Zukunft der Kirche

Kreissynode des Kirchenkreises Lennep

Wermelskirchen | Wie spannend es ist, wenn man gemeinsam an neuen Ideen für die Kirche der Zukunft im Kirchenkreis Lennep arbeitet, erlebten die Teilnehmer der Herbstsynode am 9. und 10. November 2019 im Gemeindehaus der Ev. Kirchengemeinde Dabringhausen.

Superintendent Hartmut Demski begrüßte die Anwesenden herzlich, die zuvor einen bewegenden Abendmahlsgottesdienst mit Pfarrer Manfred Jetter feierten. Die Kollekte von knapp 500 Euro geht an die EKD-Initiative zur Beschaffung eines Schiffes zur Seenotrettung von Flüchtlingen.

Die Kreissynode ist das Leitungsgremium des Kirchenkreises Lennep. Er vereint 17 evangelische Kirchengemeinden mit rund 65 000 protestantischen Christen zwischen Remlingrade und Dabringhausen, Hückeswagen und Burg. Kirchenrätin Barbara Füten, stellvertretende Kirchenkreisbegleiterin der Landeskirche Rheinland (ekir), war aus Düsseldorf angereist, um den knapp 90 Tagungsteilnehmern viel Erfolg zu wünschen. Frank Schürer-Behrmann, der Superintendent des Partnerkirchenkreises Oderland-Spree wünschte per Brief einen guten Verlauf der Synode. 

Unter dem Motto „Aufbruch im Umbruch“ beschäftigte sich die Synode mit den Ergebnissen der Freiburger Kirchen-Studie. Danach wird sich allein die Mitgliederzahl der evangelischen Kirche bis 2060 in etwa halbieren. Die Ursache dafür ist zu knapp 50 Prozent im demografischen Wandel – also dem Überhang von Sterbefällen über die Geburten sowie dem Wanderungssaldo zu finden. Mehr als die Hälfte des Mitgliederrückgangs könnte aber auf Tauf-, Austritts- und Aufnahmeverhalten beruhen. Wie man gerade an den letzten Stellschrauben positiv drehen kann, damit beschäftigten sich die Tagungsteilnehmer in neun Workshops am zweiten Tag der Synode. 

Einmal im Jahr zu einem großen Tauffest für große und kleine Täuflinge einzuladen, Jugendlichen verstärkt in die Gottesdienst-Gestaltung mit einzubinden, die Kirchenmusik und den Religionsunterricht als wertvollen Schatz zu betrachten und die Social-Media-Aktivitäten der einzelnen Gemeinden weiter auszubauen, waren einige der Vorschläge, die die Gruppen gemeinsam erarbeitet hatten.

Zuvor berichteten die Abteilungen auf Kirchenkreisebene zu ihren Aktivitäten im Laufe des Jahres etwa zur Frauenarbeit, zu den Aktivitäten der Abteilung Kinder-Jugend-Bildung, zur Seelsorge und zu den vielen Aktivitäten im Gemeindedienst für Mission und Ökumene. Der Leiter des Verwaltungsamtes des Evangelischen Kirchenkreises Lennep, Kirchenverwaltungs-Direktor Frank Busch, erläuterte eingehend, wie trotz des gestiegenen Arbeitsaufkommens nach Einsparmöglichkeiten innerhalb der Verwaltung gesucht wurde. Der Geschäftsführer des Diakonischen Werkes im Kirchenkreis Lennep, Florian Schäfer, stellte in einem Video das Remscheider Werkstatt-Atelier vor. „JobFit Plus“ schafft abwechslungsreiche Arbeitsplätze für Menschen mit Suchtproblemen und ist eine Gemeinschaftsinitiative mit dem Jobcenter Remscheid.

Auch die anstehenden Beschlüsse zur zukünftigen Verteilung der Mittel aus Kirchensteuer und Finanzausgleich nahmen viel Raum ein. Ab dem Haushaltsjahr 2021 werden die Zahlungen aus Kirchensteuer und übersynodalem Finanzausgleich im Kirchenkreis zusammengelegt und gemeinsam nach einem gleichen pro-Kopf-Betrag ausgezahlt. Gleichzeitig tritt ein Ausgleichssystem in Kraft, das den Gemeinden des Kirchenkreises, die bei der pro-Kopf-Verteilung niedrigere Zuweisungen erhalten als nach dem alten System, Ausgleichszahlungen über einen Zeitraum von bis zu zehn Jahren zukommen lassen. Auch die derzeitige Umlage von 2,2 Prozent vom Kirchensteueraufkommen für den Finanzausgleich zwischen den Gemeinden wird ab dem Haushaltsjahr 2021 nicht mehr erhoben. Stattdessen wird ein „Fonds zur Förderung gemeindlicher Maßnahmen“ gebildet.

Superintendent Demski lobte die Beschlüsse als „großen Schritt hin zu einer gerechteren Verteilung der Kirchensteuern im Kirchenkreis Lennep. Hier wird das gemeinsame Ganze gestärkt“, freute sich der Superintendent, der am 25. September 2020 in den Ruhestand verabschiedet wird.

Beitragsfoto: Viele neue Ideen zum Thema Taufe stellten Pfarrerin Antje Menn und David Kannemann, Vikar in der Kirchengemeinde Lennep, den Teilnehmern der Synode vor © Volk

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