Post von Paul

Aus dem Tagebuch einer kniffligen historischen Recherche

VON YVONNE SCHWANKE

Sonntag, 1. September 2019

Heute fand ich im hintersten Winkel unseres Abstellraums einen alten Karton voller uralter Briefumschläge: Verlobungsgratulationen, Todesanzeigen, Beileidsbekundungen, Hochzeits- und Silberhochzeitsglückwünsche und bunte Grußkarten aus den Jahren 1909-1956.

Und zwischen all diesen uralten Lebensereignissen entdeckte ich lesbare Feldpostbriefe (bis auf einen, der in Sütterlin geschrieben ist) aus den Jahren 1916-1918. Ich sortierte diese chronologisch und begann zu lesen: Und so lernte ich Paul kennen. Paul, der, in der Mitte des ersten Weltkrieges, in russische Kriegsgefangenschaft geriet. Pauls Zeilen packten mich, sogen mich ein, machten die Vergangenheit gegenwärtig. Ich folgte ihm durch die stetige Ungewissheit, die Schmerzen, die Wut, den Zorn, die Sehnsucht, die Hoffnung, die Irrtümer und die Verzweiflung in und zwischen seinen Zeilen. Pauls Zeilen brachten mich zum Weinen. 

Mein Mann fand mich schluchzend in meiner Lese-Ecke und als er fragte, was denn los sei, antwortete ich: “Ich weiß nicht, ob Paul aus dem Krieg zurückgekehrt ist!” “Wer zum Teufel ist Paul?!” “Der Papa von Tante Hilde.” “Wer ist Tante Hilde?” “Die hast Du nicht mehr kennengelernt …”, sagte ich schniefend und beschloß, mehr über Paul herauszufinden. 

In den nächsten Stunden vergrub ich mich in Schwarz-Weiß Fotos, Kriegspost vom Ur-Opa aus dem Ersten und von Opa aus dem Zweiten Weltkrieg. Aber weitere Briefe von Paul oder gar eine Abbildung? Fehlanzeige.

Wegen der überall herumliegenden Schwarz-Weiß-Fotos fragte mich meine Tochter Abby, ob die Welt denn früher schwarz-weiß gewesen und ab wann sie denn bunt geworden sei. So kindlich naiv diese Frage klingt, so bringt sie doch auf den Punkt, welchen Effekt alte schwarz-weiße Fotografien und Filme auf uns haben: Sie schieben sich wie ein Unwirklichkeitsfilter zwischen die Gegenwart und die Vergangenheit. Die Personen und Gesichter in schwarz-weiß-sepia mit ihren martialischen Gesichtsausdrücken wirken streng und maskenhaft und die Bewegungen in alten Schwarz-Weiß-Filmen ungelenk und surreal. Das erleichtert uns die Abgrenzung und trägt dazu bei, dass viele Erkenntnisse und Geschehnisse aus der Vergangenheit verblassen, weil “schwarz-weiß-sepia” als nicht real wahrgenommen wird. Wir vergessen, dass zu jeder Zeit die Menschen in bunt gelebt und geliebt haben, und dass das Gras damals genauso grün und der Himmel genauso blau waren wie heute. Auch Pauls Briefe wurden von keiner unwirklichen schwarz-weißen Kriegsfotografie geschrieben. Hier schrieb ein lebendiger, bunter Mensch voller Emotionen und Leben. 

Ich will versuchen, sein Schicksal “nachzucolorieren”, und zwischen seinen Briefzeilen gelegentlich ergänzen, was zu dieser Zeit politisch in Russland geschah. Diesen Schatz und alles, was nach seiner Entdeckung geschah, geschieht und geschehen wird, möchte ich mit den Lesern teilen, damit Paul nicht vergessen wird. (Die nachfolgenden Briefkarten entdeckte ich übrigens nicht alle an einem einzigen Tag. Doch davon wird später noch die Rede sein.)

Alles weitere hört ihr nun von ihm selbst: 

Post von Paul

29.9.1916
Liebe Frau! Teile Dir mit, dass ich kriegsgefangen bin, sonst noch gesund, nur kalt. Adresse kann nicht mitteilen, da noch keinen Bestimmungsort. Hast du Ella zur Hochzeit gratuliert, ich wollte ja auch da sein, aber ist anders gekommen. Nun sei herzlich gegrüßt und geküßt von deinem Paul. Gruß an Hilde und Alle

10.10.16
Liebe Frau u. Hilde! Teile Euch mit, daß ich kriegsgefangen bin, leider aber noch keine Adresse angeben kann, da ich noch keine habe. Sonst gehts noch so weit gut. Laß dir die Löhnung von der Comp. schicken, die du erhältst bis zu meinem bekannt werden. Nun seid recht herzlich gegrüßt und geküßt von eurem Vater. Gruß an Alle.

22.October 1916
Liebe Frau! Hoffentlich hast du meine Karten erhalten mit der Nachricht, daß ich kriegsgefangen bin. Leider kann ich dir noch immer keine Adresse mitteilen, da ich selbst keine weiß und noch nicht an Ort und Stelle bin. Augenblicklich liege ich in Sibirien im Lazarett an Krätzebehandlung und Verpflegung ist in demselben sehr gut. Gratuliere nun zu deinem und Hildegards Geburtstag recht herzlich und wünsche ein baldiges Wiedersehen. Gleichzeitig wünsche ich euch allen recht fröhliche Weihnachten und gesundes Neujahr. Hätte ja auch gerne mal eine Nachricht von Euch und Strümpfe, Hemden aber leider keine Adresse. Auch Geld brauche ich sehr nötig. Nun hoffentlich dauert es nicht mehr lange. Herzlichen Gruß und Kuß dein Paul Gruß an Alle. Seit meinem Urlaub nur ein Brief von Dir erhalten, wer hätte das gedacht. Frdl Gruß an Pfarrer Hunke, kann ja Hildegard bestellen.

Sibirien 4. November 1916
Liebe Frau! Hoffentlich hast Du schon einige Karten von mir aus der Gefangenschaft erhalten. Bin aus dem Spital wieder entlassen und werde weiter befördert. Leider bin ich noch nicht in der Lage meine Adresse mitzuteilen. So gern ich Nachricht von dir hätte. Man muss eben aushalten. Hoffentlich dauert es kein Jahr mehr. Hier ist der Winter ordentlich streng. Sonst gehts noch soweit gut, was man so sagen tut. Bloß das Reißen plagt mich schrecklich, aber auch dieser Schmerz geht vorüber. Hast Du Mutter meine Lage mitgeteilt? Diese Weihnachten in Gefangenschaft ist allerhand. Wo du mit arbeitest haben doch ein Herrenleben kannst du ihnen sagen. Mehr kann ich leider nicht mitteilen. Nun bis auf frohes Wiedersehen grüßt und küßt dich dein Paul. Gruß an Malchen, Hildegard, August, Anna, Gretchen und Franz …

Uralgebirge 12.November 1916
Liebe Frau! Teile Dir nun umgehend meine Adresse mit, musst nur genau so schreiben wie ich sie geschrieben habe oder laß sie besser von Pfarrer Hunke schreiben. Allerdings wenn du schreibst dürfst du nichts von der Lage mitteilen auch im Paket keine älteren Zeitungen einwickeln sonst ist es verloren. Du mußte ja nun wissen, was der Friedel macht, habe große Sehnsucht nach ihm, kann er schon laufen? Sollte keine Aussicht, dann schicke mir ein Hemd Hose Strümpfe Taschentuch Kautabak und Zigarretten. Vor allen Dingen etwas Geld erstens ist es in 3 Wochen hier und Paket geht länger. Geld läßt Du am besten durch Pfarrer Hunke besorgen der schreibt dann die Adresse und schickt es durch dem roten Kreuz Hamburg. 10 Mark sind nun 5 Rubel bekomme aber nur 3,25 Rubel ausbezahlt. 35% werden einbehalten. Nun warte ich mit Schmerzen auf Nachricht. Bin noch soweit gesund und jetzt Bergmann geworden im Silberbergwerk, bloss kein Geld. Nun sei herzlich gegrüßt und geküßt von deinem Paul. Gruß an Anna und Hildegard und Familie …..

