 2010 – 2011, mit den massiven Panikattacken und Erstickungsanfällen, der sich im Rückblick jedoch als gut und notwendig erwiesen hat.

Eine Energiequelle, die mich erdet, die mich zurück zu mir, zu meiner Mitte leitet und mir so die Kraft für die Aufgaben des Alltags gibt. Neben dem Camino vermögen dies die herbstliche Woche im Kloster Pierre – qui – Vire im Burgund und meine Freunde.

Vor drei Wochen bekam ich die Nachricht, dass ein guter Freund an CoVid 19 erkrankt ist, beatmet werden muss und mit seinem Leben ringt. Leider hat sich sein Zustand bis heute nicht gebessert.

In diesem Jahr, dem Jahr der Pandemie, war weder eine Reise ins Burgund, noch eine Pilgerreise auf dem Camino Santiago möglich. Glücklicherweise habe ich Freunde, auf die ich mich stützen kann, um so die notwendige Kraft für den Alltag zu schöpfen.

In den unterschiedlichen Jakobsweggruppen in den sozialen Medien wird in diesen Tagen immer öfter gefragt, ob eine Pilgerreise auf dem Camino Santiago im nächsten Jahr wohl möglich ist. Eine Frage, die sich wohl alle Pilger aller Religion stellen und auf die es leider keine Antwort gibt. Es liegt in Gottes Hand. – Ich plane eine Pilgerreise auf dem Camino Santiago, genauer die Teilstrecke Astorga – Santiago de Compostela – Finestrra.

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