Kläranlage Burg: Die Bauarbeiten sind abgeschlossen

90 Prozent des Strombedarfs werden aus Klärgas selbst erzeugt

Bergisches Land | Der umfangreiche Umbau der Wupperverbands-Kläranlage in Solingen-Unterburg ist abgeschlossen. Seit 2014 hatte der Verband seine viertgrößte Kläranlage im laufenden Betrieb technisch auf den neuesten Stand gebracht. Die Zielsetzung war, dass die Anlage im Zuge einer umfassenden technischen Sanierung auch auf unterschiedliche Zulaufmengen aus dem Einzugsgebiet angepasst wird und noch energieeffizienter arbeitet. Daher war die Energieoptimierung ein wichtiger Aspekt der Umbauarbeiten.

Im Bereich der mechanischen und biologischen Reinigungsstufen wurde die Maschinen- und Elektrotechnik sowie die elektronische Mess-, Steuer- und Regeltechnik erneuert. Neu installierte Leitwände in diversen Becken und stillgelegte Becken führen zu einer angepassten Betriebsführung an die vorherrschenden Zulaufbedingungen und Auslastung der Kläranlage. Außerdem hat der Wupperverband die Nachklärbecken und die Schlammeindickung optimiert. 

Seit 1980 wird auf der Kläranlage aus dem im Faulbehälter anfallenden Klärgas Strom erzeugt. Im Zuge der Sanierung hat der Wupperverband ein neues Blockheizkraftwerk (BHKW) installiert. Mit dem neuen BHKW werden pro Jahr rund 2,4 Mio. kWh Strom aus Klärgas erzeugt. Das entspricht in etwa dem Jahresverbrauch von 600 Vier-Personen-Haushalten. 

Durch das gesamte Maßnahmenpaket verbraucht die Kläranlage nun jährlich rund 600.000 kWh weniger an Strom als zuvor. Rund 90 Prozent des benötigten Stroms wird nun auf der Kläranlage selbst erzeugt. So leistet der Wupperverband durch die Energieerzeugung aus erneuerbaren Energien einen Beitrag zur Senkung des CO2-Ausstoßes. 

Die Bauarbeiten waren im Juni 2019 abgeschlossen. Die Kosten für das Projekt betragen 9,3 Mio. Euro. 

In der Kläranlage Burg werden pro Jahr rund 6,7 Mio. Kubikmeter Abwasser gereinigt. Angeschlossen sind Ortsteile der Kommunen Remscheid, Solingen, Wermelskirchen und Leichlingen. Die Ausbaugröße beträgt 120.000 Einwohnerwerte, d.h. angeschlossene Einwohner und Unternehmen. 

Die Anlage ging 1962 in Betrieb. In den Jahren 1977 bis 1980 wurde sie zu einer biologischen Kläranlage ausgebaut. Ein weiterer großer Meilenstein war der Ausbau in den Jahren 1997 bis 2002. Seitdem werden die Nährstoffe Stickstoff und Phosphor noch besser aus dem Abwasser entfernt. Der Ausbau der großen Wupperverbands-Kläranlagen zur Entfernung dieser Nährstoffe bildete die Grundlage dafür, dass sich die Wasserqualität der Wupper deutlich verbessern konnte. Heute sind sogar wieder rund 30 Fischarten in der ehemals stark verschmutzten Wupper zu finden. 

Kläranlage Burg, Blick auf die Doppelstockbecken, © Wupperveband

Beitragsfoto: : Blick in den unteren Teil eines Doppelstockbeckens (Belebungsbecken) © Wupperverband

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