Ural, den 28. Dezember 1916
Liebe Frau! Teile Dir mit, daß ich noch gesund bin was hoffentlich auch zuhause der Fall sein wird. Wie habt ihr Weihnachten verlebt? Wir haben uns auch einen Weihnachtsbaum gemacht und von der Grubenverwaltung pro Mann einen Rubel erhalten als Weihnachtsgabe. Bei der Feier war unser Haus überfüllt auch von Zivil. Nun hoffentlich nimmt der Krieg mal ein Ende denn alles ist vergänglich. Bis jetzt noch keine Nachricht von dir. Herzlichen Gruß und Kuß dein Paul

Russland, 18. Januar 1917
Warte nun schon den 5 Monat auf eine Nachricht von dir. Allem Anschein nach scheine ich für Euch schon gestorben zu sein. Hoffentlich kommt bald eine Nachricht, habe vor langer Zeit um Wäsche, vor allem Strümpfe geschrieben und Zigarren Kautabak auch Geld habe ich gebeten, aber leider nicht mal eine Karte. Will dir ja deshalb nicht verurteilen, denn ich bin hier informiert über die Zustände aber mal müsste doch auch was ankommen. 2 Zeilen ZENSIERT/GESCHWÄRZT Herzlicher Gruß und Kuß dein Paul Gruß an Alle

Am 23. Februar 1917
Februarrevolution in Petrograd … Anfänge der russischen Revolution

1.März 1917
Liebe Frau! Muß doch wieder eine Nachricht von mir geben, denn vorläufig fühle ich mich noch dazu verpflichtet. Wenn auch bis jetzt noch nichts angekommen ist, so glaube ich doch bestimmt annehmen zu können, daß du meine Karten wenigstens die Mehrzahl erhältst. Hier ist noch immer Winter 30 c Kälte. Zu Hause fängt nun bald die Gartenarbeit an, hier ist kein Sand nur Gebirge. Bin soweit noch ziemlich gesund. Nun herzlichen Gruß an Alle Paul Gruß an Franz

3.März 1917
Rücktritt des Zaren
12.März 1917 Provisorische Regierung unter Lwow (Doppelherrschaft)

Russland, 12. März 1917
Liebe Frau! Da ich bis jetzt noch immer ohne Nachricht von Dir bin, so versuche ich es nochmal mit zwei Adressen. Habe mir nun die Finger krumm geschrieben, aber leider immer ohne Antwort. Hatte um Wäsche geschrieben, vor allem ein paar Strümpfe, Taschentücher, Hemd und Unterhose. Ebenfalls um Geld und Zigarren. Geld brauchst Du nun nicht absenden, da ich auf einen besseren Gedanken kam, dafür ein Paket für 10Mark Kautabak mit Papier welches ich gut los werde und keinen Abzug habe. Auch Zigarren für meinen Bedarf benötige ich sehr. Bin noch gesund was hoffentlich auch bei dir eintrifft. Gruß an Hildegard, auch an sie eine Karte geschrieben. Nun herzlichen Gruß und Kuß dein Paul Gruß an Alle. 

Palmsonntag,1.5.1917
Liebe Frau! Warte noch immer mit Ungeduld auf eine Nachricht von dir, aber leider gehts mir wie so vielen meiner Kameraden nichts kommt an nur die Hoffnung bleibt. Ich glaube Friede wird es wohl nie mehr. Heute ist nun Palmsonntag und vor 18 Jahren war es auch für mich ein bedeutungsvoller Tag und jetzt? Warum haben mich die Kugeln verschont? Nur wenigstens Nachricht dann wäre das Los leichter. Kaufe rote Kreuzkarten mit Rückantwort für Kriegsgefangene die kommen noch am meisten an. Nun herzlichen Gruß und Kuß dein Paul

Ural, 16.Mai 1917
Liebe Frau! Bin noch immer ohne Nachricht von dir kommen meine Karten nicht an oder schreibst du die Adresse nicht richtig. Sonst noch gesund. Hoffentlich kommen wir in diesem Jahren noch nach Haus. ZEILEN ZENSIERT Nun herzlichen Gruß und Kuß dein Paul Gruß an Alle, vor allem Hildegard

BRIEF GEFUNDEN AM 5.9

7. Juni 1917
Liebe Frau, Da bis jetzt immer noch keine Nachricht von dir oder sonst jemandem eingetroffen ist, so nehme ich an, das ich wohl überhaupt nichts erhalten werde, entweder schreibst du die Adresse nicht richtig habe ans rote Kreuz geschrieben um Übermittlung meiner Adresse aber kommt nichts. Wer weiß wie lange das Zigeunerleben noch dauert? keine rote Kreuzkommission nichts kümmert sich um uns und ist so dringend nötig. Herzlichen Gruß Paul. Gruß an alle. Gehe schon lange barfuß. Komme in den nächsten Tagen hier fort wie es heißt zum Bauer.

Russland 24. Juni 1917
Liebe Frau Hilla, Bis jetzt immer noch ohne Nachricht von euch, es ist zum verzweifeln. Schreibst du denn nicht ich meine mal muß doch mal was ankommen, du mußt die rote Kreuzkarten mit Rückanwort kaufen für Kriegsgefangene die kommen an. Bin noch gesund und munter hoffentlich du auch und alle. Wer weiß wie lange es noch dauert bis auf ein Wiedersehen dieses Jahr gibt es wohl noch nichts. Sind denn von mir Karten schon angekommen? Bin gespannt wie es dort aussieht und ob noch alles so ist wie ich es verlassen habe? Die bei Blanke sind wohl noch da schade daß ich weg bin, empfiehle mich bei Sie. Nun herzlichen Gruß und Kuß dein Paul

Ural, 10.Juli 1917
Liebe Frau! Endlich ist ein Brief eingetroffen.Zugleich eine Karte von Pfarrer Hunke vom 1.3 und deine vom 19.5. War sehr erfreut darüber, denn nun weiß ich wohl dass du Nachricht von mir hast. Hattest du Wäsche abgeschickt? Aber möglichst geflickte aus gewissen Gründen und vor allem Zigarren und Kautabak auch Pfeife. Rauche getrockneten Wermut. Edles Kraut. Wenn nicht bald Schluss wird gehen wir alle zugrunde. Die russischen Gefangenen sollen doch besser behandelt werden, so lautet heute die Parole von der Miliz, dann würde es für uns auch besser. Sollten es nur nachhause schreiben, obs wahr ist? Nun, hoffentlich bald wieder Post. Sonst noch gesund und herzliche Grüße und Kuß von Paul Grüße aber alle. Hat Hildegard meine Karten erhalten? Was macht meine Mutter? Lebt Walter noch? Leider Schluss.

