Schlamment­wässerung der Kläranlage Schwelm erneuert

Vorteile bei Betreuungsintensität, Lärmschutz, Energieverbrauch 

Bergisches Land | Bei der Abwasserreinigung fällt Klärschlamm an. Diesem muss das Wasser entzogen werden, bevor der Wupperverband die Klärschlamme in seiner Klärschlammverbrennungsanlage in Wuppertal-Buchenhofen verbrennen kann. Die alte Presse für die Schlammentwässerung der Kläranlage Schwelm war in die Jahre gekommen. Seit 2007 ist sie beim Wupperverband im Einsatz. Der Rahmen bekam erste Risse und die Elektrotechnik wurde anfälliger. Es war Zeit, eine neue und moderne Anlage zu installieren.

Im Vorfeld führte der Wupperverband intensive Recherchen durch, welches Entwässerungsverfahren für den Standort in Frage kommt. Auch ein Testbetrieb vor Ort war Bestandteil der Analyse. Die Wahl fiel auf die so genannte Schneckenpresse. Im inneren der Presse befindet sich eine Schneckenwendel, die den Schlamm verdichtet und durch einen gelöcherten Entwässerungs-Pressekorb drückt. Der Schlamm fällt dann am Ende der Schnecke in das Schlammtransportsystem und anschließen in einen Container. 

Die neue Presse hat viele Vorteile: Sie kann bei Bedarf mehrere Tage 24 Stunden am Stück durchlaufen, ohne dass ein Mitarbeiter diese überwachen oder reinigen muss. Durch den einfachen Pressenaufbau und die langsamen Maschinenbewegungen sind die Reparatur- und Unterhaltskosten gering. Auch die Energiebilanz ist positiv: Die neue Anlage verbraucht 26.000 Kilowattstunden weniger Strom als das vorherige Modell. Zudem ist sie wesentlich ruhiger, es besteht kaum Geräuschentwicklung. 

Der Ausbau der alten Anlage begann Anfang dieses Jahres. Nach sieben Monaten ist die Modernisierungsmaßnahme abgeschlossen und die neue Anlage kann nun in Betrieb gehen. Die Gesamtprojektkosten betrugen 730.000 Euro. 

Bei der Schneckenpresse handelt es sich um ein altes Entwässerungsverfahren aus Japan, das im Klärwerksbereich nicht sehr verbreitet ist. Mit dieser einfachen und günstigen Anlagentechnik sollen Erfahrungen gesammelt werden. 

Bewährt sich die Anlage auch im Dauerbetrieb, wird dieses Modell künftig voraussichtlich auch in den Kläranlagen Solingen Burg, Radevormwald und Wuppertal-Kohlfurth zum Einsatz kommen. 

Beitragsfoto © Wupperverband

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