Waldsterben ergreift jetzt auch die Laubbäume

Den nachfolgenden Beitrag entnehmen wir mit freundlicher Genehmigung dem Bürgerportal Bergisch Gladbach, in-gl.de:

Rheinisch-Bergischer Kreis | Vor der Gefahr von starken Ästen, die unvermittelt aus großen Laubbäumen herausbrechen, warnt Revierförster Hermann Fröhlingsdorf. Er wertet diese als weiteren Beleg, dass nach den Fichten jetzt auch vermehrt Laubbäume absterben.

Es sei nicht nur die frühzeitige Laubverfärbung, die anzeige, wie sehr die Trockenheit der letzten Wochen den Bäumen zugesetzt haben, sagt Fröhlingsdorf. In der ganzen Region gebe es viele Hinweise, dass unvermittelt starke Äste abbrechen. Vor allem aus großen Buchen brächen unvermittelt Kronenteile aus und stürzen zu Boden. 

Da diese Äste noch im vollen Laub und extrem schwer seien stellten sie eine ernste Gefahr für Leib und Leben dar. „Niemand kann vor dieser Gefahr schützen, da sich vom Boden aus meist nicht erkennen lässt, was in 20 bis 35 Metern Höhe passiert und die Bäume dummerweise von unten vital erscheinen”, erläutert der Mann vom Regionalforstamt Bergisches Land.

Das Fällen sämtlicher Altbäume sei jedoch keine Option, “da wir grundsätzlich für jeden noch lebenden Baum dankbar sein müssen,“ beurteilt der Förster die Situation. 

Die genaue Kausalkette für das Abbrechen der Äste sei noch unklar. Offensichtlich sei aber, dass die anhaltende Trockenheit der letzten Sommer einen entscheidenden Betrag dazu beisteuert. „An den Anblick trockener Fichten haben wir uns in den letzten drei Jahren schon gewöhnen müssen, nun ergreift das Waldsterben auch massiv auf die Laubgehölze,“ bedauert der Forstbeamte.

Grundsätzlich dürften Waldbesuchende nach Landesforstgesetz NRW den Wald zum Zwecke der Erholung frei betreten. „Dies soll auch so bleiben“, beruhigt Fröhlingsdorf, „selbst, wenn wir künftig auch mal die eine oder andere Passage im Wegenetz temporär sperren müssen.“ 

Waldbaumeigentümer können für herabstürzende Äste nicht haftbar gemacht werden, dies habe der Gesetzgeber ausdrücklich ausgeschlossen. Daher bleibe vorerst nur ein Rat: bei Wind und Gewitter besser nicht in den Wald, denn Kronenbewegung erhöhe natürlich die Bruchgefahr.

Kommentar (1) Schreibe einen Kommentar

  1. Wie sagte neulich noch jemand: Solange ich mit dem Auto zum Fleischer in der Telegrafenstraße fahren kann und mir dort kein Ast auf´s Auto fällt ist doch alles OK.

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