Ural, 16. Juli 1917
Liebe Frau! Wie schon mitgeteilt, deine Karte vom 19/5 am 8. Juli erhalten, gleichzeitig eine vom Pfarrer Hunke. Nun wird wohl wieder eine lange Zeit nichts ankommen warte mit Schmerzen auf Paketinhalt, Strümpfe, Tabak Zigarren und nicht zu wenig Prim. Sonst alles wohl wenn nur erst der Krieg ein Ende hätte aber dieses Jahr wird es wohl wieder nichts werden. Den Weihnachtsbaum haben wir schon wieder ausgesucht. Jetzt ist doch zuhause die schönste Zeit, neue Kartoffel Beeren und hier? Allerdings Erdbeeren gibts hier viel, nur man kann keine suchen. Herzlichen Gruß und Kuß dein Paul Gruß an Stumpelmann vor allem

BRIEF GEFUNDEN AM 5.9

Konjuchowski, Ural 24.Juli 1917
Liebe Frau! Wie schon mitgeteilt wird wohl nun wieder die Post ausbleiben nachdem eine Karte angekommen ist vom 19/5. Die Hauptsache wo ich drauf warte ist Tabak und der wird mich wohl auch nicht erreichen, denn bis hier ist ein weiter Weg, ankommt es, aber was noch drin ist, darüber schweigt des Sängers Höflichkeit. Haben schon zweimal ans Einsatz Battalion geschrieben um Uniform und Schuhe. Laufe schon länger barfuß, was wird es nur im Winter geben, ob noch keine Aussichten sind. Von Franz auch eine Karte erhalten. Nun herzlichen Gruß und Kuß dein Paul. Gruß an Alle, vor allem unsern Stumpelmann

25. Juli 1917
Liebe Frau! Soeben in aller Frühe wieder eine Karte vom 28/5. von dir erhalten. Aber die Hauptsache bleibt aus nämlich Tabak, Grobschnitt keinen Shack denn der geht verloren auch eine kurze Pfeife und Wäsche, Strümpfe. Schreibe nun auf jeder Karte dasselbe aber Paket trifft keins ein seit November. Wird denn der Krieg nicht bald ein Ende nehmen? Oder gibts noch einen im Winter? Bekommst du die Löhnung weiter? Schreibe mal davon. Du willst wissen ob mirs gut geht, nun wenn ich Schuhe hätte, wäre ich hier längst vergessen, aber jetzt hält mich wieder die Post. Nun herzlichen Gruß und Kuß dein Paul Gruß an Alle, vor allem unserm kleinen Fräulein nicht Stumpelmann

BRIEF GEFUNDEN AM 5.9

Iwanowski 25.8 1917
Liebe Frau, Bin nun schon wieder lange ohne Nachricht. Hast du denn nun endlich die gewünschten Sachen abgeschickt oder nicht? Du erwähnst überhaupt nichts davon. Kein Geld, kein Tabak, nichts erhalte ich, wie geht das eigentlich zu. Hatte letzte Nacht einen schlechten Traum, betrifft deiner, hoffentlich ist noch alles so wie früher….. 4 Zeilen durch die Zensurstelle geschwärzt Grüße und Kuß, Gruß an alle dein Paul vor allem Hildegard. Jetzt grübelt (?) noch wieder nicht. Oben in einer Ecke steht, wie nachträglich schnell hingekritzelt: Hab keine Zweifel. 

Tscheljabinsk, 11. September 1917
Liebe Frau! Wie du aus dieser Karte ersiehst, bin ich von dort weg wo ich war und zwar 150km. Sind auf Wanderschaft und haben uns hier gestellt. Wie lange wir hier bleiben ist unbestimmt, denn es geht wieder auf Arbeit, aller Wahrscheinlichkeit nach zum Bauern. Falls du es schreiben solltest, aber nach hier addressieren, denn von hier holen wir die Post ab. Schreibe auch an Mutter meine Adresse. Auf dem vorigen Ort war es nicht mehr auszuhalten. Nun herzlichen Gruß und Kuß dein Paul.

BRIEF GEFUNDEN AM 6.9.

Tscheljabinsk 14. September 1917
Liebe Frau! Wie schon mitgeteilt, bin ich jetzt hier und bitte dich deshalb Post nach hier zu senden, nun ist schon wieder Winter aber immer ist noch keine Wäsche angekommen, wie oft muß ich denn noch danach schreiben, ich habe doch welche dort ebenso wie sieht es mit Tabak aus, Zigarren und Kautabak aus. Hoffentlich kommt bald mal ein Paket. Schreibe Mutter meine neue Adresse, bin von der vorigen auf Reise gegangen und hier wieder gestellt, waren rund 180km genau in 4 Tagen und 3 Nächten zurückgelegt, aber die Füße sind kaputt. Nun herzlichen Gruß und Kuß dein Paul Also bitte möglichst schnell Paket Strümpfe und Handtuch nicht vergessen. seitlicher Vermerk: Frieden gibts wohl überhaupt nicht mehr!

Tscheljabinsk ,15.Oktober 1917
Liebe Frau! Hoffentlich hast Du jetzt schon meine Briefe und Karte erhalten und daraus ersehen, wie sehr ich auf Pakete warte. Bin seit 8 Tagen aus dem Spital, aber der Fuß fängt schon wieder an. Haben nach …. geschrieben um Geld und bleibt abzuwarten, ob was eintrifft. Bis jetzt hast du auch immer noch keine Anwort auf meine Anfrage gegeben ob du die Löhnung erhältst. Wenn nicht auch dann Mitteilung. Habe auch an Mutter geschreiben.Nun gratulier ich Dir und Hildegard herzlichst zum Geburtstage und wünsche dass wir uns recht bald wiedersehen möchten, aber wann wird die Zeit kommen? Nun herzlichen Gruß und Kuß dein Paul vor allem unserer kleinen Stumpelmann

24./25.Oktober 1917
Sturm auf das Winterpalais. Revolution in Petrograd: Die Revolutionäre übernehmen die Macht.
26. Oktober 1917
Gesamtrussischer Sowjetkongress: Rat der Volkskommissare übernimmt die Regierungsgewalt

Tscheljabinsk, 6. November 1917
Hoffentlich hast Du nun meine Briefe von hier erhalten, warte nun deine Antwort ab, eher schreibe ich nicht, da Karten und Papier schwer zu haben sind. Bin noch gesund hoffentlich zu Haus auch alle. Heute hat ja Hildegard Geburtstag. Wann hat der Mist ein Ende? Gruß und Kuß dein Paul

Tscheljabinsk, 15.November 1917
Liebe Frau! Bis jetzt auf der neuen Adresse noch nichts erhalten und bin da auch nicht mehr seit heute, wo es nun hingeht weiß ich nicht, man spricht vom Ural, weißt ja wo ich war, nun werde ich wohl überhaupt keine Post mehr bekommen, denn geht es dahin, so bin ich fest enschlossen wieder loszugehn und wenn ich zu Grunde geh. Also vorläufig wird die Adresse sein ob es dann nachgeschickt wird ist wieder eine Frage. Nun herzlichen Gruß und Kuß dein Paul. Gruß an Alle. Hat der Mist noch nicht bald ein Ende? Zeit wirds, sonst die armen Plennys.

“Plennys”, abgeleitet von dem russischen Wort “Woennoplennyi”, bedeutet “Kriegsgefangene”.

