Stellungnahme der Fraktion “FÜR Wermelskirchen” zur gemeinsamen Presseerklärung

Wermelskirchen | Kommunalpolitiker von SPD, CDU, WNKUWG, Grüne, FDP und Büfo sind sich einig. Das ist in den Tagen, wo man sich in facebook-chatrooms aber auch in der ein oder anderen Ausschuss- und Ratssitzung im Ton ver-greift, erfreulich. Ein schönes Signal. Ob es an der Weihnachtsbotschaft lag? Oder sind es die guten Vorsätze für das Neue Jahr 2019?

Schön wäre es! Nein, die Ratskollegen haben einen gemeinsamen Gegner ausgemacht und ins Visier genommen: Andreas Müßener. Ihm ist es zu danken, dass Männer, die sich ansonsten gerne ankeifen, nunmehr eng umschlungen und händchenhaltend ihren Namenszug unter eine gemeinsame Presseerklärung setzen. Man hört noch durch den Text der Erklärung hindurch den Brustton der sie tragenden Überzeugung: Wir sind es, die es richtig machen. Wir sind die mit den ehrenhaften Motiven. Wir sind die Bewahrer der (selbst definierten) moralischen Grenze.

Ich kann und will Andreas Müßener nicht verteidigen. Er wird sicher selbst einen Weg finden, auf die Äußerungen zu seiner Person in angemessener Form zu reagieren. Ich weiß nicht ob seine Motive bei der Petition „Poli-zeistation in Wermelskirchen“, so wie es ihm unterstellt wird, „weniger ehrenhaft“ sein könnten. Genauso weiß ich aber auch nicht, ob nicht auch die Motive der Unterzeichner der Presseerklärung „weniger ehrenhaft“ sind oder sein könnten. Ich kenne Andreas Müßener nur durch die Worte, die ich höre, wenn wir persönlich miteinander sprechen. „Weniger ehrenhafte Motive“ hat er in diesen Gesprächen bisher nicht anklingen lassen.

Für mich ist Andreas Müßener ein junger engagierter Mann mit politischen Ambitionen. Gut, dass er sich für das Gemeinwohl in Wermelskirchen einbringt. Für mich unverständlich, dass man ihn in einer Presseerklärung nahezu in einem Atemzug sowohl für fehlende Mitwirkung und Leistung als auch für starkes Engagement geißelt und diffamiert.

Übrigens: Parteiwechsel von Politikern gehören in Deutschland mittlerweile zum guten Ton. Es gibt sie auf allen politischen Ebenen und zwischen allen Parteien. Indes zeigt die Art, wie die Unterzeichner der Presseerklärung den politischen Weg von Andreas Müßener karikieren, dass sie mit dieser modernen politischen Gegebenheit ihren Frieden noch nicht gefunden haben. Er war AfD-Mitglied in der Zeit als Prof. Bernd Lucke die Politik der Partei bestimmte. Viele aus der CDU, der FDP und aus anderen etablierten Parteien waren in diesen Tagen ebenfalls Mitglied der AfD. Müssen wir uns bei allen von ihnen fortlaufend Gedanken machen, wessen Geistes Kind sie sind?

Wenn Andreas Müßener und der Verein Zukunft Wermelskirchen sich konstruktiv Gedanken zum Thema „Sicherheit der Stadt“ machen, ist das – um es mit den Worten der Ratskollegen zu sagen – ein „tragfähiger und lokaler Ansatz, wie das Leben aller Bürgerinnern und Bürger verbessert werden“ soll. Nicht mehr, aber auch nicht weniger! Abwegige Motive kommen erst hinzu wenn sie in das Thema hineingetragen werden. 

Wenn – je nach Betrachtungsweise – rund 5.000 oder 4.400 Bürger der Stadt mit ihrer Unterschrift die Aktualität des Themas bestätigen, darf man zunächst erwarten, dass die „beste Absicht“ bei beiden Teilen des starken Interessenbündnisses (Initiatoren und Unterstützern) vorliegt. – Ach ja: Die Wortwahl „Beste Absicht“, so wie sie in der Presseerklärung in Bezug auf die zahlreichen unterstützenden Bürgerinnen und Bürger Verwendung findet, kann zuweilen missverständlich sein. Synonyme sind: „gut gemeint, lieb gedacht, …“.

Schnittmenge der Fraktion FÜR Wermelskirchen und des Vereins Zukunft Wermelskirchen e.V. ist allein die Person von Andreas Müßener. Fraktionsintern gleichen unsere Verfahrensabläufe denen der anderen Fraktio-nen. Anträge, so auch der zum Erhalt des Gebäudes der ehemaligen Polizeiwache für eine Ordnungspartnerschaft zwischen Bezirkspolizisten und Ordnungsamt, werden gemeinsam erarbeitet, beschlossen und in der Ratssitzung vom Fraktionsvorsitzenden eingebracht.

Horst Walter Schenk (Fraktionsvorsitzender FÜR WK)

Kommentare (2) Schreibe einen Kommentar

    • Andreas Müßener
    • 09.01.19, 20:39 Uhr

    Guten Abend,
    wollte den Artikel in der Gruppe “Wonderful Wermelskirchen” posten, da ich einen Administrator kenne, der sich meiner politischen Facebook-Entsorgung widersetzte. Genügte nicht, nach einigen Stunden nun bin ich auch dort wieder vollständig blockiert. Wer dahinter steckt, dürfte ja klar sein.

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    • Frank Walter Kausemann
    • 11.01.19, 16:57 Uhr

    Also so langsam nervt dieses ganze hin und her. Das Thema ist sowas von durch, das sollte auch Herr Schenk langsam einmal erkannt haben und seinen Spannmann Müßener zurück pfeiffen . War es doch seine ehemalige FDP die sich mit deutlich mehr Zuspruch damals schon nicht durchsetzen konnte. Diese Fraktion der gescheiterten Existenten ist ein Hohn für diese schöne Stadt.

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