Unvergessen

Evangelische Gemeinde Wermelskirchen: Kerzen in den Fenstern für die Opfer der Reichspogromnacht

Wermelskirchen | Pfarrerin Almuth Conrad und Tim Philipp haben das Gedenken an die Pogrome am 9. November 1938 neu gestaltet und an die derzeitige Corona-Pandemie angepaßt, wegen derer man sich nicht draußen zusammenfinden kann. 

Im vergangenen Jahr noch fand zur Gedenkveranstaltung ein Schweigegang vom Haus des emigrierten jüdischen Arztes Kurt Wohl von der Eich 49 zum Markt statt. Wohl war Arzt in Wermelskirchen, der von den Nazis vertrieben wurde. Auf dem Brunnen wurden zu seinem Gedenken viele Kerzen entzündet. In diesem Jahr sollen viele Kerzen in den Fenstern in Wermelskirchen zu sehen sein. 

Pfarrerin Almuth Conrad: „Unsere Idee ist es, dass möglichst viele Menschen Kerzen in ihre Fenster stellen, um der Opfer der Nazi-Doktrin, damals zählten sogenannte Asoziale und geistig Behinderte, politisch Missliebige und Bibelforscher, Homosexuelle und Zwangsarbeiterinnen und -arbeiter und natürlich Millionen jüdischer Menschen – auch aus Wermelskirchen – dazu, zu gedenken.“ 

Am Montag werden um 18 Uhr einige evangelische Kirchen in Wermelskirchen öffnen, ihre Glocken läuten und ein offenes Gebet halten. Zudem wird am Montag, 9. November, eine Videoandacht zu sehen sein, zu der Bürgermeisterin Marion Lück ein Grußwort beisteuert. Die Kerzen sollen daran erinnern, dass die Opfer „Unvergessen“ sind.

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