Aufgrund der Oktoberrevolution wird Russland zu einer kommunistischen Diktatur und beendet für sich den Ersten Weltkrieg.

Am 15. Dezember 1917 wird daher der Waffenstillstand zwischen Sowjetrussland und den Mittelmächten (Deutschland, Österreich-Ungarn, Osmanisches Reich und Bulgarien) vereinbart.

Tscheljabinsk, 21.12 1917
Liebe Frau! Werde wieder mal ein Lebenszeichen von mir geben hoffentlich erhältst du es. Im allgemeinen bin ich nicht sehr erbaut vom Schreiben, denn es ist immer die Frage kommts an? Seit ich von der Grube bin, nichts mehr erhalten. Bin soweit noch gesund hoffentlich zu Hause auch alles. Wie lange mag der Mist noch dauern? Noch 3 Tage und es ist schon wieder Weihnachten, hoffentlich sind die fünfte besser. Zum Glück ist der Winter bis jetzt noch gnädig gegen voriges Jahr. 40 Grad waren dieses Jahr doch noch nicht. Ich denke jetzt sehr viel an Euch, wie das kommt weiß ich nicht hoffentlich ist noch alles so wie ich es verlassen habe. Sonst weiß ich nichts weiter zu berichten nur daß ich nach Hause möchte. Ist im März noch kein Schluß so gehts auf Leben und Tod, geht wie es geht aber durch. Nun herzlichen Gruß und Kuß dein Paul. Gruß an Alle vor allem Hildegard. 

Am 22. Dezember 1917 beginnen die Friedensverhandlungen in Brest-Litowsk.
Am 6. Januar 1918 wird die gewählte verfassungsgebende Verfassung durch die Bolschewisten aufgelöst.
Am 15. Januar 1918 gründet Leo Trotzki die Rote Armee. Der russische Bürgerkrieg ist in vollem Gange und Paul als Kriegsgefangener unfreiwillig mittendrin. 

BRIEF GEFUNDEN AM 6.9.

Tscheljabinsk 16.1.1918
Liebe Frau! Teile dir mit, daß ich immer noch hier bin und wahrscheinlich bis zum Frieden bleiben werde. Bin auf dem Sebassna Battalion Regiment 109 in der Porot Bäckerei. Kleidung ist russische Soldatenuniform. Habe mir auch Photographieren lassen, aber schicken tue ich keins denn ich weiß nicht ob es ankommt. Sonst fühle ich mich noch ganz gesund und Hunger leide ich augenblicklich auch nicht. Ist das erste Mal in meiner Gefangenschaft, daß es mir gut geht, man muß sich eben selbst zu helfen wissen. Am russischen Neujahr war ich im Kino und dann im Circus war ganz schön. Abends mit dem Schlitten nach Hause fahren lassen für 3 Rubel. Haben volle Freiheit hier. Nun herzlichen Gruß und Kuß und baldiges Wiedersehen dein Paul Gruß an alle

Dies scheint Pauls letzte Karte gewesen zu sein. Sein Schicksal läßt mich nicht los. Ich habe 1000 Fragen.

Sonntag, 2. September 2019

Die Wichtigste aber: Kehrte Paul er aus dem Krieg zurück? Was ist mit ihm geschehen? Bekannt ist: Paul war der Vater meiner Tante Hildegard aus Wipperfürth. Auch bekannt: Hildegard war nur meine Nenn-Tante. Die genaue verwandtschaftliche Bezeichnung ist mir noch nicht klar. 

Im Internet finde ich zunächst nichts, was mich nennenswert weiterbringt. Viele Informationsportale verlangen für erweiterte Recherche eine bezahlte Mitgliedschaft. 

Meine Freundin “Uti” Ute Keller, leidenschaftliche Hobby-Genealogin, unterstützt mich bei der Suche nach Paul, der mit Nachnamen Saarmann hieß. Sie findet gleich mehrere Einträge zu Paul Saarmann in den Verlustlisten des ersten Weltkrieges. Aber der gefundene Paul soll aus Fürstenwalde stammen, nicht aus Wipperfürth. Verwirrend. Die Recherche geht weiter, denn ich weigere mich, Paul einfach aufzugeben. 

Montag, 2. September 2019

Habe Pauls in Sütterlin geschriebene Karte von der genialen 90jährigen Ruth Koch übersetzen lassen. Wieder ein Stück weiter in Sachen “Post von Paul”. 

Dienstag, 3. September 2019

Ich sende eine Personenstandsanfrage an das Archiv in Wipperfürth und bin über die schnelle Reaktion der freundlichen Mitarbeiterin positiv überrascht. Das Ergebnis ist jedoch ernüchternd: “Aus den Personenstandsregistern Wipperfürth geht hervor, dass der Glasbläser Gustav Paul Saarmann, geb. zu Fürstenwalde/Lebus, Gefreiter der 3. Kompanie des Reserve-Infanterie-Regiments Nr. 65, am 20.08.1919 im Lazarett II in Omsk in Sibirien „an Krankheit“ verstorben ist.”

Es war also der richtige Paul, den wir in den Verlustlisten aufgetrieben hatten. Aber es ist auch klar, dass Paul nicht mehr nach Hause kam. Wie mögen die letzten zwei Jahre seines Lebens wohl für ihn gewesen sein? Sein Schicksal macht mich traurig, obwohl seit seinem Tod, fast auf den Tag, schon 100 Jahre vergangen sind.

Paul, der eigentlich Glasbläser war, musste als Gefreiter der Reserve in den Krieg ziehen und starb in der Fremde. Er hinterließ Frau und Kind. Und er wurde nur 34 Jahre alt. Neue Frage: Was macht ein Glasbläser aus Fürstenwalde in Wipperfürth?

Donnerstag 5. September 2019

Meine Mutter hat mir eine rotsamtene Kiste mit alten Schwarz-Weiß-Fotos und einigen Dokumenten mitgebracht, darunter erkenne ich drei weitere Karten von Paul! Ich traue meinen Augen kaum und durchsuche Mamas Keller, finde jedoch keine weiteren Anhaltspunkte mehr. Ich füge die Brieftexte chronologisch zusammen. Pauls Situation verdichtet sich weiter; es zeichnet sich ein trostloses Bild voller Verzweiflung, Hunger, Schmerzen, Heimweh und Ungewißheit ab. Es macht mich traurig. Und ist gleichzeitig Ansporn, weiterzuforschen. 

Habe heute eine Erklärung dafür gefunden was den Gläsbläser Paul aus Fürstenwalde nach Wipperfürth gezogen haben könnte: das Bergische Land war vor dem zweiten Weltkrieg so etwas wie die Hochburg der Glasbläserkunst in Deutschland. Hatte ich echt nicht auf dem Schirm. Wieder was gelernt.
Quelle

Freitag, 6. September 2019

Es ist 7 Uhr in der Frühe, als ich zu meinem Memorabilien-Schränkchen gehe, in dem ich uralte Stammbücher, Liederbücher, Fotos, Bücher von Großeltern und Ur-Großeltern aufbewahre. Ich kann nicht sagen, warum, aber einem Impuls folgend, greife ich nach dem “Taschenbuch für den Offizier der Eisenbahntruppe” und schlage es auf.
Zwei weitere Briefe von Paul rutschen mir entgegen.
Mir stehen die Nackenhaare zu Berge und ich bekomme Ganzkörpergänsehaut. Aufgeregt durchsuche ich alle weiteren Bücher und den gesamten Schrank. Weitere Post von Paul finde ich jedoch nicht mehr. Sofort rufe ich Ute an, um ihr davon zu erzählen. Manche Dinge sind so spooky, dass, wenn man sie nicht selbst erlebt hätte, man sie kaum glauben könnte.
Für Ute und mich steht nun fest, dass Paul gefunden werden WOLLTE. 

