Tag des Wassers am 22. März

Niemanden zurücklassen: Wasser und Sanitärversorgung für alle

Bergisches Land | Der 22. März steht ganz im Zeichen der wichtigsten Ressource: Seit 1992 ist dieser Tag der internationale „Tag des Wassers“ und soll daran erinnern, dass ohne Wasser kein Leben auf der Erde möglich ist. Wasser ist unser wichtigstes Lebensmittel.

Das Motto in diesem Jahr lautet „Niemand zurücklassen – Wasser und Sanitärversorgung für alle“. In Deutschland haben wir in Sachen Wasser sehr hohe Standards. Das Trinkwasser hat eine sehr gute Qualität und wird streng kontrolliert. Die Abwasserreinigung ist auf hohem Niveau.

In vielen Ländern der Erde sieht das völlig anders aus. „In mehr als 30 Ländern der Erde sind die Menschen von akutem Wassermangel bedroht. 80 Prozent aller Krankheiten in armen Ländern gehen auf verschmutztes Trinkwasser zurück“, schreibt das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung auf seiner Homepage. Es gibt also weltweit noch viel zu tun, damit alle Menschen Zugang zu sauberem Trinkwasser und eine angemessene sanitäre Versorgung haben.

Wupper wurde im 19. Jahrhundert zur Kloake

Im Wuppergebiet liegen die Zeiten von verschmutztem Wasser, schlechten hygienischen Zuständen und Epidemien wie Cholera lange zurück. Doch auch hier waren die Herausforderungen groß: Im 19. Jahrhundert entwickelten sich Industrie und Bevölkerung rasant. Abwässer und Abfälle landeten in der Wupper. Sie wurde zur stinkenden Kloake. Weitere Probleme waren Hochwässer an der Wupper und der Bedarf an Brauch- und Trinkwasser für die Menschen und die Unternehmen. Ende des 19. Jahrhunderts der Talsperrenbau. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden rudimentäre Anlagen zur Abwasserreinigung errichtet, z. B. 1906 die Kläranlage Buchenhofen der Städte Barmen und Elberfeld.

Probleme über kommunale Grenzen hinweg angehen

Die damals verantwortlichen Politiker entschieden sich dafür, die wasserwirtschaftlichen Aufgaben in die Hände einer Organisation zu legen, die über kommunale Grenzen hinweg das gesamte Flussgebiet der Wupper von der Quelle bis zur Mündung betreut.

So wurde 1930 der Wupperverband gegründet. Für seine Mitglieder – Kommunen und Kreise, Unternehmen der Wasserversorgung, Industrie und Gewerbe – erfüllt er seitdem die Aufgaben: das Abwasser zu reinigen, Rohwasser aus Talsperren für die Trinkwasseraufbereitung bereitzustellen, Hochwasserschutz und in Trockenphasen Niedrigwasseraufhöhung aus Talsperren zu leisten, die Wupper und ihre Nebenflüsse zu unterhalten und zu entwickeln sowie wasserwirtschaftliche Grundlagen zu ermitteln.

Kläranlage / Nachklärbecken © Wupperverband

Heute betreibt der Wupperverband 11 Kläranlagen und reinigt pro Jahr rund 125 Mio. Kubikmeter Abwasser. Mit drei Trinkwassertalsperren – Große Dhünn-, Kerspe- und Herbringhauser Talsperre – trägt er zur Trinkwasserversorgung im Wuppergebiet bei.

Die Verfahren der Abwasserreinigung wurden über Jahrzehnte immer weiter optimiert. Daher hat die Wupper heute schon wieder eine viel bessere Wasserqualität als noch in den 1980er Jahren. Fische, sogar der anspruchsvolle Lachs, und Kleinlebewesen finden darin wieder einen Lebensraum. Die Menschen können die Wupper wieder als Lebensader genießen und engagieren sich für ihren Fluss.

Herausforderungen heute: Wetterextreme durch Klimawandel

Im Wuppergebiet verfügen die Menschen über eine qualitativ hochwertige Wasser- und Sanitärversorgung.

In Sachen Wasserwirtschaft liegen die Herausforderungen heute z. B. darin, sich an die Auswirkungen des Klimawandels mit seinen zunehmenden Wetterextremen, z. B. Starkregen und Trockenperioden, anzupassen. Der Wupperverband arbeitet unter anderem an Forschungsprojekten mit, die untersuchen, wie sich der Klimawandel auf die Wassermengen in Flüssen und Talsperren und auf die Wasserqualität auswirkt.

Ein Beispiel ist das Risiko durch vermehrt auftretende Starkregen und Sturzfluten. Hier sind neben den Kommunen, Einsatzkräften, dem Wupperverband auch alle Bürgerinnen und Bürger gefragt, Vorsorge zu treffen. Informationen und Tipps hat der Wupperverband auf seiner Internetseite www.wupperverband.de unter „Unsere Aufgaben/Hochwassermanagement“ bereit gestellt.

(Beitragsfoto: Trinkwassertalsperre Große Dhünn des Wupperverbandes © Wupperverband)

Kommentar (1) Schreibe einen Kommentar

    • Richard Kranz
    • 20.03.19, 7:54 Uhr

    Zunächst mal bin ich ganz froh, daß es beim Wupperverband im allgemeinen besser, “sauberer” läuft als in diesem Beitrag, bei dem man sich wohl nicht einigen konnte, ob das Foto einen Teil einer Kläranlage oder die Große Dhünn-Talsperre zeigen sollte – shit happens.

    Wasser und der Umgang damit ist natürlich gerade für Wermelskirchen ein Riesen-Gegenwarts- und Zukunftsthema. Wird ansonsten hinsichtlich der künftigen Stadtentwicklung wenig Sicheres und Verläßliches gefunden werden können, so werden uns doch die Wasserschutzzonen auf absehbare Zeit erhalten bleiben und damit ein gutes Stück Verantwortung für die Trinkwasserversorgung der Region. Daraus folgt der herausragende, prioritäre Stellenwert, den der Schutz von Natur und Umwelt in unserer Stadt genießen – sollte ? Muß !

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