Parkraummanagement mit Vorteilen für Alle

Berlin | In vielen Städten, in Sonderheit hier in Wermelskirchen, ist das Parken eines der umstrittensten Themen der Verkehrspolitik. Steigende Pkw-Zahlen lassen den Platz knapp werden. Handlungsbedarf erzeugen auch die Klimaschutzziele und Vorgaben zur Luftreinhaltung. Ein generelles Umsteuern wäre notwendig. Reduktion und Bewirtschaftung von Parkraum sind hierbei zentrale Instrumente. Die Stadtgestaltung ist nicht mehr ausschließlich vom autofahrenden Menschen her zu denken.

Mehr noch: In Wermelskirchen regiert nicht nur das Leitbild des autofahrenden Menschen. Sondern das Ideal, daß der Autofahrer ungestraft überall hin fahren und überall, an jeder Stelle in der Stadt, selbst dort, wo eigentlich ein Verbot gilt,  halten und parken darf.

Als gängige Einwände gegen ein solches Parkraummanagement hört man von der Autofahrerlobby: „Parkgebühren sind Abzocke – Parkgebühren sind sozial ungerecht – Irgendwo müssen die Autos ja hin – Mich kommt keiner mehr besuchen – Als Pendlerin bin ich auf das Auto angewiesen – Ohne Parkplätze kann ich mein Geschäft schließen…“

Ein neuer Leitfaden, herausgegeben vom Deutschen Institut für Urbanistik, greift diese Einwände auf und gibt Kommunen Tipps für den kommunikativen und verwaltungspraktischen Umgang mit dem Thema. Das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu) hat den Leitfaden zusammen mit der Agentur tippingpoints im Auftrag von Agora Verkehrswende erarbeitet. Juristische Beratung steuerte die Berliner Anwaltskanzlei Becker Büttner Held bei. Darüber hinaus wurden vielfältige Erfahrungen aus Kommunalpolitik und -verwaltung mit einbezogen.

Der Leitfaden kann kostenfrei online abgerufen bzw. bestellt werden.

Hier weitere Informationen.

Kurzinfo Deutsches Institut für Urbanistik

Das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu) ist als größtes Stadtforschungsinstitut im deutschsprachigen Raum die Forschungs-, Fortbildungs- und Informationseinrichtung für Städte, Kommunalverbände und Planungsgemeinschaften. Ob Stadt- und Regionalentwicklung, kommunale Wirtschaft, Städtebau, soziale Themen, Umwelt, Verkehr, Kultur, Recht, Verwaltungsthemen oder Kommunalfinanzen: Das 1973 gegründete unabhängige Berliner Institut – mit einem weiteren Standort in Köln (Bereich Umwelt) – bearbeitet ein umfangreiches Themenspektrum und beschäftigt sich auf wissenschaftlicher Ebene praxisnah mit allen Aufgaben, die Kommunen heute und in Zukunft zu bewältigen haben. Der Verein für Kommunalwissenschaften e.V. ist alleiniger Gesellschafter des in der Form einer gemeinnützigen GmbH geführten Forschungsinstituts.

Kommentare (2) Schreibe einen Kommentar

    • Mike Galow
    • 20.03.19, 8:37 Uhr

    Tja, die Parkplätze in Wermelskirchen. Immer ein interessantes Thema. Dazu ein Hinweis: öffentliche Parkplätze einer Kommune sind nicht ausschließlich für PKWs gedacht, sondern für Fortbewegungsmittel alle Verkehrsteilnehmer. Und dazu gehören auch Fahrräder! Man muss sich einfach mal vorstellen, was die Autofahrer-Fraktionen sagen, wenn die Parkplätze in der Telegrafenstraße jeden Morgen mit Fahrädern belegt sind und die Autofahrer in die Röhre schauen. Vielleicht wäre es dann auch möglich, nochmal über den gegenläufigen Radverkehr zu diskutieren.

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