Einer der beiden Briefe ist der erste und einzige aus dem Jahre 1918, der andere ist auf Sütterlin (vier Zeilen wurden durch die Zensurbehörde geschwärzt) …

Die Karte aus dem Januar 1918 ist die erste, auf der Paul zuversichtlich klingt, und irgendwie freut mich das, auch noch nach 101 Jahren. Pauls Schriftverkehr endet hier, doch der Krieg endete damals noch lange nicht.

Fragen: Was geschah mit Paul zwischen Januar 1918 bis zu seinem Tod am 20.08.1919 im Lazarett im russischen Omsk? Wer informierte die Angehörigen über den Tod? Gibt es noch ein Foto von ihm? Wo wurde er begraben?

Samstag 7. September 2019

Habe im Internet auf der Denkmalprojektseite die Information zu einem 1. Weltkriegsdenkmal aus Fürstenwalde entdeckt, das es leider nicht mehr gibt. Auf dessen Inschrift war Paul Saarmann vermerkt. Allerdings mit dem falschen Todesdatum 12.09.1916. Interessant!
Lande auch versehentlich auf Reichsbürgerseiten und frage mich mal wieder, wo die wohl gewesen sind, als das Hirn verteilt wurde. 

Mittwoch 11. September 2019

Ich kann und will mich nicht damit abfinden, dass zwischen dem Datum des letzten Briefes von Paul am 16.01.1918 und seinem Tod im Lazarett in Russland am 20.08.1919 mehr als anderthalb Jahre ohne eine weitere Nachricht vergangen sein sollten. Was widerfuhr ihm in diesen 19 Monaten?

Man darf nicht vergessen, daß politisch zu dieser Zeit die Hölle los war: Die russische Oktoberrevolution 1917 sorgte für Chaos. Dadurch verschärften sich die Gegensätze in Staat und Gesellschaft. Die Folge war der Bürgerkrieg.

Es ist durchaus wahrscheinlich, dass aufgrund der herrschenden chaotischen Zustände nur noch wenige bis gar keine Briefe mehr “durchkamen”.

Eine Chronologie:
Am 16. Februar 1918 befiehlt die deutsche Heeresleitung die Wiederaufnahme der Kampfhandlungen gegen Rußland, daher erhält der am 3. März 1918 unterzeichnete Friedensvertrag von Brest-Litowsk zwischen Russland und den Mittelmächten u.a. Zusatzverträge für den Gefangenenaustausch.
Am 27. April 1918 beginnen die Verhandlungen der Hauptkommission für Gefangenenaustausch und Fürsorge.
Am 7. August 1918 erfolgt die 28. (sic!!) und letzte Sitzung dieser Kommission. Laut der schwedischen Rotkreuzschwester Elsa Brandström gelingt es nach dem Brester Friedensvertrag bis zum Spätherbst 1918, Deutschland und den anderen Mittelmächten, etwa 101 000 deutsche Kriegsgefangene und 214 000 Zivilgefangene, 725 000 österreichisch-ungarische Kriegs- und Zivilgefangene und 25 000 türkische Kriegsgefangene heimzuholen.
Die in Sibirien und Turkestan Befindlichen sehen sich durch den Aufstand der tschechoslowakischen Legion und der “Weißen Armee”, vom Heimtransport abgeschnitten. Laut seiner letzten Standortangabe ist Paul definitiv einer davon. 
Am 11.November 1918 endet der 1. Weltkrieg.
Am 13.11.1918 annulliert jedoch das Gesamtrussische Zentralkomitee der Sowjets und der Rat der Volkskommissare der RSFSR (der Russischen Sozialistischen Föderativen Sowjet-Republik) den Vertrag von Brest-Litowsk. Damit nimmt auch der Gefangenenaustausch vorläufig ein Ende. 
Nach sowjetischen Angaben wurden vom 5. November 1918 bis zum 1. August 1919 200 000 Kriegsgefangene unter Mithilfe der ausländischen Räte evakuiert. Laut der schwedischen Rotkreuzschwester Brandström befinden sich um die Jahreswende 1918/19 noch 35 000 Kriegsgefangene in Turkestan und ungefähr 400 000 in Sibirien. Einer davon ist Paul.
Die Wiederaufnahme der diplomatischen Kontakte erfolgt erst wieder 1920 (!).
Diese Verhandlungen enden am 19.4.1920 mit einem Vertrag über den Gefangenenaustausch. Zu dieser Zeit vollendete die Rote Armee ihren Siegeszug in Sibirien und befreite jene Gefangenen, die dort 1918 unter die Herrschaft der Weißen Armee und der Tschechoslowaken gekommen waren und durch die die Gefangenen wieder unter ein hartes Lagerregime gestellt waren. 
(Quelltext u.a. : Georg Wurzer: Die Kriegsgefangenen der Mittelmächte in Rußland im Ersten Weltkrieg)

Für Paul kamen diese letzten Maßnahmen zu spät, da er bereits am 20.08.1919 im Lazarett II in Omsk an Krankheit verstarb. Die Frage, wer damals die Nachricht von Pauls Tod überbrachte, konnte durch die Hilfe des Archives Wipperfürth geklärt werden: Der Abteilungsvorstand der Zweigstelle der Intendantur des VIII. Armeekorps, Abteilung Kavallerie meldete Pauls Tod, der Name des Abteilungsvorstandes wird in der Sterbeurkunde nicht genannt. Da der Sterbefall erst zwei Jahre nach dem Tod von Paul Saarmann beurkundet wurde, vermutet man, dass die Meldung über Pauls Tod erst im August 1921 eingegangen ist.

ZWEI JAHRE zwischen Tod und Nachricht. ZWEI JAHRE in vollkommener Ungewissheit für die Familie. VERDAMMTER KRIEG!

Die geschichtlichen Hintergründe zeigen klar, dass es schwierig bis unmöglich sein wird, weitere Spuren von Paul zu finden … Allerdings war “einfach-so-aufgeben” noch nie eine Option für mich …

Im Anhang Pauls o.g. “jüngster und letzter Brief”.

Donnerstag 12. September 2019

Digital begab ich mich in den vergangenen Tagen in den Osten Deutschlands, indem ich Fragen an verschiedene Standesämter versandte: Fürstenwalde, Seelow, Lebus und den MOL (oder so ähnlich) verschickte. Ich wurde weitergeleitet ans Archiv Brandenburg. Die Antwort steht noch aus. Es geht um das Stammbuch von Pauls Eltern und eventuelle weitere Informationen. 

Zusätzlich wende ich mich per Email an die evangelische Kirche in Wipperfürth, da hier der von Paul erwähnte Pfarrer Hunke tätig war. Leider befinden sich in den kirchlichen Beständen keine weiteren Paul Briefe mehr.

Analog habe ich beschlossen, auf eine kleine “Paul”-Forschungsreise durchs Bergische zu gehen.

