Erinnerung an die Schrecken der NS-Zeit wachhalten!

VON STEFAN WIERSBIN

Vor einigen Tagen haben wir der Befreiung des KZ-Bergen-Belsen und des KZ-Buchenwald gedacht. Beide Jahrestage sind fast in der Corona-Krise untergegangen. In wenigen Tagen werden wir den „Tag der Befreiung“, den 08. Mai, den Tag der bedingungslosen Kapitulation der deutschen Wehrmacht und dem damit verbundenen Ende des zweiten Weltkriegs begehen.

Dieser Tage musste ich in der Onlineausgabe der Rheinischen Post lesen, dass eine knappe Mehrheit der Deutschen für einen Schlussstrich unter der NS-Zeit sei.  Wie bitte? Ein Schlussstrich unter einen Teil der deutschen Geschichte? – Dieser Teil deutscher Geschichte hat Millionen von Menschen das Leben gekostet.

Wie könnte man unter diese Episode oder einen anderen Teil unserer Geschichte einen Schlussstrich ziehen? Er ist und bleibt Bestandteil der deutschen Geschichte. Und muss wachgehalten werden, da er eben eines der dunkelsten Kapitel deutscher Geschichte ist.

Es gibt nur noch wenige Zeitzeugen. Umso wichtiger ist es, dass die nachfolgenden Generationen die Erinnerung wachhalten. Ja, meine Generation und die nachfolgenden Generationen tragen für die NS-Zeit und die Verbrechen an der Menschlichkeit der damaligen Zeit keine Verantwortung. Aber alle nachfolgenden Generationen haben die Verantwortung gerbt, dafür zu sorgen, dass so etwas niemals mehr im Namen unseres Volkes geschieht.

In unserer Stadt erinnern neun Stolpersteine des Künstlers Gunter Denning an Opfer des NS-Terrors.  So auch in der Wielstraße. Genauer vor dem Haus mit der Nummer 16. – Der Stolperstein erinnert an Herrn Friedrich Brosius, der von 1937 bis Mai 1945 im KZ-Buchenwald war.

#Nie wieder Faschismus! Nie wieder Nationalismus!

Kommentar (1) Schreibe einen Kommentar

    • Thielo
    • 02.05.20, 21:19 Uhr

    Hinsichtlich der geerbten Verantwortung stimme ich absolut zu. Und ich halte es für unbedingt notwendig, dass dieses Kapitel deutscher Geschichte in unseren Schulen mehr Beachtung findet. Und jede Schulklasse sollte einmal das Holocaust-Museum in Berlin besuchen müssen. Dann würde dem braunen Sumpf schon ordentlich Nährboden entzogen. Gleichwohl müssen wir Deutschen uns aber auch nicht wiederholt von Politikern anderer Staaten mit unserer Vergangenheit (finanziell) erpressen lassen. Da darf die Bundesregierung durchaus mehr Selbstbewusstsein an den Tag legen. Das ist sicher das, was viele Menschen in unserem Land mit „Schlussstrich“ meinen.

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