Dazu muss ich wohl manches zum ersten Mal in meinem Leben tun: an fremden Haustüren klingeln zum Beispiel und dabei hoffen, auf nette Menschen zu treffen, die nicht gleich die Jungs mit den Zwangsjacken rufen, wenn ich von Paul erzähle …

Nachtrag zu Donnerstag, dem 12. September 2019

Darf ich vorstellen? Pauls Tochter Hildegard Saarmann, in jungen Jahren.

Dank Hildes, von Paul auch “Frau Hilla” genannt, Sentimentalität existieren Pauls Briefe weiterhin. Und dank der Sentimentalität meiner Oma Leni, die 1986 nach Hildes Tod, Teile des Nachlasses aufhob, konnte Paul nicht in Vergessenheit geraten. Der neue Dreh-und Angelpunkt meiner Recherchen werden die Spuren von Tante Hilde sein. Da ich 10 Jahre alt war, als Hilde starb, kannte ich weder die alte Adresse, noch etwaige andere Details, die als Anhaltspunkt dienen könnten. Meine Mama erinnert sich lediglich daran, dass Hilde mit ihren Vermietern, den Besitzern einer Bauunternehmung, sehr gut befreundet war.

Ich ergoogle sämtliche Bauunternehmungen Wipperfürths und lese sie meiner Mutter vor. Irgendwann ruft sie: “Die! Die waren das!” Ein neuer Anhaltspunkt auf meiner ziemlich kleinen Liste. Immerhin. Besser als nichts.

Einer fixen Idee folgend, bringe ich Hildes alte Adresse in Erfahrung, verfasse einen Brief für die neuen Bewohner des Hauses, in dem ich die Situation erkläre und frage, ob sie in ihrem Keller eventuell Foto- oder Brief- Hinterlassenschaften von Hilde vorgefunden haben und diese behalten hätten. (Während ich den Brief aufsetze, frage ich mich, in welcher Höhe der “Bescheuert-Skala” man mich wohl ansiedeln kann.)

Am Donnerstag Mittag führt mich mein Weg ins Oberbergische. Google Maps leitet mich am Ziel einen kleinen Weg hinauf zu vier verklinkerten Reihenhäusern und … einer Bauunternehmung.
DER Bauunternehmung!
Mein Herz setzt kurzzeitig aus. UNFASSBAR! Ich atme tief durch und zögere. “Ach, scheiss drauf!”, sage ich schließlich laut, steige aus dem Auto und klingle an der Bürotür (NATÜRLICH ausserhalb der Geschäftszeiten). Ein freundlicher junger Mann öffnet.

“Guten Tag! Mein Name ist Yvonne Schwanke und … jetzt wird es etwas schräg”, begrüße ich ihn, bevor ich weiter spreche: “Bis 1986 wohnte meine Tante Hildegard Saarmann in Nummer soundso. Und ich wollte fragen, ob sich noch jemand an sie erinnert, denn ich habe uralte Briefe gefunden, die mich hierher geführt haben.” “Kommen Sie doch herein”, sagt er, “ich rufe mal eben die Senior-Chefin an.” Verlegen stehe ich in der Tür. Ein kleiner Hund begrüßt mich freudig, in meinem leicht aufgewühlten Zustand sage ich: “Oh, Du bist aber eine nette Fusshupe!” und streichle ihn, während ich dem Rest des Telefonats lausche: “Ja. Frau Schwanke. Wegen Hildegard Saarmann.” Pause. “Oh. Okay. Perfekt!” Er legt auf und sagt:”Warten Sie bitte. Sie kommt jetzt.”

Keine drei Minuten später öffnet sich die Tür und eine schlanke Dame um die 70 mit einem Fahrradhelm in der Hand schaut herein:”Sie sind Frau Schwanke? Kommen Sie doch vor die Tür, die Sonne wärmt so schön.” Meinen vorbereiteten Brief in der Hand erkläre ich die Situation, bis die Dame sagt:”Das klingt sehr interessant! Aber hier liegt, soweit ich weiß, nichts mehr! Haben Sie denn schon mit Frau W. gesprochen?” “Wer ist Frau W.?”, frage ich. “Die Dame ist bei Frau Saarmann in die Lehre gegangen und hat sich bis zu ihrem Tod um sie gekümmert. Ich glaube, ich habe die Nummer des Sohnes irgendwo. Aber jetzt muß ich weg zum Flötenunterricht”, sagt sie und schnallt den Helm auf. 

Frau W.! Ein neuer Anhaltspunkt!! Innerlich tanze ich vor Freude! 

Ich drücke ihr den Brief in die Hand: “Der war für die Bewohner von Hildes Wohnung, lesen Sie ihn sich durch und entscheiden Sie dann einfach, ob Sie mir weiterhelfen mögen. Meine Nummer ist vermerkt.” “Ich werde ihn lesen”, ruft sie während sie losdüst. “Danke!”, rufe ich hinterher.
“Wieso? Noch habe ich gar nichts getan!” ruft sie und radelt davon. Auf der Rückfahrt nach Hause lächle ich glücklich aber immer noch ein wenig aufgeregt, mittlerweile aber deshalb, weil ich einen neuen wichtigen Anhaltspunkt habe, jedoch nicht weiß, ob die Bauunternehmungs-Dame sich melden wird …

Es ist 21:37 Uhr, als ich eine Whatsapp von Unbekannt erhalte: “Hallo Frau Schwanke, danke für Ihre interessanten Informationen, besonders die Briefe sind sehr informativ (Ich hatte ein Foto von vier Briefen beigefügt). Soweit ich mich erinnere, wurde die Wohnung von Ihren Verwandten leergeräumt. Sie wurde anschließend weiter vermietet. Meine Schwiegereltern und Hilde Saarmann waren befreundet, auch in deren Nachlass gab es keine weiteren Briefe von Paul Saarmann. Frau W. hat sich auch viel um Hilde gekümmert und hatte wohl noch bis zu Hildes Tod Kontakt mit ihr. Ihre Adresse ist: … Leider kann ich Ihnen keine weiteren Informationen geben. Für Ihre Recherche wünsche ich Ihnen viel Erfolg. Freundliche Grüße D.”

Ich danke ihr von Herzen und frage, ob ich sie auf dem Laufenden halten soll. “Sehr gerne!” lautet die Antwort.

Am nächsten Tag, so versprach ich ihr, würde ich sofort Frau W. kontaktieren … und das tat ich dann auch.

Freitag 14. September 2019

Nach Erhalt der freundlichen WhatsApp-Nachricht von Frau D. schreibe ich am frühen Freitag Morgen einen weiteren Brief. Dieser Brief ist für Frau W., die Hilde bis zu ihrem Tod begleitet hat. Ich füge das Paul-Brief-Foto bei und auch eine Kopie des Bildes von Hilde in jungen Jahren. Es ist kurz vor 7 Uhr in der Frühe und ich überlege hin-und hergerissen, ob ich ihn nicht jetzt schon zustellen sollte. Ein Blick auf Google-Maps verrät: Fahrzeit von 23 Minuten. Ich stutze, denn aufgrund eines kleinen Ortszusatzes, den Google nicht annehmen will, hätte ich auf eine zehn Minuten kürzere Fahrzeit getippt. Zu wenig Zeit bis zum nächsten Termin, also entscheide ich mich dafür, ab neun Uhr erst einmal bei Frau W. anzurufen.

Obwohl ich ziemlich beschäftigt bin, ziehen sich die Stunden wie Sirup. Um neun Uhr wähle ich die Nummer und lausche mit leicht erhöhtem Herzschlag. Schließlich ertönt eine freundliche weibliche Stimme und sagt: “Dieser Anschluss ist zur Zeit leider nicht erreichbar. Bitte versuchen Sie es später noch einmal.” “Oh, nee! Das darf doch jetzt echt nicht wahr sein!”, schimpft es in mir als ich auflege. 15 Minuten später versuche ich es noch einmal, mit dem gleichen Ergebnis. Und auch zwei und vier Stunden später bleibt es bei der freundlichen Roboterdamenstimme.

Am späten Nachmittag, nach der Arbeit und einem weiteren fruchtlosen Kontakt mit der Telefonansage, mache ich mich auf den Weg zu der genannten Adresse. Google-Maps zeigt immer noch eine Fahrtzeit von 23 Minuten. Komisch. Und so fahre ich wieder Richtung Oberbergisches, vorbei an grünen Wiesen, Feldern, üppigen Wäldern und kleinen Dörfern. Ich biege in eine breite Straße und frage mich, warum ich das Gefühl habe, dass irgendetwas nicht stimmt. In sechs Kilometern soll ich das Ziel erreichen. Moment mal! Was war das denn?! Ein vorbeiflitzendes Holzschild zieht, mit leichter Verzögerung, meine Aufmerksamkeit auf sich. Ich entscheide mich gegen die Vollbremsung und für eine halbe Handbremsendrehung, um den nächstbesten Wendeplatz zu ergattern.

Kann es denn sein, dass es diese Adresse hier tatsächlich zweimal gibt?! Ich fahre zurück, wende noch einmal, vergewissere mich, dass ich richtig gelesen habe, und biege daraufhin in einen sehr kleinen, sehr steilen Weg ein, der als Sackgasse vor einem hübschen Haus endet. Der Platz ist mit Kies bestreut, es knirscht als ich die Handbremse anziehe und mich, im Auto sitzend, nach Hauseingang und Briefkasten umsehe.

Aus dem Augenwinkel sehe ich links von mir auf einem Stellplatz einen weiteren Wagen. Es ist knallorange und in seinem Inneren bewegt sich etwas. Die Fahrertür öffnet sich und ein großer Mann, der ein blaues Bandana auf dem Kopf trägt, steigt aus und kommt auf mich zu.

“Krass, wirkt wie ein Easy Rider”, denke ich, öffne meine Fahrertür, schwinge mich halb hinaus und sage:”Guten Tag! Wohnt hier Familie W.?” “Ja, die wohnt hier”, erwidert er und schaut mich fragend an. “Oh, das ist ja großartig!”, rufe ich freudentaumelnd,” wissen Sie, das ist eine echt verrückte Geschichte, ich habe nämlich in meinem Haus uralte Kriegsgefangenen-Briefe gefunden, die mich schließlich hierher geführt haben und ich habe viele Fragen …”

Lachend unterbricht er mich und sagt:”Moment, Moment! Bevor Sie weiterreden. Familie W. wohnt hier, aber die sind jetzt erst einmal für drei bis vier Wochen mit dem Wohnmobil unterwegs! Ich bin nur der Untermieter.” “Oh nein! Oh Mist! Das erklärt aber wenigstens, warum niemand ans Telefon ging!”, sage ich enttäuscht und reiche ihm den vorbereiteten Brief. “Sie können ihn ruhig öffnen, da ist nichts Schlimmes drin … Sagen Sie, Sie dürfen nicht zufällig die Mobilnummer weitergeben, oder?” “Ich werde den Brief natürlich nicht lesen. Die Nummer kann ich Ihnen leider nicht geben, aber ich habe eine andere Idee.” Er zieht sein Handy aus der Tasche. “Ich versuche mal eben, die zu erreichen, vielleicht haben wir ja Glück!” Amüsiert den Kopf schüttelnd, lauscht er dem Handy und murmelt: “Sowas Verrücktes …” Es tutet, es tutet sehr, sehr lange und er will gerade auflegen, als am anderen Ende eine Stimme ertönt. “Ja! Ach schön! Ich bins. Hömma! Gehts Euch gut? Schön! Gibste mir mal eben bitte die Ulli? Nein, natürlich will ich auch mit Dir sprechen. O.k., dann sprechen wir halt ein bißchen.”

Entschuldigend zuckt er mit den Schultern, setzt sich auf eine Bank vor dem Haus und ich setze mich neben ihn. Hier sitze ich nun, neben einem mir völlig Fremden, der gerade zwei weitere völlig fremde Personen für mich anruft. Die Aussicht von der Bank ist herrlich, das Leben ist ein Abenteuer und neben mir sagt der freundliche Bandana-Mann schließlich: “Bad Füssing. Toll. Kannst Du mir jetzt bitte mal die Ulli an den Hörer holen? Ich habe hier nämlich jemanden neben mir sitzen, die eine verrückte Geschichte zu erzählen hat.” Eine Frauenstimme ertönt am anderen Ende. “Hallo Ulli! Also, ich reiche dich jetzt mal weiter. Hier sitzt eine Dame neben mir, die Dich gesucht hat. Völlig verrückte Geschichte!” Er reicht mir sein Handy.

“Hallo, meine Name ist Yvonne Schwanke und Hildegard Saarmann war meine Nenn-Tante. Ich hörte, dass Sie bis zu ihrem Tod Kontakt mit ihr hatten. Erinnern Sie sich noch an Tante Hilde?” Ein warmes, erstauntes Lachen ertönt am anderen Ende:”Natürlich erinnere ich mich an Hildegard.” “Ach, wie schön!”, sage ich und erzähle von Pauls Briefen, meiner Recherche und von meiner Oma Leni, die damals Hildes Wohnung ausräumen mußte. “Wie war Ihr Mädchenname?”, fragt Frau W. “Hessenbruch”, antworte ich. “Buchholzen”, sagt sie. “Ja! Genau!”, erwidere ich erstaunt. “Immer wenn mein Mann und ich mit dem Rad da her fahren, sage ich: Hier war ich in den 60er Jahren ein paar Mal mit Hildegard, um Sachen zu flicken bei den Hessenbruchs (zur Erklärung: Hildegard war Schneiderin und Frau W. ging bei ihr in die Lehre). Ich erinnere mich noch gut an Ihre Oma.”

Ich bin sprachlos, sitze zwar immer noch mit einem fremden Mann auf einer fremden Bank vor einem fremden Haus, aber es fühlt sich nicht mehr so fremd an wie zuvor. “Wissen Sie”, sage ich, “ich habe so gehofft, dass Sie eventuell noch ein paar Geschichten kennen oder gar Fotos oder Briefe von Paul als Erinnerung an Hilde behalten haben …” “An Geschichten kann ich mich nicht erinnern und Fotos habe ich auch leider keine …” Mein Herz sinkt. “Aber ich habe einen kleinen Koffer von ihr, in dem einige Sachen sind, die ihr am Herzen lagen. Und ich würde ihn sehr gerne gemeinsam mit Ihnen öffnen, sobald wir aus dem Urlaub zurückkommen. Ich bin sehr froh, dass Sie Interesse daran haben!” Mein Herz explodiert beinahe vor Aufregung und Freude! Wir tauschen Handynummern aus und vereinbaren, dass ich mich am 10.Oktober bei ihr melde, so sie denn nicht vorher anrufen sollte.

Der liebe Untermieter, der gar kein blaues Bandana, sondern einen blauen Kopfverband trägt, bekommt quasi als “Danke schön” von mir noch einmal die ganze Geschichte erzählt, lacht und sagt schließlich:”Was für eine verrückte, herrliche Geschichte! Ich bin gespannt, was Sie noch finden werden!”

Ich bin froh, dass ich das Schild gesehen habe, denn wäre ich zur falschen Adresse gefahren, hätte ich den netten Herrn nicht mehr angetroffen … vielleicht hat Paul ja doch seine Hände im Spiel …

Später informiere ich Frau D. von der Bauunternehmung über meine Fortschritte. Sie freut sich und fiebert weiterhin mit. Die Spannung, vielleicht doch noch etwas mehr über Paul herauszufinden, bleibt also bis zur offiziellen Kofferöffnung im Oktober.

Aber, egal, was ich noch finden werde, die menschlichen Begegnungen waren bisher die Mühen wert. 

Dienstag 17. September 2019

Habe heute den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge quasi mit der Suche nach Pauls Grab beauftragt. Ich hoffe, daß sie trotz der widrigen historischen Konstellationen etwas finden können. 
Das Militärarchiv in Freiburg besitzt scheinbar keine weiteren Informationen, da fast alle Akten im zweiten Weltkrieg zerstört wurden.

Randnotiz:
Heute massierte ich in der Damensauna in Hückeswagen. Dabei hatte ich eine Begegnung mit einer älteren Dame mit einem interessanten Akzent.
“Ich bin Spätaussiedlerin”, sagt sie.
“Ach, Russland-Deutsche?”, frage ich.
“Ich bin Deutsche!”, betont sie und es hört sich ein wenig an wie “DEITSCHE”.
“Entschuldigung, ich komme da in der Differenzierung immer ein wenig durcheinander.”
“Nicht, schlimm”, sagt sie, “man gehört irgendwie nirgendwo dazu.”
Dieser Satz macht mich sehr nachdenklich.
“Wo in Russland haben Sie denn gelebt?”, frage ich.
“Kasachstan”, sagt sie. (Kasachstan, ist, genauso wie der Rest von Russland, verdammtscheissriesig.)
“Oh, Kasachstan”, sage ich, “daran grenzt auch die Oblast Omsk, oder?”
“Stimmt”, sagt sie überrascht,”woher wissen Sie das?”
“Ich habe Gefangenenpost aus dem 1. Weltkrieg gefunden und ich verfolge gerade seinen Weg durch Russland. Er mußte im Ural im Silberbergwerk arbeiten, kam nach Tscheljabinsk und starb schließlich im Lazarett in Omsk an Krankheit. Und ich will wissen, ob es dort ein Grab gibt, auf dem sein Name steht.”
“Es heisst: Schilljabinsk!”
“Schilljabinsk”, wiederhole ich und sie lacht.
“Scheiss Krieg!”, schnauft sie, “aber erzählen Sie mehr!”
Und so erzähle ich von Paul und sie lauscht gespannt, stellt Zwischenfragen, erzählt vom Leben als Deutsche in Russland und ihrer Meinung zur allgemeinen Lage.
“Was machen Sie, wenn es tatsächlich ein Grab gibt?”, fragt sie, als ich ende.
“Ist doch klar! Ich fahre nach Omsk!”
“Schauen Sie, bekomme ich Gänsehaut am ganzen Körper! Das ist wunderbar! Machen Sie das! Das soll so sein!! Das nächste Mal, wenn wir uns sehen, hoffe ich, dass Sie mehr herausgefunden haben!”

Ohne Paul, wäre es wohl nie zu einer solchen Unterhaltung gekommen.

Freitag 27. September 2019

Habe heute doch das Militärarchiv in Freiburg angeschrieben, weil ich eine kleine Hoffnung habe, Einsicht in Pauls Lazarettakte zu bekommen.

Meine digitalen Recherchen laufen jetzt in alle möglichen Richtungen.
Jetzt bleibt nur noch Warten und Hoffen: auf Gräberauskunft, Lazarettakten und Stammbücher … und das kann dauern.
Ich hoffe inständig auf Hildes Koffer, auch wenn mir Frau W. keine großen Hoffnungen auf Fotos oder Briefe gemacht hat.

Es bleibt spannend …


Kommentare (12) Schreibe einen Kommentar

    • Sylvia
    • 28.09.19, 14:35 Uhr

    Ich will gar nicht aufhören, zu lesen. Aber leider geht es ja noch nicht weiter… Ich wünsche Dir weiterhin viel Glück und liebe Menschen, auf die Du triffst, um Dir weiterzuhelfen!

    Antworten

      • Yvonne Schwanke
      • 28.09.19, 17:26 Uhr

      Vielen, vielen Dank für dein Mitfiebern!

      Antworten

    • Sandra
    • 28.09.19, 18:53 Uhr

    Tolle Geschichte. Bin mal gespannt ob man erfährt wie es weiter bzw. aus gegangen ist.
    Hoffentlich wird Pauls Grab gefunden.

    Antworten

      • Yvonne Schwanke
      • 29.09.19, 11:45 Uhr

      Danke. Das hoffe ich auch sehr.

      Antworten

    • Vera Morsches
    • 29.09.19, 13:08 Uhr

    Toll, wie du recherchierst. Ich bin so gespannt wie es weitergeht. Ich würde so gerne ein Foto von Paul sehen. Weiterhin viel Erfolg 🍀

    Antworten

      • Yvonne Schwanke
      • 29.09.19, 15:36 Uhr

      Oh, ich würde auch sehr gerne eins sehen. Wir müssen leider abwarten. Danke!

      Antworten

    • astrid Siemens
    • 03.10.19, 21:01 Uhr

    Tolle Geschichte, so empathisch geschrieben. Hoffe das noch viel Informationen zu Paul ermittelt werden könnnen. bis so gespannt wie es weitergeht. Viel Glück
    Astrid

    Antworten

      • Yvonne Schwanke
      • 05.10.19, 10:35 Uhr

      Danke schön! Ich auch!

      Antworten

    • Franz Keller
    • 04.10.19, 22:34 Uhr

    Das ist eine fantastische Geschichte. Spannend bis am Schluss. Bin auch in Ahnenforschung und da ist es sehr interessant von anderen solche Berichte zu lesen.

    Antworten

      • Yvonne Schwanke
      • 05.10.19, 10:36 Uhr

      Danke für dein Feedback!

      Antworten

    • Christina Ehlert
    • 26.10.19, 21:31 Uhr

    Hallo Yvonne Schwanke,

    oh ich könnte so viel schreiben. Das Herz und das Hirn läuft mir über. Ich hatte so einige dejavus, von wegen “einem Impuls folgend” und dann fallen dir die Briefe entgegen. Das gab noch mehr Stellen in deinem Bericht….. das kenne ich. Das Leben ist ein Abenteuer ist mein Spruch auch.
    Ja Paul hat die Hand im Spiel :).

    Ich fing 2004 an zu recherchieren. Ich wollt nur die Mädchennamen meiner Urgrossmütter rausbekommen. Es ist ein Geschenk des Himmels eine Ahnenforscherin zu sein.

    Ganz liebe Grüsse

    Christina Margarethe

    Antworten

      • Yvonne Schwanke
      • 26.10.19, 23:57 Uhr

      Danke schön! Das berührt mich so sehr!! Vielen Dank für deine lieben Worte!
      Liebe Grüße
      Yvonne

      Antworten

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